Читать книгу Seine Liebe bringt den Tod - Christine Engel - Страница 10

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Magnus aber ging zu einer der Säulen auf der Tanzfläche und lehnte sich dagegen. Hier stand er dicht bei seinem Zankteufel und konnte sie im Auge behalten und eingreifen, wenn es notwendig werden würde. Einige der Männer hatten ebenfalls bereits bemerkt, dass sie zu schwanken begonnen hatte und waren dichter gekommen. Sie schienen ihre Chance zu wittern. Lauernd standen sie da und beobachteten die dunkelhaarige Frau genau, warteten auf ihre Gelegenheit. Eigentlich sollte er sie einfach ihrem Schicksal überlassen, so wie sie ihn behandelt hatte. Nachdenklich stand er da und betrachtete sie beim Tanzen.

Naomi tanzte weiter und hatte von all dem um sie herum nichts mitbekommen. Erneut strauchelte sie. Ja, sie hatte eindeutig zu viel getrunken. Sie musste nach Hause, ehe sie sich lächerlich machte. Schade, das Lied war noch nicht zu Ende. Wieder schwankte sie und rempelte jemanden an. Sie wäre gefallen, wenn sie sich nicht an demjenigen festgehalten hätte.

Sofort schlossen sich Hände um ihre Oberarme und hielten sie aufrecht.

»Entschuldigen Sie«, murmelte sie. Dann hob sie den Kopf und erkannte den Clubmanager. »Oh, Sie sind es. Dann tut es mir nicht leid, Sie angerempelt zu haben.« Sie kicherte und lehnte kurz ihre Stirn gegen seine Brust, ehe sie ihn wieder ansah. »Nun ja, tut es doch. Ich habe zu viel getrunken. Entschuldigen Sie bitte. Ich benehme mich unmöglich.«

Magnus starrte sie nur an. Ihre braunen Augen waren wunderschön. Warum war ihm das nicht vorher schon aufgefallen?

Naomi bemühte sich, stehen zu bleiben. »Sie können mich wieder loslassen. Ich werde an die Bar gehen und ein Taxi rufen.«

Magnus ließ sie los und sie strauchelte erneut und wäre gefallen, wenn sie sich nicht abermals an ihm festgehalten hätte.

»Mist«, murmelte sie. »Es tut mir sehr leid, Ihnen diese Umstände zu machen, aber könnten Sie mir wohl helfen und mich an die Bar bringen. Dort werde ich mir ein Taxi rufen und nach Hause gehen. Ich habe eindeutig zu viel getrunken.«

Magnus nickte. »Das halte ich für sinnvoll.« Seine Stimme war leise und verführerisch, aber er ging mit ihr in Richtung der Bar.

Naomi klammerte sich weiterhin an ihn. Plötzlich senkte sie den Kopf und schnupperte an seinem Anzug. »Sie riechen echt gut. Wissen sie das?«

»Was?«

Plötzlich blieb sie stehen und tastete über seinen Oberkörper. »Sie fühlen sich auch gut an.« Sie hob wieder den Kopf und sah ihn an. »Aber das sagen Ihnen wohl alle Frauen, oder?«

»Nein, eigentlich nicht!« Er grinste. Das konnte ja noch lustig werden mit ihr.

»Darf ich Sie etwas fragen?«

Magnus legte den Kopf leicht schräg. Was kam denn jetzt?

»Ich habe gehört, dass sie viel Erfahrung mit Frauen haben.«

Er hob eine Augenbraue. Das wurde jetzt wirklich interessant.

Sie strich mit dem Zeigefinger gedankenverloren über seine Brust und sah ihn nicht an. »Würden Sie mich küssen und mir sagen, wie das war?«

»Was bitte?« Das hatte er nun mit Sicherheit nicht erwartet.

»Mein Freund hat immer gesagt, ich könnte nicht küssen. Das will ich jetzt endlich mal testen, bei jemandem, der da Erfahrung hat.«

Er sah sie erstaunt an.

Sie legte beide Hände auf seine Brust, hob ihm das Gesicht entgegen und sah erwartungsvoll zu ihm hoch.

Eigentlich würde er so etwas nicht tun. Er brauchte die Frauen, um zu überleben, aber er nutze betrunken Frauen nicht aus. Und welche, die durch Drogen benebelt waren, schon gar nicht. So etwas hatte er nicht nötig.

»Bitte, ich will doch nur wissen, was ich falsch mache.« Ihre großen braunen Augen schauten ihn bittend an.

Nein, er nutzte so etwas nicht aus. Das war unter seiner Würde. Aber sie hatte ihn geärgert und sie wollte nur einen Kuss. Vielleicht sollte er mal eine Ausnahme machen. Langsam senkte er den Kopf.

Sie seufzte und hob ihm ihren Mund entgegen.

