Читать книгу Falkenblut - Chris Svartbeck - Страница 9
Der Wettkampf
ОглавлениеRumaru beobachtete die Bergratte. So unauffällig es ging, aber auch so genau wie möglich. Direkte Einflussnahme fiel im Moment leider aus. Sein Vater hatte wohl etwas läuten hören und ihn zu sich zitiert. Unmissverständlich hatte er seinem Erbfolger klargemacht, dass er eine Menge dagegen hatte, wenn seine Söhne ihre Stellung oder gar Zauberei für ihren persönlichen Vorteil einsetzten.
Rumaru schnaubte verächtlich. Was nützte es, ein König zu sein, wenn man vor lauter Edelmut und Fairness keinen Gebrauch von seinem Einfluss und seinen Fähigkeiten machen durfte? Das würde sich ziemlich sicher unter seiner Herrschaft ändern!
Die Bergratte war nicht ungeschickt, das musste er zugeben. Ackerte wie wild, um die fehlende Ausbildung aufzuholen und benahm sich ausgesprochen zurückhaltend während der Freizeit – Rumaru wusste weder von Wettschulden noch Besuchen bei den Hurenhäusern, noch nicht einmal von einem ordentlichen Besäufnis. Hauptmann Bodoke beeindruckte so etwas. Rumaru nicht.
Ihm war klar, was die Bergratte machte. Dieser Tiko versuchte, sich beliebt zu machen, vielleicht sogar ein Netz aufzubauen. Leute, die sich auf ihn verließen, auf die er sich im Gegenzug verlassen konnte. Rumaru lächelte boshaft. Damit kam die Bergratte ein bisschen zu spät. Dieses spezielle Spiel kannte man im Palast um Längen besser. Einmal ganz abgesehen davon, dass ein Kronprinz als zukünftiger Herrscher für so gut wie jeden Adeligen die bessere Investition war.
Es war nur eine Frage der Zeit. Irgendwann würde die Bergratte einen Fehler machen. Oder es würde sich eine Gelegenheit für eine kleine Intrige, einen unauffälligen Dolchstich oder Ähnliches geben. Dann konnte Rumaru diesen lästigen Emporkömmling loswerden.
*
Der Kronprinz hielt neuerdings still, schikanierte ihn nicht einmal. Keine übermächtigen Sparringspartner, keine unausgewogenen Übungsschwerter, kein „versehentlich” gestelltes Bein. Bis auf einige kleine, eher nebensächliche Sticheleien kam überhaupt nichts von seiner Seite. Tiko war das alles andere als geheuer. Er versuchte, noch unauffälliger zu sein, sobald Rumaru auch nur entfernt in der Nähe war, und er meldete sich freiwillig zu jeder Drecksarbeit, solange ihn das nur außer Reichweite des Kronprinzen hielt.
Und er versuchte, im theoretischen Unterricht nicht allzu deutlich zu zeigen, dass er auf einigen, zugegeben wenigen Gebieten mehr Ahnung hatte als der ganze versammelte Hochadel zusammen. Das war kein Kunststück. Die wenigsten von denen hatten je die Berge betreten, geschweige denn mal mit jemandem aus den Grenzland gesprochen. Oder, Götter behüte, gar ein Wort mit einem der Bewohner Tolors gewechselt.
Bei den Übungen mit Hieb- und Stichwaffen musste er nichts herunterspielen, da war er dank seiner viel zu spät angefangenen Ausbildung ohnehin immer bei den Schlechtesten. Aber immerhin einer der Besten unter den Schlechten. Wenn er bloß irgendwann einmal richtig glänzen könnte! Aber dazu müsste Hauptmann Bodoke erst einmal zu Waffen übergehen, die Tiko vertrauter waren als Schwerter und Kriegsäxte.
