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Die Freuden einer kreativen Partnerschaft

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Auch wenn ich bis zu diesem Zeitpunkt in einer Ehe gelebt hatte, die meine Stimme zu Hause zum Verstummen gebracht hatte, hatte sie mich nicht davon abgehalten, im beruflichen Bereich zunehmend meine Stimme zu erheben, und ich wurde nun von Menschen weit außerhalb meines direkten Umfeldes gehört. Mein Stern war eindeutig im Aufstieg begriffen. Ich war Mitbegründerin eines sehr bekannten Frauengesundheitszentrums, war Präsidentin der American Holistic Medical Association geworden und hatte ein Buch geschrieben, das mir enorme Bestätigung für meine Arbeit und meine Ideen eingebracht hatte. Mein Vertrauen in meine eigene Arbeit wuchs von Tag zu Tag.

Ich war auch stolz auf die Tatsache, dass ich mehr und mehr zum Familienbudget beitrug, und hatte wie gewöhnlich bei meinem Mann nach Anerkennung gesucht – aber die sollte nicht kommen.

Wie so viele Frauen in der Lebensmitte fand ich um diese Zeit auch ein neues Partnerschaftsmodell. Ich traf Dr. Mona Lisa Schulz zum ersten Mal, als ich gerade letzte Hand an mein Buch Women’s Bodies, Women’s Wisdom anlegte. Mona Lisa, die sowohl Medizinerin ist als auch einen Doktortitel in Neurowissenschaften besitzt, wurde schließlich meine wissenschaftliche Partnerin und überdies eine meiner engsten Freundinnen. Sie schätzte meine Arbeit vom rein wissenschaftlichen Standpunkt und fand wis senschaftliche Bestätigung dafür. Bis dahin hatte mich meine Ausbildung glauben lassen, dass praktizierende Ärzte keine echten Wissenschaftler waren. Wissenschaftler waren Leute, die sich nicht mit den verworrenen Details aus dem Patientenalltag abgaben, sondern stattdessen vorzogen, Daten unter perfekt kontrollierten Bedingungen zu sammeln. Die Art Medizin, die ich praktizierte – ich half Frauen auf der Basis einer Partnerschaft zwischen Ärztin und Patientin und zwischen Patientin und ihrer eigenen inneren Stimme, individuelle Lösungen für ihre Gesundheitsprobleme zu finden –, war alles andere als kontrolliert. Das konnte sicherlich keine Wissenschaft sein.

Doch Mona Lisa half mir, mich und meinen Beitrag klarer zu sehen. Bis ich sie traf, kannte ich nur sehr wenige ortsansässige Ärzte, die denselben medizinischen Ansatz wie ich verfolgten, und noch weniger, die bereit waren, öffentlich darüber zu reden. Das war zu einer Zeit, als es noch als akzeptabel galt, sich »ganzheitlich« zu nennen, daher gab es nicht allzu viele, die freiwillig für ein potenzielles berufliches Märtyrertum votierten. Doch Mona Lisa war eine von ihnen. Sie teilte meine Visionen wie auch meine Bereitschaft, Risiken einzugehen und den Mund aufzumachen.

Bis ich sie kennenlernte, hatte ich nur äußerst wenige Ärzte in meiner Umgebung gehabt, die den gleichen medizinischen Ansatz verfolgten wie ich, und noch weniger, die darüber öffentlich zu sprechen bereit waren. Zur damaligen Zeit war es nicht ganz ohne, sich als »ganzheitlich arbeitend« auszugeben. Es gab nicht allzu viele, denen nach einem beruflichen Märtyertum der Sinn stand. Doch Mona Lisa gehörte zu dieser Sorte. Sie hatte die gleiche Vision und war ebenfalls bereit, öffentlich darüber zu sprechen.

Unsere Zusammenarbeit damals steht sowohl für die Intuition der rechten Gehirnhälfte als auch für den Intellekt der linken. Es war eine Partnerschaft zweier Profi-Frauen, zweier Weggefährtinnen, die Freundinnen wurden.

Weisheit der Wechseljahre

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