Schon berührte er sanft ihre Lippen. Es war wie ein Stromschlag, der durch ihren Körper ging und auf ihn übersprang. Sofort zog er irritiert den Kopf zurück.

Sie sah ihn ebenso verwirrt an.

Doch schon senkte er den Kopf erneut und strich sanft über ihre Lippen.

Naomi öffnete den Mund und ließ ihre Zunge über seine Lippen gleiten.

Schon öffnete er seine Lippen und zog sie dichter an sich, erhöhte den Druck seiner Lippen auf ihre und folgte ihrer kleinen vorwitzigen Zunge in ihren Mund.

Naomi stöhnte und ihre Lust versetzte ihm einen heftigen Energieschub. Er hob abermals den Kopf und sah sie erstaunt an.

Ihre Augen waren verhangen und ihre Stimme undeutlich. »Und? So schlecht?«

»Nein, es ist ausbaufähig.« Er lächelte leicht und senkte den Kopf erneut und sie hob ihm ihren Mund willig entgegen. Kaum berührten ihre Lippen die seinen, durchströmte ihre Leidenschaft seine Sinne. Gierig sog er sie in sich auf, folgte ihr und fand ihre Lebensenergie.

Sie verströmte ihre Energie regelrecht, als er daran rührte. Sie schmeckte nach würzigem Gebäck.

Mit einem Schlag war seine Sanftheit wie weggewischt. Er zog sie regelrecht an sich, presste ihren Körper gegen seinen. Er wollte mehr. Brauchte mehr davon.

Sofort wurde ihre Energie intensiver.

Er stöhnte und hatte Mühe, stehen zu bleiben.

Ihre Hände rissen an seinen Haaren, zog ihn noch näher, als wollte sie mit ihm verschmelzen.

Seine Hände glitten über ihren Körper. Ihre Brust schmiegte sich perfekt in seine Hand. Er wollte alles erkunden, wollte sie an sich spüren.

Sie stöhnte auf und holte erstickend Luft, aber sie konnte einfach nicht aufhören. Ihr Denken hatte sich ausgeschaltet, es existierte nur noch dieser Mann vor ihr.

Ihre nackten Beine fühlten sich seidig an. Er schob ihren Rock nach oben, um noch mehr von ihr zu spüren. Schließlich erreichte er das Zentrum zwischen ihren Beinen. Sie war schon feucht vor Lust. Gerne wollte er jetzt diesen Nektar in sich aufnehmen.

Naomi spürte die Säule in ihrem Rücken, ihre Beine hingen in der Luft, aber es war ihr egal. Alles, was sie brauchte, hatte sie bereits in ihren Händen, die Umgebung verschwamm vor ihrem Bewusstsein. Heiße Wellen der Lust strömten durch ihren Körper und sammelten sich an der Stelle, die er bereits zärtlich streichelte. Sie schob sich ihm entgegen. Ihre Hände glitten durch seine Haare und über seinen Rücken bis zu seinem Hintern, den sie nun an sich drückte.

Magnus stöhnte und presste sich noch fester an sie. Mittlerweile rissen seine Hände ungeduldig an ihrem Oberteil, bis sie unter den Stoff gleiten konnten. Er musste die Haut ihrer Brust ohne diesen störenden Stoff spüren, musste einfach wissen, ob ihre Haut dort genauso glatt war.

»Äh, Magnus«, Tony tippte seinem Freund auf die Schulter.

Wütend über die Störung knurrte Magnus. »Nicht jetzt!«

Erneut tippte Tony auf seinen Rücken. »Magnus, wirklich! Beherrscht dich etwas!«

Da erst drehte Magnus den Kopf und funkelte seinen Freund wütend an. »Tony, jetzt nicht!«

»Was soll das?«, protestierte nun auch Naomi, als Magnus seinen Kopf wegzog.

»Magnus, also erstens ist das hier dafür wohl nicht der passende Ort …«, Tony sah sich bedeutend um.

Langsam kehrte Magnus Verstand in seinen Körper zurück. Auch er sah sich um. Viele Augenpaare waren auf ihn gerichtet. Erwartungsvoll sahen sie ihn an. Er bemerkte, wo sich seine Hände befanden und was er da eigentlich tat. Rasch zog er ihren Rock und ihr Oberteil wieder gerade und ließ sie auf den Boden hinunter.

Naomis Beine gaben unter ihr nach. Sie klammerte sich völlig verwirrt an ihn.

