Читать книгу Im Spiegel meiner Seele - Christina Enders - Страница 7

Kapitel Zwei

Оглавление

Sie gingen durch das Haus und schauten sich die Wohnung an, die Margret mieten könnte. Ein Wohnzimmer, eine kleine Küche und ein Schlafzimmer, insgesamt 65 m² in Bezug, auf dem Haus in dem sie wohnte recht bescheiden. Doch die Wohnung war nur das eine, im Untergeschoss gab es einen großen Aufenthaltsraum mit einer großen Küche, einen Raum der Begegnung mit einem großen Tisch, an dem alle Platz finden konnten, die es wollten. Und sie lernte die Menschen kennen, die hier wohnten.

Margrit schaute etwas unsicher. Da kam ein Mann auf sie zu, er war der Besitzer des Hauses. «Sie wollen sicherlich wissen, ob hier in dem Haus immer Frieden herrscht und alles gut geht, dass die Generation immer friedlich beieinander wohnen. Wenn Sie darauf eine positive Antwort haben wollen, kann ich die Ihnen nicht geben. Dort, wo Menschen aufeinandertreffen, gibt es immer Konflikte. Auch hier wird gestritten, gehasst, geliebt …»

«Das habe ich mir schon gedacht.»

«Aber wir sind auch hier, um voneinander zu lernen, auch wenn die Erfolge manchmal nicht gleich zu erkennen sind. Wir sind noch ein junges Haus, die hier wohnenden Menschen sind noch nicht ganz aufeinander eingestimmt. Ich gehe davon aus, dass es Personen geben wird, die wieder ausziehen, weil es für sie dann doch nicht funktioniert, aber man kann es nur herausfinden, wenn man sich darauf einlässt.»

«Da ist was Wahres dran.»

«Wenn Sie wollen kommen Sie am Wochenende zu unserem Kennenlernfest, da stellen sich alle Bewohner vor, wir essen und trinken gemeinsam etwas. Am Ende wissen Sie vielleicht, ob sie sich ein Leben hier vorstellen können.»

Margrit nickte mit einem Lächeln, reichte dem Mann die Hand und ging mit Sjena zurück auf die Straße.

«Hört sich doch alles recht gut an, hast du den Garten gesehen, der ist, glaube ich, zu jeder Jahreszeit ein Traum.

«Ja, es wäre schon eine ziemliche Veränderung.»

«Na ja, allein und einsam wärst du hier sicherlich nicht.»

«Nein. Aber ich muss darüber nachdenken.»

«Das verstehe ich, aber es ist eine Möglichkeit, dem Leben eine neue Wendung zu geben. Ich habe jetzt ein Termin mit dem ehemaligen Partner meines Mannes.»

«Schon gut, ich schaffe es auch allein nach Hause.»

Als Sjena zu Hause die Tür zumachte, atmete sie tief. Wieder etwas geschafft, dachte sie und ging in ihr Schlafzimmer, zog sich aus, ging unter die Dusche und ließ sich von dem heißen Wasserstrahl umarmen. Als sie aus der Dusche stieg, trocknete sie sich ab, wischte sich die Haare von der Stirn. Ben mochte es, wenn sie nass waren und sanft kitzelnd seinen Körper berührten, sie schloss in Erinnerung die Augen, schob sich anschließend in ihren kuscheligen Morgenmantel, ging nach unten, um sich die Suppe von gestern warmzumachen.

Als sie diese löffelte, dachte sie daran, dass es langsam Zeit war, die Briefe zu schreiben. An Sam, ihre Mom. Mit Sebastian hatte sie alles geklärt, sie würde erst einmal stille Teilhaberin bleiben, wollte keinen Verkauf erzwingen. Hatte so ein monatliches Einkommen, ohne erst einmal wirklich selbst arbeiten zu müssen. Später würde sie ihm testamentarisch ihre Anteile überschreiben. An Margrit sollte sie auch einen Brief schreiben und an ihre Schwiegereltern. Nein, das würde sie wohl nicht fertigbringen, für sie würde sie einfach still verschwinden und stellte ihren Abwasch in die Spülmaschine und ging wieder nach oben, schob ihr Bettdecke auf und kroch darunter.

