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PROLOG

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Trotz ihrer geschlossenen Augen hat die kleine Holzfigur schon so viel gesehen und erlebt, war Zeugin schrecklicher und barmherziger Geschehnisse.

Weit ist sie in der Welt herumgekommen, nachdem ein reicher Sammler sie auf seiner Reise durch Afrika entdeckt und einem Medizinmann abgekauft hat.

Könnte sie sprechen, wüsste sie viel zu erzählen über Sitten und Gebräuche; Zeremonien und Tänze, bei denen kunstvolle Masken die Gesichter der Akteure verbergen; Gesänge und Spiritualität; Ahnenverehrung und Ritualmorde, auch noch in heutiger Zeit, um die Geister und dunklen Mächte gnädig zu stimmen; und natürlich der Voodoo-Kult, der aus der Heimat der kleinen Holzfigur nicht wegzudenken ist.

Ihre geschlossenen Augen täuschen den Betrachter, lassen ihn glauben, sie schliefe. Vielleicht tut sie das, vielleicht ist sie auch einfach nur ein zu einer Figur geformtes Stück Holz. Doch eines ist sicher:

DIE KLEINE HOLZFIGUR BRINGT DEN TOD!

Nein, übersinnliche Fähigkeiten besitzt sie nicht. Und doch brachte sie bisher jedem, der sie sein eigen nannte, über kurz oder lang Unglück.

Aber wahrscheinlich hätten sich die Betroffenen ihrem vorgegebenen Schicksal sowieso nicht entziehen können.

Wer kann das schon sagen?

Und doch, welchen Einfluss sollte ausgerechnet eine harmlose kleine Holzfigur auf die Geschicke der Menschen haben?

Es sei denn, man glaubt an Voodoo und solche Geschichten oder daran, dass sich manchmal dunkle Gefühle auf eine kleine Holzfigur übertragen lassen.

Kriminalhauptkommissar Heckert glaubt nicht an solche Dinge. Er hat Mordfälle aufzuklären, muss die Täter zur Strecke zu bringen. Und diese Kriminellen sind Menschen und keine dubiosen Skulpturen.

Allerdings ist nicht auszuschließen, dass an sich harmlose Gegenstände für Verbrechen missbraucht werden.

Wer weiß, vielleicht ist ja genau das der kleinen, afrikanischen Holzfigur widerfahren.

Tödliches Geheimnis

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