Читать книгу Gault&Millau WeinGuide Deutschland 2018 - Britta Wiegelmann - Страница 68

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WEINREGION AHR

Eine Klasse für sich

Die Ahr hat einen Jahrgang vorgelegt, der sie ganz weit nach vorne bringt: Eleganz und Frucht, aufden Punkt reif, paart sich mit immer besserem Holzeinsatz.

An der Ahr dreht sich in dieser Ausgabe des Weinguides alles um das vorletzte Jahr, denn es sind vor allem 2015er Rotweine, die dieses Jahr in den Verkauf kommen. 2015 war ein „Wuchsjahr“. Die vorteilhafte Witterung sorgte für unbändiges Wachstum im Weinberg. Immer wieder mussten die Winzer mit ihren Mannschaften ausrücken und Laubarbeiten durchführen. Allerdings geben viele Winzer zu Protokoll, dass es nervlich weniger belastend sei, im Dauerstress „nur“ um die Qualität des Jahrgangs zu kämpfen statt wegen andauernden Regens um die nackte Existenz. Es ist den Winzern ganz überwiegend gelungen, mittels Weinbergsarbeit die Alkoholwerte im Zaum zu halten und sehr fein strukturierte Weine zu keltern. Der Jubel seitens der Erzeuger fällt nur deswegen verhalten aus, weil mit den zwischenzeitlich geernteten 2016er bereits ein nochmals besserer Jahrgang in den Fässern des Ahrtals reift.

Es ist das Mikroklima, dass den Weinbau an der Ahr ermöglicht, denn eigentlich ist dieser nördlich des 50. Breitengrades zum Scheitern verurteilt. Doch Hanglagen, Schiefergestein und der Regenschatten der Eifel gestatten hier Weinbau, vor allem Rotweinanbau mit den Leitsorten Früh- und Spätburgunder. Ersterer wird an der Ahr auch häufig Pinot Madelaine genannt. Wurde der Rotwein lange Zeit vor allem halbtrocken und fruchtsüß ausgebaut und gleich vor Ort an Touristen und Kölner Kegelclubs auf Tagestour ausgeschenkt und verkauft, hat sich in den letzten 30 Jahren ein grundlegender Wandel vollzogen, hin zu trockenen Spitzenqualitäten. Diese gewinnen zunehmend Eigenständigkeit, auch wenn sich nach wie vor viele Spitzenwinzer das Burgund und seine Weine zum Vorbild nehmen. Neben der Abkehr von süßen Rotweinen beobachtet man einen weiteren Trend: die Vermeidung von Überreife. Marmeladige Frucht gepaart mit massivem Holz – das gehört weitgehend der Vergangenheit an. Der Lohn dieser Anstrengung ist zunehmend internationale Anerkennung für die Pinots der Ahr.

DIE AHR AUF EINEN BLICK

Geographische Lage: Im Nordwesten vom Ahrgebirge begrenzt im Schutz der Eifel

Klima: Mild und günstig in der Kölner Bucht, teilweise treibhausartig in den Steillagen

Böden: Tiefgründig und lössreich im unteren Ahrtal, steinhaltig, teilweise Schiefer und vulkanisches Gestein im mittleren Ahrtal

Rebfläche: Circa 560 Hektar, 1 Bereich, 1 Großlage, 40 Einzellagen Rebsorten: Spätburgunder, Portugieser, Dornfelder, Riesling, Müller-Thurgau; besondere Spezialität: Frühburgunder

Geschichte: Heimat der ältesten Winzergenossenschaft der Welt, gegründet 1868

Besonderheiten: Rotweinwanderweg


Schiefergestein an der Ahr



© DEUTSCHES WEININSTITUT (DWI)

AHR



WEINGUT J.J. ADENEUER

53474 · Bad Neuenahr-Ahrweiler

Max-Planck-Straße 8

Tel. (0 26 41) 3 44 73

Fax 3 73 79

www.adeneuer.de

Inhaber: Frank & Marc Adeneuer

Kellermeister: Frank Adeneuer

Zugehörig: VDP

Verkauf: Mo–Fr: 9.00–12.00 Uhr und 13.30–18.00 Uhr · Sa: 10.00–15.00 Uhr und nach Vereinbarung

Rebfläche: 13 ha

Jahresproduktion: 100.000 Flaschen

Frank und Marc Adeneuer sind im Alleinbesitz der Walporzheimer Gärkammer. Die wird im Sommer brütend heiß, was die Arbeit sehr erschwert, und doch ist sie jeden Schweißtropfen wert, denn wer hat schon ein Monopol auf eine der besten Lagen des Landes? Und eine der besten Spätburgunder-Lagen ist diese Gärkammer. Aber sie ist nur ein Baustein des Erfolgs. Der andere sind die beiden Brüder selbst. Die Adeneuers betreiben seit vielen Jahren eines der führenden Güter an der Ahr. Und trotzdem bleiben sie Suchende. Der beste Erntezeitpunkt und Reifegrad ihres Traubenmaterials, die idealen Fässer und optimale Holzintensität – kaum eine Schraube, an der die beiden nicht drehen, selbst wenn ihnen Kritiker wie die des Gault&Millau Weinguides gerade einen weiteren Lorbeerkranz aufgesetzt haben. Für die aktuelle Ausgabe dieses Guides haben die Adeneuers zusätzlich zu den 2015ern noch einmal die wichtigsten Weine aus dem Jahrgang 2014 angestellt. Und die sind eine kleine Sensation, auf Augenhöhe mit denen aus dem allgemein höher eingeschätzten Folgejahr. Die Parallelverkostung ist eine Offenbarung: Die kräftige Säure der 2014er Gärkammer hält die üppige Frucht in Schach, während das Holz beide langsam versöhnlich in den Arm nimmt. Da entsteht ein Eindruck, wohin die Reise gehen wird. Und wenn man dann die derzeit vorlaute Frucht des 2015ers mit der wieder akzentuierten Säure ringen schmeckt, kann man nicht anders, als ein großer Fan der Gärkammer zu werden – und der Adeneuers.

2014 Gärkammer Spätburgunder 94
Großes Gewächs
56 € | 13,5%
2015 Gärkammer Spätburgunder 94
Großes Gewächs
56 € | 13,5%
2014 Rosenthal Spätburgunder 92
Großes Gewächs
35 € | 13,5%
2015 Rosenthal Spätburgunder 92
Großes Gewächs
35 € | 13,5%
2015 Spätburgunder N°1 91
24 € | 13,5% In der Nase etwas rohes Fleisch, Frucht und getrocknete Kräuter, am Gaumen dann saftig, mit schöner Säure, klarer Frucht und etwas Eukalyptus. Lang und jetzt schon sehr vergnüglich, aber mit weiterem Potenzial.
2014 Spätburgunder N°1 89
24 € | 13,5%
2015 Walporzheimer Gärkammer 89
Spätburgunder
23 € | 13%
2015 Spätburgunder N°2 88
15 € | 13%
2016 Ahrweiler Spätburgunder 86
9,50 € | 12,5%
2016 Spätburgunder Blanc de Noir 86
9,30 € | 12%

WEINGUT GEBRÜDER BERTRAM

53507 · Dernau · Hauptstraße 3

Tel. (0 26 43) 83 14 · Fax 15 68

www.gebrueder-bertram.de

Verkauf: Mo, Mi–So: 10.00–18.00 Uhr und nach Vereinbarung

Rebfläche: 3,1 ha

Jahresproduktion: 23.000 Flaschen

Christian und Markus Bertram bewirtschaften als nunmehr vierte Generation dieses Familienweingut in Dernau mit dem gemütlichem „Winzergarten“, der im Sommer den idealen Rahmen für eine Weinprobe auf dem Gut darstellt. Die Bertrams bewirtschaften 3,1 Hektar Weinbergsfläche, darunter auch Bestand im Dernauer Pfarrwingert. Von hier kommt auch das Prunkstück ihrer Kollektion, der 17 Monate im Barrique gereifte Spätburgunder.

