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Männer auf Abwegen

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Den nächsten Tag verbrachten alle im Garten. Das Wetter war wieder wunderbar warm und sonnig. Cassandra spielte mit den Kindern und den Männern Fußball. Sogar Enrique und Raúl spielten mit, um Isabella zu beindrucken, die am Rande des Spielfeldes stand und amüsiert zuschaute.

In einer Spielpause ging Enrique auf Isabella zu und wollte von ihr einen Kuss. Sie wich ihm lachend aus. Er grinste und griff unwirsch nach ihr. Seine Umarmung war heftig und sein Kuss fordernd. Irritiert protestierte Isabella und trommelte leicht mit ihren Fäusten auf seine Brust. Doch das amüsierte ihn nur und animierte ihn sie erneut zu küssen. Isabella mochte es nicht, wenn sie spürte wieviel mehr Kraft er hatte als sie. Anderseits reizte es sie auch ihn zu provozieren und seine wilde, stürmische Seite zu erleben.

Nach Ende des Spiels, das zu Enriques Enttäuschung unentschieden ausging, zog er sich sein Hemd aus und wusch sich den sehr ansehnlichen Oberkörper am Wasserhahn im Garten. Isabella beobachtete ihn sehr interessiert dabei. Sie hatte ihn noch nie mit freiem Oberkörper gesehen und war nun sehr erfreut seine muskulöse Brust und seinen eindrucksvollen Waschbrettbauch betrachten zu können.

Er bemerkte ihre neugierigen Blicke und sah sie selbstsicher grinsend an. Isabella fühlte sich ertappt und wurde rot. Sie wendete abrupt ihren Blick ab und ärgerte sich über sich selber. Sie hatte zwar noch nicht viel Erfahrung mit Männern, aber nackte männliche Oberkörper hatte sie dennoch schon so einige gesehen. Wieso also wurde sie jetzt rot?

Enrique zog sein Hemd wieder an, knöpfte es aber nicht zu. Er wollte, dass sie einen noch genaueren Blick auf seinen Oberkörper werfen konnte, wenn er nun auf sie zuging. Charmant lächelnd und sehr selbstsicher sah er sie nun an. Er stand dicht vor ihr. Sie reagierte irritiert. Es war ihr immer noch peinlich, dass sie rot geworden war. Enrique störte es nicht. Er nahm sie in seine Arme und küsste sie zärtlich, da er ihre Reaktion als Kompliment für seinen Körper ansah und sich geschmeichelt fühlte.

Dann ging er langsam mit ihr ins Haus seines Vaters. Oben im ersten Stock lag das Zimmer, dass er sich mit seinem jüngeren Brüder Raúl teilte, wenn er nicht im Studentenwohnheim der Uni wohnte. Enrique öffnete die Tür des Zimmers und ließ Isabella eintreten. Dann schloss er sorgfältig die Tür hinter sich. Er grinste, als er sah wie sie sich etwas schüchtern im Zimmer umschaute.

Er ging auf sie zu, umarmte sie zärtlich und küsste sie. Sie stand nicht weit von seinem Bett entfernt. Innerlich grinste Enrique. Die Gelegenheit war da. Daher wanderte eine Hand von ihm nun vorsichtig über ihren Busen und streichelte die Rundungen. Sie sah ihn etwas ängstlich an, ließ ihn aber gewähren. Auch als er nun ihre Bluse aufknöpfte und die Wölbungen ihres Busens küsste, stoppte sie ihn nicht. Sie ließ ihn auch eine Brust in seine Hand nehmen und küssen.

Isabella wartete gespannt ab, was sie fühlte. Sie mochte Enriques vorsichtiges und zärtliches berühren ihrer Brust. Sie hatte sogar den Mut seine männliche Brust und seinen Waschbrettbauch zärtlich zu streicheln. Enrique grinste. Er ahnte, dass sie noch nicht viel Erfahrung mit Männern hatte und ging daher sehr langsam vor.

Dennoch wollte er nun mehr erreichen als bisher, weshalb er nun mit beiden Händen ihren Po berührte und dann ihr Becken gegen seines drückte. Isabella spürte seine harte Männlichkeit in ihrem Schritt und erschrak. Er begehrte sie und wollte mit ihr schlafen, das war eindeutig spürbar für sie. Aber wollte sie das auch? Irritiert sah sie ihn an.

Charmant und selbstsicher lächelte er sie an. Sie war unsicher, das bemerkte er. Daher versuchte er durch weitere Zärtlichkeit ihre Unsicherheit zu überspielen. Doch er spürte deutlich, dass sie sich nicht entspannte unter seinen sanften Händen. Im Gegenteil. Sie spannte ihre Muskeln an und reagierte abwehrend. „Ich schlafe nicht mit Dir.“ Hörte er sie nun plötzlich sagen.

Erstaunt und enttäuscht sah er sie an. Sie schüttelte ihren Kopf und knöpfte ihre Bluse wieder zu. Enrique zögerte. Er fragte sich, habe ich etwas falsch gemacht? Dann klopfte es an die Zimmertür. Verärgert seufzte er. Dann sah er sie an und fragte mit seinem Blick, ob es in Ordnung war wenn er die Tür öffnete. Sie nickte.