»… und zweitens«, fuhr Tony fort, »will die Polizei dich sprechen. So, als hätten meine Worte von vorhin deinen Officer hergerufen. Als ich den Typen eben raus befördert habe, erschienen die Polizisten an der Tür. Es gab wohl mal wieder einen anonymen Tipp, dass hier Drogen verkauft werden.«

»Verdammt.« Magnus wollte jetzt eindeutig nicht mit der Polizei diskutieren, aber er wusste, er hatte keine Wahl. Sie würden erst gehen, wenn er mit ihnen gesprochen hatte. Er atmete tief ein und aus und versuchte, die Leidenschaft aus seinen Gedanken zu verbannen. Widerstrebend schob er Tony die junge Frau hin.

Dieser umschlang ihre Taille mit dem Arm und hielt sie aufrecht.

»Bring sie ins Hinterzimmer und pass auf sie auf.« Er sah seinen Freund bedeutend an, dann strich er sich durch die Haare. Wenn er mit der Polizei reden sollte, musste er dringend einen klaren Gedanken fassen. Was war denn nur los? Normalerweise war Sex wie Nahrungsaufnahme für ihn. Guter Sex war wie ein gutes Essen, aber so vertieft hatte er sich noch nie dabei. Himmel und das noch vor so vielen Zeugen.

»Was ist denn los?« Naomi sah Magnus verwirrt an.

Sofort blieb er stehen und kam zu ihr zurück. Ihre Stimme zog ihn an, so wie das Licht Mücken anzog und dieser Gesichtsausdruck von ihr dabei war einfach bezaubernd. Magnus strich ihr über das Gesicht, beugte sich dann vor und küsste sie zärtlich. »Ich muss leider kurz weg. Er wird sich um dich kümmern, bis ich wieder da bin. Kannst du auf mich warten?«

Sie nickte.

Tony musste sie aufrecht halten und führte die benommene Frau durch das Lokal zum Hinterzimmer. Magnus hatte auch immer Glück bei Frauen, aber so etwas wie das hier hatte er zuvor noch nie getan. Als Tony vom Eingang des Clubs zurückgekommen war, hatte er sich über den Tumult auf der Tanzfläche gewundert und dann fand er seinem Freund in beinahe schon pornografischer Stellung eng umschlungen mit dieser Frau, die er eigentlich verabscheute und nur wegen des Rufes des Clubs beschützen wollte. Er grinste vor sich hin. Magnus war schon immer für eine Überraschung gut gewesen.

Tony öffnete die Tür zum Hinterzimmer und trat mit ihr zusammen ein. Dann schloss er die Tür hinter ihnen wieder und drehte sie zu sich herum, er musste sie immer noch aufrecht halten.

Naomi sah ihn irritiert an.

»Das war eine ganz schöne Show, die ihr beiden da abgeliefert habe.« Er strich ihr zärtlich die Haare aus der Stirn.

»Was? Ich verstehe nicht!« Naomi war völlig durcheinander, sie konnte nicht begreifen, was hier vor sich ging. Alles war unscharf. Was sollte sie getan haben? Sie dachte nach. Sie hatte den Clubmanager geküsst, das war doch alles, oder? Nein, es war wunderbar gewesen. So etwas hatte sie niemals zuvor gespürt.

»Das sind sicherlich die Tropfen, die das bewirken«, sagte Tony nachdenklich. Er sah interessiert von oben auf ihre Oberweite. »Aber es wäre doch schade, sie zu verwenden. Wir können ja da weiter machen, wo ihr eben aufgehört habt, wenn du willst.« Er ließ ihr keine Zeit zu antworten und presste seinen Mund auf ihren.

Sofort verspannte sich Naomi. Das war nicht richtig. Das fühlte sich falsch an. Sie stemmte automatisch ihre Hände gegen die Brust des Mannes, aber er reagierte nicht weiter auf ihre Gegenwehr, hielt sie weiterhin fest und küsste sie auch ungerührt weiter. Seine Hände glitten über ihren Rücken und presste sie an seinen Schritt.

Naomi konnte spüren, dass er hart war. Entsetzt bemühte sie sich weiter, ihn von sich zu schieben. Sie drehte den Kopf zur Seite und bekam ihren Mund frei. »Nein, lass mich, ich will das nicht!«

»Komm schon, hab dich nicht so. So wie du eben abgegangen bist, ist es doch genau das, was du wolltest.« Schon presste er seinen Mund abermals auf ihren.

Panik machte sich in ihrem umnebelten Verstand breit. Sie stemmte sich vehement gegen ihn und trat ihn gegen das Schienbein.

Entrüstet ließ er sie los.

Naomi fiel sofort rückwärts zu Boden und krabbelte rasch vor ihm weg. Ihre Beine gehorchten ihr einfach nicht.

Völlig genervt trat Magnus durch den Vorhang zum Eingangsbereich des Clubs. Er kannte den Polizeibeamten, der dort draußen stand, nur zu gut. Officer Walter versuchte bereits seit Jahren, ihm etwas anzuhängen. Nur blöd für ihn, dass Magnus nichts anzuhängen war, da er sich was Drogen anging, an die Gesetze hielt.