2014 Dernauer Pfarrwingert Spätburgunder 88
25,50 € | 13,5%
2015 Dernauer Hardtberg Frühburgunder 86
14,80 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Nova 85
13,80 € | 13,5%
2016 Riesling 85
6,90 €/1,0 Lit. | 11,5%
2016 Weißburgunder 84
8,90 € | 12%
2016 Spätburgunder Blanc de Noir 84
8,90 € | 11,5%


WEINGUT JULIA BERTRAM

53507 · Dernau · Ahrweg 20

Tel. (0 26 43) 90 33 12 · Fax 9 02 96 57

www.juliabertram.de

Inhaber: Julia Bertram

Betriebsleiter: Julia Bertram

Kellermeister: Julia Bertram

Verkauf: Weinverkauf und Verkostung gerne nach telefonischer Voranmeldung

Rebfläche: 4 ha

Jahresproduktion: 25.000 Flaschen

Julia Bertram ist viel in der Welt herumgekommen, sie war 2013 Deutsche Weinkönigin. Der Weg zum eigenen Wein war da schon längst beschritten, hatte sie ein Jahr zuvor doch in Geisenheim das Weinbaustudium abgeschlossen und parallel zu ihrer Amtszeit den ersten Wein aus einem eigenen Fass gefüllt. Sie ist im Ahrtal geboren und quasi im Weinberg aufgewachsen; ihre Mutter und Tante führten das Familienweingut Ernst Sebastian in Dernau. Aber Julia Bertram keltert keine eigene Linie innerhalb des elterlichen Gutes: Sie hat eigene Weinberge und nutzt nicht die Produktionsanlagen im elterlichen Betrieb, sondern füllt ihre Weine bei ihrem Lebensgefährten in dessen Weingut in Klingenberg am Main (Franken) ab. Sie bezeichnet ihren Weinstil als „mineralisch, fest und elegant“ und forciert ihn vor allem durch den Lesezeitpunkt. Man könnte auch sagen, dass sie jede Form von Überreife vermeidet. Selbst ihre besten Einzellagenweine haben teilweise 12, maximal 12,5 Prozent Alkohol. Damit einher gehen eine knackige Säure und große Frische. Ob der frühe Lesezeitpunkt ausreichend Entwicklungszeit für aromatische Tiefe lässt, ist in so jungen Weinen nicht mit letzter Sicherheit zu beantworten. Einige der Weine stimmen uns sehr zuversichtlich, bei anderen sind wir unsicher. Aber selbst wenn es nicht immer gut gehen sollte: Julia Bertram probiert einen Stil an der Ahr aus, den wir in dieser Konsequenz dort noch nicht erlebt haben. Wir sind sehr auf die ersten gereiften Weine gespannt.

2015 Marienthaler Trotzenberg Spätburgunder 91
48 € | 12,5% Große Frische, feine Säure bei prägnanter Frucht und stützendem Holz – das ist Balance vom ersten Schluck an. Im langen Abgang zeigt sich dann feines Tannin und Mineralik. Das hat Spannung.
2015 Mayschosser Mönchberg 90
Spätburgunder
48 € | 12,5%
2015 Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder 88
35 € | 12,5%
2015 Ahrweiler Forstberg Spätburgunder 88
28 € | 12,5%
2015 Ahrweiler Spätburgunder 88
17 € | 12,5%
2015 Neuenahrer Sonnenberg 86
Frühburgunder
28 € | 12%
2015 Dernauer Spätburgunder 85
17 € | 12%
2016 Spätburgunder Handwerk 85
Blanc de Noir
11 € | 12%


BROGSITTER WEINGÜTER PRIVAT-SEKTKELLEREI

53501 · Grafschaft-Gelsdorf

Max-Planck-Straße 1

Tel. (0 22 25) 91 81 11 · Fax 91 81 12

www.brogsitter.de

Zugehörig: Ökozertifiziert

Verkauf: Mo–Fr: 8.00–20.00 Uhr

Sa: 9.00–20.00 Uhr

So: 13.00–19.00 Uhr

Rebfläche: 33 ha

Jahresproduktion: 180.000 Flaschen

Seit dem Jahr 1600 sind die Brogsitters als Winzer aktiv, doch das Weingut ist mittlerweile nur noch ein Zweig der familieneigenen Unternehmensgruppe, zu der Hotellerie, Gastronomie, eine Kellerei und ein großes Weinhandelshaus gehören. Wo Brogsitter draufsteht, muss daher nicht unbedingt ein Ahr-Wein drin sein, es kann auch ein rheinhessischer Grauburgunder sein. Doch die beim Gault&Millau Weinguide verkosteten Weine sind selbstverständlich alle von der Ahr, wo 33 Hektar für das Weingut im Ertrag stehen. Auf denen wächst zu 85 Prozent Spät- und Frühburgunder, und entsprechend erzeugt das Gut alle Spielarten dieser beiden Rebsorten. Uns standen ausschließlich trockene Weine zur Verkostung zur Verfügung, die Edition B aus dem großen Holzfass, die Barrique-Linie Ad Aram und die Weine der Hommage-Linie, die den Zusatz Großes Gewächs auf dem Etikett tragen und aus Walporzheimer und Ahrweiler Lagen stammen. Die Weine der angestellten Kollektion genügen allesamt hohen Ansprüchen. Bei den Rotweinen bleibt zwar die erwartbare Qualitätssteigerung von Preisstufe zu Preisstufe aus, dies liegt aber vor allem daran, dass die Basis ausgezeichnet gelungen ist. Auch bewegen sich die Preise der Lagenweine mit 25 Euro im Kontext Ahr auf einem günstigen Niveau. Bei den Weißweinen aus 2016 erfreute uns vor allem der Grauburgunder.

2015 Ahrweiler Silberberg Spätburgunder 90
Großes Gewächs Hommage
24,80 € | 13,5%
2015 Frühburgunder Edition B 89
9,80 € | 13,5% Komplexer Stoff für kleines Geld: satte Frucht, kräftige, aber reife Säure und feines Tannin, dazu ein bisschen alkoholische Wärme, die den Wein gut durch den langen Abgang begleitet.
2015 Walporzheimer Pfaffenberg 89
Frühburgunder Großes Gewächs
Hommage
24,80 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Ad Aram 88
19,80 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Edition B 88
9,80 € | 13,5%
2015 Walporzheimer Alte Lay Spätburgunder 88
Großes Gewächs Hommage
24,80 € | 13,5%
2015 Frühburgunder Ad Aram 87
19,80 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Ad Aram 88
Blanc de Noir
19,80 € | 13%
2016 Ahrweiler Klosterberg 87
Grauburgunder
7,95 € | 12,5%
2016 Spätburgunder No. 1 86
Blanc de Noir
8,95 € | 12%
2016 Ahrweiler Klosterberg 85
Weißburgunder
7,95 € | 12%
2016 Spätburgunder Private Edition Rosé 86
9,80 € | 12%


WEINGUT BURGGARTEN

53474 · Heppingen · Landskroner Straße 61

Tel. (0 26 41) 2 12 80 · Fax 7 92 20

www.weingut-burggarten.de

Inhaber: Paul Josef Schäfer

Betriebsleiter: Paul Josef Schäfer

Kellermeister: Paul Michael Schäfer

Verkauf: Mo–Fr: 10.00–12.00 Uhr und 13.00–18.00 Uhr

Sa–So: 10.00–13.00 Uhr

Rebfläche: 15 ha

Jahresproduktion: 120.000 Flaschen

Das Weingut ist eine kleine Kuriosität, denn erstens produziert es auch Rieslinge aus teils sehr hochwertigen Lagen von der Mosel wie dem Piesporter Goldtröpfchen, und zweitens findet sich hier die ganze Ahr-Spanne, von der halbtrockenen Domina bis zur Große-Lage-Reserve vom Spätburgunder. Denn Familie Schäfer gehört zu den klassischen Direktvermarktern und verkauft sage und schreibe 80 Prozent der 120.000 produzierten Flaschen ab Hof. Dabei ist die Qualität so hoch, dass sich spezialisierter Fachhandel und hochwertige Gastronomie eigentlich um die Weine reißen sollten. Ab der Kategorie Ortswein spielen die Weine in einer Liga mit den Besten des Gebietes. Bei den Weißweinen legen die Schäfers dieses Jahr mit dem 2016er Burggarten einen großartigen Lagenwein vor, der die Messlatte für die überwiegend nächstes Jahr in den Verkauf kommenden Reserven vom Grauburgunder anderer Güter ziemlich hoch legt. Doch noch viel spektakulärer ist die Phalanx an hochwertigen Spätburgundern, die mit zwei sehr unterschiedlichen Ortsweinen startet: dem rassigen Neuenahrer und dem volleren und weicheren Heimersheimer. Bei den Lagenweinen ist der Sonnenberg Goldkapsel unser Liebling in Sachen Preis-Genuss-Verhältnis und der Kräuterberg das erwartbare Monument. Doch auch die Weine aus der Neuenahrer Schieferlay und dem direkt vor der Tür des Weingutes gelegenen Burggarten erfüllen alle Erwartungen.