Enrique machte einen Schritt auf die Tür zu, schloss auf und öffnete. Raúl stand vor der Tür und trat nun neugierig ins Zimmer. Mit einem Blick sah er, dass die Laken im Bett seines Bruders unberührt waren. Zufrieden schaute er Isabella an und nickte fröhlich. Dann sagte er zu seinem älteren Bruder. „Vater lässt fragen, ob Du weiter Fußball spielen möchtest?“ Raúl konnte sich bei seiner Frage ein schelmisches Grinsen nicht verkneifen. Enrique sah es und reagierte verärgert. „Nein, heute nicht mehr“, antwortete er mit hart klingenden Worten.

Raúl hörte die Verärgerung in seiner Stimme und verschwand schnell wieder aus dem Zimmer. Enrique schloss die Tür hinter ihm und wandte sich Isabella zu. „Ist alles in Ordnung mit Dir? Bist Du mir böse?“ fragte er sie nun mit sanfter Stimme.

Sie lächelte ihn an. „Ja, es ist alles in Ordnung und nein, ich bin Dir nicht böse.“ Zur Bestätigung ihrer Worte gab sie ihm einen Kuss. Er genoss ihren Kuss und erwiderte ihn, während er sie zärtlich umarmte. Schade, dachte er dann, ich hätte so gern mit ihr geschlafen. Doch sie ist leider noch nicht soweit. Ich muss mehr Geduld haben. Er seufzte.

Verwundert sah sie ihn an. Er lächelte und küsste sie erneut. Dann verließ er händchenhaltend mit ihr das Zimmer. Draußen im Flur traf er auf seine jüngeren Brüder Raúl und Manuel, die ihn ansahen und grinsten. Er warf ihnen einen vernichtenden Blick zu und ging mit Isabella in den Garten. Er wollte allein sein mit ihr. Sie sollte ihn noch ein bißchen besser kennenlernen.

José ging der unverhoffte Sex mit Cassandra unter der Dusche nicht aus dem Kopf. Er hatte es so sehr genossen sie zu spüren, dass er diesen Genuss noch einmal erleben wollte. Es freute ihn, wenn er daran dachte wieviel Lust auch sie beim Sex mit ihm empfunden hatte. Sie hielt ihn zwar weiterhin auf Distanz, wenn sie einander sahen, damit weder René noch Antonia Anlass zur Klage hatten, doch innerlich, dass wusste er jetzt ganz sicher, brodelte ein Vulkan von Leidenschaft in ihr für ihn.

Dann hatte er eine Idee. Cassandra kochte gern mexikanisch. Er kochte gern, wenn sie in seiner Nähe war. Daher schlug er vor, dass sie und er sich heute Abend um das Abendessen für alle kümmern sollten. Er erhielt große Zustimmung von allen Seiten. Cassandra lächelte ihm zu. Sie wusste, dass es ihm nicht nur um das Kochen ging. Er wollte allein sein mit ihr. Der Spaziergang zum Markt war die Gelegenheit dafür. Daher willigte sie ein und gönnte ihm Zeit ganz allein mit ihr. Da sie sich selber auch auf einen unbeobachteten Moment mit ihm freute.

Auf dem Weg zum Markt kamen sie an einem Hotel vorbei. José grinste und lud Cassandra auf einen Kaffee in die Hotellobby ein. Sie genoss den aromatischen Kaffee, wunderte sich aber gleichzeitig darüber, dass José mit dem Kellner tuschelte und ihm einen Zettel zusteckte. José hatte die Neugierde wegen seines Verhaltens in ihrem Blick erkannt und lächelte lediglich charmant als auch er seinen Kaffee trank. Es war noch einen Moment zu früh, um ihr die Sache zu erklären.

Erst als ihm der Kellner einen Zimmerschlüssel in die Hand drückte, sah José Cassandra an und erklärte ihr, worum es ging. Mit einem charmanten und sehr verführerischen Lächeln sagte er nun. „In wenigen Tagen fliegst Du wieder zurück nach Deutschland.“ Sie nickte traurig und hörte weiter zu, obwohl sie sein verführerisches Lächeln warnte.

„Ich weiß nicht wann und ob ich Dich wieder sehen werde.“ Er seufzte traurig. Dann nahm er den Hotelzimmerschlüssel in eine Hand, so dass sie ihn gut sehen konnte und fragte mit sanfter Stimme. „Darf ich Dich noch einmal spüren?“

Sie sah ihn entsetzt an. Er wollte erneut Ehebruch mit ihr begehen. Woher kam diese Skrupellosigkeit? Wieso machte es ihm nichts aus, seine Frau zu betrügen? Sie seufzte und sah ihn ernst an.

Er lächelte erneut sehr charmant. Leise gab er zu bedenken. „Du hast René doch schon mit mir betrogen. Was macht es da für einen Unterschied, ob Du es erneut tust oder nicht?“

Seine Worte ärgerten sie. Er war frech und unfair. Aber er hatte auch Recht. Sie hatte René bereits mit ihm betrogen. Nervös stand sie auf und ging in der Hotellobby ein paar Schritte hin und her. Sie spürte deutlich, dass sie Lust hatte mit ihm zu schlafen. Umso länger sie zögerte, desto stärker wurde ihr Verlangen ihn zu spüren.

