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Auf den Spuren von Elfen und Trollen in Island

Island, das Land der Elfen und Trolle. Jeder Islandbesucher wird auf der Vulkaninsel im Nordatlantik in irgendeiner Art und Weise auf diese mystischen Wesen stoßen. Die urwüchsige Natur, die Weite der Landschaft und das raue wechselhafte Wetter strahlen eine Energie aus, die selbst den größten Skeptiker an seiner Einstellung, es gäbe keine Elfen, zweifeln lässt.

Für die isländische Bevölkerung gehören Elfen und Elfensagen zum Alltag. Die Existenz dieser übernatürlichen Wesen kann weder bewiesen noch widerlegt werden. Jeder entscheidet für sich selbst, ob er an die mystischen Geschöpfe glaubt oder sie in das Land der Märchen und Sagas einordnen möchte. Dabei glauben Frauen eher an Elfen und all die anderen Wesen, als es Männer tun. Dennoch ist man im Allgemeinen auf Island sehr vorsichtig, um mögliche Konfrontationen zu vermeiden. Niemand möchte aufgrund von Komplikationen das friedliche Zusammenleben gefährden.

Noch heute berichten gelegentlich die Medien von Elfen, die Straßenbaumaschinen streiken lassen oder anderweitig auf sich aufmerksam machen, um ihre Steinbehausungen zu schützen. Damit der Konflikt in friedlicher Weise gelöst werden kann, wird in solchen Fällen ein inoffizieller Elfenbeauftragter vom isländischen Bauamt zur Vermittlung herbeigerufen. Nach Verhandlungen mit dem Medium verlassen dann die Elfen nach vereinbarter Wartezeit ihre Wohnhäuser oder die geplante Straße wird einfach um den Elfenstein herum gebaut.

Insbesondere die Ostküste Islands ist reich an alten Volkssagen, in denen von Elfen (isl. álfar), von dem „verborgenen Volk“ (isl. huldufólk), Trollen (isl. tröll) und anderen Geschöpfen berichtet wird. Das Lesen der mündlich überlieferten Geschichten ist für den interessierten Islandtouristen ein reizvoller Weg, die Geheimnisse der isländischen Natur und Kultur zu entdecken.

Auch die Landschaft Islands ist abwechslungsreich und hat sich ihren ursprünglichen Charakter zum größten Teil bewahren können. Um an die Küstenorte im Osten und Westen zu gelangen, müssen oft steile Gebirgspässe überwunden werden. Auf den Bergketten, die sich im klaren Wasser der Fjorde spiegeln, liegt auch im Sommer meist noch Schnee. Dennoch kommt es vor, dass die Temperaturen in den Tälern in der warmen Jahreszeit bis auf knappe zwanzig Grad klettern. Abstecher abseits der Ringstraße lohnen sich, denn in die kleinen Fischerdörfer verirrt sich nur selten ein Touristenbus. Allgemein sind die Verkehrsverbindungen bei günstigen Wetterbedingungen in Island gut und die Straßen, außer auf dem Hochland, überwiegend asphaltiert.

Geschichten über Elfen, Gnome, Trolle und Gespenster gibt es aus ganz Island. Jón Árnason (1819–1888) und Sigfús Sigfússon (1855–1935) haben, wie ehemals die Gebrüder Grimm in Deutschland, diese Volkssagen zusammengetragen und als Geschichtensammlung herausgegeben.

In diesem Buch beschränke ich mich auf Geschichten von Elfen, Trollen, dem huldufólk und einigen anderen übernatürlichen Wesen. Die Sagen stammen überwiegend aus Ostisland, wo ich dreizehn Jahre lang in enger Nachbarschaft mit den Elfen gelebt habe.

Seit 2006 wohne ich in Hafnarfjörður, einem Vorort von Reykjavík. Auch hier bin ich wieder auf Erzählungen von Elfen gestoßen. Insbesondere habe ich beim Lesen der Geschichten über die genauen Standortbeschreibungen gestaunt und viele Schauplätze besucht. Ich selbst habe keine Elfen oder Wesen aus dem huldufólk entdeckt, bin aber dennoch vom Wahrheitsgehalt der Geschichten überzeugt.

Brigitte Bjarnason, Hafnarfjörður Island


Auf den Spuren von Elfen und Trollen in Island. Sagen und Überlieferungen. Mit Reisetipps zu Islands Elfensiedlungen

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