2015 Walporzheimer Kräuterberg 93
Spätburgunder
55 € | 13,5%
2015 Heimersheimer Burggarten 91
Spätburgunder
42 € | 13,5%
2015 Neuenahrer Sonnenberg 91
Spätburgunder Goldkapsel
26 € | 13,5% Noch verhaltene Nase, am Gaumen dann ein ganz erdiger, dunkler Wein, der aber genügend Frucht zeigt, um nicht düster zu wirken. Der Alkohol gibt Wucht, die Säure strukturiert, das Holz blockiert noch etwas. Extrem spannend.
2015 Heimersheimer Spätburgunder 90
19 € | 13,5%
2015 Neueanahrer Spätburgunder 90
15 € | 13,5%
2015 Neuenahrer Schieferlay 90
Spätburgunder
38 € | 13,5%
2015 Neuenahrer Frühburgunder 88
19 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Signatur 86
13,90 € | 13,5%
2016 Spätburgunder 85
10 €/1,0 Lit. | 13%
2016 Heimersheimer Burggarten 89
Grauburgunder
19 € | 13,5%
2016 Neuenahrer Weißburgunder 87
13 € | 13%
2016 Riesling 84
9 € | 12,5%


WEINMANUFAKTUR DAGERNOVA

53474 · Bad Neuenahr-Ahrweiler

Heerstraße 91–93

Tel. (0 26 41) 9 47 20 · Fax 94 72 94

www.dagernova.de

Anzahl der Mitglieder: 600

Betriebsleiter: Thomas Monreal & Günter Schüller

Önologe: Günter Schüller

Kellermeister: Günter Schüller

Zugehörig: Slow Food, RWGV Köln/Münster, Sommelier-Union

Verkauf: Mo–Fr: 8.00–18.00 Uhr

Sa–So: 10.00–18.00 Uhr in Neuenahr

Mo–Fr: 8.00–18.00 Uhr · Sa: 8.00–12.00 Uhr

Rebfläche: 150 ha

Jahresproduktion: 1.100.000 Flaschen

600 Erzeuger finden sich unter dem Dach der Dagernova zusammen, und doch stehen nur 150 Hektar im Ertrag. Allerdings ist ein solches Verhältnis der Qualität meist zuträglich, denn wer nur einen viertel Hektar zu pflegen hat, dem fällt Akribie nicht schwer. Nachdem die Dernauer Genossenschaft sich erfolgreich als eine der besten der Republik etabliert hat, fand letztes Jahr ein Generationswechsel statt. Geschäftsführer Friedhelm Nelles ging nach 38 Dienstjahren – die Hälfte davon im Vorstand – in den Ruhestand. Ihm folgt eine Doppelspitze aus seinen bisherigen Mitvorständen, dem erfolgreichen Kellermeister Günter Schüller und Vertriebsleiter Thomas Monreal. Die Dagernova – mittelalterlicher Name von Dernau – unterteilt ihre Weinlinien in Basis, Premium, Kult und Einzellage. Die Marktfreigaben sind dabei sehr individuell gehalten, sodass die verkosteten Jahrgänge von 2014 bis 2016 reichen. Aus 2016 belegen die Regent-dominierte Edition R und der Cabernet-Pinot-Verschnitt Cuvée Noir, dass der Jahrgang wunderbares Traubenmaterial hervorgebracht hat. Da wird nächstes Jahr viel Spitzenwein erwartet. Aus 2014 hatten wir einen eher üppigen Pfarrwingert im Glas, dessen vollreife Frucht und Holz erst noch mit Flaschenreife zueinanderfinden müssen. Unser Liebling aber war der 15er Sonnenberg, der sich als echter Sonnenberg präsentierte – und von dem es auch nur 787 Flaschen zum Spottpreis von 24,50 Euro gibt. Der ist ein weiterer Beweis dafür, dass Genossenschaftsweine an der Ahr unfassbar gut sein können.

2015 Neuenahrer Sonnenberg 91
Spätburgunder
24,50 € | 12,5% Rohes Fleisch und feine Frucht, tolle Säure und eher dezentes Holz bei nur 12,5 Prozent Alkohol. Das ist die feine Klinge, für die die Ahr im besten Falle steht. Und dieser Sonnenberg ist so ein bester Fall!
2015 Dernauer Pfarrwingert Spätburgunder 89
19,90 € | 12,5%
2015 Heimersheimer Landskrone 88
Spätburgunder
24,50 € | 12,5%
2016 Cuvée Noir 87
19,50 € | 12,5%
2014 Dernauer Pfarrwingert Spätburgunder 86
22,50 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Edition Dagernova 86
16,50 € | 12,5%
2016 Edition R 86
14,50 € | 12,5%
2016 Frühburgunder 85
9,50 € | 13%
2016 Weißburgunder feinherb 84
7,50 € | 11%


WEINGUT DEUTZERHOF COSSMANN-HEHLE

53508 · Mayschoß · Deutzerwiese 2

Tel. (0 26 43) 72 64 · Fax 32 32

www.deutzerhof.de

Inhaber: Hella Hehle

Betriebsleiter: Hans-Jörg Lüchau

Kellermeister: Hans-Jörg Lüchau

Zugehörig: VDP, Barrique Forum

Verkauf: Mo–Fr: 9.00–12.00 Uhr und 13.00–18.00 Uhr · Sa: 10.00–16.00 Uhr und nach Vereinbarung

Rebfläche: 7,02 ha

Jahresproduktion: 35.000 Flaschen


Weingut Deutzerhof in Mayschoß

Nur 35.000 Flaschen aus gut sieben Hektar füllt der Deutzerhof. Es ist ein Betrieb, der sich ganz der Produktion feiner Weine in kleinen Auflagen verschrieben hat. Dabei versucht Hans-Jörg Lüchau den Großteil der Arbeit im Weinberg zu erledigen. „Unsere Kellerflora erlaubt uns eine Spontangärung mit besten Aussichten, dass die Weine auch durchgären, und auch der biologische Säureabbau (BSA) soll möglichst von alleine starten“, beschreibt der Betriebsleiter und Kellermeister in Personalunion seine Strategie. „Ich lasse die Rotweine so lange auf der Maische liegen, bis der BSA gestartet ist.“ Doch vor dem kontrollierten Nichtstun steht die detaillierte Planung. Zwei verschiedene Küfereien liefern Fässer. Diese werden in verschiedenen Belegungen für die Weine eingesetzt, damit das Holz immer präsent und doch nie dominant wirkt. „Nur die GGs liegen zu 100 Prozent in neuem Holz“, so Lüchau, „beim Chardonnay vergären wir den Most in neuen Barriques, ziehen den Wein dann aber nach 35 Tagen um in den Stahltank, damit es nicht dominant wird.“ Die so von ihrem gröbsten Holzgeschmack befreiten Fässer finden dann Einsatz in anderen Weinen. Edelstahl steht auch im Keller, zum einen für die Rieslinge und einfachen Rotweine von Portugieser und Dornfelder, zum andern für die Roséweine. Die entstehen aus Saftabzug, wobei der delikate Saumon de l’Ahr von der Maische der drei Großen Gewächse abgezogen wird. Anschließend liegt er zwar im Stahltank, allerdings so lange auf der Hefe, dass sich ein Mundgefühl und auch Geschmack wie von sehr dezentem Holzeinsatz einstellt. Blind ins Glas geschenkt überzeugt dieser Saumon de l’Ahr sicher so manchen Weinfreund von einer lupenreinen französischen Herkunft – aus bestem Hause.

Das Jahr 2015 war auch im Deutzerhof ein anstrengendes. „Wir mussten in drei Durchgängen Laubarbeit im Weinberg machen“, erinnert sich Hans-Jörg Lüchau. Der Lohn waren gesunde Trauben mit gutem Mostgewicht. „Es ist mir trotz des insgesamt warmen Jahres gelungen, die Alkoholwerte gegenüber 2014 etwas abzusenken“, so der Betriebsleiter, der uns noch einmal seine 2014er GGs anstellte, denn er peilt mittelfristig einen späteren Marktstart für seine Großen Gewächse an.

In der Mischung aus 2014 (GGs), 2015 (andere Rotweine) und 2016 (Weiß und Rosé) hat der Deutzerhof eine fantastische Kollektion vorgelegt, die zu einem großen Teil ihre Klasse – trotz allen Nichtstuns – im Keller erhalten hat: Der Holzeinsatz ist atemberaubend gelungen.

Es gibt in Deutschland etliche Spätburgunder, bei denen der Verkoster den Eindruck kriegt, das Kellerteam habe eine einfach Formel angewandt: „Kommt, wir machen einen möglichst fruchtfernen Pinot, das ist irgendwie burgundisch.“ Das Ergebnis ist meist eher anstrengend. Beim Deutzerhof spielt die Frucht bei den gehobenen Weinen die zweite Geige – aber sie spielt eben noch mit. Das hat etwas Müheloses, ist mitnichten burgundisch, aber eben auch nicht bemüht, sondern einfach gekonnt. Diese Weine wirken sehr erwachsen. Das fängt beim Caspar C. an und fällt beim Grand Duc das erste Mal deutlich auf.

Bei den 2014er GGs – wir hatten zwei der drei Weine dieses Kalibers in der Verkostung – finden wir diesen Stil in Perfektion. Bei den hohen Bewertungen für die beiden GGs lehnen wir uns weit aus dem Fenster, denn wenn sie nicht harmonisch reifen, könnte das Kirchtürmchen sauer und der Eck spröde werden. Sollten sich das Holz und die Säure jedoch im Gleichschritt integrieren, während sich Reifearomen bilden, und die Frucht lange genug durchhalten, werden monumentale Ahr-Weine entstehen, die vor allem durch Eigenständigkeit glänzen.

