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Kaptiel 12 Asia

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Meine Gedanken rasen, während ich schweigend auf dem Beifahrersitz des weich gefederten Monster-Trucks sitze und Pixie in ihrer Transportbox auf dem Schoß festhalte. Talon hört Musik auf der Fahrt und scheint in seine eigenen Gedanken versunken zu sein. Er ist ungewöhnlich still.

In so kurzer Zeit ist so viel passiert. Mein Apartment aufzugeben, um im Gästehaus seiner Familie zu wohnen, bald ein Haus zu kaufen, und dass ich unwissentlich einen multimillionendollarschweren Rockstar geheiratet habe, erschüttert mich doch sehr.

Und Talon selbst verwirrt mich auch. Er springt ständig hin und her in der Art, wie er mich behandelt. In einem Moment tut er so, als könnte er mich nicht leiden, und im nächsten baggert er mich an. Und dann erzählt er mir, dass er mich nie wieder im Ghetto leben lassen will, was das Liebevollste und Großzügigste ist, was je ein Mensch zu mir gesagt hat.

„Wir sind fast da“, sagt er und bricht das Schweigen.

Wir sind tief in die Berge der White Mountains von New Hampshire gefahren. Hier war ich erst ein paarmal, obwohl ich schon immer in New Hampshire lebe.

„Sind wir nahe an den Wasserfällen?“ Dort wollte ich schon immer mal hin.

„Ja, die sind nicht weit von hier.“ Er fährt durch eine von Bäumen umsäumte Straße. „Magst du die Wasserfälle?“

„Ich wollte schon immer mal da hin, hatte aber nie die Gelegenheit.“ Ohne ein Auto kommt auch schwer überall hin.

„Dann gehen wir demnächst dorthin. Am schönsten ist es im Herbst, wenn die Blätter verfärbt sind.“

„Das wäre schön. Von den Herbstfarben kann ich nie genug bekommen.“

„Dann nehmen wir meine Kamera mit und machen ein paar Fotos, die wir dann in unserem Haus gerahmt aufhängen können.“

Ich lächele ihn an und liebe die Idee. „Oh, das wäre cool.“

„Denke ich auch. Besonders bei deinem Deko-Talent, das viel besser ist als meins. Ich glaube, ich überlasse dir die gesamte Deko.“

„Nein, das machen wir zusammen.“

Er fährt auf eine Einfahrt und parkt den Truck. „Okay, zusammen, aber ich überlasse dir die künstlerische Gestaltung. Und wir sind da!“

Wow. Das Anwesen ist wunderschön. Die gepflegte Optik wird von einer prächtigen Trauerweide im Vorgarten dominiert, umgeben von Blumenbeeten und Büschen. Die Gästehütte wirkt total groß von außen, und das Haupthaus daneben ist eine riesige L-förmige Backstein-Ranch.

„Warte, ich helfe dir raus“, sagt er, springt aus dem Truck und kommt herum, um mir die Tür zu öffnen.

Ich reiche ihm die Transportbox mit Pixie, er nimmt meine Hand und ich springe hinaus. Aussteigen ist viel leichter als Einsteigen.

„Wir sollten wirklich bald die Autos tauschen, damit du mich nicht immerzu hineinsetzen musst“, sage ich und nehme ihm Pixie wieder ab. Obwohl ich gern sehe, wie sich seine Muskeln bewegen, wenn er mich hineinhebt.

„Bringen wir deine Sachen ins Haus und lassen die kleine Kreatur sich ans neue Heim gewöhnen, und dann gehen wir zu Gram und sagen ihr Hallo.“

„Nenn sie nicht Kreatur. Du solltest sie Prinzessin Pixie nennen, oder sie wird böse“, scherze ich und schaue nach der Katze in der Box. Sie wirkt nicht sehr glücklich über all den Trubel, und dass man ihre Schläfchen unterbricht.

Er grinst mich an und nimmt meinen Koffer aus dem Truck. „Also Prinzessin oder so etwas werde ich sie bestimmt nicht nennen. Aber mir gefällt die Idee, dass du mich Lord und Meister nennst.“

Lachend folge ich ihm ins Haus und stelle das Katzenklo, die Futterschüsseln, den Kratzbaum und das Katzenkörbchen ab, während Talon die restlichen Taschen aus dem Wagen holt. Ich habe nicht viel mitgebracht. Nur etwas für ungefähr eine Woche, so wie er es empfohlen hatte. Ich muss allerdings ein paar Seifenaufträge erfüllen, damit ich keine Kunden verliere, und habe mir deshalb das Nötige dafür eingepackt. Momentan kommen meine Kunden nur durch Empfehlungen, und sie durch Lieferverzögerungen zu verärgern, ist das Letzte, was ich riskieren möchte.

