Читать книгу Ein Jahr auf dem Court - Christian Albrecht Barschel - Страница 26
19. Januar 1997 Das Ende von Steffi Grafs gigantischer Grand-Slam-Serie
ОглавлениеAls uneingeschränkte Grand-Slam-Königin ging Steffi Graf in die Australian Open 1997. Die Deutsche hatte die letzten sechs Grand-Slam-Turniere, an denen sie teilnahm, allesamt gewonnen. Bei den Australian Open 1995 und 1996 fehlte sie wegen Verletzungen. Und auch der Start beim Turnier 1997 verlief nicht ohne Wehwehchen. Graf litt an einer Entzündung im Zeh und musste Antibiotika nehmen.
Sie erreichte das Achtelfinale und war damit seit 45 Grand-Slam-Matches ungeschlagen. Im Achtelfinale traf Graf auf die nur 1,58 Meter große Südafrikanerin Amanda Coetzer, die wegen ihrer wieselflinken Beine auch „Speedy Gonzales“ genannt wurde. Der Glutofen in Melbourne mit 37° C im Schatten machte Graf zu schaffen. Sie erlitt einen Hitzschlag und musste mehrmals mit Eispacks behandelt werden.
Coetzer, die in der Wüste Südafrikas aufwuchs und zu den fittesten Spielerinnen zählte, kam mit den hohen Temperaturen weitaus besser zurecht. Im zweiten Satz sah es danach aus, als ob Graf auf die Siegerstraße zurückkommen würde. Sie führte schnell mit 4:0, doch am Ende jubelte Coetzer nach einem 6:2, 7:5-Erfolg. „Sie hat wirklich sehr gut gespielt. Ich habe alles versucht, was ich konnte. Ich habe es so hart versucht, wie ich konnte. Ich hatte einfach nicht die Energie bei der Hitze. Aber gebt ihr die Anerkennung. Sie ist mit den Bedingungen sehr gut umgegangen“, kommentierte Graf.
„Wir beide hatten mit der Hitze ein wenig zu tun. Ich habe versucht, nicht darüber nachzudenken, dass sie den Arzt kommen ließ. Sie hat zu dieser Zeit sehr gut gespielt. Ich habe versucht, mich nicht ablenken zu lassen. Ich habe viel Training bei warmem Wetter in Florida gemacht“, sagte Coetzer, die 1997 zur Angstgegnerin von Graf wurde. Bei den French Open besiegte sie die Deutsche erneut, und auch bei deren Heimturnier in Berlin mit dem vernichtenden Ergebnis von 6:0, 6:1 – die höchste Niederlage in der Karriere von Graf.