2014 Altenahrer Eck Spätburgunder 95
Große Lage GG
52 € | 13,5%
2014 Neuenahrer Kirchtürmchen 93
Spätburgunder Große Lage GG
52 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Grand Duc 91
33 € | 13,5% Verhaltenes, leicht röstiges Holz, kräftige Säure, feine, eher zurückhaltende Frucht – das sind die ersten Eindrücke, und das hat schon beim ersten Schluck Klasse und mündet in einen sehr langen, würzigen Abgang, der die Hand zum Glas zwingt. Die Balance hat etwas beeindruckend Müheloses!
2015 Portugieser Alte Reben Alfred C. 90
19 € | 13%
2015 Spätburgunder Caspar C. 90
23 € | 13,5%
2016 Frühburgunder Alpha & Omega 89
25 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Balthasar C. 88
16 € | 13%
2016 Cuvée Légère 87
9,90 € | 12,5%
2016 Mayschosser Spätburgunder 85
Cossmann-Hehle
11 € | 12,5%
2016 Heimersheimer Chardonnay 89
18 € | 12,5%
2016 Riesling Alte Reben Catharina C. 89
15 € | 12,5%
2016 Spätburgunder Saumon de l’Ahr 89
16 € | 13,5%


WEINGUT JOSTEN & KLEIN

53424 · Remagen

Ringofenstraße 3

Tel. (0 26 43) 90 25 50 · Fax 90 25 70

www.josten-klein.com

Inhaber: Marc Josten

Betriebsleiter: Marc Josten

Önologe: Torsten Klein

Kellermeister: Marc Josten

Verkauf: nach Vereinbarung

Rebfläche: 8 ha

Jahresproduktion: 55.000 Flaschen

Marc Josten und Torsten Klein sorgen weiter für Furore. Erst 2011 gründeten die beiden ihr Weingut, und seitdem geht es bei ihnen bergauf. Drei Trauben im Gault&Millau Weinguide haben sie sich in nur fünf Jahren erarbeitet, und auch die aktuellen Weine der eingereichten Kollektion rechtfertigen wieder diese Bewertung. Die Preise wachsen schnell bei diesem Weingut, der Sauvignon Blanc aus der Leutersdorfer Gartenley schlägt mit 55 Euro zu Buche, 12,50 Euro mehr als im Vorjahr. Wir urteilen nur über das, was wir im Glas haben, Preis, Ausstattung und Bezeichnungen blenden wir aus. Am Mittelrhein bewirtschaften Josten und Klein Flächen rund um Leutesdorf und stellen einen trockenen Riesling aus der Lage Im Forstberg auf dem Niveau eines Großen Gewächses vor, der uns restlos glücklich macht. Der ebenfalls angestellte 2011er aus der Gartenley trotzt der Opulenz des Jahrgangs einen erstaunlich strukturierten Riesling ab. Bei den Rotweinen von der Ahr müssen wir den Frühburgunder als Erstes erwähnen, weil er die oft eher diffuse Frucht der Rebsorte mit erstaunlicher Präzision ausstattet. Der Mayschosser Mönchberg schließlich hat jede Menge Potenzial und wird vielleicht unsere jetzt vergebenen 91 Punkte in ein paar Jahren übertreffen.

2015 Mayschosser Mönchberg Pinot Noir 91
Große Lage
48 € | 13%
2015 Mayschosser Frühburgunder Pinot 90
Madeleine
19 € | 13%
2015 Mayschosser Mönchberg Pinot Noir 89
Erste Lage Privatedition Max Otte
36 € | 13% Angeberwein mit zu viel Holz
2015 Pinot Noir Glanzstück 88
26 € | 13%
2015 Ahrweiler Daubhaus Pinot Noir 87
Erste Lage
36 € | 13%
2015 Mayschosser Laacherberg Pinot Noir 87
Erste Lage
36 € | 13%
2015 Leutesdorfer Im Forstberg Riesling 92
Große Lage
32 € | 13% Kraftvoll, schmelzig, mit mittlerer Säure und sehr vollem Mundgefühl. Aromatisch eher warm, gelbfruchtig, vollreif. 13 Prozent Alkohol sind spürbar, passen aber zu diesem ziemlich monumentalen Riesling.
2011 Leutesdorfer Gartenlay Riesling 90
Große Lage
32 € | 13,5%
2015 Leutesdorfer Gartenlay Sauvignon 89
Blanc Große Lage
55 € | 13,5%
2016 Leutesdorfer Im Forstberg Riesling 89
Spätlese Große Lage
19 € | 7,5%
2016 Leutesdorfer Gartenlay Riesling 88
Spätlese Große Lage
16 € | 7,5%
2016 Leutesdorfer Im Forstberg Riesling 85
Auslese Große Lage
25 € | 7%


WEINGUT PETER KRIECHEL

53474 · Bad Neuenahr-Ahrweiler

Walporzheimerstraße 85

Tel. (0 26 41) 3 61 93 · Fax 50 04

www.weingut-kriechel.de

Inhaber: Ernst, Michael & Peter Kriechel

Kellermeister: Michael Hewel

Zugehörig: Slow Food, SchAhrVino

Verkauf: Mo–Fr 9.00–17.00 Uhr

Sa, So: Jan.–März: 12.00–17.00 Uhr

April– Dez.: 10.00–17.00 Uhr

Rebfläche: 27,5 ha

Jahresproduktion: 260.000 Flaschen

Mit 27,5 Hektar gehört dieses Weingut zu den größten der Ahr und mit vier Hektar Frühburgunder zu den weltweit größten Produzenten dieser Rebsorte. Das schlägt sich auch im Sortiment nieder, denn dort finden sich gleich vier verschiedene Frühburgunder, vom Jubilus um zehn Euro bis zum nicht in jedem Jahr produzierten Lagenwein. Der Vorgängerjahrgang dieses Marienthaler Rosenbergs aus dem Jahrgang 2012 brachte den Kriechels fast jeden Preis ein, den man mit Frühburgunder gewinnen kann. Ob der 2015er in seine Fußstapfen treten wird, ist derzeit schwer einzuschätzen, denn Kellermeister Michael Hewel kreiert zupackende Rotweine mit viel Extrakt, viel Gerbstoff, Röstnoten und Holzeinfluss. Bei einigen Weinen, wie etwa den wunderbaren Goldkapseln vom Portugieser und Spätburgunder aus dem Kräuterberg, besteht für uns kein Zweifel, dass die Weine das Barrique spielend verdauen werden. Bei einigen anderen Weinen sind wir aber unsicher, ob die feine Frucht noch strahlt, wenn sich das Holz so ausreichend integriert hat, um sie auch zur Geltung kommen zu lassen. Wenn das klappt, wird aus so machem 89-Punkte-Urteil noch eine Note in den 90ern. Wir sind grundsätzlich optimistisch, denn dass das Team rund um die drei Brüder Kriechel ein Händchen für Holz hat, beweist der umwerfende 2015er Grauburgunder B. Der ist ein großer Wurf für diese Rebsorte im Anbaugebiet Ahr.

2015 Walporzheimer Kräuterberg 92
Spätburgunder Goldkapsel
39 € | 13,5%
2015 Walporzheimer Kräuterberg Portugieser 91
Goldkapsel
25 € | 13,5%
2015 Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder 89
25 € | 13,5%
2015 Marienthaler Rosenberg Frühburgunder 89
39 € | 13,5%
2015 Neuenahrer Sonnenberg 89
Spätburgunder R
25 € | 13,5%
2015 Spätburgunder B 89
14,50 € | 13,5%
2015 Frühburgunder Jubilus Goldkapsel 88
25 € | 13,5%
2015 Spätburgunder S 88
9,90 € | 13,5%
2015 Frühburgunder B 87
15,50 € | 13,5%
2015 Frühburgunder Jubilus 86
9,90 € | 13%
2015 Grauburgunder B 91
18 € | 13% Das hat richtig Zug! Zitrus und grüner Apfel, dann kommt Haselnuss vom Holzausbau und dann das Holz selbst mit etwas Rauch, aber es bleibt die ganze Zeit klar, weil die Säure resch ist. Großartig.
2016 Spätburgunder Blanc de Noir 87
7,90 € | 12,5%

WEINGUT KURTH

53474 · Ahrweiler · Bachemer Straße 44

Tel. (0 26 41) 90 06 54 · Fax 9 18 89 43

www.weingut-kurth.de

Inhaber: Stefan Kurth

Betriebsleiter: Stefan Kurth

Önologe: Stefan Kurth

Kellermeister: Stefan Kurth

Verkauf: nach Vereinbarung

Rebfläche: 2 ha

Jahresproduktion: 12.000 Flaschen

Stefan Kurth bewirtschaftet lediglich gut zwei Hektar in und um Ahrweiler. Seinen Weinen hat der Winzer Personennamen oder mundartliche Bezeichnungen mit persönlichem Bezug als Namen gegeben. Da bekommt der Weinfreund dann „Kathinka“ ins Glas, oder „Pross Jupp“. Die Kollektion ist gut gelungen, trägt eine deutliche Handschrift, die auf reife Frucht im Glas setzt. Besonders der Frühburgunder Pross Jupp 1903 verführt mit satter Frucht. Beeindruckend spritzig und gelungen fanden wir den Blanc de Noir.