»Guten Abend! Sie wollten mich sprechen, Officer Walter. Was kann ich für Sie tun?«

»Ah, Mr. Constantin, schön, dass Sie doch noch Zeit für mich erübrigen konnten. Ansonsten hätte ich sie morgen auf unser Revier gebeten.« Demonstrativ sah der Officer auf seine Armbanduhr.

Magnus ging nicht weiter auf diese Drohung ein, sondern erkundigte sich ruhig: »Was gibt es denn für ein Problem, das so dringend meiner Aufmerksamkeit bedarf?«

»Nun, es liegt uns eine Anzeige gegen Sie vor. Darin heißt es, dass Sie hier Drogen verkaufen.«

»Ach, und dann kommen Sie jetzt um diese Zeit hierher um nachzusehen?«

»Tagsüber ist hier ja geschlossen.«

»Wenn Sie Beweise hätten, dann würde Sie nicht reden wollen, sondern nichts lieber tun, als den Club zu schließen.«

»Mr. Constantin, ich glaube, Sie haben da falsche Vorstellungen von mir. Ich will Ihnen nichts unterschieben. Ich mache hier nur meinen Job.«

»Und das hat nichts damit zu tun, dass ich eine kurze Affäre mit Ihrer Frau hatte?«

Der Officer knirschte mit den Zähnen, ehe er sich zwang zu antworten. »Aber nicht doch. Meine Frau beteuert nur nach wie vor, dass Sie sie mit Drogen gefügig gemacht haben.«

Magnus schüttelte den Kopf. »Das habe ich nicht nötig! Ihre Frau war absolut freiwillig bei mir.«

»Das sagen Sie! Sie behauptet aber etwas ganz anderes.«

Erneut schüttelte Magnus den Kopf. »Sie haben damals sicher ihr Blut untersuchen lassen und darin nichts Ungewöhnliches gefunden, oder? Denn wie ich bereits erwähnte: Ich habe es nicht nötig, Frauen gefügig zu machen!«

»Klar, deshalb haben sie auch jede Nacht eine bis zwei Frauen. Wie soll das gehen, wenn sie da nicht nachhelfen? Ich bin sicher, wenn ich Sie durchsuchen lassen würde, würde ich KO-Tropfen finden.«

Magnus wurde schlagartig klar, dass er sich in Gefahr befand, in den Knast zu wandern, denn er hatte tatsächlich diese Tropfen noch in der Tasche. Der kleine Zankteufel hatte ihn mehr durcheinandergebracht, als er vermutet hatte, denn andernfalls hätte er die Tropfen aus der Tasche genommen, ehe er mit dem Officer geredet hätte. »Tun Sie sich keinen Zwang an«, bluffte er. »Aber dann werde ich sie verklagen, weil Sie mich immer wieder falsch verdächtigen, das ist schon Polizeiwillkür. Und dies alles nur, weil Ihre Frau mal dringend einen Mann brauchte. Vielleicht sollten Sie Ihre Zeit lieber mal mit Ihrer Frau verbringen.«

Der Beamte hinter Officer Walter kicherte kurz.

Officer Walter sah sich nach seinem Kollegen um und das Kichern verstummte augenblicklich.

Magnus wusste, es war unklug, ihn weiter zu reizen, aber er war genervt und wollte zurück zu ihr. »Sonst noch etwas?«

»Ich kriege Sie Constantin. Seien Sie sich da gewiss.«

»Da ich nichts tue, womit sie mich kriegen könnten, machen Sie mir keine Angst. Sonst noch etwas, Officer?« Magnus wartete ruhig. Aber innerlich kochte er vor Wut. Nur wegen dieser dummen Eifersucht konnte er nicht das zu Ende bringen, was er eben mit dem kleinen Zankteufel begonnen hatte.

Officer Walter starrte Magnus nur zornig an.

»Habe ich mir gedacht! Dann entschuldigen Sie mich bitte, ich habe da noch etwas zu erledigen.« Er drehte sich um und ging.

Der Officer lief nun rot an. »Ich kriege Sie Constantin! Irgendwann machen Sie einen Fehler und dann sind Sie dran!«

Tony folgte Naomi, die über den Boden rückwärts zurückwich. »Hey, Schätzchen, was soll denn das? Warum trittst du mich?«

»Ich sagte doch Nein! Lassen Sie mich in Ruhe.« Verzweifelt versuchte sie, einen klaren Gedanken zu fassen.

