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Fliegen
ОглавлениеWenn Wolken wandern
Carsten Freytag
Roman
Impressum
Texte: © Copyright by Carsten Freytag
Umschlag: © Copyright by Carsten Freytag
Verlag: neobooks.com
Cover: neobooks.com
D a, wo ich herkomme, gab es viele Fliegen. Immer, wenn meine Oma Essen gekocht hatte, flogen sie in der Küche aus Stein wild herum und landeten auf dem Reis oder auf dem Fisch, den meine Oma auf den Holztisch gelegt hatte, bevor sie den Fisch in die heiße Pfanne legte. Doch den Fisch sah man nicht, denn der Fisch war von einer schwarzen Schicht wimmelnder Fliegen bedeckt. Meine Oma klatschte in die Hände und die Fliegen gaben den Blick auf den Fisch frei, den sie nun in die heiße Pfanne über der steinernen Kochstelle legte, wo das Feuer nun heiß genug war, um den Fisch zu braten. Jeden Tag gab es Fisch, jeden Tag gab es Reis und jeden Tag gab es die Fliegen, die auf dem warmen Essen landeten und mit unserer linken Hand unaufhörlich weggescheucht werden mussten, bevor wir den trockenen Fisch und den Reis hungrig, wie wir waren, essen konnten. Die Fliegen hatten leichtes Spiel. Unser Haus aus Stein und Wellblech hatte Fenster ohne Fensterscheiben. Wenn im Herbst die Regenzeit begann, war das Haus so feucht, dass der Lehmboden zu Matsch wurde. Die Fliegen hatten es gut. Auch die Geckos, die träge an unseren Steinwänden hochliefen, hatten es gut. Die Fliegen waren eine willkommene Beute, die sie mit ihrer blitzschnell hervorschießenden Zunge einfingen und vertilgten.