2015 Ahrweiler Sätburgunder Kathinka 2511 86
21 € | 13,5%
2015 Bachemer Karlskopf Frühburgunder 86
Pross Jupp 1903
21 € | 14%
2015 Walporzheimer Alte Lay Spätburgunder 86
Kathinka SJ
28 € | 13,5%
2015 Bachemer Karlskopf Frühburgunder 85
Pross Jupp
15,90 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Stickihse 85
9,90 € | 13,5%
2015 Ahrweiler Spätburgunder Kathinka 84
15,90 € | 13,5%
2016 Bachemer Weißburgunder Aff un zo 84
8,90 € | 11,5%
2016 Ahrweiler Spätburgunder Blanc jemaat 87
8,90 € | 12%


MAIBACHFARM

53474 · Bad Neuenahr-Ahrweiler

Im Maibachtal 100

Tel. (0 26 41) 3 66 79 · Fax 3 66 43

www.maibachfarm.de

Inhaber: Renate Günther

Betriebsleiter: Alexander Weber

Önologe: Alexander Weber

Kellermeister: Alexander Weber

Zugehörig: Bioland, EU-Bio

Verkauf: Mo–Fr: 10.00–12.00 Uhr und 13.00–17.00 Uhr · Sa–So: 11.00–17.00 Uhr und nach Vereinbarung

Vinothek: Niederhutstraße 21, Ahrweiler

Mo, Mi–So: 10.00–18.30 Uhr

Di: Ruhetag

Rebfläche: 9,5 ha

Jahresproduktion: 40.000 Flaschen

In einem idyllischen Seitental oberhalb Ahrweilers liegt die Maibachfarm, eines der wenigen zertifiziert biologischen Weingüter an der Ahr. 9,5 Hektar stehen im Ertrag – und kaum irgendwo sonst ist Bioweinbau so kräftezehrend wie an der Ahr, denn die Steillagen müssen weitgehend von Hand bewirtschaftet werden. Doch die Zeiten, wo Bio als Verkaufsargument für die Vermarktung in eine spezielle Zielgruppe herhalten musste, sind im deutschen Weinbau vorbei. Etliche Spitzenweingüter haben auf Bio umgestellt und etliche Biopioniere mittlerweile eine erstaunliche Weinqualität erreicht. Erstaunliche Qualitäten präsentiert auch die Maibachfarm dieses Jahr. Vor allem der Blanc de Noir erfreute uns außerordentlich. Es gibt viel zu wenige Güter, die dieser Weinart mit kleinem Holz und großem Anspruch zu Leibe rücken und dann lagerbedürftigen, strukturierten Weißwein mit Schmelz und Tiefgang daraus machen. Die Maibachfarm gehört dazu, hat einen teils im Stahl und teils im Barrique ausgebauten Wein angestellt, der gerne noch ein bisschen auf der Flasche reifen darf. Bei den großen roten Qualitäten ist viel neues Holz im Spiel. Die werden erst in mehreren Jahren zu Harmonie finden, wenn sich das Holz einbindet und aromatisch zurücktritt. Überwiegend stehen dem Holz jetzt satte Frucht und feine Säure gegenüber, was uns zuversichtlich macht, dass die Weine diese Entwicklung auch problemlos durchlaufen werden. Die Struktur der Lagenspätburgunder ist jetzt schon sehr ansprechend.

2015 Recher Herrenberg Spätburgunder 90
29 € | 13% Klarheit in der Frucht, feine Säure, trotz kräftigem Holz sehr fokussiert. Mit Zug und Länge – da sind jetzt schon alle Anlagen für große Eleganz vorhanden! In wenigen Jahren sollte sich das gefunden haben.
2015 Ahrweiler Silberberg Spätburgunder 89
29 € | 13,5%
2015 Walporzheimer Spätburgunder 89
Terrassen
29 € | 13,5%
2015 Ahrweiler Spätburgunder 87
14,50 € | 13%
2015 Frühburgunder R 86
35 € | 13,5%
2015 Spätburgunder 86
9,50 € | 13%
2015 Heimersheimer Burggarten 85
Spätburgunder
29 € | 12,5%
2015 Frühburgunder 84
11,50 € | 13%
2016 Spätburgunder Blanc de Noir R 89
16 € | 13%
2016 Grauburgunder 86
10,50 € | 13%

KLOSTER MARIENTHAL

53507 · Marienthal · Klosterstraße 3

Tel. (0 26 41) 9 80 60 · Fax 98 06 20

www.weingut-kloster-marienthal.de

Verkauf: Mo–So: 10.00–18.30 Uhr Weinproben nach Vereinbarung

Rebfläche: 4,5 ha

Jahresproduktion: 45.000 Flaschen

Die Weingüter Meyer-Näkel und Brogsitter sind gemeinsam mit den Genossenschaften von Mayschoß und Dernau (Dagernova) Eigentümer des Weingutes im historischen Kloster am beliebten Rotweinwanderweg. Für die zahlreichen Besucher des Weingutes und der Gastronomie stehen Weine auch aus Zukauf und von den Partnerbetrieben zur Verfügung. Auch unter den zur Verkostung angestellten Weinen sind nur der Frühburgunder und der Spätburgunder Der Mönch Gutsabfüllungen. Das tut der Qualität der verfügbaren Weine allerdings keinen Abbruch.

2015 Cuvée Rouge 87
7,90 € | 13%
2015 Spätburgunder halbtrocken 87
9,50 € | 12,5%
2015 Frühburgunder 85
17 € | 13%
2015 Spätburgunder der Mönch 85
13,90 € | 13,5%
2015 Spätburgunder 84
9,50 € | 13%
2016 Spätburgunder 85
8,50 € | 12%


WINZERGENOSSENSCHAFT MAYSCHOSS-ALTENAHR

53508 · Mayschoß · Ahrrotweinstraße 42

Tel. (0 26 43) 9 36 00 · Fax 93 60 93

www.wg-mayschoss.de

Anzahl der Mitglieder: 429

Verkauf: Mo–Fr: 8.00–18.30 Uhr

Sa–So und feiertags: 9.00–18.30 Uhr

Rebfläche: 150 ha

Jahresproduktion: 1.400.000 Flaschen

Die Mayschosser formen die älteste Winzergenossenschaft der Welt und produzieren seit 1868 Wein. Die Produktionsmenge liegt bei mittlerweile 1,4 Millionen Flaschen. Entsprechend gibt es Weine für jeden Geldbeutel, eine besuchenswerte Vinothek und jede Menge Veranstaltungen am Sitz der Genossenschaft, die den Mayschoss-Altenahrer Wein erlebbar machen. Das Jahr 2015 eignete sich zur Produktion hochreifer Trauben mit reichlich Mostgewicht und üppiger Aromatik. Für die Spitzenweine haben die Genossen denn auch genommen, was Mutter Natur ihnen anbot: 14 Prozent Alkohol sind die Regel, die Frucht ist durchgehend ausladend. Doch dankenswerterweise ist das eingesetzte Holz dezent. Der gekonnte Fassausbau strukturiert die Weine, ohne sie mit Röstaromen und Tanninen zuzunageln. Im Ergebnis sind die Weine jetzt schon mit Freude ihrer Bestimmung zuführbar: Wer mehr als eine Flasche der Lagen-Pinots besitzt, sollte jetzt mal einen öffnen und in der Frucht schwelgen. Denn auch wenn manch Freak die Weine zu weit entwickelt finden wird, die gewählte Interpretation des Themas Pinot ist hier „Sonne in Flaschen“, und das sehr gekonnt. Wer üppige Weine mag, wird die großen Lagenweine lieben, wer Pinot vor allem der Säure wegen liebt, wird allerdings besser von den einfachen Qualitäten bedient. Aber darauf kommt es bei einer Genossenschaft dieser Größe an: dass für jeden etwas wirklich Gutes dabei ist.