José hatte sie beobachtet und ahnte welche Gewissenskonflikte er erneut in ihr ausgelöst hatte. Nun stand auch er auf und umarmte und küsste sie zärtlich. „Ich liebe Dich. Es gibt nur Dich für mich, auch wenn ich verheiratet bin.“ Traurig sah er sie nun an. Sie seufzte und legte ihren Kopf an seine Schulter.

Sie liebte ihn, daran gab es keinen Zweifel. Und ihr war deutlich klar, dass auch sie nicht wusste, wann sie ihn nach diesem Urlaub wiedersehen würde. René würde es nicht erfahren, wenn sie jetzt erneut mit José Sex haben würde. Dennoch zögerte sie. Ihr Herz raste wie ein wild gewordenes Pferd in ihrer Brust und starke Gewissensbisse plagten sie.

Verzweifelt und mit Sorgenfalten auf der schönen Stirn sah sie José an. „Nur noch dieses eine Mal“, versicherte ihr José mit stark klopfendem Herzen und küsste sie zärtlich. Dann nahm er eine Hand von ihr in eine seiner großen warmen Hände und ging mit ihr langsam zum Fahrstuhl.

Im Hotelzimmer entkleidete er sie langsam und mit viel Zärtlichkeit. Er küsste ihre zarten Schultern, ihr runden Brüste und ihren flachen Bauch. Als sie dann im Bett unter ihm lag, spürte er wie sich ihr Körper entspannte und ihre Sinnlichkeit siegte. Der Vulkan brodelte bereits. Ein Ausbruch stand kurz bevor.

Der Sex mit Cassandra war so wunderbar, so befriedigend und genussvoll, dass José mehr als einmal mit ihr schlief. Er wollte nicht, dass die intime Zweisamkeit mit ihr so schnell wieder vorbei war. Er brauchte ihre Nähe, Wärme und Zuneigung. Es bestätigte ihm, dass sie ihn immer noch so sehr liebte, wie er sie.

Auch Cassandra genoss den Sex mit José. Ihr Körper erbebte unter Josés kräftigen Bewegungen und sorgte für eine Flut sinnlicher Genüsse. Ihre Lust und ihr Verlangen wollten nicht enden. Jede Berührung durch Josés zärtliche Hände sorgte für neues Verlangen und Leidenschaft.

Die Zeit verging. Als Cassandra auf ihre Armbanduhr schaute erschrak sie. „Wir müssen doch noch die Zutaten für das heutige Abendessen besorgen“, ermahnte sie José und wollte aus dem Bett steigen. Doch er hielt sie fest.

„Nein, das brauchen wir nicht. Das habe ich schon organisiert“, antwortete er ihr ganz ruhig. Erstaunt sah sie ihn an. Dann fiel ihr wieder der Zettel ein, den José dem Kellner in der Lobby gegeben hatte. Sie nickte und schmiegte sich erneut an ihn. Er legte einen Arm um sie und drückte sie fest an sich. Er wollte, dass die gemeinsame Zeit mir ihr nie endete. Doch die Uhr blieb nicht stehen.

Zurück in seinem Haus erklärte er seiner verdutzen Ehefrau, als er ihr die Einkäufe von Lebensmitteln überreichte, dass er und Cassandra nicht nur eingekauft, sondern auch noch einen Stadtbummel gemacht hätten, womit er die lange Abwesenheit von ihm und Cassandra erklären wollte. Antonias überraschtes, aber auch skeptisches Gesicht, amüsierte José. Dann legte er die Zutaten für das Abendessen bereit.

Cassandra und José hatten viel Spaß beim Zubereiten des Abendessens. Sie lachten und scherzten miteinander ohne Rücksicht auf ihre Ehepartner. Obwohl René, aber auch Antonia sie immer wieder skeptisch beäugten. Doch als das Ergebnis auf dem Tisch stand, gab es keinen Zweifel mehr, dass Cassandra und José auch in der Küche ein gutes Team waren.

Später in der Nacht, als Cassandra neben René im Bett lag, sagte er leise zu ihr. „Ich gebe zu, dass es mir nicht gefällt, wenn Du alleine mit José etwas unternimmst. Aber eurer Einkauf und die Arbeit in der Küche hat sich gelohnt. Dieses Abendessen war wirklich sehr lecker.“ Er lächelte und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Sie genoss seinen Kuss und freute sich über sein Kompliment wegen ihrer Kochkünste.

Dann sah sie ihn glücklich an. Sie war froh, dass er nicht eifersüchtig zu sein schien, weil sie heute viel Zeit mit José verbracht hatte.

„Außerdem“, sagte René nun ganz ohne Zweifel und daher sehr glücklich, „kann ich mich auf Dich verlassen. Du bist mir treu und liegst auch hier in Puebla jede Nacht neben mir im Bett.“ Sein Kuss war sanft und sehr zärtlich. Doch Cassandra verspürte einen Stich im Herzen.

Plötzlich war sie nicht mehr so glücklich wie zuvor. Sie hatte ein sehr schlechtes Gewissen, da sie ihrer Sinnlichkeit gefrönt und ihrer Leidenschaft für José nachgeben hatte, ohne lange genug über die Konsequenzen nachzudenken. Weshalb sie ihn wieder mit José betrogen hatte. Das aber sollte er nie erfahren.