»Ja, mit deinem Mund sagst du Nein, aber dein Verhalten sagt etwas ganz anderes. Ich dachte, du wolltest Nähe.« Er trat weiter auf sie zu und bückte sich zu ihr hinunter. »Ich bin nicht Magnus, aber was macht das schon für einen Unterschied. Du wolltest Sex und den kannst du auch von mir haben.«

Panisch riss sie die Augen weit auf und rutschte rasch noch weiter zurück. »Nein, ich will das nicht. Lassen Sie mich in Ruhe.«

»So sah es aber nicht aus, als ich euch fand.« Er griff nach ihrem Arm.

Naomi versuchte, sich ihm zu entziehen, aber sie war zu langsam. Er packte ihren Arm und zog sie daran wieder zu sich hoch.

Verzweifelt bemühte sie sich, wieder zu entkommen.

In dem Augenblick öffnete sich die Tür.

»Was geht hier vor?« Ungehalten stapfte Magnus in den Raum. Schon vor der Tür hatte er ihre Angst gespürt.

Tony ließ Naomi sofort los und sie fiel rückwärts gegen Magnus, der sie augenblicklich festhielt, damit sie nicht zu Boden stürzte.

Panisch schlug sie um sich und versuchte sich von dem neuen Angreifer zu befreien.

»Hallo Magnus! Schon zurück? Das ging ja schnell. Ich wollte dich nur würdig vertreten. Du sagtest doch, ich solle auf sie aufpassen.«

»Spinnst du jetzt komplett?«, brachte Magnus mühsam hervor, während er sich bemüht, die zappelnde Frau in seinen Armen davor zu schützen, sich selbst und ihn zu verletzen. Ihre Panik fühlte er wie seine eigene.

»Man es sah mir auf der Tanzfläche so aus, als hätte sie es dringend nötig. Ich meine, in der Öffentlichkeit so weit zu gehen … Auch war sie nicht begeistert, als du aufgehört hast. Ich dachte, es sind vielleicht diese Tropfen und sie würde deshalb auf mich genauso reagieren wie eben bei dir. Aber da habe ich mich wohl geirrt.«

Wütend zog Magnus die Augen zusammen. Er konnte sich kaum beherrschen. »Du solltest auf sie aufpassen, nicht sie vergewaltigen. Raus hier, bevor ich mich vergesse.«

Sofort zog Tony sich zurück und verließ das Hinterzimmer.

Magnus warte nicht ab, ob er ging, sondern wandte seine Aufmerksamkeit dem zappelnden Bündel vor sich zu. »Ruhig, alles in Ordnung. Ich bin es. Beruhige dich doch. Niemand wird dir etwas tun.«

Seine Stimme drang langsam durch die Panik und beruhigte sie tatsächlich etwas, aber sie zitterte immer noch am ganzen Körper.

Magnus hielt sie nur ruhig fest und sprach weiterhin beruhigend auf sie ein. »Es ist alles in Ordnung. Du wolltest ein Taxi, erinnerst du dich. Hier im Raum ist es ruhiger als im Club und hier ist auch ein Telefon. Wir können dir jetzt ein Taxi rufen, wenn du willst.«

Endlich hörte sie auf, sich in seinen Armen zu winden und sah ihn an. Tränen hingen an ihren Wimpern. Aber anders als bei anderen Frauen verschwammen nicht die Farben in ihrem Gesicht. Da wurde ihm klar, dass sie kaum geschminkt war. Auch eher eine Seltenheit heutzutage. »Wieder besser?«

Sie nickte, war aber immer noch aufgebracht und atmete stockend. »Er hat versucht, …«

Magnus nickte und zog sie tröstend an sich. »Ich weiß, ich habe es gesehen. Das tut mir sehr leid, das hätte nicht passieren dürfen.« Zärtlich strich er ihr über die Stirn.

»Ich, ich bin nicht so eine«, stammelte sie. »Ich mache so etwas nicht. Er meinte, ich würde es wollen, aber das stimmt nicht.« Sie klammerte sich an ihn.

»Es ist schon gut.« Er strich ihr über das Haar. »Es passiert dir ja nichts mehr. Versprochen. Ich bin ja jetzt da.« Er schob sie ein Stück zurück und hob ihr Kinn an, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. »Möchtest du jetzt, dass ich dir ein Taxi rufe?«

Sie nickte.

»Okay.« Er wollte sie loslassen, um zum Telefon zu gehen, aber ihre Beine trugen ihren Körper nicht. »Nun, so wird das wohl nichts«, er lächelte auf sie hinunter, hielt sie weiter fest und zog sie erneut an sich.

Sie hob ihm das Gesicht entgegen. »Peinlich, ich kann nicht einmal mehr stehen. Entschuldigen Sie diese Umstände. Ich muss wirklich zu viel getrunken haben.«

Er sah ihr in die glänzenden Augen, dann nickte er und schwieg. Langsam senkte er seine Lippen auf ihren Mund. Damit sie die Chance hatte, sich zurückzuziehen, wenn sie es nicht wollte. Aber Magnus musste es einfach versuchen. Ihre leicht geöffneten, glänzenden Lippen sahen so verlockend aus und er wusste, wie sie sich untern seinen anfühlen würden. Er konnte nicht anders und musste das einfach noch einmal spüren.