„Sie darf nicht raus“, weise ich Talon an, während Pixie ihre Umgebung erkundet. „Also sei bitte vorsichtig beim Türen öffnen. Ich will nicht, dass ihr etwas passiert.“

„Nicht nach draußen. Auf Türen achten. Verstanden. Gehen wir zu Gram. Ich bin am Verhungern.“

Wir folgen einem geplättelten Pfad, der von bunten Blumen umgeben ist, bis zum Haupthaus. Aus einem Impuls heraus greife ich auf halber Strecke nach seiner Hand und hoffe, dass ihm dazu nicht wieder ein sexueller Kommentar einfällt. Doch er überrascht mich, indem er zu mir sieht, zwinkert und liebevoll meine Hand drückt.

Bevor wir ganz da sind, öffnet sich die Tür und Gram kommt lächelnd heraus. Ich erinnere mich noch an sie von der Hochzeit, weil sie mich fest umarmt hatte und meine Hände hielt, während sie mit mir sprach. Sie ist die Art Großmutter, die sich alle wünschen. Lieb, verständnisvoll und anbetungswürdig.

„Da seid ihr ja!“, ruft sie aus.

Talon umarmt sie lange. Mein Herz will zerspringen beim Anblick dieses großen, langhaarigen Kerls, von Tattoos bedeckt, wie er die winzige alte Frau umarmt. Als er sie freigibt, umarme ich sie ebenfalls.

„Kommt rein! Das Essen wartet schon auf euch.“

„Dem Himmel sei Dank“, sagt Talon und wir gehen hinein. „Ich verhungere, Gram. Asia gibt mir nichts zu essen.“

Ich öffne den Mund, um zu protestieren, doch Gram ist schneller.

„Tally, hör auf, sie jetzt schon zu ärgern, oder du machst ihr Angst.“

„Glücklicherweise bekomme ich nicht so schnell Angst.“ Ich lächele die beiden an.

„Er ist der Schlimmste der Familie“, sagt Gram und führt uns zum Esstisch. „Setzt euch und ich bringe alles.“

„Kann ich helfen?“, biete ich an, weil ich nicht will, dass seine Großmutter uns bedienen muss.

„Nein“, protestiert sie. „Du bleibst sitzen und überlässt das mir.“

Talon zieht einen Stuhl für mich hervor. „Sie liebt es, Leute zu bewirten. Und ich bin kein Schlimmer.“ Er setzt sich auf den Stuhl neben mich und streckt seine langen Beine unter dem Tisch aus.

„Er ist der Jüngste und wurde immer verwöhnt“, erklärt Gram, als sie mit einer Platte Schnittchen wiederkommt, und dann holt sie einen frischen Gartensalat. „Er hat mir erzählt, dass du kein Fleisch isst. Ich hoffe, vegetarische Wraps und Salat sind okay.“ Sie deutet mit der Hand über den Tisch und setzt sich uns gegenüber. „Ich liebe es, für Leute zu kochen, also haut rein.“

Talon gehorcht und türmt Wraps auf seinem Teller auf.

„Wie kannst du nach unserem großen Frühstück schon wieder Hunger haben?“, necke ich ihn.

„Er isst ununterbrochen. Schon immer“, sagt Gram.

„Ich habe einen unersättlichen Hunger nach Essen. Und anderen Dingen.“ Er sieht mich von der Seite an.

„Talon!“ Nicht zu fassen, dass er vor seiner Großmutter solche Bemerkungen macht. Peinlich berührt brennen meine Wangen.

Gram faltet auf dem Tisch ihre Hände. „Apropos, ihr habt also die Hochzeitsreise verschoben? Versteht ihr beide euch denn im Bett?“

Fast ersticke ich an meinem Schnittchen. Besprechen wir jetzt wirklich unser nicht existierendes Sexleben mit seiner Großmutter?

„Gram, das ist die abgefahrenste Situation meines Lebens. Ich habe keine Ahnung, warum man uns verkuppelt hat. Wir haben rein gar nichts gemeinsam, und wir finden uns nicht einmal attraktiv. Sieh sie dir an. Sieht sie aus wie mein Typ?“ Er beißt von seinem Wrap ab. „Und ich bin auch gar nicht ihr Typ“, fügt er mit vollem Mund hinzu.