Sie saß in ihrem Arbeitszimmer, hatte Stift und Papier vor sich liegen, so einen persönlichen Brief wollte sie auch persönlich mit der Hand schreiben. Der Brief an ihrer Mutter ging schnell, sie hatte kurz verfasst, warum sie die Stadt verlassen musste, dass sie nicht wusste, wann sie zurückkommen würde und, dass sie sich gegebenenfalls melden würde, auch wenn sie das nicht vorhatte. Dann schrieb sie den Brief an Margrit, der hatte schon mehr Tiefe und ließ durchblicken, dass sie vermutlich nicht wiederkam, dass sie einen Weg gehen wollte, dessen Ausgang sie heute noch nicht kannte… sie schaute aus dem Fenster und musste schmunzeln, als sie sah, wie Margrit die Leute von der Umzugsfirma auf Trab hielt. Nach dem sich Margrit entschieden hatte den Schritt, ins Neue zu wagen, war es ganz plötzlich, ganz schnell gegangen, freute sich für ihre neu gewonnene Freundin.

Sie setzt sich zurück an den Tisch, der mit Abstand schwerste Brief, war der an Sam. Sie setzte den Stift an.

„Liebe Sam, allerbeste Freundin, wenn du den Brief in deinen Händen hältst, bin ich nicht mehr hier, ich gehe erst einmal auf Reisen, schaue mir vielleicht die Welt an, suche einen neuen Sinn meines Lebens.“

Strich den letzten Satz wieder und zerknüllte anschließend das Papier. Nicht das letzte Papier, was sie heute vernichtete und entschied, dass sie erst einmal etwas frische Luft brauchte. Sie ging vor der Tür und schaute rüber zu ihrer Nachbarin. Margrit sah sie und ging zu ihr.

«Wird langsam ernst, oder?»

«Ja, das sind die Möbel, die ich mitnehme, die Sachen, die ich nicht mehr gebrauchen kann, holt morgen eine Organisation ab. Es ist auch irgendwie befreiend sich von manchen Dingen trennen zu können, das macht irgendwie Luft in der Seele und schafft Freiräume.»

«Stimmt, wir Menschen hängen zu oft an die verschiedensten Dinge, ohne zu sehen, dass sie einem die Luft nehmen oder am wahren Leben hindern.»

«Mein Armin schäumt sicherlich vor Wut, weil ich seine Drehbank verschenkt habe. Er war immer sehr stolz drauf, weil sie noch von seinem Vater war, aber ich habe keinerlei Verwendung dafür.»

«Sie wird ja nicht einfach entsorgt, sondern bekommt ihre neue Bestimmung, eine Drehbank sollte benutzt werden.»

«Ja, die Jugendlichen in dem Freizeitzentrum werden sie gut gebrauchen können. Wann geht deine Reise los?»

«Sjena nickte in ein paar Tagen …»

«Aber dass du dich nicht einfach so davonschleichst, du verabschiedest dich noch von mir oder.»

«Natürlich, ich will doch sehen, wie du dich in deiner neuen Wohnung eingerichtet hast.»

«Ich hoffe es funktioniert, das Kennenlernfest war jedenfalls sehr angenehm, es fühlte sich gut an, wieder ein Teil von etwas Ganzen zu sein, das habe ich dir zu verdanken.»

«Nein, du hast im Geheimen sicherlich schon lange eine Lösung für deine Einsamkeit gesucht und dann eine Chance wahrgenommen.»

«Na ja, etwas Angst habe ich schon, es war eine reifliche, aber auch eine sehr schnelle Entscheidung.»

«Sind manchmal die Besten. Ich muss dann wieder, ich muss noch einiges für meine Reise vorbereiten.»

Margrit nickte und ließ Sjena gehen.

Sjena hatte endlich den Brief an ihrer Freundin fertig geschrieben. Hoffentlich findet sie die Bitte, sich um ihr Haus zu kümmern, nicht zu übergriffig, doch sie wusste auch, dass sie in der Wohnung, in der sie momentan lebte, nicht ewig wohnen konnte, da sie aus sicherer Quelle wusste, dass das Haus abgerissen werden sollte. So musste sie sich nichts Neues suchen und konnte sich hier frei entfalten. Später würde sie alles in ihren Nachlass klären. Morgen hatte sie ein Termin mit ihrem Notar, der ihr Testament neu aufsetzen würde.

Als sie die Briefe fertig hatte, holte sie eine Kiste aus dem Keller und räumte alle persönlichen Dinge weg, Fotos, das Lieblingsspielzeug ihres Sohnes, was immer im Wohnzimmer lag, den ersten Prototyp einer Maschine, den ihr Mann entwickelt hatte.

