Читать книгу Deine bessere Hälfte - Christiane Stenger - Страница 25

Es ist kein Geheimnis, dass unter den sechs US-Präsidenten von 1981 bis 2017 gleich vier Linkshänder weilen: Ronald Reagan, George Bush Senior, Bill Clinton und Barack Obama. Denn immer wieder berichten Medien augenzwinkernd davon, dass Amerika fest im Griff von Linkshändern ist. Das ist natürlich spätestens seit dem Amtsantritt von Rechtshänder (und Rechtsdenker) Donald Trump Unsinn. Trotzdem ist die Tatsache bemerkenswert, denn unter den bislang 45 Präsidenten gelten außerdem nur noch Gerald Ford und Herbert C. Hoover als eindeutige Linkshänder.

Überraschend ist dagegen die Tatsache, dass Barack Obama auf keinen Fall ein gutes Vorbild für die vielen Linkshänder weltweit ist. Warum? Nun, Mister Obama schreibt mit der sogenannten Haken-Hand – genau so, wie man es tunlichst vermeiden sollte: Der Arm legt sich um das Blatt herum, die Hand verkrampft sich zum Haken, um von oben den Stift führen zu können, damit das Geschriebene auch gleichzeitig gelesen werden kann und nicht verschmiert. Das klingt nicht nur unbequem, das ist es auch. Wer sich Fotos anschaut, wie Barack Obama im Oval Office Dokumente signierte, bekommt schon vom Hinsehen Kopfschmerzen und Nackenverspannungen – der 44. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika kippt beim Schreiben zusätzlich den Kopf zur Seite und verschiebt seine linke Körperhälfte nach vorn. Dabei ist seine ungeschickt wirkende Schreibweise keine Seltenheit – vielmehr zeigt sie das Dilemma vieler Linkshänder: Wie schreibt man am besten, ohne dass die Hand das Geschriebene gleich wieder verwischt? Welche Position nimmt man beim Sitzen ein und worauf muss man sonst noch achten?

Besser, fast schon vorbildlich, macht es Bill Clinton. Er schafft es, seine Hand nicht zu krümmen, kippt das Papier stattdessen in eine leichte Schräglage, setzt mit dem Stift von unten an und sitzt aufrecht. Das sieht nicht nur eleganter aus, sondern – viel wichtiger – ist vor allem eine entspannte Schreibposition.