Читать книгу Nibelar - Die Gruft - Christine Troy - Страница 13
Kapitel 3 Nilwas Botschaft
Оглавление„Was sollte das eben, Ranon?“, fuhr Raja ihren Mann mit glühenden Wangen an. „Du weißt doch genauso gut wie ich, dass Zwergenruhs Schatzkammern zum Bersten gefüllt sind. Und ihre Ressourcen sollen was ... aufgebraucht sein? Dass ich nicht lache! Bei den Vorräten, die sie jedes Jahr anhäufen, müssten sie ein ganzes Heer fetter Wemare durchfüttern, um alle Lebensmittel wegzubekommen.“
„Ich weiß“, seufzte der bärtige Zwerg und ließ sich zurück in seinen Sessel sinken. „Ich habe dir doch gesagt, dass Terdan nicht einwilligen wird. Er würde nie die Schätze seines Volkes antasten, vor allem nicht, weil er sie als die seinen betrachtet. Er mag ja sonst ein gerechter und ehrlicher Zwerg sein, doch sein Geiz ... Nein, Terdan würde uns nie helfen, solange es ihn auch nur einen einzigen Kupferling kosten würde.“
„Aber es geht hierbei nicht nur um unser Volk, Ranon, es geht auch um Zwergenruh und Selatog, ja, um ganz Nibelar. Wenn Jarkodas’ Armeen angreifen, werden sie Terdan nicht verschonen. Dann wird er seine ach so geringen Ressourcen schröpfen müssen und braucht ein Heer, das ihn gewiss so einiges kosten wird!“
„Ja, nur dann wird es zu spät sein. Ohne Vorbereitung ist weder Selatog noch Zwergenruh einem Angriff gewachsen.“
„Und was machen wir jetzt?“
„Gute Frage. Wenn wir nur wüssten, was in Walgerad los ist, warum sich die Feuerelfen bis heute nicht blicken ließen.“ Ranon überlegte einen Moment. „Sagte Saruna nicht, dass Zemeas schon vor etwa einer Woche hätte zurück sein müssen?“
„Doch, eigentlich schon. Aber wer weiß, vielleicht hat sich ihr Ältestenrat noch nicht zu Ende besprochen?“
„Nach elf Tagen? Das glaubst du doch selber nicht.“
Raja seufzte. „Nein, aber ich hoffe es. Denn anderenfalls gibt es für sein Wegbleiben nur eine einzige logische Erklärung: Walgerad wurde ein zweites Mal angegriffen und das Volk der Feuerelfen ausgerottet.“
„In diesem Falle stünden wir alleine da“, schlussfolgerte Ranon.
„Na ja, nicht ganz, Dalwas’ Waldelfen kämpfen ja noch an unserer Seite.“
„Raja, die Waldelfen sind gewiss die talentiertesten Alchemisten unseres Landes, doch ist es kein Geheimnis, dass die Kriegskunst nicht die ihre ist, und das weißt du auch.“
Die kleine Frau nickte und eine Weile schwieg das junge Paar bedrückt. Schließlich griff sich Raja an den Hals. „Oh“, sagte sie, überrascht mit den Fingern unter den Stoff ihres Kragens tastend.„Das Amulett von Dawatai, es ist weg.“
„Wie, weg?“
„Na, eben weg. Sonst trage ich es immer ... Warte! Jetzt fällt es mir wieder ein. Ich habe es vorhin zum Schlafen ausgezogen. Es muss noch auf meinem Nachttischchen liegen.“ Raja blickte mit ihren smaragdgrünen Augen zu ihrem Gemahl. „Ich hole es rasch und dann werden wir sehen, was in Walgerad ...“
„Eure Majestät!“, unterbrach eine aufgebrachte Königswache die Worte der Zwergin und betrat eilends den Saal. „Dieser seltsame Vogel hier umkreiste stundenlang den Palast. Er hat immer wieder versucht, durch eines der offenen Fenster ins Innere zu gelangen. Maron ist es schließlich gelungen, das widerspenstige Tier zu fangen.“ Der in eine schwere Rüstung gekleidete Zwerg deutete auf einen großen Holzkäfig in seiner Rechten. Etwas Großes, Schneeweißes war darin gefangen.
