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1.4. PHILOSOPHIE IN DER STILL-FORSCHUNG

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Bereits 1919 verfasste E. Tucker einen Artikel mit dem Titel Dr. Still, the Metaphysician, wobei Tucker jedoch im Wesentlichen seine eigenen Vorstellungen zur Metaphysik auf Still übertrug. Eine kritische Überprüfung bzw. Darlegung an konkreten Beispielen bleibt er uns jedenfalls schuldig [Tucker 1919]. Ansonsten finden sich bis vor etwa 20 Jahren nur fragmentarische Abhandlungen von geringem wissenschaftlichem Wert zum Thema. Ein Grund für diesen Stillstand mag auch darin liegen, dass man bereits vor ca. 100 Jahren am A. T. Still Research Institute in Pasadena erstmals den Versuch unternommen hatte, Stills Schriften auf einfache Prinzipien zu reduzieren. Die daraus entstandenen vier Grundsätze wurden 1953 im Auftrag der American Osteopathic Association (AOA) am damaligen Kirksville College of Osteopathic Medicine (KCOM) nochmals untersucht und geringfügig überarbeitet [Gevitz 2006]. Diese AOA-Lehrsätze wurden später auch von den meisten Osteopathie-Verbänden außerhalb der USA weithin anerkannt; und so sah man offensichtlich keine Notwendigkeit mehr, sich mit der Materie weiter auseinanderzusetzen. Dies galt umso mehr, als Stills Originalschriften lange Zeit nicht mehr verfügbar waren. Da die Richtlinien keiner weiteren kritischen Überprüfung unterzogen wurden, fiel demzufolge auch bis heute nicht auf, dass die philosophischen Aspekte in Stills Schriften dabei gänzlich unbeachtet blieben.

Erst mit der Wiederauflage der vier Bücher Stills im Jahr 1994 sowie einer Vielzahl seiner Artikel [Schnucker 1991] und dem damit verbundenen Aufblühen der Forschung zur Osteopathiegeschichte trifft man wieder zunehmend auf Arbeiten, die sich ernsthaft dem Philosophie-Begriff Stills widmen [McKone 2001, Pöttner und Hartmann 2005, McGovern 2013, Paulus 2015]. Die wissenschaftlich bedeutsamste Veröffentlichung stellt hierbei meines Erachtens das umfassende Vorwort des Religionswissenschaftlers und Philosophen Martin Pöttner zu Das große Still-Kompendium dar [Still 2005, xii-xxix]. Ihr zur Seite gestellt werden kann zudem die bemerkenswerte und leider unveröffentlichte Masterarbeit des kanadischen Osteopathen Matvey Kipershtein [Kipershtein 2013]. Das vorliegende Buch bildet nun die jüngste und umfassendste Veröffentlichung zum Thema. Der Fokus wird hierin auf den philosophischen Gesamtkontext in Stills Schriften gelegt. Die sich erst sekundär daraus ableitenden praktisch unmittelbar relevanten Aspekte und ihre Bedeutung – bezogen auf die Osteopathie als Ganzes und den Osteopathen als Person – werden ebenfalls angesprochen. Eine umfassendere Ausführung zum Themenkomplex Philosophische Osteopathie finden sie im Vorwort des vorliegenden Werkes.

Gedanken zu A.T.Stills Philosophie der Osteopathie

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