Sie zuckte zurück. »Nein, …«

»Es … entschuldige.« Er sah sie ruhig an.

Sie öffnete den Mund und starrte zurück.

Da war etwas zwischen ihnen. Eine Anziehung, eine gewaltige Kraft. Er konnte es fühlen und er wusste, sie spürte es ebenfalls. Sehnsüchtig sah er auf ihren Mund.

Sie hob zögerlich die Hand und legte sie an seinen Kopf. Unsicher funkelten ihre Augen ihn an und doch zog sie ihn langsam zu sich heran. »Du riechst so gut.« Genussvoll atmete sie seinen Duft ein, ehe sie ganz vorsichtig mit ihren Lippen seinen Mund streifte.

Magnus hielt still und ließ sie das Tempo bestimmen, öffnete aber leicht den Mund und atmete sehnsüchtig aus. Das Abwarten fiel ihm entsetzlich schwer. Er wollte sie auf das Bett werfen und ihr Lust bereiten. Wollte sie wieder schmecken. Aber er zwang sich stillzuhalten und ihr die Führung zu überlassen. Er konnte fühlen, wie die Leidenschaft bereits wieder in ihr aufstieg. Aromatisch wie Weihnachtsgebäck schmeckte er bereits wieder ihre beginnende Lust.

Ihre Augen hatte sie geschlossen und genoss nur das Gefühl, gehalten zu werden. Sie seufzte und ließ ihre Zunge über seine Lippen gleiten.

Mehr konnte Magnus nicht mehr ertragen. Diese Aufforderung reichte ihm, er hob sie hoch und trug sie zum Bett. Dort legte er sie langsam ab. Beugte sich gleichzeitig über sie, damit er die Verbindung zwischen ihnen nicht abbrach. Endlich konnte er da weiter machen, wo er eben unterbrochen worden war. Er küsste sie leidenschaftlich, ließ seine Zunge langsam und zärtlich, aber doch geschäftig in ihren Mund gleiten. Er strich an ihrer Zunge entlang und lud ihre zum Spielen ein. Dann wartete er geduldig, bis sie sich regte und wurde nun erst fordernder. Er fühlte, wie ihre Leidenschaft immer heftiger wurde, genoss die Energie, die sie ihm so freiwillig überließ, konnte nicht genug bekommen von ihrem unvergleichlichen Geschmack nach würzigem Gebäck. Er stöhnte und zog sie dichter, musste sie näher an sich spüren. Er machte sich nicht die Mühe, ihr das Oberteil und den BH auszuziehen, dafür brachte er keine Geduld auf. Er musste jetzt unbedingt ihre Büste streicheln. Er schob BH und Top nach oben, endlich konnte er sie freilegen. Ihre Brust war warm und die Haut so glatt und weich. Er konnte sie mit einer Hand nicht ganz umfassen. Magnus unterbrach den Kuss und neigte den Kopf zu ihrer Brust hinunter. Ihre samtigen Spitzen lagen vor ihm und er senkte stöhnend seinen Mund auf eine. Er spürte, wie sie sich unter seinen Lippen lustvoll zusammenzog und fest wurde. Sie war so empfindsam, so perfekt für ihn. Wer hätte gedacht, dass sein kleiner Zankteufel so sinnlich war?

Sie stöhnte bei seinen Berührungen und hob sich seiner Berührung entgegen. Dabei strich sie ihm über den Rücken hinunter zu seinem Hintern.

Lächelnd fuhr seine Hand ihr Bein hinauf und schob auch den kurzen Rock nun einfach nach oben. Sofort wurde der Duft ihrer Erregung stärker. Wie magisch zog er ihn zu sich. Dieses winzige, spitzenverzierte Stückchen Stoff hinderte ihn daran, zu seinem Ziel zu gelangen und er zerriss eines der winzigen Bändchen des Strings mit zwei Fingern. Nichts durfte zwischen ihm und diesem unvergleichlichen Geschenk vor ihm stehen. Endlich lag das Zentrum ihrer Lust vor ihm. Sie war feucht und glitzerte im Licht. Er hatte es schon auf der Tanzfläche gefühlt, wie bereit sie für ihn war. Jetzt konnte er sie schmecken, jetzt konnte ihn nichts mehr aufhalten. Sein Mund senkte sich auf diese verlockende Stelle und er stöhnte, als er ihren Geschmack wahrnahm.