Sie sieht uns für eine Weile prüfend an. „Wisst ihr was, ihr zwei? Manchmal ist das, was wir wollen, gar nicht das, was wir eigentlich brauchen.“

Talon stöhnt auf. „Gram, ich brauche Möpse. Und sie braucht kurze Haare und keine Tattoos.“

Am liebsten würde ich gleich hier und jetzt im Boden versinken.

„Ach was! Das ist doch lächerlich.“

Ich lächele sie schwach an. „Ich brauche das nicht wirklich. Ich habe nur nicht mit einem Mann wie ihm gerechnet.“

„Ich glaube, sobald ihr aufhört daran zu denken, was ihr erwartet habt, werdet ihr sehen, dass das, was ihr bekommen habt, viel besser ist.“

Oh, diese Frau könnte ich leicht lieb haben. „Der Gedanke gefällt mir. Ich hoffe, du hast recht, denn ich möchte schon, dass wir zusammen glücklich werden.“

„Sie hat eine Katze, die eine Tiara trägt“, gibt Talon bekannt. „Das habe ich weder erwartet noch gewollt.“

Gram beißt ein winziges Stück von ihrem Wrap ab und ihre Augen strahlen. „Also das ist faszinierend! Ich liebe Katzen. Ich hatte immer welche, aber die letzte ist vor zwei Jahren gestorben. Sie war schon zwanzig, und ich bin jetzt zu alt für noch eine.“

„Sie ist im Gästehaus, falls du sie sehen willst“, bietet Talon ihr an. „Du kannst gern Katzensitter machen, wenn wir auf Haussuche sind.“

Sie lächelt mich warm an. „Ich würde euch gern morgen besuchen kommen und die Katze kennenlernen.“

„Sie wird dich lieben. Sie ist sehr verschmust. Und vielen Dank, dass wir in deinem hübschen Gästehaus bleiben dürfen. Das ist sehr großzügig von dir.“

„Ihr könnt bleiben, solange ihr wollt. Alle meine Enkelkinder wohnen praktisch ständig hier. Es würde mich freuen, wenn ihr immer zum Essen kommen würdet, solange ihr hier seid.“

Talon mischt sich ein. „Dieses Angebot nehmen wir auf jeden Fall an. Ich hatte noch keine Gelegenheit, die Kochkünste meiner Frau zu testen, aber ich bin ziemlich sicher, dass sie versuchen wird, mich mit Tofu-Turkey umzubringen.“ Er faltet seine Serviette und legt sie auf den Tisch. „Ich habe ein paar Extrasachen in einem der Schlafzimmer hier. Davon werde ich mir etwas nehmen, damit ich heute nicht mehr in meine Wohnung und mich mit dem betrunkenen Idiot Mikah herumschlagen muss.“

Als Talon außer Hörweite ist, lächelt mich seine Großmutter strahlend an. „Hast du Angst, dass du den größten Fehler deines Lebens gemacht hast?“, fragt sie. „Du kannst ruhig ganz ehrlich sein.“

„Ich bin mir noch nicht sicher“, antworte ich wahrheitsgemäß. „Wir scheinen wirklich nicht gut zusammenzupassen.“

„Gib der Sache Zeit. Ich weiß, dass er anstrengend sein kann, aber hinter seinem albernen, sarkastischen Gehabe steckt ein tiefgründiger, leidenschaftlicher, junger Mann. Das tarnt er nur gut.“

„Nun ja, wir haben uns beide dazu verpflichtet, es ernsthaft zu versuchen, das ist schon mal ein Anfang. Ich hoffe, wenn wir länger zusammen sind, werden wir Gefühle füreinander entwickeln.“

„Das wird sicherlich passieren, meine Liebe. Ich habe diese Kinder praktisch selbst erzogen und kenne ihre Herzen wie mein eigenes.“

Das klingt nach einem Hoffnungsschimmer am Ende dieses verrückten Tunnels.

Nach unserem Besuch bei Gram gehen wir ins Gästehaus zurück. Dort steht der erste Video-Chat mit Dr. Hollister an. Einmal die Woche findet ein getrennter Chat statt, und ab und zu ein gemeinsamer, um zu besprechen, wie die Sache läuft. Nach dem ersten Monat finden die Chats nur noch alle zwei Wochen statt.

„In einem der Schlafzimmer ist ein Laptop, den wir benutzen können“, schlägt Talon vor. „Da kann jeder von uns allein sein.“

„Klingt gut“, stimme ich zu. „Willst du zuerst?“

Er schüttelt den Kopf, holt den Laptop aus dem Schreibtisch und steckt das Kabel hinein. „Nein. Ich stelle die Verbindung her, aber du darfst zuerst.“

Na toll.

Mit fünfminütiger Verspätung sitze ich allein in dem Zimmer, und plötzlich erscheint Dr. Hollister auf dem Bildschirm.