2015 Walporzheimer Kräuterberg 89
Spätburgunder
28 € | 14% In der Nase deutet sich derzeit mehr Holz an, als am Gaumen dann schmeckbar ist. Dort dominiert sehr reife Frucht, von 14 Prozent Alkohol turbogeladen und von ordentlicher Säure unter Kontrolle gehalten.
2015 Frühburgunder Goldkapsel 88
18,90 € | 13,5%
2015 Mayschosser Laacherberg 88
Spätburgunder
38 € | 14%
2015 Mayschosser Mönchberg 88
Spätburgunder
38 € | 14%
2015 Pinot Noir R 88
20,90 € | 14%
2015 Spätburgunder Gründerwein 86
8,40 € | 13%
2015 Spätburgunder Edition Saffenburg 85
12,50 € | 13%
2016 Riesling S 86
11,50 € | 12,5%
2016 Riesling Auslese 88
20 € /0,5 Lit. | 8,5%


WEINGUT MEYER-NÄKEL

53507 · Dernau

Friedensstraße 15

Tel. (0 26 43) 16 28 · Fax 33 63

www.meyer-naekel.de

Inhaber: Werner Näkel

Betriebsleiter: Meike & Dörte Näkel

Zugehörig: VDP

Rebfläche: 21 ha

Jahresproduktion: 150.000 Flaschen

Werner Näkel ist nicht nur ein Pionier des Ahr-Spätburgunders, er hat sich längst auch einen Namen als Winemaker in Projekten in Südafrika und Portugal gemacht, wo er sich an anderen Rebsorten als dem heimischen Spätburgunder beweist. Dafür bleibt ihm mittlerweile etwas mehr Zeit, sind doch beide Töchter nach Winzerausbildung und Weinbaustudium im Familienweingut voll aktiv. Schon seit Ende der 1980er Jahre ist das Weingut Meyer-Näkel ein internationales Aushängeschild für deutschen Spätburgunder. Die Spitzenweine aus den Lagen Sonnenberg, Pfarrwingert und Kräuterberg pflegen üblicherweise eine gewisse Opulenz, vereint mit schmeckbarem Barrique-Ausbau. Trotz früher Zugänglichkeit reifen die Weine zu großer Klasse, wie etliche ältere Jahrgänge beweisen. Aus dem Jahrgang 2016 stellen die Näkels drei Weißweine vor, die uns uneingeschränkt begeistern. Weißburgunder in Gutswein- und Barrique-Variante sind Weine mit hohem Anspruch bei gleichzeitiger Zugänglichkeit. Der Blanc de Noir Illusion kommt mit knackiger Säure und ohne die häufig dominante Cremigkeit dieser Weinart daher – die ideale Mischung aus Zug und Schmelz. Bei den Rotweinen aus dem Jahrgang 2015 sind den Näkels einige große Pinots gelungen. Pfarrwingert und Kräuterberg brauchen noch ein paar Jahre, doch dann werden sie die ganze Klasse des Jahrgangs ausspielen, da sind wir uns sicher.

2015 Dernauer Pfarrwingert Spätburgunder 93
Großes Gewächs
54 € | 13,5% Dicht und stoffig, mit süßer Frucht, die nicht in den Vordergrund drängt. Ganz viel Substanz für ein langes Leben, schönes Gerüst aus Säure und Tannin, deutlich schmeckbares Holz. Das muss sich noch finden, aber das wird es auch.
2015 Walporzheimer Kräuterberg 93
Spätburgunder Großes Gewächs
72 € | 13,5%
2015 Neuenahr Sonnenberg Spätburgunder 91
Großes Gewächs
45 € | 13,5%
2015 Ahrweiler Silberberg Spätburgunder 89
Großes Gewächs
39 € | 13,5%
2015 Spätburgunder S 87
29 € | 13,5%
2015 Frühburgunder 86
17 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Blauschiefer 86
19 € | 13,5%
2015 Spätburgunder G 85
15 € | 13,5%
2016 Spätburgunder Blanc de Noir Illusion 90
12,50 € | 13%
2016 Weißburgunder S 90
27 € | 13%
2016 Weißburgunder 88
11 € | 12,5%


WEINGUT NELLES

53474 · Bad Neuenahr-Heimersheim Göppinger Straße 13a

Tel. (0 26 41) 2 43 49 · Fax 7 95 86

www.weingut-nelles.de

Inhaber: Thomas Nelles

Betriebsleiter: Philip Nelles

Önologe: Philip Nelles

Kellermeister: Philip Nelles

Zugehörig: VDP

Verkauf: Mo–Fr: 9.00–12.00 Uhr und 14.00–18.00 Uhr · Sa: 10.00–14.00 Uhr

Rebfläche: 9,5 ha

Jahresproduktion: 55.000 Flaschen

Das Weingut Nelles konnte die Gelegenheit des guten Jahrgangs nutzen und stellte eine Kollektion vor, die bei den Topqualitäten große Tiefe in den Weinen zeigt. Gleich drei Siegerweine sprangen entsprechend bei der in der Region so wichtigen Prämierung des Ahr-Weins des Jahres heraus. Insbesondere der erste Preis in der Kategorie „Kultweine“ für den B-52 ist eine bedeutende Auszeichnung. Philip Nelles’ B-52 wird auch unserer Meinung nach immer mehr zur festen Größe unter Deutschlands Spätburgundern – mit einer gewissen Betonung auf Deutschland. Denn der B-52 ist im Jahrgang 2015 ein sehr deutscher, eher mächtiger Pinot mit 14 Prozent Alkohol und viel Power. Doch es gibt ihn lang genug, um gereifte Exemplare heranzuziehen, und die belegen: Er reift auch kraftvoll harmonisch. Der offiziell auch als Heimersheimer Burggarten GG firmierende Wein ist zudem mit 45 Euro ein ziemlich günstiges GG vom Spätburgunder. Im Jahrgang 2015 ist er definitiv sehr gelungen. Doch er steht nicht allein in der Kollektion. Ein Brut Sekt vom Pinot erfrischte uns mit viel Esprit, und auch das „kleine“ GG aus der Landskrone weiß zu gefallen, vor allem angesichts des moderaten Preises. Bei den einfachen Qualitäten hat ausnahmsweise mal nicht Nelles’ Steckenpferd 1-Ahr die Nase vorn, sondern der sehr harmonische Pinot Noir.

2015 Heimersheimer Burggarten 94
Spätburgunder Großes Gewächs B-52
45 € | 14%
2015 Heimersheimer Landskrone 90
Spätburgunder Großes Gewächs B-48
35 € | 13,5%
2015 Pinot Noir 88
14,50 € | 13% In der Nase eher würzig, am Gaumen dann aber süße Frucht, die präzise bleibt und nicht ins Marmeladige driftet. Knackige Säure sorgt für Struktur, und feines Tannin macht den Abgang harmonisch.
2015 Frühburgunder Madeleine 87
19,50 € | 13%
2015 Spätburgunder Ruber 87
11 € | 12,5%
2015 Spätburgunder 1-Ahr 86
24 € | 13%
2016 Grauburgunder 86
11 € | 12,5%
NV Cuvée Pinot Brut 87
14 € | 12%
2016 Spätburgunder Blanc de Noir 86
11 € | 12,5%


WEINGUT ERWIN RISKE

53507 · Dernau · Wingertstraße 26–28

Tel. (0 26 43) 84 06 · Fax 35 31

www.weingut-riske.de

Inhaber: Volker Riske

Betriebsleiter: Volker Riske

Önologe: Jan Riske

Kellermeister: Volker Riske

Verkauf: Mo–Fr: nach Vereinbarung

Sa: 10.00–18.00 Uhr

So und feiertags: 15.00–18.00 Uhr und zu den Öffnungszeiten der Straußwirtschaft Straußwirtschaft: 1. Mai–Mitte Juni,

1. Sept.–Mitte Nov.

Di–Do: 15.00–20.00 Uhr (Sept.–Okt.)

Fr: 15.00–22.00 Uhr, Sa: 12.00–22.00 Uhr So und feiertags: 12.00–20.00 Uhr

Rebfläche: 7 ha

Jahresproduktion: 45.000 Flaschen

Zurück zu den Wurzeln ist das Bestreben bei Familie Riske. Zuletzt haben sie ihre motorgesteuerten Maischerührtanks aus dem Keller geschmissen. Das Unterstoßen der Beerenhäute erfolgt jetzt wieder traditionell von Hand bei offener Maischegärung. Sohn Jan, studierter Önologe, ist ins elterliche Weingut eingestiegen, und jetzt steht mehr Manpower im Keller zur Verfügung. Auch sind alle Weine nunmehr auf Spontangärung umgestellt, auch die Rieslinge. Diese wachsen am Mittelrhein, wo die Riskes zwei Hektar bewirtschaften. Zusätzlich liegen die Rieslinge lange auf der Hefe, uns standen jetzt erst die 2015er zur Verkostung zur Verfügung. Der Kraft gebende Kontakt mit der Hefe steht den Weinen extrem gut, weil der Schmelz, den die Weine entwickeln, die manchmal schneidende Mittelrheinsäure einfängt. Gerade beim Riesling Spontan entsteht ein unglaublicher Trinkfluss, obwohl der Wein mit 13 Prozent von Haus aus eher kräftig ist. Gleichzeitig ist das ein komplexer Wein, den man auch eine Weile analysieren kann. Bei den Rotweinen ist den Riskes eine homogene Kollektion gelungen. Die Einstiegsqualitäten sind gute Tischweine, bei den Lagen zeigt sich Potenzial. Sowohl den Hardtberg, als auch den Pfarrwingert haben wir sehr konservativ bewertet, bei optimaler Flaschenreife können beide in einigen Jahren zwei bis drei Punkte besser abschneiden, als wir sie jetzt eingeschätzt haben.