„Nilwa!“, entfuhr es Raja. Eilig entriss sie dem Wachmann den Käfig und ließ den Vogel frei.
„Aber ... ich ...“, stammelte der.
„Schon gut“, erklärte Raja lächelnd, während das Tier mit einem grellen Schrei seine Schwingen ausbreitete, durch den Raum flog und sich anmutig auf der Lehne des Sessels neben Raja niederließ. „Das ist Nilwa. Sie ist ein Eishabicht, ein magisches Wesen, das Azarol erschaffen hat. Bestimmt hat er sie geschickt“, erklärte die Rothaarige freudestrahlend.
„Azarol? Ist das nicht der Feuer- und Eismagier, von dem Ihr uns berichtet habt?“ Den offen stehenden Käfig noch immer in Händen haltend, trat der Wachmann näher an das stolze Tier heran.
„Ja, genau der. Walgerads Erolar-Verogand, also Feuer- und Eismagier.“
„Hmm, also wenn dieser Vogel hier entsandt wurde, um uns eine Nachricht zu überbringen, so frage ich mich, wo sie denn sein soll.“ Ranon deutete auf die silberweißen Fänge des Habichts, an welchen er eigentlich einen Zettel oder Ähnliches erwartet hatte.
Raja lachte. „Ich sagte doch bereits, dass Nilwa ein magisches Wesen ist. Denkst du wirklich, dass sie mit einem kleinen Briefchen im Schnabel oder am Bein hier ankommt?“
Ranon zuckte überfragt mit den Schultern. „Wie soll sie uns sonst seine Botschaft überbringen? Kann sie etwa sprechen?“
„Das nicht. Dafür kann sie etwas viel Besseres. Sieh zu und lerne.“ Die Zwergin wandte sich dem magischen Greifvogel mit dem weißen Gefieder und dem kräftigen silberblauen Schnabel zu, hob den angewinkelten Arm und rief: „Nilwa! Komm her, zeig mir, was ich sehen soll.“
Mit einem Krächzen hüpfte das Tier von der Lehne auf den Unterarm der Frau. Konzentriert blickten sich die beiden nun in die Augen. Ranon und dem Wachmann verschlug es die Sprache, als sich sowohl Rajas als auch Nilwas Augen auf sonderbare Weise zu verändern begannen. Erst weitete sich ihre Iris, bis sie alles Weiß verdrängt hatte, dann zogen sich ihre Pupillen auf die Größe eines Sandkorns zusammen und schließlich verschwand sämtliche Farbe in einem milchig weißen Strudel. Vollkommene Stille erfüllte die Halle. Raja stand reglos da, starrte das Tier wie gebannt an. So vergingen endlos lange Sekunden. Niemand bewegte sich, niemand sprach. Schließlich schlossen Raja und das Tier für einen Moment die Augen. Als sie sie wieder öffneten, hatten sie ihre ursprüngliche Farbe und Form zurückerhalten. Der Zauber war vorbei. Es dauerte, bis die Zwergin das Gesehene verstanden und realisiert hatte. Erschöpft setzte sie sich auf einen Sessel, fuhr dem Habicht dankbar durchs Gefieder und setzte ihn auf der Tischplatte ab.
„Und?“, drängte Ranon. „Was ist jetzt? Hat dir der Vogel gesagt, was mit den Feuerelfen ist?“
„Nein.“
„Was, nein?“
„Er hat es mir nicht gesagt, sondern gezeigt.“
„Wie? Ich verstehe nicht ...“
„Durch Nilwas Augen sah ich Walgerad. Was in der Zeit unserer Abwesenheit dort vorgefallen ist. Die Feuerelfen, Azarol, Zemeas und Nalaj. Nach den jüngsten Ereignissen haben sie eine Entscheidung getroffen.“
„Jüngste Ereignisse? Ich verstehe nicht, ihr Dorf wurde doch schon vor elf Tagen zerstört.“
„Das meine ich auch nicht. Es geht um Xagon, ihren König.“
„Jetzt verstehe ich gar nichts mehr, was ist mit ihm?“
„Das werde ich dir später erklären, als Erstes muss der Hohe Rat einberufen werden.“ Raja wandte sich an die Königswache. „Würdet Ihr Euch bitte darum kümmern? Sie sollen sich alle im Thronsaal versammeln. Und bitte bringt auch Weldran, den Waldelfen. Er versorgt zurzeit den König, ihr werdet ihn in dessen Gemächern finden. Algar darf unter keinen Umständen alleine gelassen werden. Für die Zeit von Weldrans Abwesenheit soll einer seiner Leibärzte über ihn wachen. Und jetzt geht, beeilt Euch.“ Der Wachmann nickte, verbeugte sich demütig und eilte davon.
