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AN.

Völlig benommen liege ich unbekleidet auf dem Fußboden meiner Wohnung. Dieser zweite Angriff auf mich hat noch verheerendere Nachwirkungen auf meinen Zustand. Ich fühle mich schwach, kraftlos und mein Geist tappt blind durch eine Nebelwand. Mühsam ziehe ich mich an der Kommode neben mir hoch und wanke ins Badezimmer. Es klingelt in meinem Kopf.

Ist er weg?

Wo ist er hin?

Warum tut er das?

WER tut das mit MIR?

Im Badezimmer bietet sich mir ein grausiger Anblick. Am Waschbeckenrand steht ein Gefäß, offenbar ein Cocktailglas aus meiner Bar, mit einer dicken roten Flüssigkeit gefüllt. Mit dieser Flüssigkeit ist etwas auf den Spiegel geschrieben. Zwei neue Zahlen, die sich wie rote Tränen über den Spiegel ergießen.

1 und 9.

Ich sehe mein Gesicht im Spiegel, übertüncht mit der blutigen Schrift.

Ist das Blut, mein Blut?

Mit einem Anflug von Panik schaue auf meine Unterarme und entdecke links in der Armbeuge die Einstichstelle. Sofort beginnt sich alles um mich herum zu drehen. Ich muss mich am Waschbecken festhalten. Mir wird schlecht und ich übergebe mich. Dabei stoße ich das Glas mit der Flüssigkeit um und es zerbricht im Waschbecken. Im kreisenden Sog verschwindet die Mischung aus meinem Blut und meinem erbrochenen Mageninhalt durch den Ablauf in den Abgründen der Kanalisation.

Ich hebe langsam meinen Kopf und starre in das, mir plötzlich fremd wirkende, eigene Gesicht. Kahlgeschoren, leichenblass, panisch flackernde tiefliegende Augen. Ein Antlitz wie aus einem Zombiefilm.

Ich sinke auf den kalten gefliesten Badezimmerboden und schreie so laut ich kann.

Das Klingeln in meinem Kopf hört nicht auf.

Schnitt

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