2015 Dernauer Hardtberg Spätburgunder 89
Barrique
24,50 € | 13,5% Ein Wein der leisen Töne: feine Frucht, relativ deutliches Holz, dem aber nichts Penetrantes anhaftet, strukturierende Säure und stützender Alkohol. Im Hintergrund erscheinen feine Kräuter. Braucht noch etwas Zeit.
2015 Dernauer Pfarrwingert 88
Spätburgunder Barrique
29 € | 13,5%
2015 Bad Neuenahrer Sonnenberg 87
Spätburgunder Barrique
19,90 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Schieferturm 87
Barrique
15,90 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Schieferfels Holzfass 86
13,90 € | 13,5%
2015 Spätburgunder E.R. Holzfass 85
9,90 € | 13%
2014 Frühburgunder Holzfass 84
15,90 € | 13%
2015 Riesling Spontan 88
14 € | 12,5%
2015 Riesling Alte Reben 87
9,90 € | 12,5%


WEINGUT PAUL SCHUMACHER

53474 · Marienthal · Marienthaler Straße 6

Tel. (0 26 41) 43 45 · Fax 35 94 19

www.weingut-ps.de

Verkauf: Mo–Di, Do–Fr: 9.00–12.00 Uhr

Sa–So: 10.00–12.00 Uhr und nach Vereinbarung

Rebfläche: 5 ha

Jahresproduktion: 26.000 Flaschen

Auf immer noch überschaubare fünf Hektar ist das Weingut Paul Schumacher angewachsen, denn seit zwei Jahren hat sich Schumacher eingereiht bei den Ahr-Winzern, die ein bisschen Riesling am Mittelrhein machen. Rund um Leutesdorf wächst dieser, und der dieses Jahr angestellte feinherbe Riesling hat eine gehörige Portion Pep in die Flasche gebracht. Die kleinen Dimensionen erlauben sorgfältige Selektion, und so schmeckt denn auch der Wein: nach Sorgfalt. Das fängt beim auffallend lang gereiften Literwein an und endet bei einem beeindruckenden Kräuterberg. Vom Trotzenberg schickte uns Paul Schumacher dankenswerterweise noch einmal drei Jahrgänge. 2012 und 2013 zeigen, dass seine Weine zu Eleganz heranreifen. Der 2015er zeigte vor allem, wie viel mehr Tiefgang der Jahrgang 2015 gegenüber vielen Vorgängern zu bieten hat. Mit 26 Euro ist der 2015er Trotzenberg einer der attraktivsten Weinwerte dieses großartigen Jahrgangs an der Ahr. Preis-Genuss-Verhältnis ist ohnehin eine Stärke des Gutes. Für gerade einmal 9 Euro gibt es bei Schumacher perfekten Alltags-Pinot, sein wundervolles Mittelgewicht Carpe Diem kostet nur 12,50 Euro. Und selbst an der Spitze sind die 46 Euro für den Kräuterberg im Kontext dieser großartigen Lage preiswert. Das Jahr 2015 kam Schumachers Weinphilosophie spürbar entgegen. Er setzt auf frühe Lese, das Vermeiden von Überreife ist ein vorrangiges Ziel. Und 2015 schritt die Reife homogen voran. Alles ist reif, die Alkoholwerte liegen um 13,5 Volumenprozent, aber die Frucht ist nie marmeladig. Das Ergebnis ist eine sehr stilsichere Kollektion.

2015 Marienthaler Trotzenberg 92
Spätburgunder
26 € | 13,5%
2015 Walporzheimer Kräuterberg 92
Spätburgunder
42 € | 13,5%
2012 Marienthaler Trotzenberg 90
Spätburgunder
31 € | 13%
2013 Marienthaler Trotzenberg 90
Spätburgunder
31 € | 13,5%
2015 Spätburgunder Carpe Diem 89
12,50 € | 13,5% Kühle rote Frucht und zarte Säure, leicht fleischig. Dann kommt feines Tannin, und der Alkohol wirkt stützend, ohne zu dominieren. Der Abgang ist lang und verhalten adstringierend. Tolles Mittelgewicht!
2015 Frühburgunder Alegria 88
20 € | 13%
2015 Frühburgunder 88
13,50 € | 13%
2015 Spätburgunder Pur Pinot 88
20 € | 13,5%
2015 Spätburgunder 87
9 € | 13%
2014 Cuvée Casa 85
8 €/1,0 Lit. | 12%
2016 Leutesdorfer Riesling feinherb 88
Rheinspiel
9 € | 11,5%
2016 Spätburgunder Blanc de Noir 87
9 € | 11,5%


WEINGUT SERMANN

53505 · Altenahr · Seilbahnstraße 22

Tel. (0 26 43) 71 05

Fax 90 16 46

www.sermann.de

Inhaber: Klaus Sermann

Betriebsleiter: Klaus Sermann

Kellermeister: Lukas Sermann

Verkauf: Do–Di: 10.00–18.00 Uhr

Rebfläche: 7 ha

Jahresproduktion: 50.000 Flaschen

Das Weingut Sermann war bis zum Herbst 2017 eine kleine Kuriosität in der deutschen Weinlandschaft: Bis dahin hieß es Sermann-Kreuzberg, und der Doppelname war nicht etwa familiär begründet. Familie Serman hatte sich vor Jahrzehnten in einen Keller eingemietet, und der Verpächter hatte die Bedingung gestellt, sein Name müsse mit aufs Etikett. Die Kellerkalamität war entstanden, weil die Sermanns nach der Umstellung von der Genossenschaftszulieferung auf Flaschenvermarktung rasant gewachsen und in Platznot war – guter Wein macht halt erfolgreich. Nun hat Familie Sermann neu gebaut, ein Kelterhaus in unmittelbarer Nähe zum Stammhaus in Altenahr, und hat sich nicht nur aus Reimerzhoven verabschiedet, sondern auch vom Doppelnamen. Ab sofort gibt es einen Drei-Trauben-Betrieb an der Ahr mit Namen Sermann. Junior Lukas, der den Keller verantwortet, freut sich vor allem auf die neuen technischen Möglichkeiten: Der Neubau erspart künftig Pumpvorgänge. Doch noch im alten Keller konnte er seinen Stil verfeinern. „Wir haben uns komplett von amerikanischer Eiche verabschiedet, nutzen nur noch französische und sind obendrein beim Holzeinsatz zurückhaltender geworden“, erklärt Sermann, der 100 Prozent neues Barrique nur noch bei den Goldkapselweinen zum Einsatz bringt. Leichtere Qualitäten bekommen ihr Holz zurückhaltender dosiert. Wie gut er den leisen Hauch von Holz in einem mittelgewichtigen Wein zum Einsatz bringt, beweist der Ahr-Frühburgunder, bei dem ein Drittel neun Monate in drittbelegten Barriques verbrachte.

2015 Altenahrer Eck Spätburgunder 92
Goldkapsel
21 € | 13,5%
2015 Dernauer Hardtberg Frühburgunder 92
Goldkapsel
21 € | 13,5%
2015 Marienthaler Trotzenberg 88
Spätburgunder
15 € | 13,5%
2016 Frühburgunder 88
8,80 € | 12,5% Die im Vergleich zum Spätburgunder häufig weichere Anmutung des Frühburgunders mit feiner Säure strukturiert und einem Hauch Holz perfektioniert! Das ist die pure Eleganz im Mittelgewicht zum kleinen Preis.
2016 Ahrweiler Spätburgunder 87
8,80 € | 13%
2015 Mayschosser Burgberg Frühburgunder 86
14 € | 13,5%
2016 Altenahrer Eck Riesling 88
Alte Reben 1939
12,80 € | 12,5%
2016 Altenahrer Weißburgunder 87
7,50 € | 12,5%
2016 Spätburgunder Bellabianca 86
Blanc de Noirs
6,70 € | 12%