Cassandra lächelte sanft und küsste ihren Mann. Dann schmiegte sie sich an ihn, schloss ihre Augen und seufzte innerlich. Es war ein Fluch und ein Segen zugleich so sinnlich veranlagt zu sein wie sie, dachte sie nun. Dennoch will ich die Liebe und Zuneigung beider Männer weiterhin genießen, auch wenn es mich immer wieder in ein Gefühlschaos stürzt. Es ist die Liebe der beiden wert. Ich kann einfach nicht anders.

Wenn José in meiner Nähe ist, dann will ich ihm nicht wirklich widerstehen, so gern ich auch René treu bleiben möchte. Sie gestand sich ein, wohl auch in Zukunft mit José schlafen zu wollen, wenn sie eine Gelegenheit dazu haben würde. Trotzdem hoffte sie, dass ihr eine erneute Versuchung in Form von Josés Nähe nicht so schnell wieder zuteilwerden würde.

Sie lag noch einige Zeit wach im Bett neben René. Sie hörte wie er ruhig und gleichmäßig atmete und schlief endlich ebenfalls ein. Doch es wurde kein erholsamer Schlaf, da sie trotz allem Gewissensbisse plagten.

Einen Tag später stritt sich Cassandra mit José, weil er sich von seiner Ehefrau Antonia scheiden lassen wollte.

„Nein, Du lässt Dich nicht scheiden. Sie ist eine wunderbare Ehefrau und Mutter.“ Cassandra hatte zu laut gesprochen. José bat sie mit einer Geste leiser zu sein. Sie nickte und sprach leiser weiter. „Ich bin seit Jahren mit René verheiratet und ich bin sehr glücklich. Ich werde mich nicht von ihm scheiden lassen, um Dich zu heiraten. Nein, und nochmals nein.“ Sie schnaubte wütend und spürte wie ihr Herz heftig in ihrer Brust schlug. Sie mochte sich nicht mit ihm streiten. Doch musste sie ihn unbedingt von dieser falschen Entscheidung abhalten.

José nickte. Er stritt sich nur ungern mit Cassandra. Doch sie sollte wissen wie er fühlte und welche Konsequenzen er bereit war dafür zu ziehen. Sein Herz raste und schmerzte in seiner Brust. Er war traurig, dass sie nicht verstehen wollte, wie ernst er es meinte.

Dennoch amüsierte ihn ihr heftiger verbaler Widerstand. Sie konnte kämpfen und das machte sie für ihn in diesem Moment nur noch attraktiver. Aber er hatte auch verstanden, dass er weiterhin Geduld haben musste, wenn er letztendlich sein Ziel erreichen wollte. Trotz allem wollte er jetzt nicht darauf verzichten Cassandra zumindest zu umarmen und zu küssen.

Sie leistete heftig Widerstand. Ihr war in diesem Moment nicht nach einer zärtlichen Umarmung von ihm. Er wollte sich wegen ihr von seiner Frau trennen. Das musste sie unbedingt verhindern. Sie kochte vor Wut. Wieso war er so unvernünftig?

Aber er war stärker als sie und kam an sein Ziel. Innig umarmte er sie nun und küsste sie leidenschaftlich.

Dann stand plötzlich Antonia im Raum. Sie hatte das Gespräch der beiden mitangehört und wusste daher, dass Cassandra versucht hatte ihre Rechte als Ehefrau von José zu verteidigen. Sie lächelte Cassandra daher dankbar an und bemerkte mit Genugtuung, als sie langsam näher kam, dass Cassandra versuchte sich von José zu lösen.

Doch José schien es zu ignorieren. Es war ihm auch nicht unangenehm von Antonia ertappt zu werden. Er hielt Cassandra weiterhin in seinen Armen und grinste Antonia kampfeslustig an.

Sie nahm den Kampf nun wütend an. Dann sagte sie, beherrscht aber mit Ärger in der Stimme. „Laß sie endlich los. Du hast doch Deine Umarmung und Deinen Kuss bekommen.“ Cassandra sah wie sehr Antonia mit sich selbst kämpfte, um nicht wütend zu toben. Ihre Brust hob und senkte sich und sie hatte ihre Hände zu Fäusten geballt.

Ihr beherrschtes Verhalten zeigte schließlich Wirkung bei José. Er ließ Cassandra los und verschwand mit einem wütenden Blick auf seine Frau aus dem Raum. Antonia seufzte und streckte ihre Finger aus. Sie zitterte leicht am ganzen Körper. Dann sah sie Cassandra an. Ihre Konkurrentin war wirklich immer noch sehr schön und reizvoll. Sie konnte ihren Ehemann nur zu gut verstehen. Doch sie liebte ihn und gab ihn nicht kampflos auf.

„Antonia, es tut mir leid.“ Cassandra versuchte sie zu besänftigen, da sie vermutete, dass Antonia immer noch wütend war. Doch zu Cassandras Überraschung lächelte sie und sagte. „Ich weiß, dass José Dich liebt. Er hat Dich immer geliebt und wird Dich immer lieben. Aber ich liebe ihn auch und ich werde ihn nicht so leicht aufgeben.“ Mit Stolz, streckte diese nur mittelgroße Mexikanerin, nun ihren Rücken. Dann wiederholte sie ihre Kampfansage. „Ich werde um ihn kämpfen.“ Cassandra nickte. Sie hatte verstanden, dass Antonia nicht ihre Feindin war. Aber eine Verbündete war sie auch nicht.