Als seine Zunge in sie hineinglitt, holte Naomi tief Luft, reines Verlangen schien durch ihre Adern zu fließen, seitdem sie ihn erneut geküsst hatte. Alles, was er tat, brachte sie weiter und immer weiter an den Rand der Entzückung. Seine Zunge nun in sich zu fühlen, war die reine Wonne. Immer wieder strich er über ihre Klitoris und sie konnte nicht mehr stillhalten, bog sich ihm weiter entgegen und stöhnte. »Oh Gott, ja. Genauso.«

Er lachte leise, wobei er seine Zunge aus ihr zurückzog.

»Nein, nicht. Hör nicht auf«, bettelte sie und krallte ihre Finger in seine Haare.

Schon ersetzte ein Finger seine Zunge und er streichelte sie weiter. Langsam und gründlich bereitete er sie auf sich vor. Er musste einfach in ihr sein, musste diese Glut spüren.

»Mehr, oh bitte, ich brauche mehr!« Immer wieder hob sie ihm das Becken entgegen.

Sie so aufgewühlt und verlangend vor sich liegen zu sehen war unvergleichlich. Sein Penis war schon hart geworden, als er sie auf der Tanzfläche geküsst hatte und an dem Zustand hatte sich nichts verbessert. Im Gegenteil, jetzt sprengte er fast die Hose. Der Druck wurde schier unerträglich. Er musste sich beherrschen, damit er nicht in der Hose kam. Aber er fuhr fort sie zu streicheln und zu lecken. Er spürte, wie ihre Lust sich steigerte, immer weiter zunahm und schließlich direkt an seinem Mund explodierte.

Naomis Körper zuckte unter seinem, ihre Muskeln zogen sich zusammen. Sie riss den Mund auf und schrie, ehe sie versuchte, wieder Atem in ihre Lungen zu ziehen, aber ihr Körper gehorchte ihr nicht mehr. Sie bebte und sah tatsächlich Sterne.

Magnus hatte richtig vermutet, in ihrer Ekstase schmeckte sie noch intensiver, noch köstlicher. Er stöhnte, als ihn eine weitere Welle ihrer Energie traf. Rasch zog er sich die Hosen aus. Das Hemd und das Sakko riss er sich einfach vom Körper, es war bedeutungslos, nichts war von Bedeutung außer dem Körper vor ihm. Er musste ihre Haut an seiner spüren, er musste sich in sie versenken, er konnte nicht mehr an sich halten, vorbei waren seine Bemühungen, langsam und behutsam zu sein, dazu war er nicht mehr in der Lage.

Ihr Körper zuckte noch vor nachlassender Leidenschaft, da schob er sein Glied in sie hinein. Sie empfing ihn heiß und feucht. Ihre wundervolle Wärme überflutete ihn regelrecht. Die Muskeln ließen ihn ein, pressten ihn dann aber zusammen, zogen ihn regelrecht tiefer in sie hinein, immer weiter ihren rhythmischen Bewegungen folgend.

Magnus warf den Kopf zurück und brüllte vor Lust auf.

Schon nahm das verzehrende Gefühl in ihr wieder zu, erfasste ihren Körper von Neuem und verlangte Erfüllung. Stumm riss sie vor Sehnsucht den Mund stöhnend wieder auf.

Magnus kam ihrem Bedürfnis nach Erfüllung nur zu gerne nach und bewegte sich in ihr, während er seinen Mund auf ihren senkte und küsste sie. Sie gehörte ihm.

Naomi konnte nicht mehr denken. Abermals stieg dieses rauschende Gefühl immer weiter in ihr an, wurde intensiver, explodierte förmlich und rollte dann in Wellen durch ihren Körper. Ihre Lust war die reine Energie. Diese Energie überflutete ihn, trieb ihn an weiterzumachen, verbot ihm aufzuhören und sich aus ihr zurückzuziehen, wie er es sonst tat, bevor er selbst zum Höhepunkt kam. Er versuchte es, wusste er doch um die Gefahr, wenn er zu viel von ihr nahm, aber er konnte sich einfach nicht stoppen. Immer weiter bewegte er sich in ihr, erlaubte ihrem Körper nicht, sich zu entspannen, sondern trieb auch sie zum nächsten Höhepunkt weiter.

Ihre Muskeln bearbeiteten ihn unaufhörlich und massierten ihn, strichen über ihn und sogen leckend an seinem harten Schaft. Ein weiterer Klimax kam auf beide zu, Naomi wand sich unter ihm und riss ihn mit sich, bis auch er erschauernd in ihr den Höhepunkt fand. Er brach auf ihr zusammen, durchlebte die Zuckungen seines Körpers, bis der Verstand wieder funktionierte.