Einige Zeit später hallte lautes Stimmengewirr durch den Thronsaal. Alle waren gekommen, nicht nur der Hohe Rat, sondern auch die gesamte Königswache, selbst die eine oder andere Magd hatte sich unter die Menge gemischt. Sie alle wollten aus erster Hand die Neuigkeiten aus Walgerad erfahren.
Raja und Ranon standen auf dem Podest vor des Königs Thron, der sich am Kopf der Halle befand. Schweigend betrachteten sie ihr aufgeregt durcheinanderschwatzendes Volk. Als sich Weldran aus der Menge löste und Raja zunickte, hob diese vielsagend die Hände. Augenblicklich wurde es still.
„Wie ihr wahrscheinlich alle bereits erfahren habt, gibt es Neuigkeiten aus Walgerad“, hob sie mit kräftiger Stimme an. „Azarol, der Erolar-Verogand, hat uns seinen Eishabicht gesandt, Nilwa.“ Raja deutete auf das edle Tier, welches majestätisch auf der Rückenlehne des Throns saß. „Leider sind es keine guten Nachrichten, die uns Nilwa überbracht hat. Das bis auf die Grundmauern niedergebrannte Dorf der Feuerelfen konnte noch nicht wieder aufgebaut werden. Daher leben die Feuerelfen seit dem Angriff der Yargarmee zurückgezogen und in ständiger Furcht in einer der Höhlen am Strand. Nach unserer Abreise vor elf Tagen haben sich Nalaj, Azarol und der verbliebene Rest der Ältesten erst einmal beraten, doch konnten und wollten sie ohne des Königs Zustimmung nichts unternehmen. Da König Xagon zur besagten Zeit auf einem Jagdausflug mit einigen seiner Männer war und in den folgenden Tagen zurückerwartet wurde, beschlossen sie, auf ihn zu warten. Doch ihr Oberhaupt kam nicht. Stattdessen traf gestern Nacht ein Fremder ein. Ein Mann aus Ildria. Er erzählte, dass er beobachtet habe, wie der König mitsamt seinen Männern von einer Schar dunkler Wesen verschleppt wurde. Er meinte außerdem, er habe die Geschöpfe belauscht und gehört, dass sie ihre Gefangenen in die Höhlen im nördlichen Teil des Feliador-Gebirges bringen würden. Auf diese Nachricht hin besprachen sich die Elfen erneut. Sie beschlossen, ihren König und seine Männer nicht ihrem Schicksal zu überlassen, sondern sie zu retten. Vorab wurde eine Vorhut aus zehn Kriegern entsandt. Nalaj, Walgerads Seherin, meint jedoch, dass dies nicht reichen wird. Darum werden wir – die Mitglieder des Bündnisses, Saruna, Gweldon, Azarol, Zemeas und ich – uns zusätzlich auf den Weg ins Gebirge begeben.“ Raja machte eine Pause, um ihre Zuhörer eindringlich anzusehen. „Es ist ungemein wichtig“, fuhr sie mit ernster Miene fort, „dass wir den König finden und retten. Wenn die Zeit des Krieges gekommen ist, brauchen wir jeden Mann. Und nur Xagon ist in der Lage, sein Volk im Kampf zu führen.“
Alle schwiegen bedächtig.
„Und wann werdet ihr aufbrechen?“, brach Weldran schließlich das Schweigen.
„Morgen früh, dann werde ich Gweldon und Saruna aus Dalwas abholen. Ich gedenke, mit den Felsschwingen zu reisen, so kommen wir schneller voran. Gegen Abend werden wir uns dann mit den Feuerelfenbrüdern Azarol und Zemeas in Miragon im Gasthaus Zum brennenden Strauch treffen. Wenn alles wie geplant verläuft, werde ich gegen Ende der Woche zurück sein. So lange“, Rajas Blick strich vielsagend über die anderen Anwesenden, „erwarte ich, dass ihr weiterhin alles Nötige für den Fall eines Angriffs vorbereitet.“ Ein unsicheres Murmeln ging durch die Menge. Nun meldete sich Ranon zu Wort und Raja trat einen Schritt zurück.