Der Streit von Cassandra und José wurde nicht nur von Antonia bemerkt. Michael versuchte zu helfen. Doch als er erfuhr, worum es ging, schüttelte er nur entsetzt den Kopf. Er hatte José noch vor ein paar Tagen ins Gewissen geredete und ihn gewarnt, dass es nur zu Ärger führen würde, wenn er seine Hände nicht von Cassandra lassen würde.

Doch José hatte nur heftig und wütend auf seine Ermahnung reagiert. So wie ein kleines Kind, das nicht auf sein Lieblingsspielzeug verzichten wollte, wollte José nicht auf Cassandra verzichten. Leidenschaftlich beteuerte er seine Liebe zu ihr und dass sie die einzige Frau war, die er jemals geliebt hatte und je lieben werde.

Michael hatte dennoch gehofft, José zur Vernunft gebracht zu haben. Doch er hatte sich ganz offensichtlich geirrt. Sein Schwager zeigte seine Zuneigung und Liebe für Cassandra ganz offen. Er provozierte mehrere Demütigungen seiner Ehefrau und wollte ihr nun auch noch vor den Augen aller Familienmitglieder die Zustimmung zur Scheidung abringen. Was war bloß los mit José? Derart unvernünftig hatte er ihn noch nicht erlebt.

Ein langer, trauriger Seufzer entglitt Michael, während er hoffte, dass René besonnener reagieren würde. Immerhin wollte José ihm die Ehefrau ausspannen. Das war zwar nicht neu, aber noch nie so realistisch gewesen wie in diesem Moment. Denn Michael kannte Antonia gut genug, um zu wissen wie tief gekränkt sie vom Verhalten ihres Mannes war. José flirtete und knutsche mit Cassandra immer wieder vor ihren Augen.

Antonia hatte seiner Frau Maria gebeichtet, dass sie diese Demütigung nicht mehr lange aushalten konnte. Maria hatte es ihm danach erzählt. Sie war genauso traurig wie ihr Mann, dass sie ihrer Schwägerin nicht helfen konnte. Denn José hörte auch nicht auf seine Schwester. Er war wie verbohrt und hielt an seinem Entschluss fest, sich von seiner Frau scheiden zu lassen.

René reagierte ruhig. Zumindest sah es äußerlich so aus. Innerlich tobte auch er vor Wut über das Verhalten von José. Dennoch schaffte er es ein vernünftiges Gespräch mit Cassandra zu führen.

„José will sich von seiner Frau scheiden lassen. Wusstest Du das?“ fragte er sie nun. Sie nickt traurig. „Ich habe versucht es ihm auszureden, aber er will nicht auf mich hören.“ Sie seufzte vor Verzweiflung. René sah ihre ehrlich empfundene Betroffenheit und nahm sie in seine Arme. Sie spürte sein Nähe, Wärme und Zuneigung. Es gab ihr Halt und ein starkes Gefühl der Geborgenheit.

„René“, sagte sie nun mit leicht zitternder Stimme. „Ich will nicht, dass er sich scheiden lässt. Antonia ist eine gute Ehefrau und Mutter. Er muss einfach verheiratet bleiben. Er muss einfach.“ Flehend sah sie ihren Mann nun an. Er nickte und spürte deutlich wie sehr diese Angelegenheit seine Frau bewegte. Er wollte sie trösten, aber alles was ihm einfiel, war die Tatsache, dass sie morgen schon nach Deutschland zurück fliegen würden.

„Er wird sich beruhigen. Da bin ich mir sicher“, sagte René nun mit seiner sanften, aber kräftigen Männerstimme. „Aber Du bleibst jetzt hier bei mir. Wir beide müssen sowieso noch unsere Koffer packen.“ Sie sah ihn traurig an und nickte.

„Wenn wir dann alles für unsere morgige Abreise organisiert haben, gehen wir beide gemeinsam zum Abendessen. Du kannst Dir sicher sein, dass ich Dir nicht mehr von der Seite weiche, bis sich José von uns morgen am Flughafen verabschiedet hat.“ Er drückte seine Frau innig an sich und hoffte so ihr gemeinsames Problem lösen zu können.

Auch Henri hatte den Streit von Cassandra und José mitbekommen. Aber da die beiden auf Spanisch gestritten hatten, war er sich nicht sicher gewesen, worum es ging. Erst nach Rücksprache mit Michael wusste er wieso sich die beiden gestritten hatten. Er schüttelte besorgt den Kopf und war froh, dass er morgen schon mit Cassandra und René und den Kindern nach Hause flog.

Zwar hatte er sehr gern in Mexiko Urlaub gemacht. Doch Josés unbedachtes Verhalten ließ ihn schaudern. Umso mehr freute er sich, als er sah wie liebevoll und ruhig René nun Cassandra umarmte. René stand für Verantwortung und Vernunft. Er neigte ganz und gar nicht zu unüberlegten Handlungen. Eine Eigenschaft, die Henri an ihm sehr schätzte und die auch Cassandra immer wieder zugutekam.