Ging anschließend zu ihrem Notebook, zog alle Fotos auf einen Stick und löschte sie von der Festplatte. Dabei kam sie auf ein Video, das sich plötzlich ohne ihr Wollen abspielte, sie starrte auf ihren Sohn, der im Garten herumrannte. Pass auf, du brichst dir noch die Nase, wenn du so umherrennst. Hörte sie sich reden, da kam Ben in den Garten, stand vor ihr und küsste sie. Sam, die das Video gemacht hatte, schimpfte. Könnt ihr auch noch etwas anderes als küssen, wenn ihr euch seht?»

Ben blickte zu Sam. «Neidisch?», schaute er wieder zu seiner Frau und gab ihr einen gehörig feurigen Kuss. Sie hielt das Video an. Tränen rollten ihr vom Gesicht, sie waren richtig glücklich. Toby war drei Jahre und sie entschied, langsam wieder zu arbeiten. Ein Fehler, der sie langsam entfremden ließ. Plötzlich waren sie für die Liebe viel zu beschäftigt, nahmen sie hin, als wäre sie etwas Gewöhnliches, was immer bleibt. Ben hatte sich ein zweites Kind gewünscht, eine kleine Tochter, die er verwöhnen konnte. Doch sie empfand, dass sie komplett waren, was für eine Dummheit. Durfte sie heute noch einmal entscheiden, würde sie nicht nach drei Jahren wieder arbeiten, sondern würde Ben mit einer erneuten Schwangerschaft glücklich machen. Doch das war vorbei, die Summe ihrer Entscheidung war vernichtend.

Sie starrte noch einmal auf das küssende Paar, damals waren sie so richtig glücklich … dann fingen sie sich an zu streiten über die unmöglichsten Dinge und verloren sich, ohne es wirklich zu merken. Der Alltag frisst Seelen auf, war ihr nächster Gedanke. Sie zog auch dieses Video auf ihrem Stick, löschte es anschließend ebenso von der Festplatte und verwahrte alles in der Kiste mit den Sachen der Erinnerung. Klebte sie anschließend zu und brachte sie in den Keller.

Um von ihren Gedanken in der Stille nicht auf gezerrt zu werden, fing sie an zu putzen und zu räumen. Sam sollte ein möglich sauberes Haus vorfinden.

Da ging sie an das Kinderzimmer ihres Sohnes vorbei. Das Zimmer, was sie seit seinem Tod nicht mehr betreten hatte, das war die letzte Etappe, die zu erfüllen war. Sie nahm die Hand und drückte die Klinke nach unten. Noch war die Tür zu, war sie schon bereit, die Tür zu öffnen? Wenn sie für Sam nicht einen unberührten Schrein hinterlassen wollte, musste sie da irgendwann rein. Jetzt war es genauso schlimm wie morgen oder in ein paar Tagen. Sie trat ein und hielt für einen Moment die Luft an. Das Bett war noch mit der Bettwäsche überzogen, als er das letzte Mal drin geschlafen hatte, aber es war alles sauber und gemacht, da sie ja das Wochenende bei ihren Schwiegereltern verbringen wollten. In dem Fall bestand Ben immer darauf, dass Toby sein Zimmer aufräumte, bevor sie fuhren. Auf dem Schreibtisch lag noch ein Bild. Für Mommy … und ihr kamen die Tränen, als sie das Bild farbenfroh und bunt sah. Sie schluckte und holte eine neue Kiste. Räumte auch hier alle Erinnerungen zusammen, klebte die Kiste zu und schrieb Toby darauf. Sie setzte sich kurz auf das Bett, was sie grade abgezogen hatte. In einem Jahr wäre er zur Schule gegangen, er war so aufgeregt, als er ihr zeigte, dass er schon seinen Namen schreiben konnte, bald gehöre ich zu den Großen, dann kann ich richtig lesen und schreiben. Sie zitterte innerlich, musste hier raus. Brachte nur schnell die Kiste nach unten in den Keller, ging schnell in ihr Schlafzimmer, zog sich ihre Joggingsachen an und lief nach draußen, bevor sie innerlich explodiert, musste sie sich äußerlich auspowern.

Als sie zurückkam, riss sie sich die Kleider vom Körper und stellte sich unter die Dusche und ließ sich an die Wand nach unten gleiten. Das Wasser prasselte auf sie und sie ließ es einfach laufen. Als plötzlich die Tür aufging und eine erschrockene Sam vor ihr stand.

