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Zukunftsvorhersagen

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Eine besondere Funktion des Umgangs mit den Gottheiten sah man in der Antike in dem Wissen um die Zukunft, über das übermenschliche Wesen verfügten. Die auf die Sibylle – eine weissagende Frau in der von Griechen gegründeten Stadt Kyme/Cumae in Unteritalien – zurückgeführten, verlorenen Sibyllinischen Bücher waren eine Sammlung von griechischen Orakelsprüchen, die von den Römern in Krisensituationen zurate gezogen wurden. Zuständig dafür waren seit dem 2./1. Jh. v. Chr. die Quindecimviri sacris faciundis, das „Fünfzehn-Männer-Kollegium für die Durchführung von Opfern”, auf deren commentarii (Protokolle) Censorinus wiederholt Bezug nimmt.

Zur Zukunftsvorhersage bedienten sich die Römer auch der Traditionen, die sie von den Etruskern als „Etruskische Disziplin” übernommen hatten; bekannt waren dabei die libri rituales, die „Ritualbücher”, und die libri fatales, die „Schicksalsbücher”, die uns allesamt nicht erhalten sind. Außerdem nutzte man die Vogelschau – als Experten hierfür nennt Censorinus einen (sonst nicht bekannten) Vettius –, bei der man aus dem Flug von Vögeln die Zukunft vorhersagte, und die Eingeweideschau, bei der dies aus den Merkmalen von Innereien geopferter Tiere geschah.

Das Geburtstagsbuch

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