Schenomat grinste nur, als Tiko sich beklagte. „Das kommt schon. Du weißt doch, die Garde muss alle Waffen beherrschen. Du wirst schon noch deine Chance kriegen!“
Endlich kam er, der Tag, den Tiko inständig herbeigesehnt hatte. Auf dem Gestell in der Waffenkammer lagen keine Schwerter für sie bereit. Auch keine Lanzen oder Morgensterne. Schlanke, anmutig gekrümmte Bogen lagen dort, zusammen mit Köchern voller Pfeile. Endlich eine Waffe, mit der er sich gut auskannte!
Natürlich durfte Rumaru sich zuerst einem Bogen aussuchen. Er spannte zwei, drei, zuckte dann mit den Schultern und griff nach dem Mittleren. Natürlich. Es waren ja nur Ausbildungsbogen, da wurde vermutlich auf einen gemeinsamen Standard geachtet. Die würden sich nicht stark unterscheiden.
Ganz gleich waren sie trotzdem nicht. Tiko hatte dem Bogenmacher zu Hause oft bei der Arbeit zugesehen.
„Ein Bogen hat eine Seele“, hatte der alte Mann gesagt, während seine Hände mit dem Glättmesser am Holz entlangfuhren. „Diese Seele musst du respektieren, oder er zerbricht dir unter den Händen.“
Dann hatte er Tiko gezeigt, woran er die Qualität eines Bogens erkennen konnte.
Völlig gegen seine sonstigen Gewohnheiten arbeitete Tiko sich in der Schlange der wartenden Kadetten ein wenig vor. Er wollte nicht wieder der letzte sein, der nur die Reste bekam. Dieses Mal wollte er wählen können.
Es lagen noch fünf Bogen auf dem Tisch, als er endlich an der Reihe war. Er probierte sie alle fünf aus.
Der erste war gut, aber nichts besonderes. Der zweite vibrierte ein wenig zu stark. Das konnte die Zielgenauigkeit beeinträchtigen. Der dritte …
Der fühlte sich sonderbar an. Unausgewogen, irgendwie gereizt. Den auf keinen Fall, So ein Bogen konnte einem mitten im Schuss zerbrechen.
Der vierte war ein wenig schwer zu spannen, dafür würde er mehr Muskeln brauchen. Und der fünfte war fast wie der erste.
Sie würden mit diesen Bogen den ganzen Sommer lang üben. Zeit genug, um ein paar Muskeln mehr zu kriegen. Tiko wählte den vierten Bogen. Bevor er wegtrat, murmelte er Schenomat noch schnell zu: „Nimm nicht den dritten!“
Tiko konnte mit dem Bogen umgehen, oh ja! Zu Hause war er schließlich oft jagen gegangen. Da musste man gut zielen können und schnell sein, die Berghähne und Murmeltiere warteten nicht. Sein Jagdbogen war allerdings leichter gewesen und die Kriegsbogen, mit denen er im letzten Jahr zu Hause hatte üben müssen, waren mit denen der Garde nicht vergleichbar. Viel weniger Spannkraft und Schussweite.
In den Bergen war das egal, realisierte Tiko. Wenn man ohnehin nicht mehr als dreißig Schritte freies Schussfeld hatte vor dem nächsten Hügel, Stein oder Baum, waren die Bogen in der Waffenkammer seines Vaters völlig ausreichend. Hier aber wurde mit mindestens der doppelten Reichweite gearbeitet. Und zudem, wie Hauptmann Bodoke mit einem fast schon süffisanten Lächeln erklärte, würden sie das Ziel später vom galoppierenden Pferd aus treffen müssen.
Gut, sein Pony in den Bergen hatte beim Schießen nicht galoppiert. Aber stillgestanden hatte es auch nicht. Tiko war sich sicher, dass er es schaffen würde. Zunächst aber hieß es, das verdammte Ziel überhaupt zu treffen.
Seine ersten Pfeile flogen zu kurz.
Er war nicht der Einzige. Immerhin etwas.
Tiko übte weiter. Jetzt war es ein Nachteil, dass er den Bogen genommen hatte, der schwerer zu spannen war, aber er wusste, sobald er genug Kraft dafür hatte, würde sich dieser Nachteil in einen Vorteil verwandeln.