«Was soll das werden. Drehte sie den Hahn zu.»

Sjena schaute auf. «Wo kommst du denn jetzt her?»

«Du meldest dich ja nicht, hast du vergessen, dass ich einen Ersatzschlüssel habe?»

«Nein …»

Sam reichte ihr ein Handtuch. «Ich dachte, dir geht es schon etwas besser …»

«Hm, ich habe heute Tobys Zimmer aufgeräumt», fiel sie in die Arme ihrer Freundin. Die hielt sie fest und spürte die Tränen ihrer Freundin. Jetzt verstand sie ihren Zustand.

«Warum machst du so was allein, du hättest mich anrufen können.»

«Nein», schniefte sie in ihr Taschentuch, es gibt Dinge, die muss man allein machen. Ich war danach joggen.»

«Und hast dich danach in der Dusche verkrochen, wie lange würdest du da noch sitzen, wenn ich nicht gekommen wäre?

«Weiß nicht …»

«Na ja, jetzt bin ich ja da und ich lass dich auch nicht mehr allein.»

«Was heißt das?»

«Dass ich für dich da sein werde. Es war wohl falsch, dich allein zu lassen.»

«Nein, du hast dein eigenes Leben.»

«Das gern mal Pause machen kann, wenn eine Freundin mich braucht. Jetzt leg dich in die Kissen, ich koche uns was zum Abendbrot und essen dann gemeinsam.

Sjena schob eine Gabel Nudeln in den Mund. «Die Soße …!»

«Ich weiß, ist nicht so lecker, kommt aus der Büchse, in deinem Vorratsschrank stand nicht mehr. Du weißt doch, ich kann im Grunde nur zwei Dinge kochen, meinen Eintopf und Tiramisu, aber dafür fehlten mir die Zutaten.»

«Das in der Büchse war aber nur Tomatenmark, die Soße muss man schon noch selber anrühren und würzen.»

«Hm, echt, dafür gibt es doch eigentlich ganz gute Fertigsoßen. Wirst dich auch noch daran gewöhnen, jetzt wo du allein bist … sorry, ich wollte nicht.»

Sjena schüttelte leicht mit dem Kopf. «Meinst du, das ist jetzt ein Grund, mit Fertiggerichten anzufangen?»

«Na ja, sie sind schnell und ohne Aufwand aufgewärmt und schmecken gar nicht mal so schlecht.»

Sjena atmete tief und legte die Gabel nieder und wischte sich den Mund ab. «Wie war eigentlich deine Geschäftsreise mit Leon.»

Sam schob ihre Lippen aufeinander und hatte ein leichtes Schmunzeln im Gesicht.

«Nein, ihr hattet keinen Sex, Sam mit dem eigenen Chef? Das ist nicht gut.»

«Hat sich so ergeben und es war schön. Die Geschäftsreise an sich war enttäuschend, den Auftrag können wir knicken, aber ich und Leon, das fühlt sich richtig gut an, er kann Dinge mit seiner Zunge machen …»

«Stopp, das sind mir zu viele Informationen.»

«Sei doch nicht so verklemmt, Sex ist was Wundervolles.»

«Wird das was Festes?»

«Weiß nicht, mal schauen. Es ist ja alles noch ganz frisch. Er hat auch nach dir gefragt.»

«Echt!»

«Na ja, du bist immerhin seine beste Kraft.»

«Ach, glaube mir, jeder ist ersetzbar. Momentan kann ich es mir echt nicht vorstellen wieder zuarbeiten. Da einfach weiter machen, wo ich aufgehört habe, kommt mir echt falsch vor, außerdem … ich habe mich entschieden, erst einmal wegzugehen, ich habe alles schon zusammengeräumt.»

«Wo willst du denn hin …?», schaute Sam etwas überrascht.

«Das weiß ich nicht, ich lasse mich einfach treiben. Ich bin weiter stille Teilhaberin bei Sebastian in der Agentur, er zahlt mir monatlich ein Gehalt aus, so braucht er mich nicht auf einmal auszuzahlen und ich habe etwas Sicherheit im Rücken und Zeit gewonnen. Ich werde mir zunächst ein Zugticket kaufen und schauen, wohin es mich treibt.»

«Einfach so, ohne Ziel.»