WEINGUT SONNENBERG

53474 · Bad Neuenahr-Ahrweiler Heerstraße 98

Tel. (0 26 41) 67 13 · Fax 20 10 37

www.weingut-sonnenberg.de

Inhaber: Marc Linden

Betriebsleiter: Marc Linden

Önologe: Marc Linden

Kellermeister: Marc Linden

Verkauf: Mo–Fr: 10.30–12.00 Uhr und

14.00–18.00 Uhr · Sa: 10.30–14.00 Uhr

So und feiertags: 10.30–12.00 Uhr

Rebfläche: 6,5 ha

Jahresproduktion: 50.000 Flaschen

Marc Linden hat in den letzten Jahren eine beachtliche touristische Infrastruktur um sein Weingut aufgebaut: Sieben Ferienwohnungen kamen nach und nach zusammen und als letzte Neurung Wohnmobilstellplätze dazu. Wer dann seine Weinliste sieht, mit fruchtsüßen Grau- und feinherben Spätburgundern, der tappt schnell in die Klischeefalle. Denn Linden macht keinen klebrigen Touristenwein. Er bedient sicherlich vor allem Feriengäste, aber seine Weine sind fein und grundehrlich. Wenn auf einem Wein trocken draufsteht, ist wirklich trocken drin, etwa beim Weißburgunder mit 2,5 Gramm Restzucker. Im Gegenzug ist der feinherbe Grauburgunder noch gesetzlich, aber eben nicht mehr geschmacklich trocken. Auch deklariert Linden die Schwefelwerte seiner Weine, die obendrein eher niedrig sind, sogar bei den süßen. Die feinherben und milden Rotweine sind verhältnismäßig rassig, stellen dem Restzucker stabile Säure und feine Gerbstoffe gegenüber. Der trockene Spätburgunder S ist nicht einfach nur trocken, er verfolgt eine sehr ernsthafte Stilrichtung, mit verhaltener Frucht und sehr feinem Tannin. Hat man das im Glas, wünscht man sich, Linden hätte genügend Kunden, um noch viel mehr trockene Spätburgunder zu vinifizieren. Die unfiltrierte Reserve war noch nicht gefüllt und stand nicht zur Verkostung an. Erwähnenswert auch der 2014er Sekt vom Sonnenhof: ein seltener Pinot brut mit einem Anteil Grauburgunder darin. Der präsentiert sich trotz milder Säure leicht und verspielt.

2016 Spätburgunder feinherb 88
10 € | 13,5% Satte Beerenfrucht, feiner Gerbstoff und deutliche Säure, die gemeinsam den Restzucker im Zaum halten und für Spiel und Leichtigkeit sorgen, obwohl der Wein durchaus Druck hat.
2015 Spätburgunder S 87
14 € | 13,5%
2016 Ahrweiler Ursulinengarten 87
Frühburgunder
15 € | 13%
2016 Spätburgunder halbtrocken 86
8 € | 12%
2016 Neuenahrer Schieferlay 85
Spätburgunder
9 € | 13%
2016 Bad Neuenahr-Ahrweiler 84
Spätburgunder
8 € | 12,5%
2016 Weißburgunder Landwein 87
8 € | 11,5%
2016 Grauburgunder feinherb 86
8 € | 11,5%
2016 Grauburgunder Landwein 84
7 € | 9%
2014 Carat Brut 88
11 € | 11,5%
2016 Spätburgunder feinherb 84
Blanc de Noir
9 € | 12%


WEINGUT JEAN STODDEN

53506 · Rech · Rotweinstraße 7–9

Tel. (0 26 43) 30 01 · Fax 30 03

www.stodden.de

Inhaber: Dr. Brigitta & Alexander Stodden

Betriebsleiter: Alexander Stodden

Önologe: Alexander Stodden

Kellermeister: Alexander Stodden

Zugehörig: VDP, Fair’n Green

Verkauf: Mo–Fr: 9.00–18.00 Uhr

Sa: 10.00–13.00 Uhr

Rebfläche: 7 ha

Jahresproduktion: 50.000 Flaschen


Alexander Stodden

Es gibt wohl keinen deutschen Winzer, der so vom Spätburgunder gefangen ist wie Alexander Stodden. Doch seine – das Wort sei gestattet – Besessenheit hat ihn an die Spitze des Ahrtales geführt, und wenn man seine aktuelle Kollektion betrachtet, ist das noch nicht das Ende. Stodden selbst sagt gerne, er sehe noch Luft nach oben, auch für seinen alte Reben, den Topwein noch oberhalb der Großen Gewächse. Wir meinen: nach diesem Jahrgang wieder etwas weniger.

Stodden hat in seinem Leben noch nie etwas anderes in einem Weinberg gepflanzt als roten Burgunder. Etwas Riesling stammt aus früheren Zeiten, wird jedoch auch sorgfältig gepflegt zu einem Spitzenprodukt verarbeitet. 95 Prozent der sieben Hektar Weinbergsbesitz sind aber dem Früh- und Spätburgunder gewidmet. Ertragsreduktion schon beim Rebschnitt, bei Bedarf über eine „grüne Lese“ im Sommer nachjustiert, das ist die Basis der Qualitätsbemühungen. Handlese, Selektion im Weinberg und ein weiteres Mal im Kelterhaus, schonende Traubenbehandlung, Gärung in Gärbehältern bis zu 24 Tage auf der Maische – die Entstehungsgeschichte der Rotweine beginnt immer gleich. Doch schon danach kommen individuelle Strategien zur Anwendung. Einige Weine machen den biologischen Säureabbau unmittelbar nach der Gärung, einige während der Reifung in Eichenholzfässern. Diese sind bei manchen Weinen durchgehend neu, bei anderen eine Mischung aus neuen und gebrauchten, stammen aber allesamt von der Tonnellerie François Frères aus dem Burgund. Die Reifezeit im Fass variiert ebenfalls zwischen 16 und 19 Monaten bei den Lagenweinen und den Spitzengewächsen Lange Goldkapsel und Alte Reben.

Der weiße Blanc de Noir stammt teilweise aus Saftabzug der großen Weine, teils auch aus eigens dafür gelesenen Trauben. Er entsteht im Edelstahltank, wird temperaturkontrolliert vergoren und ist im aktuellen Jahr sehr fruchtig ausgefallen. Das ist allerdings kein Makel, der Wein strahlt große Harmonie aus.

Der Jahrgang 2015 – Stoddens vorgestellte Rotweine stammen alle aus diesem Jahrgang – war auch für Alexander Stodden ein arbeitsintensiver aufgrund des massiven Wachstums im Weinberg während des Sommers. Die geernteten Qualitäten sind allerdings mehr als angemessener Lohn für diese Mühen: Ein Gutswein für 88 Punkte, was einen der besten Spätburgunder-Gutsweine des Landes beschreibt – danach alles über 90. Das bedeutet auch, dass sich bei Stodden dieses Jahr Schnäppchen machen lassen, vor allem mit dem genialen „J“ für 17 Euro und dem Dernauer Hardtberg für 45 Euro. Letzterer ist nicht nur etwas für Preisbewusste, sondern auch für Jäger der absoluten Glückseligkeit. Er ist unser zweitliebster Wein der Kollektion, bietet aber zum gegenwärtigen Zeitpunkt das größte Vergnügen. Denn zwei Dinge zeichnen Stoddens Pinots aus: Man muss nicht die Spitzen kaufen, um den Stil des Hauses zu erleben. Müsste man den mit einem einzigen Wort beschreiben, wir würden uns für „zupackend“ entscheiden. Und außerdem haben Stoddens Weine die seltene Angewohnheit, dass sie ihr Potenzial meist auf eine Art zeigen, die noch genügend Platz für Genuss im Hier und Jetzt lässt. Mit Ausnahme der Langen Goldkapsel, die uns im Moment noch etwas besser gefällt als die Alten Reben, sind die Weine nicht besonders verschlossen. Es erschließt sich beim Trinken sofort, dass die Weine noch nicht alles zeigen. Was da ist, ist aber klar und vergnüglich, nicht von Tonnen von Holz und Gerbstoff überdeckt. In der Jugend ist diese Kollektion schon magisch, vielleicht wird sie im Alter perfekt sein.

2015 Spätburgunder Lange Goldkapsel 95
85 € | 13%
2015 Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder 94
Großes Gewächs
65 € | 13%
2015 Dernauer Hardtberg Spätburgunder 94
Großes Gewächs
45 € | 13%
2015 Recher Herrenberg Spätburgunder 94
Großes Gewächs
75 € | 13%
2015 Spätburgunder Alte Reben 94
95 € | 12,5%
2015 Recher Herrenberg Frühburgunder 92
Großes Gewächs
37 € | 12,5%
2015 Neuenahrer Sonnenberg 91
Spätburgunder Großes Gewächs
55 € | 13%
2015 Recher Spätburgunder 90
31 € | 13%
2015 Spätburgunder J 90
17 € | 13% In der wundervollen Nase rohes Fleisch, Sauerkirsche und Holz. Am Gaumen mittlerer Druck und Körper, etwas Gerbstoff, aber vor allem saftig (was wunderbar mit dem Gerbstoff harmoniert), pikante Säure, kräuterwürzig und leicht mineralisch. Wird mit ein, zwei Jahren vermutlich noch weiter zulegen.
2015 Spätburgunder JS 90
24 € | 13%
2015 Spätburgunder 88
14 € | 13%
2016 Spätburgunder Blanc de Noir 88
14 € | 12,5%
Gault&Millau WeinGuide Deutschland 2018

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