Dass alle anderen Waffenübungen zusätzlich anfielen, war kein Nachteil. Auch Schwert und Morgenstern kräftigten die Muskeln. Bereits wenige Tage später traf er die Zielscheibe mit jedem Schuss. Jetzt musste er nur noch üben, auch die Mitte zu treffen.
Zakari entging nicht, dass er mit Tiko einen wirklich guten Bogenschützen gewählt hatte. Er ließ sich sogar zu einem Lob herab. „Du bist der Beste in unserer Gruppe. Zumindest Bogenschießen lernen sie in den Bergen.“
Tiko sah Schenomat verstohlen grinsen.
In seiner eigenen Gruppe war es danach für Tiko erträglicher. Die anderen Kadetten behandelten ihn nicht mehr wie den letzten Fußabtreter. Gleichrangig war es deshalb noch lange nicht, aber es tat gut, auch mal zusammen mit der ganzen Gruppe einen freien Abend in einer der Flusskneipen zu verbringen. Er hätte auch in die Hurenhäuser mitgehen können. Aber das hätte bedeutet, das Silber annehmen zu müssen, das Schenomat ihm zweimal angeboten hatte. Von dem, was sein Vater ihm zugestanden hatte, ließen sich jedenfalls keine Huren finanzieren.
Tiko hatte höflich, aber bestimmt abgelehnt. Auch wenn Schenomat ein Freund war, er ließ sich von niemandem Dinge finanzieren, die eigentlich im Budget seines Vaters hätten berücksichtigt werden müssen. Dann lieber verzichten und sich mit einem Krug Bier begnügen.
Schenomat fragte nicht wieder.
*
Bislang hatten die Kadetten gruppenweise gegeneinander im Wettkampf gestanden. Jetzt rief Hauptmann Bodoke sie zu Einzelpaaren vor. Jeden Tag ein anderer Gegner, genau wie bei den Schwertkämpfen. Es war also wieder nur eine Frage der Zeit, bis Tiko gegen Rumaru antreten musste.
Der Kronprinz sah ihn abschätzend an, als sie nebeneinander an die Startlinie traten. Er wusste, wie gut Tiko schießen konnte. Und Tiko kannte Rumarus Fähigkeiten. Die waren nicht weniger gut. Zwei gleich starke Schützen, die sich zudem nicht leiden konnten – das würde ein echter Zweikampf werden.
Dem Gemurmel nach, dass in den Reihen hinter ihnen zu hören war, wussten das auch die anderen. Offenbar wetteten sie sogar, wie Tiko den Gesprächsfetzen entnahm, die er mitkriegte.
Zwei Pfeile zum Einschießen. Tiko gab sich keine Mühe, besonders gut zu schießen. Beide Pfeile trafen den Rand des schwarzen Kreises.
Rumarus Pfeile steckten etwas mehr in der Mitte, aber auch er hatte kein Rot getroffen.
Dann zehn Pfeile Schnellschüsse. Routiniert legte Tiko los. Fünf Pfeile im inneren Schwarz, dann zwei, die Rot trafen, ein weiterer im inneren Schwarz. Der achte flog gut genug, dass Tiko einen Moment innehielt. Das konnte ein zentraler Rottreffer werden! Aber im letzten Moment traf anscheinend eine leichte Windböe den Pfeil, lenkte ihn ab. Er traf nur den schwarzen Ring. Und dadurch, dass Tiko gewartet hatte, war Rumaru schneller. Tiko lag mit seinen Schüssen jetzt einen Pfeil zurück.
Pfeil Nummer neun traf wieder nur den inneren Rand des schwarzen Ringes. Da er ohnehin einen Zeitabzug kriegen würde, machte Tiko sich jetzt die Mühe, etwas genauer zu zielen.
Ja! Der Pfeil flog kerzengerade! Genau auf das Zentrum der Scheibe zu!
Und wurde von einer Windböe abgelenkt, sodass er nur das Schwarze traf.