«Sagt man nicht, der Weg ist das Ziel, müssen wir nicht nur den ersten Schritt machen?»

«Du bist echt verrückt, willst es aber allen Ernstes durchziehen, oder?»

«Ja, ich muss es tun, vielleicht bin ich auch schneller zurück, als ich denke und ich finde in der Fremde nicht das, was ich suche oder erhoffe.»

«Was erhoffst du dir denn …?»

«Das kann ich dir nicht sagen, ich weiß es nicht, ich fühle mich so leer. Kannst du verstehen, dass ich hier nicht einfach so weiter machen kann. Ich brauche eine Luftveränderung.»

Sam stand auf und räumte den Tisch ab. «Hättest du mir eigentlich Bescheid gegeben, wenn ich nicht zufällig heute vorbeigekommen wäre?»

«Natürlich, ich hätte dir einen Brief geschrieben.»

Sam schüttelte leicht mit dem Kopf, blickte in die Augen ihrer Freundin, dann in die Dunkelheit der Nacht, es hatte angefangen zu regnen. Sjena fing den Blick auf. «Was hältst du davon, wenn du auch die Nacht hierbleibst. Ich weiß, dass Mietshaus, indem du wohnst, soll abgerissen werden, ist sicherlich schon ganz schön gruselig dort zu wohnen.»

«Stimmt, sind schon viele ausgezogen in meinem Gang, bin ich, glaube ich, noch fast die Einzige, die da wohnt. Es soll da ja ein ganz neuer, piekfeiner Komplex entstehen, fragt sich nur, wer den sich leisten soll.»

«Hm … für alles gibt es eine Lösung. Dann lass uns schlafen gehen. Morgen ist Wochenende, da musst du nicht zeitig raus, oder?»

«Nein, aber vielleicht sollten wir noch ins Sombrero gehen.»

«Der Club, der erst kürzlich in Greenville aufgemacht hat?»

«Ja, ich war neulich da, ist ganz nett dort.»

«Echt, aber nach der Art Unterhaltung ist mir ganz und gar nicht.»

«Vielleicht findest du ja dort einen Mann, der dich etwas von deinem Kummer ablenken kann, ein One-Night-Stand kann auch was für sich haben. Es ist im Grunde nur Sex und hat nichts mit Kopf und Herz zu tun.»

«Aber man muss dafür auch Kopf und Herz ausschalten und dazu bin ich momentan nicht bereit. Aber wenn du gehen willst, bitte, du hast ja einen Schlüssel.»

«Nein, allein gehen ist doof, außerdem bin ich dafür auch gar nicht richtig angezogen. Soll ich in eines der Gästezimmer gehen?»

«Sei nicht albern. Ich fände es schön, wieder einmal nicht allein in meinem Bett zu schlafen. Lass uns noch einmal 11 Jahre sein. Im Internat haben wir uns oft in ein Bett gekuschelt und darüber gesponnen, was für ein Leben uns als Erwachsene erwartet.»

Sam nickte. «Vielleicht machen wir ja auch eine Frauen WG auf. Oder wir probieren was Neues und geben unsere Freundschaft eine andere Richtung.»

«Du willst mir jetzt nicht sagen, dass du an meine Person interessiert bist, ich meine sexuell und so. Dann sollten wir wohl nicht in einem Bett schlafen, denn eins kann ich dir versprechen, plötzlich lesbisch werde ich ganz bestimmt nicht.»

«Ach, ein bisschen Bi schadet nie, aber du hast recht, ich mag auch lieber die Jungs.»

«Hast du schon mal mit einer Frau … ich meine.»

«Man muss alles mal ausprobieren oder aber mehr, als geknutscht habe ich nicht, es hat sich gar nicht mal so schlecht angefühlt. Aber keine Sorgen, ich will dir nicht ans Leder.»

«Dann ist es ja gut. Das fände ich nämlich ganz schön spooky.»

Sam nickte und musste etwas tief durchatmen.

Sjena wachte auf und spürte einen Körper neben sich, für einen kleinen Moment, entschwand ihr ein Lächeln und sie drehte sich um, doch als sie Sam sah, wurde sie in die Wirklichkeit zurückbefördert, es war nicht ihr Mann, der neben ihr lag, dass er tot war, war kein böser Traum.

Leise stand sie auf und ging in ihr Badezimmer, zog sich was Schnelles an und ging nach unten.

Im Spiegel meiner Seele

Подняться наверх