Читать книгу Tödliches Geheimnis - Bärbel Junker - Страница 8
CHIARAS TOD
Оглавление„Und wie geht es jetzt weiter?“, wollte Markus Jansen wissen, als sie zurück im Kommissariat waren.
„Erzähl mir etwas über den Tod der Tochter. Wie ist sie gestorben. Wer hat sie gefunden und wo. Erzähl mir am besten alles, was du darüber weißt.“
„Also gut, Felix. Wenn du glaubst, das bringt uns weiter.“ Also hat er die Idee mit der Verknüpfung doch noch nicht aufgegeben. Hab ich‘s doch geahnt! dachte Markus.
„Leg los. Worauf wartest du?“, drängte Heckert ungeduldig.
Und Markus ließ sich nicht lange bitten.
„Vor etwa einem halben Jahr wurde Chiara Bianchi das Opfer eines grausamen Verbrechens. Spaziergänger fanden sie tot im Berliner Grunewald, notdürftig versteckt unter einem Gebüsch.
Man hatte sie aufs brutalste vergewaltigt und ihr danach die Kehle durchgeschnitten“, berichtete Markus mit belegter Stimme.
„Die Medien berichteten ausführlich darüber.“
„Und wieso weiß ich nichts davon?“, fragte Heckert verwundert.
„Du warst doch zu dem Zeitpunkt auf diesem Lehrgang in den USA“, erinnerte ihn Markus.
„Ach ja, richtig. Aber du sagtest doch, man konnte des Täters, so es denn nur einer war, noch nicht habhaft werden. Ergo ist der Fall also noch nicht abgeschlossen.“
„Wahrscheinlich wohl nicht. Nur, was haben wir hier in Hamburg mit den Ermittlungen eines Mordfalls in Berlin zu tun? An Verbrechensmangel leiden wir hier ja nun wahrlich nicht“, wunderte sich Markus Jansen.
„Sollte es einen Zusammenhang zwischen den Morden an Chiara Bianchi und deren Eltern geben, dann haben wir sehr wohl etwas damit zu tun“, wies ihn Heckert zurecht.
„Ist dir aufgefallen, dass Chiara Bianchis Eltern ebenfalls die Kehle durchgeschnitten wurde?
Aber erzähl bitte weiter.
Ach so, was ich vorher noch fragen wollte. Lebte die Verstorbene in Berlin oder war sie dort nur zu Besuch?“
„Sie lebte dort, war aber im Begriff wieder zurück nach Hamburg zu ziehen“, erwiderte Markus.
„Chiara war die Privatsekretärin des Industriellen Valentin Ziegler, der seinen Firmenhauptsitz in Berlin hat. Da er jedoch mit einem Senatorenposten in seiner Geburtsstadt Hamburg liebäugelt, war er zum Zeitpunkt des Mordes an Chiara gerade im Begriff, seinen Wohnsitz hierher zu verlegen.
Sein Sekretär, Alexander Gerlach, hatte bereits alles in die Wege geleitet, einschließlich der Anmietung einer Wohnung für Chiara. Leider war es ihr nicht vergönnt dort einzuziehen“, sagte Markus traurig.
„Du hast sie gemocht, oder?“
„Oh ja, wir alle haben Chiara gemocht. Sie war anständig, loyal, herzlich und äußerst liebenswert.“
„Ist sie mit ihrem Chef gut ausgekommen oder vielleicht sogar „sehr“ gut?“, wollte Heckert wissen.
„Du meinst, ob sie ein Verhältnis hatten. Nein, das hatten sie nicht. Aber Chiara verehrte ihren Chef, allerdings nicht auf die von dir angesprochene Weise.“
Kommissar Heckert überdachte sorgsam das soeben Gehörte. Trügt mich mein kriminalistischer Instinkt, der einen Zusammenhang zwischen den drei Morden wittert? Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber da wir im Moment noch keinen einzigen erfolgsversprechenden Ansatzpunkt haben, lohnt es sich vielleicht, der Sache nachzugehen.
„Ich brauche die Mordakte Chiara Bianchi. Danach sehen wir weiter“, fasste Heckert seine Überlegungen kurz zusammen.
„Ich kümmere mich darum“, versprach Jansen.
„Weißt du, Markus. Diese Duplizität der Tötungsmethoden, wenn ich den Mord an den Eltern als einen einzigen betrachte, will mir einfach nicht aus dem Kopf gehen. In mir sträubt sich alles bei dem Gedanken, dabei an Zufälle zu glauben“, bequemte sich Heckert zu einer Erklärung, etwas, das bei ihm absolut nicht selbstverständlich war.
„Ich besorg dir so schnell wie möglich die Akte“, erwiderte Markus zuversichtlich, den der Spürsinn seines Chefs schon viele Male in Erstaunen versetzt hatte.