„Asia! Schön, Sie zu sehen. Wie läuft es so?“

Es fühlt sich seltsam an, mit einem Bildschirm zu reden. Als ob ich mit dem Fernseher spreche. „Interessant.“

„Interessant?“ Sie macht sich eine Notiz. „Können Sie das bitte genauer definieren?“

„Also … wir sind beide verwirrt, weil keiner von uns die Aspekte oder körperlichen Attribute hat, die wir angegeben hatten.“

„Ich verstehe. Wie in den Gesprächen erwähnt, haben wir uns die größte Mühe gegeben, Partner zu finden, die sich gegenseitig am besten ergänzen und auf tieferen Ebenen zusammenpassen.“

„Er ist ein Multimillionenrockstar mit Tattoos. Seine Haare sind länger als meine. Er trinkt Alkohol, isst Fleisch, raucht, trinkt gesüßte Getränke und ist besessen von Sex und allem, was groß ist. Zu allem Überfluss behauptet er, mich nicht im Geringsten anziehend zu finden, und er hat bis kurz vor der Hochzeit noch herumgevögelt. Haben Sie mich jemals kennengelernt? Nichts davon habe ich mir an einem Ehemann gewünscht! Ich bin mit der ganzen Sache nicht zufrieden. Es ist schlimmer als die Dating-Katastrophen, die ich hinter mir habe.“

Wie eine Verrückte macht sich Dr. Hollister handschriftliche Notizen. „Und was fühlen Sie für ihn?“

„Das habe ich doch gerade gesagt. Er ist kein bisschen was ich erwarte oder gewollt habe, und er fühlt genauso.“

Sie sieht mich über den Rand ihrer Brille an. „Das habe ich gehört, aber ich will wissen, ob Sie ihn trotz allem mögen. Fühlen Sie sich zu ihm hingezogen? Haben Sie irgendwelche Gefühle?“

„Ja, ich mag ihn irgendwie. Er ist witzig. Und er hat so seine echt lieben Momente, kurz aber denkwürdig. Er scheint sehr großzügig zu sein, was mir gefällt. Er hat mir gestern das Bett überlassen und auf der Couch geschlafen.“

„Also haben Sie nicht zusammen geschlafen? Heißt das, es fand nichts Sexuelles statt?“

Himmel noch mal. Wieso habe ich mich darauf eingelassen? Diese Fragerei ist peinlich und unnatürlich, und einfach unangenehm. „Nein. Ich wollte noch keinen Sex mit ihm. Dafür brauche ich wenigstens ein paar Gefühle. Ich hatte gehofft, die wären da, aber dem ist leider nicht so.“

„Verständlich. Und Sie haben sich entschlossen, die Hochzeitsreise zu verschieben.“

„Ja.“

„Ab jetzt gibt es keine getrennten Schlafzimmer mehr. Sie sind ein Ehepaar, keine Wohngemeinschaft. Mit dem Geschlechtsverkehr dürfen Sie gern warten, aber ich bestehe darauf, dass Sie im selben Bett schlafen. Das hilft, die Verbindung zu vertiefen.“

„Ist das Ihr Ernst? Das wird aber sehr unangenehm werden“, protestiere ich.

„Ich verstehe, aber es ist Teil des Experiments.“

„Okay. Ich werde mit ihm darüber reden.“

Sie betrachtet ihre Notizen und schaut dann wieder in die Kamera. „Wie ist es mit einer Wohnung?“

„Wir befinden uns vorübergehend im Gästehaus seiner Großmutter. Er steht mit einer Maklerin in Verbindung und will extra ein Haus kaufen.“

„Das ist eine positive Entwicklung und zeigt, dass er die Sache ernst nimmt. Ich merke, dass Sie gestresst sind, Asia. Versuchen Sie, sich zu entspannen, und lassen Sie die Dinge geschehen, okay? Niemand hat erwartet, dass die Paare sich auf den ersten Blick verlieben.“

Ich atme tief durch und nicke. „Sie haben recht. Es ist nur schwerer als ich dachte.“

„Bleiben Sie positiv und offen. Vergessen Sie nicht, Tagebuch zu führen, und wir reden nächste Woche wieder. Sollte etwas sein, können Sie mich jederzeit anschreiben oder anrufen. Ich möchte nicht, dass Sie sich alleingelassen oder zu überwältigt fühlen, aber ich möchte, dass Sie so oft wie möglich mit ihm über Ihre Gefühle sprechen.“

„Okay, ich werde mein Bestes geben. Soll ich ihn jetzt reinrufen?“

„Ja.“

Ich suche Talon und finde ihn auf der Couch, wo er mit Prinzessin Pixie einen Anstarrwettbewerb austrägt. Sie sitzt auf der Couchlehne und hält seinem Blick stand.

