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Vorwort

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Alle Ereignisse und Personen, die in diesem Buch vorkommen, sind frei erfunden. Auch die Stadt, in der sich der Roman abspielt, ist fiktiv. Aus dramaturgischen Gründen habe ich die tatsächlich existierende Regierungsstadt und die kleineren Ortschaften entlang der Grenze im Norden zu einer einzigen Stadt zusammengefasst.

Ansonsten trägt die Geschichte reale Züge. Einzelne Umstände habe ich verschiedenen großen Zuhältereiprozessen entnommen, die 2003 aktuell waren. Das hier Erzählte hätte passieren können.

Die Fakten sehen wie folgt aus: 2002 sowie beinahe im gesamten Jahr 2003 hat die Polizei im Bezirk Norrbotten keine einzige Untersuchung wegen Zuhälterei oder Menschenhandel zum Zwecke der Prostitution eingeleitet. Die lokale Polizeidirektion findet an dieser Tatsache eigentlich nichts auszusetzen, da sie der Meinung ist, Prostitution stelle kein entscheidendes Problem dar, und es erfordere allzu große Ressourcen, umfassendere Fahndungen zu betreiben. Darüber habe ich als Kriminalreporterin eine Anzahl Artikel veröffentlicht.

Der Polizeibeamte, dessen Aufgabe es war, den Sexhandel in Norrbotten zu erfassen, wurde versetzt. Die lokale Polizeidirektion kritisierte seine umfangreiche Grundlagenuntersuchung und behauptete, die Angaben seien übertrieben. Deshalb führte die Reichskriminalpolizei im Frühsommer 2003 eine eigene Ermittlung durch. Die zuständigen Beamten der Reichskripo zogen den Schluss, dass die früheren Berichte nicht übertrieben waren, sondern eher noch gemäßigt ausfielen. Daher beschloss der Chef der Reichskripo, dass die eigenen Beamten die Polizei in Norrbotten künftig kontinuierlich bei der weiteren Untersuchung von Sexualdelikten unterstützen und verstärken sollten.

Verschiedene Ermittlungen deuten darauf hin, dass in Nordschweden minderjährige Mädchen zur Prostitution gezwungen werden. Die Abteilung für organisiertes Verbrechen bei der Staatsanwaltschaft Sundsvall leitete unmittelbar nach den Ermittlungen der Reichskripo eine Voruntersuchung wegen des Verdachts auf Zuhälterei ein, die von der Vermutung ausgeht, dass zwei 15- und 16-jährige russische Mädchen Opfer von Frauenhandel geworden sind.

Die polizeilichen Ermittlungen dauern noch an, während dieses Buch geschrieben wird, und Polizei und Staatsanwaltschaft sind verschwiegen, was den Umfang der Untersuchung angeht.

Nach Angaben der Reichskriminalpolizei werden jährlich zwischen zweihundert und dreihundert Frauen und Kinder Opfer des internationalen Menschenhandels in Schweden. Bis Ende des Jahres 2003 wurden lediglich zwei Personen wegen des Deliktes »Menschenhandel zum Zwecke der Prostitution« verurteilt, das am 1. Juli 2002 in das Strafgesetz aufgenommen worden ist. Es handelt sich dabei um eine Frau und einen Mann, die 2003 vom Gericht in Göteborg verurteilt wurden, weil sie zwei jugendliche Mädchen, das jüngere davon sechzehn Jahre alt, getäuscht und zur Prostitution gezwungen hatten. Das Strafmaß für Menschenhandel zum Zwecke der Prostitution beträgt mindestens zwei und höchstens zehn Jahre Haft.

Im September 2003 versprach Justizminister Thomas Bodström, dass die Regierung in den nächsten drei Jahren zehn Millionen Kronen für die Bekämpfung von Menschenhandel einsetzen wolle. Das Geld solle der Reichspolizei zugeteilt werden, die dann frei darüber verfügen kann.

Die Regierung sowie verschiedene freiwillige Organisationen betreiben gemeinsam mit Vertretern sämtlicher betroffener Länder diverse Projekte gegen den Frauenhandel in der Region um die Barentssee.

Christina Wahldén

Verschleppt

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