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A. Einleitung und Forschungsfrage I. Der rasante Anstieg von Datenmengen bei Unternehmenstransaktionen und dessen Auswirkungen

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Schon jetzt ist die praktische und wirtschaftliche Bedeutung von Unternehmenstransaktionen enorm.1 Zunehmend agieren Unternehmen als „lebendige Organismen“ auf dem Markt, indem sie sich stetig selbst durch den Erwerb oder die Veräußerung von Unternehmensbeteiligungen oder Unternehmensbereichen verändern.2 Mit Blick auf die Zukunft prognostiziert auch der Hamburgische Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit vor allem „in der Branche der Anbieter von Telemedien, der sozialen Netzwerke und Dienstleister aller Art [...] eine Tendenz zu [Unternehmenstransaktionen], aus denen immer größere Konzerne entstehen“.3 Charakteristisch für solche Branchen sind ihre Millionenbestände an Daten – insbesondere solche über ihre Kunden – , die im Zuge einer Transaktion auf den Erwerber übergehen und nicht selten den Datenbestand des Erwerbers exponentiell in die Höhe treiben.

Diese Entwicklung lässt sich mittlerweile in allen wirtschaftlichen Bereichen beobachten, denn auch jenseits des IT-Marktes ist die digitale Wirtschaft längst angekommen. Daten bilden heutzutage das Fundament unternehmerischen Handelns, ganz gleich ob die Datenverarbeitungstätigkeit selbst das zentrale Geschäftsmodell eines Unternehmens ist4 oder eine Verarbeitung von Daten lediglich die Grundlage für die Ausgestaltung des Leistungsangebotes darstellt.5 Dabei bezieht sich eine wesentliche Unternehmenstätigkeit auf das Erfassen, Zusammenstellen und Analysieren von Daten bereits bestehender als auch potenzieller (Neu-)Kunden.6 Personalisierte Produkte und Dienstleistungen, die mithilfe von Datenanalysen erbracht werden, ermöglichen nicht nur, dass Unternehmen besser auf die Wünsche der Kunden eingehen können, sondern führen häufig auch zu einer gewaltigen Umsatzsteigerung und Kosteneinsparung. Für Unternehmen stellen Daten also zweifelsohne einen relevanten Vermögenswert dar, den sie wirtschaftlich zu verwerten versuchen.7 Zutreffend geht daher die Europäische Kommission davon aus, dass Daten „die wertvollste Ressource der heutigen Wirtschaft“ sind.8 Fest steht, dass in Zukunft nahezu kein Unternehmenskonzept mehr ohne Daten überleben wird.9 Bis zum Jahr 2025 ist zu erwarten, dass die heutige Datenmenge um ein Zehnfaches ansteigt.10 Es ist eine datengetriebene Wirtschaft herangewachsen, deren Herausforderungen sich das Recht stellen muss.

Entsprechend steigt auch der Bestand an Datenmengen, die bei Unternehmenstransaktionen zu transferieren sind. Der wirtschaftlichen Bedeutung von Daten muss in der heutigen digitalen Welt, die vom Handel mit und der Ökonomisierung von Daten lebt, Rechnung getragen werden.11 Der globalisierte Markt hat dazu geführt, dass der Umgang sowie der Handel mit Daten mittlerweile zum alltäglichen Unternehmensgeschäft gehören und infolgedessen Datenflüsse länderübergreifend stattfinden.12 Dies berührt vornehmlich auch solche Unternehmenstransaktionen, bei denen Daten nicht nur als untrennbarer Bestandteil von Verträgen auf den Unternehmenserwerber übergehen, sondern als selbstständiger wertvoller Vermögensbestandteil eines Unternehmens den Gegenstand der Transaktion bilden, was vor allem Kundendaten betrifft.13 Kundendaten haben in ihrem Wertgehalt den klassischen Vermögensgütern eines Unternehmens längst den Rang abgelaufen und bilden die wesentliche Grundlage für die Fortführung des Unternehmens. Immer häufiger sind deshalb Unternehmenstransaktionen beinahe ausschließlich darauf ausgelegt, Datenbestände zu akquirieren.14

Datenschutz bzgl. Kundendaten bei Unternehmenstransaktionen unter besonderer Berücksichtigung der DSGVO

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