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Im Wochenendhaus angekommen, führe ich Berner zu meinem Schreibtisch.

„Nehmen sie Platz.“

Ich öffne eine Schublade des antiken Möbels und entnehme ihr einen Stapel von Hand beschriebener Papierbögen. Meine Notizen der letzten Jahre.

„Hier finden Sie alles zur Firma, was sie noch nicht kennen, meine Gedankenprotokolle, Situationsbewertungen, meinen Ideenpool. Sie können den Laptop benutzen. Damit haben sie alles was sie benötigen.“

„Benötigen wofür?“

„Machen sie sich ein eigenes Bild von meinen Gedanken, meinen Ideen. Sie haben mein vollstes Vertrauen. Lassen Sie den wirtschaftlichen Istzustand außen vor und analysieren das „Was wäre, wenn“. Spielen Sie Schach, denken Sie voraus. Und sagen Sie mir, wo wir landen werden.“

„Und was soll das bringen? Entschuldigen Sie, dass ich so frage, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie uns das helfen soll?“

„Ich hoffe, dass sie einen Ansatz finden, wie wir ein neues Produkt auf den Markt bringen. Wo gibt es einen Bedarf? Was können wir Umsetzen? Benötigen wir neue oder andere Mitarbeiter? Wie viel Zeit haben wir? Ich möchte, dass sie sich meinen Kopf zerbrechen! Ihr Blick, mit meinen Gedanken.“

„Wenn sie meinen! Ich kann das versuchen.“

Berner schaut noch immer skeptisch, greift aber schon zu meinen Notizen.

„Und was tun sie?“

Die Frage habe ich erwartet.

„Ich fahre in die Firma und zerbreche mir Ihren Kopf. Schaue mir unsere Buchhaltung an.“

Erschrocken sieht Berner auf.

„Keine Angst, ich möchte Sie nicht kontrollieren. Aber vielleicht finde ich Sparpotential. Wir tauschen kurz die Rollen und sehen, was es uns bringt. Wenn sie etwas zu trinken benötigen, bedienen Sie sich einfach. Haben Sie keine Hemmungen, fühlen Sie sich wie zu Hause. Das Essen steht in der Küche, die Mikrowelle finden Sie links.“

Wir haben unterwegs an einem asiatischen Schnellrestaurant gehalten und uns das halbe Speisesortiment einpacken lassen.

Berner nickt nur. Man sieht ihm an, dass ihm die Situation nicht behagt.

Auf einen Notizzettel vom Schreibtisch notiere ich die Nummer des Prepaid-Handys.

„In dringenden Fällen können sie mich unter dieser Nummer erreichen.“

Berner schaut auf den Zettel.

„Sie haben eine neue Telefonnummer?“

„Ja.“

Berner nickt wieder. „Wollen sie meinen Wagen?“

„Nein. Ich rufe ein Taxi. Bis später.“

Beim Verlassen des Hauses biege ich links auf dem Grundstück ab. Versteckt, in einer wild wuchernden Hecke befindet sich ein kleines Schlupftor. Es ist selbstverständlich gesichert, aber die Alarmanlage habe ich abgeschaltet. Der Mietwagen steht am vereinbarten Ort, der Schlüssel liegt auf dem linken Vorderrad. Ich steige in den Wagen und warte was passiert. Das Handy mit der Ortungssoftware sendet seine Signale aus der oberen Schublade des Küchenschrankes.

Dort wo die Messer liegen.

Schnitt

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