Entsetzt über sein Tun rollte er zur Seite und zog sie in seine Arme. Niemals wieder nach dem Vorfall bei seinem ersten Mal, war er in einer Frau gewesen, wenn er zum Höhepunkt kam. Diese Gefahr, die Selbstbeherrschung zu verlieren, war ihm immer zu groß erschienen und dann musste er hier so dermaßen versagen. Er drehte ihr Gesicht zu sich hin. »Bitte, sieh mich an.« Er hatte es wieder getan, er hatte die Selbstkontrolle verloren und hatte ihre Energie genommen. Nein, das durfte nicht passieren. Er durfte sie nicht verlieren, nur weil er sich nicht beherrschen konnte. »Hey meine Süße, sieh mich an. Sag doch etwas.«

Von weit her drang seine Stimme in ihren Verstand. Sie wollte nicht darauf reagieren, aber der Ton war so dringlich, dass sie sich zwang, müde die Augen zu öffnen. Ihr fehlte die Kraft dazu, ihn anzulächeln und die Augen ganz zu öffnen. »Bitte lass mich schlafen. Ich kann nicht mehr.« Sie drehte sich auf die Seite und ihm den Rücken zu.

Erleichtert, dass sie noch lebte, beugte er sich dicht über sie und küsste ihr Gesicht. Sie lebte! Er hatte sie nicht getötet.

Das hier war das Berauschendste, was er jemals mit einer Frau erlebt hatte und sie lebte. Sein kleiner Zankteufel hatte ihm die größte Wonne beschert, hatte ihn sogar die Kontrolle über sich selbst verlieren lassen und doch ging es ihr gut. Sie war besser als ein gutes Essen, sie war eine Geschmacksexplosion, Ekstase pur gewesen. »Ja, kleiner Teufel, schlaf ruhig. Du hast es dir verdient.«

Er legte sich hinter sie, legte aber seinen Arm um sie, damit er sie weiterhin fühlen konnte. Überrascht über sich selbst lächelte er vor sich hin. Was zum Teufel war da eben passiert? Hunger konnte es nicht gewesen sein. Aber was bitte war es denn dann gewesen? Selbst jetzt noch wollte er sie an sich spüren, musste sie weiterhin berühren, dabei war er so befriedigt wie noch nie zuvor in seinem Leben. Er küsste ihren Hals. Sie seufzte leise und er lächelte. Nie hätte er sich vorstellen können, dass Sex einmal so sein konnte. Dabei hatte er sie im Club nicht einmal richtig wahrgenommen. Auch so eine Frage, die ihn jetzt beschäftigte: Wie hatte er sie übersehen können? Sie war einfach nur wunderschön. Ihre Augen strahlten vor Leben und Freude. Ihr Körper war wohlgeformt und wie gemacht für ihn. Ihre Brüste waren prall, mit glatter, weicher Hut. Sie waren etwas zu groß, als dass sie gänzlich in eine seiner Hände gepasst hätten, aber so gefiel es ihm. Sie besaß eine schlanke Körpermitte, die er mit zwei Händen umfassen konnte und ihre Beine waren ebenmäßig und so lang, dass man meinte, sie endeten nie. Diese Masse wundervoller dunkler Locken umrahmten ihr Gesicht und hoben ihre feinen Gesichtszüge hervor. Diesen wundervollen Mund konnte man eigentlich nicht übersehen. Er bettelte förmlich darum, geküsst zu werden. Wie also hatte er sie übersehen können? Ihre blonde Freundin war ihm aufgefallen, dabei war sie nicht annähernd so traumhaft wie sein kleiner Zankteufel. Er lächelte, als er sich erinnerte, wie sie ihn ausgeschimpft hatte, weil er Hanna kündigen wollte. Da erst war sie ihm zum ersten Mal aufgefallen. In dem Augenblick hatte sich ihr feuriges Temperament gezeigt und er hätte sie gar nicht übersehen können, selbst wenn er es gewollt hätte. War das Schicksal gewesen? Sollte er ihr begegnen? Und hatte das Schicksal dann und laut zugeschlagen, als er sein Glück übersehen hatte? Hatte das Schicksal ihm die Frau durch ihren Temperamentsausbruch dann regelrecht um die Ohren gehauen, weil er es gewagt hatte, sie zu übersehen? Nein, so etwas wie Schicksal gab es nicht. Aber warum, dass hier auch immer passiert sein mochte, er war froh, dass es so gekommen war.

Normalerweise konnte er die Frauen nach dem Sex gar nicht schnell genug wieder loswerden. Aber diese hier wollte er nicht gehen lassen. Er konnte sie nicht gehen lassen. Wie er sie zum Bleiben überreden würde, wusste er noch nicht. Aber das war ja niemals ein Problem für ihn gewesen. Eine ungeahnte innere Ruhe erfasste ihn. Müde schloss er glücklich die Augen und schlief ein.

Seine Liebe bringt den Tod

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