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Rolf Witten folgte dem Wagen mit Abstand. Verfolgungsjagden, mit bei Rot überfahrenen Ampeln, zurückspringenden Fußgängern und völlig demolierten Autos, gab es nur im Kino. Im normalen Polizeialltag gibt es selten Personenverfolgungen und wenn, dann laufen sie meistens unspektakulär ab. Niemand rechnet damit von irgendjemandem verfolgt zu werden.

Konrad Norden dagegen war vorsichtiger geworden. Drei Angriffe in zwei Tagen haben seinen normalen Alltag ad absurdum gestellt. Das hat man daran gesehen, wie er leicht geduckt zum Auto ging, dabei den Blick mehrfach die Straße in beide Richtungen entlang schweifend. Den dunklen Dienstwagen in der Nebenstraße hatte er übersehen.

Wittens Handy vibrierte. Er fummelte es aus der Jackentasche in den Halter der Freisprechanlage und nahm das Gespräch an.

„Hallo Herr Kriminalhauptkommissar, wo sind sie?“

„Im Dienst, Zellmann. Und sie?“

„Auch. Wie gewünscht.“

Zellmann räusperte sich.

„Ich habe die Informationen über Herrn Norden zusammengetragen. Soll ich sie Ihnen vorlesen?“

„Vortanzen geht im Moment schlecht. Jetzt fangen sie schon an!“

Geburtsdatum, Schulabschluss, Studium, das Verschwinden der Eltern mit dazugehörigen Befragungsprotokollen, Gründung der Firma „noRDen!“ mit Eintrag ins Handelsregister und zehn Angestellten, zwei Zeitungsartikel über die Firma, mehrere Bußgelder wegen zu schnellem Fahren.

Zellmann ratterte ohne Pause die Daten herunter.

„Außer dem unnatürlichen Tod der Eltern nichts Auffälliges.“

„Sie erwähnten einen Bruder, was ist mit dem?“

„Der taucht letztmalig in den Befragungsprotokollen auf. Danach verliert sich seine Spur.“

„Konkurrenz im Geschäft? Gibt es dazu etwas?“

„Nichts in den Akten oder Medien, aber ich weiß nicht was hinter den Kulissen läuft.“

„Darum werde ich mich kümmern. Sie bleiben an dem Bruder dran, Zellmann. Finden Sie heraus, wo er steckt. Aber erst morgen. Jetzt machen sie Feierabend und feiern den Geburtstag ihrer Tochter. Vorher legen sie mir die Akten über den Tod der Eltern noch auf den Schreibtisch.“

„Die liegen schon dort.“

„Bis auf die Rosinen war der Kuchen gar nicht so schlecht. Grüße an ihre Tochter und viel Spaß beim Feiern.“

Witten legte auf und konzentrierte sich weiter auf Berners Wagen.

Schnitt

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