Enrique blieb auch ganz ruhig und erklärte Isabella sachlich, dass sein Vater schon mehrfach den Wunsch geäußert hatte, sich von seiner Mutter scheiden zu lassen. Bisher hatten sich seine Eltern dann immer wieder versöhnt. Doch auch Enrique musste zugeben, dass es dieses Mal sehr ernst aussah.

„Wir fliegen morgen zurück nach Deutschland. Ich hatte auf einen schönen letzten Abend hier in Puebla gehofft. Was wird nun daraus?“, fragte Isabella ihn enttäuscht. Enrique lächelte charmant. Er hatte bis zuletzt gehofft, doch noch mit Isabella schlafen zu können. Doch nun war ihm klar, dass ihm sein Vater sehr wahrscheinlich auch die letzte Möglichkeit dazu genommen hatte. Aber das wollte er natürlich nicht zugeben. Daher sagte er nun immer noch ein bißchen hoffend.

„Ich bin mir sicher, dass meine Tante Maria mit ihrer guten Küche und ihrer versöhnenden Art, eine Möglichkeit finden wird, um die Gemüter wieder abzukühlen.“ Er schaute nun direkt in Isabellas blaue Augen. „Bis dahin können wir beide ja noch etwas Zeit mit einander verbringen.“ Sie sah ihn an und war irritiert, da er plötzlich ganz eigenartig grinste. Dennoch nickte sie nun. Sie wollte jetzt nicht allein sein. Außerdem hatte sie ihren Koffer schon gepackt. Sie hatte also Zeit um die letzten Stunden vor ihrer Abreise mit Enrique zu verbringen.

Die Einschätzung von Enrique war zutreffend. Maria bemühte sich Antonia und José zumindest eine Zeitlang voneinander zu trennen, damit sich beide wieder beruhigen konnten. Michael half ihr dabei, indem er José in ein Gespräch verwickelte, während sie mit Antonia in die Küche ging und mit ihr beriet, was sie heute Abend leckeres kochen konnten. Schon nach kurzer Zeit lachten die beiden Frauen und machten sich vergnügt an die Zubereitung für das Abendessen.

Michael redete mit José über die verschiedensten Dinge und machte ihm nach und nach klar, dass er es gut getroffen hatte mit der Wahl seiner Ehefrau. Sie führte seinen Haushalt und kümmerte sich liebevoll um die gemeinsamen Kinder. Er hatte keinen Grund sich zu beschweren.

Zu Michaels Überraschung stimmte José ihm zu. Ja, er gestand ihm gegenüber sogar ein, dass er eigentlich sehr zufrieden mit seinem Leben war. Dennoch huschte plötzlich erneut ein Schatten der Leidenschaft über sein Gesicht. José grinste versonnen und schwieg. Michael ahnte, dass José an Cassandra dachte und lenkte das Gesprächsthema auf die Planung der morgigen Fahrt zum Flughafen der mexikanischen Hauptstadt.

Eigentlich war die Fahrt dorthin unproblematisch. Doch ausgerechnet morgen sollte in der Nähe des Flughafens ein Streik der gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter eines Teils des Flughafenpersonals stattfinden. Michael hatte herausgefunden, wo die Demonstration sein sollte und wollte nun mit José besprechen wie sie der Veranstaltung ausweichen konnten.

Sie waren so gut wie fertig mit ihrer Planung, als ein leckerer Duft aus Richtung Küche zu ihnen hinüber wehte. Beide Männer grinsten in Vorfreude auf ein leckeres Abendessen und legten die Straßenkarten zur Seite, da Maria nun auch schon mit den ersten Schüsseln zu ihnen an den Tisch kam. „Ihr dürft gern beim Aufdecken helfen“, forderte sie ihren Mann und ihren Bruder auf und verschwand wieder im Haus.

Beide Männer grinsten einander an und folgten ihr. Sie wussten, dass Maria nach so einer Aufforderung grantig wurde, wenn sie ihr dann nicht halfen. Glücklicherweise beteiligten sich auch die Kinder am Tischaufdecken. Daher war in kurzer Zeit alles fertig.

Cassandra und René konnten sich an einen üppig gedeckten Tisch setzten. Doch bevor sie dazu kamen, sich hinzusetzen, bot Michael ihnen ein Getränk an. José stand neben ihm und lächelte Cassandra charmant an. René erhielt ein freundliches Kopfnicken von José, das er ebenso freundlich erwiderte.

Doch beide Männer wussten, dass der eine die Frau geheiratet hatte, die auch der andere begehrte und nie in Ruhe lassen würde. Daher war das Gespräch der beiden eher kühl. Michael versuchte einmal wieder zu vermitteln, doch José hatte durch seinen offen betriebenen Scheidungsversuch neue Gräben aufgeworfen.

Dennoch gelang es Michael zusammen mit Cassandra die beiden Konkurrenten bei Laune zu halten, damit es trotz allem ein schöner, versöhnlicher Abschlußabend werden konnte. Daher setzte sich Cassandra nun neben ihren Mann. Henri half ihr und setzte sich auf ihre andere Seite. José nahm auf einem Stuhl ihr direkt gegenüber Platz, um ihr zumindest immer wieder ins Gesicht schauen zu können.

Seine Frau setzte sich neben ihn und lächelte Cassandra wohl wollend zu. Sie hatte kein Interesse an einem erneuten Streit. Wozu auch? Das Objekt der Begierde ihres Mannes würde morgen bereits wieder nach Deutschland zurückfliegen. Die wenigen Stunden bis dahin würde sie noch irgendwie durchstehen.