Tiko stutzte. Es war so gut wie windstill. Die Luft stand seit Tagen, der Gestank der vielen Menschen und Tiere lag wie eine Dunstglocke über der Stadt. Keine Wolke am Himmel, nichts, das für auffrischenden Wind oder gar die ersehnte Abkühlung durch ein Gewitter sorgen würde. Woher also war dieser Wind gekommen?
Ein einzelner plötzlicher, kleiner Windzug aus dem Nichts mochte noch angehen. Ein zweiter? Unwahrscheinlich. Es gab nur eine Erklärung: Zauberei! Und der einzige hier, der zaubern konnte, war Rumaru.
Die Zuschauer schienen nichts gemerkt zu haben, auch Hauptmann Bodoke nicht. Wenn überhaupt, dann hatten sie vermutlich höchstens erwartet, dass Rumaru seinen eigenen Pfeilen nachhelfen würde. Aber das hatte der Kronprinz schlauerweise nicht getan.
Tiko biss sich auf die Lippe. Das würde also kein fairer Wettkampf sein. Na schön. Ändern konnte er das nicht. Dann musste er eben nicht nur gut, sondern sehr gut sein, wenn er noch siegen wollte. Und das wollte er. Diesem verdammten hochnäsigen Prinzen würde er es zeigen!
Der zweite Durchgang. Dieses Mal galt es, alle zehn Pfeile so eng wie möglich auf einen Fleck zu setzen. Sie mussten abwechselnd schießen. Kinderspiel. Jemand, der oft genug seine nächste Mahlzeit selbst schießen musste, lernte, genau zu zielen. Und bei der stehenden Luft hier musste er nichts weiter tun, als bei immer gleichen Bogenhaltung darauf zu achten, dass er auch immer die gleiche Zugkraft einsetzte. Das hieß, falls Rumaru nicht wieder schummelte.
Der Kronprinz schoss gut. Seine Pfeile standen dicht beieinander. Fünf in einem so dichten Pulk, dass sich ihre Federn berührten, zwei weitere keine Fingerbreite entfernt. Wenn Rumaru seine letzten drei Pfeile so schoss, dass sie die beiden Einzelgänger mit der Gruppe verbanden, hatte er die Aufgabe vorbildlich erfüllt.
Tiko allerdings auch. Bei ihm war noch kein Pfeil von der Bahn abgewichen, alle standen sie auf der Zielscheibe eng beieinander.
Der siebte Pfeil. Rumaru gelang es, den ersten seiner beiden Irrläufer in die Gruppe einzubinden.
Tikos Pfeil … wurde wieder von jeder unnatürlichen Windböe erfasst und driftete ab. Fast unmerklich, aber ausreichend, dass er keine Berührung mehr zur Gruppe hatte. Tiko setzte seinen nächsten Pfeil, verbissen, zornig. Fast hätte er es selbst vermasselt. Die Federn des Pfeiles berührten den Irrläufer nur gerade so eben. Unwillig bewegte er seine verkrampfte Schulter.
Rumarus neunter Pfeil. Er berührte den zweiten Irrläufer, aber nicht die Gruppe.
Tiko schoss, noch während Rumarus Pfeil unterwegs war. Der Kronprinz hatte keine Zeit, einzugreifen. Der Pfeil saß, wo er hingehörte, mitten in der Gruppe der anderen acht.
Rumarus Augen wurden schmal, seine Nasenflügel bebten, während er Tiko musterte. Spätestens jetzt musste ihm klar sein, dass Tiko seine Schummelei bemerkt hatte.
„Zu aufgeregt, um zu warten?“
Rumarus Stimme klang belustigt. Seine eisigen Augen jedoch zeigten, dass er alles andere als entspannt war. Tiko war klar, dass er jetzt seine Taktik ändern musste.
Rumarus letzter Pfeil. Elegant landete er genau dort, wo er die beiden Außenseiter mit der Gruppe verbinden konnte. Ohne Nachhilfe durch Zauberei, Tiko hatte genau aufgepasst. Rumaru schoss wirklich gut. Tiko nagte auf seiner Unterlippe. Wenn er jetzt schoss, egal wohin, würde Rumaru seinen Pfeil wieder ablenken. So wie die beiden Male davor, fast unmerklich, zu sehen nur für jemanden, der exakt hinter dem Schützen stand und die Flugbahn genau kontrollieren konnte.
