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BILDUNG ALS GESCHENK

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Das Jahr 238 n. Chr. gilt gemeinhin als ein Höhepunkt der Krise des Römischen Reichs. Drei Jahre zuvor hatten Soldaten in Mainz den römischen Kaiser Severus Alexander erschlagen und Maximinus Thrax an die Macht gebracht, den ersten der sogenannten Soldatenkaiser. Doch auch er vermochte sich nicht als Herrscher des Imperium Romanum zu halten – ja, 238 n. Chr. hatten in einem einzigen Jahr gleich sechs römische Kaiser nacheinander die Herrschaft inne: Auf Maximinus Thrax folgten Gordian I, Gordian II., Pupienus, Balbinus und Gordian III., der noch keine 14 Jahre alt war und bereits sechs Jahre später ums Leben kommen sollte. Harmonie und Ordnung des Römischen Reichs hatten den Turbulenzen der Krise weichen müssen.

Das Jahr 238 n. Chr. ist aber auch das Jahr, in dem der römische Gelehrte Censorinus einem Freund ein Geburtstagsbuch widmete, das uns in nur etwa 10.000 lateinischen Wörtern eine ganze Welt eröffnet: Das Wissen der Antike von Zeit und Ewigkeit, von Himmel und Erde, von Welt und Mensch, von Zeugung und Geburt, von Mathematik und Musik wird herangezogen und aufbereitet, um vom Mikrokosmos des Kindes im Mutterleib bis zum Makrokosmos im Universum die alle Zeiten übergreifende Harmonie und Ordnung der Welt aufzuzeigen.

Unsere deutsche Übersetzung von Censorinus’ Geburtstagsbuch möchte den ungekürzten antiken Text so erschließen, dass er für eine heutige Leserschaft zugänglich wird. Eine ausführliche Einführung gibt Antworten auf fünf für unser heutiges Verständnis des Werks wichtige Fragen:

– Was wissen wir über den Autor und seine Welt?

– Welches Wissen setzt Censorinus bei seiner Leserschaft voraus?

– Welche Bildungsinhalte schenkt Censorinus seiner Leserschaft?

– Woher bezog Censorinus seine Angaben?

– Wie ist Censorinus’ Geburtstagsbuch auf uns gekommen?

Damit kann es uns gelingen, das Geburtstagsbuch so zu genießen wie die Leserschaft in der Antike: als ein Kompendium antiken Bildungswissens, das manches Wissen voraussetzt, uns aber auch viele neue Bildungsinhalte schenkt.

Stellen wir uns also einfach vor, das antike Buch wäre für uns heute geschrieben und fragen wir etwa: Wie entstehen Zwillinge? Was ist die Sphärenharmonie? Was sind die Risikojahre beim Menschen? Was ist eine Generation? Wie alt kann ein Mensch werden? Warum gibt es Schalttage und -jahre? Antworten bietet uns Censorinus’ Geburtstagsbuch – nur eine davon sei vorab verraten: Gebildete Menschen werden sehr alt!

Das Geburtstagsbuch

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