Das leckere und reichhaltige Essen sowie für die Erwachsenen ein paar Gläser Wein sorgten für eine entspannte Stimmung. Cassandra trank etwas mehr als sie sollte. Doch das tat sie mit voller Absicht. Sie wusste, dass René dafür sorgen würde, dass sie gut ins Bett kam. Außerdem wollte sie heute Nacht an nichts mehr denken und nur noch schlafen, damit sie ausgeruht war für den langen Rückflug nach Deutschland.

Als Cassandra aufwachte, war das Bett neben ihr leer. Verwundert sah sie sich im Zimmer um. Ihre Koffer standen nicht mehr neben dem Bett. Nur noch ihr Handgepäck und die Kleidung für den Rückflug lagen auf dem Stuhl neben ihr.

Nun grinste sie, da sie vermutete, dass René bereits alles nach unten zum Kleinbus getragen hatte. Freudig wollte sie jetzt aufstehen und sich anziehen. Doch als sie nackt aus dem Bett stieg, öffnete sich die Tür des Schlafzimmers.

Cassandra erschrak, da nicht ihr Ehemann, sondern José in der Tür stand. Ruckartig flüchtete sie zurück ins Bett und bedeckte ihren nackten Körper mit der Bettdecke.

José grinste. Ihr Verhalten amüsierte ihn. „Wozu dieses Verhalten? Ich weiß doch sowieso wie schön Du nackt aussiehst.“ Er grinste jetzt noch breiter über sein ganzes Gesicht und kam dann zu ihr ans Bett. Cassandra erschrak erneut. Diese Situation war riskant. Wenn René jetzt ins Zimmer kam, könnte er falsche Rückschlüsse ziehen. Daher sagte sie jetzt.

„Verschwinde José. Ich will nicht, dass Dich René hier sieht.“ Er lächelte sie charmant an und machte keinerlei Anstalten das Zimmer wieder zu verlassen. Stattdessen betrachtete er ihren Körper, der sich unter der dünnen Decke abzeichnete. Er konnte die Form ihrer Brüste deutlich erkennen und überlegte schon, ob er es riskieren konnte, ihr jetzt noch einmal nahe zu kommen. Doch dann ging die Tür erneut auf und René stand im Zimmer.

Innerhalb weniger Sekunden hatte er die Situation erfasst. Er sah die abwehrende Geste seiner Frau, die krampfhaft die Bettdecke hochhielt und Josés lüsternen Gesichtsausdruck. Daraufhin streckte er seinen Rücken und forderte José unmissverständlich auf das Zimmer zu verlassen. „Raus hier“, sagte er nun laut und deutlich und hielt die Tür weit auf für José. José grinste, sah noch einmal Cassandra an und verschwand dann mit einem schelmischen Grinsen in Renés ernstes Gesicht aus dem Zimmer. René schloss die Tür hinter ihm und wandte sich seiner Frau zu.

„Ist alles in Ordnung, Cassandra?“, fragte er nun mit besorgter Stimme. Sie seufzte laut, ließ die Decke fallen und stieg aus dem Bett. Nackt kam sie nun auf ihn zu und ließ sich zärtlich von ihm umarmen. René spürte, dass sie zitterte. Josés Anwesenheit hatte sie völlig irritiert. „Es ist alles in Ordnung. Ja. Ich hatte mich nur so erschrocken, weil José plötzlich im Zimmer stand.“ Sie sah ihn mit ihrem blauen Augen an und lächelte nun erleichtert.

René lächelte zurück. Er sah wie erleichtert sie war und er spürte, dass sie nun nicht mehr zitterte. Dann zog sich Cassandra an. Ihr Mann schaute ihr zu und konnte nicht widerstehen ihren Busen zu küssen, bevor sie ihren BH anzog. Es freute sie, dass ihr Mann ihren Körper so erregend fand, dass auch er sie immer wieder gern anfasste.

Fertig angezogen und mit ihrem Handgepäck über einem Arm, ging sie dann in Begleitung von René in Marias Küche. Sie hatte verschlafen, wie ihr René beim Ankleiden mitgeteilt hatte. Dennoch hoffte sie von ihrer Schwägerin noch einen Kaffee zu erhalten.

Maria grinste und reichte ihr einen großen Becher Kaffee. „Mit Zucker und extra viel Milch. So trinkst Du doch Deinen Kaffee, oder?“, fragte sie nun. Cassandra nickte und trank einen Schluck vom Kaffee. Dann bemerkte sie José, der sich ebenfalls in der Küche seiner Schwester aufhielt. Er trank seinen Kaffee schwarz und lächelte Cassandra nun charmant an. Dass René direkt neben ihr stand ignorierte er. Er wollte einfach nur noch einmal ihren Anblick genießen, bevor sie in wenigen Stunden wieder für unbestimmte Zeit fort war.

Enrique war auch zum Flughafen mitgekommen. Genau wie sein Vater, wollte er jede Minute die ihm noch blieb mit der Frau verbringen, die er liebte. Eng umschlungen stand er nun mit Isabella neben der Sicherheitskontrolle und wollte sie nicht gehenlassen.