Aber da stand niemand.
Hauptmann Bodoke wartete schräg hinter ihnen. Der konnte es nicht bemerken.
Rumarus Mundwinkel hoben sich spöttisch.
Tikos Gedanken rasten. Was für Optionen blieben ihm? Keine. Außer …
Er legte an, zielte kurz, schoss. Deutlich sichtbar flog der Pfeil schräg zur Seite. Kein Grund für Rumaru, überhaupt noch einzugreifen. Hauptmann Bodoke öffnete bereits den Mund, wollte vermutlich losbrüllen, Tiko wegen absichtlichem Fehlschuss disqualifizieren.
Der Pfeil traf. Er traf genau ins Zentrum der Scheibe, mitten zwischen die Gruppe von 10 Pfeilen, die sich bereits um das Zentrum herum drängten, und blieb gut handtief mit zitternden Endfedern im Stroh stecken.
Es war Rumarus Zielscheibe.
Zufrieden trat Tiko zurück.
Totenstille. Über das Rauschen seines eigenen Blutes, hörte Tiko eine Krähe rufen. Dann brandeten die Geräusche der Stadt wieder in den Hof. Aus Bodokes Mund drangen Worte, vermutlich nicht die, zu denen er vorher angesetzt hatte.
„WAS … SOLL …DAS?“
„Die Aufgabe lautete, alle Pfeile auf ein gemeinsames Ziel zu setzen. Aber das Ziel war nicht definiert als mein eigenes. Was, wenn wir in einer Schlacht kämpfen und einer meiner Kameraden hat einen Gegner, den er nicht alleine fällen kann? Sollte ich dann nicht ebenfalls einen Pfeil auf sein Ziel schießen?“
Der Hauptmann öffnete den Mund, schloss ihn wieder. Er wischte sich mit der Hand übers Gesicht, dass inzwischen rot angelaufen war. „Bei den Windgeistern! Du bist hier nicht im Taktikunterricht, junger Mann. Bevor du anfängst, Befehle zu interpretieren, lern lieber erst mal, sie zu befolgen! Wortwörtlich!“
Spöttische Pfiffe von den anderen Kadetten, Rumaru lächelte wieder. Aber sein Lächeln war verzerrt. Er sah Tikos Pfeil ganz richtig als das, was er war: eine deutliche Botschaft.
„Ihr habt beide die Aufgabe erfüllt“, knurrte der Hauptmann. „Aber du, Tiko, wirst für deine eigenwillige Handlung heute zwei Stunden Strafexerzieren!“
Wenn es weiter nichts war … Dann musste er heute wenigstens nicht den Küchendienst machen, zu dem er eigentlich eingeteilt war. Tiko holte sich seine Pfeile zurück und stellte sich wieder zu seiner Gruppe.
Schenomat boxte ihn verstohlen in die Seite. „He, ich hab es auch gemerkt! Schlau von dir, das Ziel zu ändern. Allerdings bist du dir hoffentlich darüber im Klaren, dass du dir jetzt den Mann gründlich verärgert hast, der einmal unser aller König und damit auch dein Befehlshaber wird. Was glaubst du, was Könige mit missbeliebigen Untertanen machen? Insbesondere, wenn sie eine Chance haben, diese Untertanen an die vorderste Kriegsfront zu schicken?“
Soweit hatte Tiko überhaupt nicht gedacht. Aber das war ihm irgendwie auch egal. Er hatte ja ohnehin nicht vor, auf Dauer in der Garde zu bleiben. Nur solange, bis er seine dritte Namenssilbe hatte. Danach … danach waren die fernen Berge verlockender als der gesamte Königshof inklusive Hauptstadt.
Und er hatte es geschafft, Rumaru auszutricksen.
Er war besser als der Thronerbe!
Das war Balsam auf seine geschundene Seele.