„Das kannst du nicht gewinnen“, sage ich. „Gib einfach auf.“

„Ich werde den Willen dieser Katze brechen. Ich bin der König in diesem Schloss und stehe damit über ihr.“

„Wie du meinst, Eure Majestät. Dr. Hollister wartet auf dich.“

Er wendet sich von der Katze ab und sieht mich an. „Wie ist es gelaufen?“

„Ganz gut, schätze ich. Sie hat nicht viel gesagt. Und sie will, dass wir ab sofort zusammen schlafen.“

Er klatscht in die Hände. „Yippie! Geh und zieh dir was Erotisches an.“

„Schlafen, Talon. Im selben Bett. Nicht Sex.“

Er steht auf und sieht mich finster an. „Was? Verarsch mich nicht so, Baby. Mein Schwanz kann das nicht vertragen.“

„Es sind erst zwei Tage. Dein Schwanz wird es überleben. Und jetzt geh schon, bevor sie die Verbindung abbricht.“

Er verschwindet in den Flur und ich fechte einen inneren Kampf mit mir aus. Die gute Asia verliert ihn. Auf Zehenspitzen schleiche ich in den Flur und drücke das Ohr an die Tür. Das ist so was von nicht gut.

„… was zur Hölle habt ihr Idioten euch dabei gedacht? Wie sollen wir das Ganze ernst nehmen, wenn ihr uns so zusammengewürfelt habt, dass es von vornherein zum Scheitern verurteilt ist?“

Dr. Hollister kann ich nicht verstehen, aber seine Stimme ist laut und deutlich.

„Okay, das verstehe ich. Aber sie ist nicht mein Typ. Sie ist einfach viel zu verflucht niedlich. Es ist, als soll ich ein Hundebaby bumsen.“

Mir rutscht das Herz in die Kniekehlen. Ein Hundebaby bumsen? So denkt er über mich? Das ist nicht nur beleidigend, sondern auch total verdreht.

„Okay, kein Hundebaby, aber Sie verstehen schon was ich meine. Sie hat nicht den Fick-Faktor, an den ich gewöhnt bin.“

Fick-Faktor?

„Sie ist irgendwie süß. Und ich mag ihre kreative Seite. Habt ihr uns zusammengebracht, weil ich Geld habe? Es macht mir nichts aus, sie aus dem Ghetto zu holen, aber ich habe ein bisschen das Gefühl, dass das der Grund ist. Ich wollte eine Frau, kein Wohltätigkeitsprojekt.“

Ich ziehe mich zurück und gehe wieder ins Wohnzimmer. Meine Brust und meine Augen brennen von dem unerwarteten Schlag. Wohltätigkeitsprojekt. Das ist noch schlimmer als der Hundebabykommentar. Kann das wahr sein? Ist das der Grund, warum sie uns verkuppelt haben? Ich frage mich, ob Kat etwas damit zu tun hat und sie Dr. Hollister überredet hat, mich mit dem Reichsten der Gruppe zusammenzutun. Immerhin ist Dr. Hollister ihre Chefin. Sicherlich war sie in der Lage, ihre Meinung mit einzubringen. Und vom Forscherstandpunkt aus betrachtet wäre es doch sehr interessant, das langweilige, arme Mädchen mit dem heißen, megareichen Rockstar zu beobachten.

Ich nehme Pixie auf den Arm, gehe auf die Terrasse und setze mich auf einen Gartenstuhl mit blauem Kissen. Alles läuft falsch. Ich habe nur mitgemacht, um jemanden zu finden, der mich liebt und der mir nicht wehtut. Mit dem ich mein Leben verbringen kann. Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich beleidigt werde, meine Seele zerrissen und mein Lebensstil auseinandergenommen wird. Von jemandem, der in eine reiche Familie geboren wurde und jede Menge Talent hat.

„Da bist du ja.“ Seine gestiefelten Füße erscheinen vor mir, doch ich kann nicht hochsehen, weil ich nicht will, dass er merkt, wie verletzt ich bin. „Was ist los?“, will er wissen.

„Ach, nichts. Ich sitze nur hier und bin ein Hundebaby-Wohltätigkeitsfall mit null Fick-Faktor.“

Über meinen Sarkasmus hatte ich noch nie die Kontrolle, und heute ist keine Ausnahme. Wenn ich verletzt bin, ist das meine erste Selbstverteidigungswaffe.

To Love Talon

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