„Du hast meine E-Mail Adresse. Schreibe mir bitte sobald Du zurück bist.“ Er lächelte sie traurig an und küsste sie so zärtlich, dass selbst seinem Vater klar war, dass Enrique sein Herz an Isabella verloren hatte.

José schüttelte grinsend seinen Kopf. Dann wandte er sich Cassandra zu und zog sie ein paar Schritte von René weg. Sie folgte ihm, da auch ihr der Abschied von ihm nicht leicht fiel. Traurig ließ sie sich von ihm umarmen und küssen. „Ich liebe Dich“, sagte nun José. „Ich will Dich nicht gehenlassen. Doch ich kann Deinen Abflug nicht verhindern.“ Flehend sah er nun in ihre traurigen blauen Augen. „Komm zu mir zurück. Ich brauche Dich hier.“ Sie sah ihn ernst an. Sein Wunsch war nur allzu verständlich, doch sie musste ihn enttäuschen.

Mit leiser Stimme sagte sie nun. „Ich komme nicht zurück. Ich gehöre zu René.“ José nickte und küsste sie erneut. Dann wurde seine Umarmung inniger. Wenn sie schon nicht bei ihm blieb, dann wollte er sie wenigstens noch einmal in seinen Armen spüren.

Enrique empfand genauso wie sein Vater und ließ Isabella nur sehr ungern los. Doch es wurde Zeit durch die Sicherheitskontrolle zu gehen, wenn sie ihren Flug nicht verpassen wollten. Cassandra gab José einen letzten Kuss, löste sich dann energisch von ihm und ging zurück zu René, der missbilligend die Küsse und Umarmungen von José für Cassandra beobachtet hatte. Nun schob er sie sanft in Richtung Sicherheitskontrolle. Henri folgte ihm mit den Kindern. Isabella war die letzte der Familie, die sich in die Schlange einreihte. Ihr Herz raste vor Aufregung. Ihre Gefühle fuhren Achterbahn. Sie war völlig irritiert, als sie Enrique noch einmal winkte. Dann folgte sie ihrer Familie und war froh nicht allein zu sein.

Im Flugzeug nach Deutschland war es voll. Doch Cassandra und René hatten rechtzeitig reserviert. Daher gab es für sie alle Plätze in der gleichen Reihe. Isabella setzte sich neben ihre Mutter und Cassandra saß neben René.

Als es ruhig geworden war im Flugzeug unterhielt sich Cassandra mit ihrer älteren Tochter. „Hat es Dir in Mexiko gefallen?“, fragte sie nun vorsichtig. Isabella lächelte verträumt. „Ja, Mama, das Land ist wunderschön und Michael und seine Familie sind super nett.“ Cassandra lächelte zufrieden und fragte weiter.

„Was ist mit Enrique? Liebst Du ihn?“ Isabellas lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. Ernst antwortete sie nun. „Ich weiß es nicht. Ich mag ihn sehr gern. Aber ob ich Liebe fühle. Nein, Mama, das weiß ich nicht.“ Ihre Stimme hatte verzweifelt geklungen.

Überrascht, da sie mit so einer Reaktion ihrer Tochter nicht gerechnet hatte, sagte Cassandra jetzt tröstend. „Manchmal weiß man erst einige Zeit später, ob man jemanden liebt. Das ist meist dann der Fall, wenn der andere lange nicht bei einem ist.“ Isabella nickte dankbar für diese Erklärung.

„Wie eng warst Du mit Enrique zusammen?“, fragte Cassandra nun weiter. Irritiert sah Isabella ihre Mutter an. „Wie meinst Du das?“ fragte ihre Tochter zurück. „Hast Du mit ihm geschlafen?“ fragte Cassandra nun betont vorsichtig. Empört so eine Frage von ihrer Mutter zu hören, schnaubte Isabella laut und seufzte dann leise. Sie sank etwas in ihrem Sitz zusammen. Dann antwortete sie.

„Nein, das habe ich nicht. Er wollte es gern, aber mir war nicht danach. Ich hatte Angst.“ Unsicher sah sie ihre Mutter nun an. Cassandra lächelte beruhigt. „Du hast alles richtig gemacht. Dir war nicht nach diesem Schritt, deshalb hast Du es gelassen. Auch diese Handlungsweise ist eine wichtige Erfahrung. Du wirst davon profitieren.“ Sie lächelte sanft und legte eine Hand beruhigend auf die in einander gesteckten Finger ihrer Tochter. Isabella nickte. „Danke Mama, ich hatte schon befürchtet einen Fehler gemacht zu haben.“ Cassandra schüttelte den Kopf.

Dann lehnte sie sich entspannt zurück und dachte an den Urlaub, indem sie José kennengelernt hatte. Ihr Körper hatte vor ihrem Herzen verstanden, dass sie José liebte. Er ist ein wunderbarer Mann, dachte sie nun. Aber ich gehöre zu René. Ich liebe ihn mehr, als Dich. Wann siehst Du das endlich ein, José? Sie lächelte. Doch eigentlich war sie traurig. Sie wusste nicht, wann sie José wiedersehen würde. Aber ihr war jetzt schon klar, dass er ihr fehlen würde. Ob sie wollte oder nicht. Er würde immer irgendwie bei ihr sein.

Torn apart - Zerrissen zwischen zwei Männern

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