„Älteste, Königswachen, Zwerge aus Felsstadt, hört mich an! Wir werden weder unser Volk noch den Rest von Nibelar im Stich lassen. Zusammen werden wir uns gegen die dunklen Mächte zu verteidigen wissen.“ Zustimmende Jubelrufe hallten von den steinernen Wänden wider. „Niemand wird sich unseres Volkes bemächtigen, dafür werden wir sorgen! Argon, Halder, geht in die Schmieden, die Essen sollen angefeuert werden. Targal, gib dem Gerber Bescheid, ich habe einiges für ihn zu tun. Und du, Minarus, besorge mir sämtliche Pläne der Stollen und Höhlen vom südlichen Teil des Selatog-Gebirges.“ Während Ranon seine Anweisungen an das Volk richtete, verschwand Raja gefolgt von Weldran in einem Nebenraum.
„Und?“, erkundigte sich die junge Frau. „Wie geht es meinem Onkel. Hilft ihm deine Medizin?“
„Das bleibt abzuwarten, morgen früh werden wir mehr wissen. Aber wenn ich ehrlich sein soll, es steht nicht gut um ihn.“
„Denkst du etwa, er wird es nicht schaffen?“
„Das habe ich nicht gesagt, aber sein Zustand scheint mir mehr als bedenklich. Warum habt ihr mich denn nicht früher geholt?“
„Warum wohl? Algar wollte dich wegen solch einer Lappalie, wie er es nannte, nicht belästigen. Er sagte, er wüsste, dass du ohnehin schon viel um die Ohren hättest, und wollte dich nicht noch unnötig mit seinen Wehwehchen belasten.“
„Dieser alte Narr“, schnaubte der Waldelf kopfschüttelnd. „Wenn ich nur ein, zwei Tage eher hier gewesen wäre, stünde er heute selbst vor seinem Volk, um es durch diese schweren Zeiten zu führen.“
Raja schwieg, sie fühlte sich elend, war sie in ihren Augen doch verantwortlich für ihren sturköpfigen Onkel. Nie hätte sie gedacht, dass es so schlecht um ihn stand.
Im Thronsaal nebenan schepperten nun Rüstungen und ein aufgeregtes Stimmengewirr erklang. Ranon hatte seine Ansprache beendet und die Zwerge beeilten sich, ihre Befehle auszuführen. Schon trat Ranon durch den Türbogen zu Raja und Weldran in den Raum. Sein Gesicht wirkte ernst, die Augen kühl, die Lippen waren unter dem vollen Bart zu einer strengen Linie zusammengekniffen. „Das war jetzt gerade nicht dein Ernst, oder?“, wandte er sich an seine Frau.
„Ich verstehe nicht, was meinst du?“
„Ich meine den Teil mit dem Gebirge. Du und der Rest des Bündnisses! Dass ihr König Xagon retten müsst.“
„Ich verstehe nicht ... was ist dein Problem?“
„Raja.“ Ranon sprach den Namen bewusst lang gezogen aus. „Weißt du denn nicht, wie gefährlich das Feliador-Gebirge ist. Man munkelt, dass sich dort sonderbare Wesen tummeln. Ständig verschwinden Leute aus den benachbarten Orten. Die Menschen in Felia trauen sich bereits nur mehr bei Tageslicht aus ihren Häusern. Und obwohl du gehört hast, was für abscheuliche Kreaturen König Xagon verschleppt haben, spielst du dennoch mit dem Gedanken, ihn und seine Männer zu retten!“
„Ja, aber, Ranon, ich muss, wir brauchen Xagon und seine Männer.“
„Und was ist mit dir und den anderen? Was, wenn ihr getötet werdet? Denkst du, dass man euch nicht braucht ... dass ich dich nicht brauche?“
„Ach, daher weht der Wind“, flüsterte Raja.
„Ich, ähm ... lass euch zwei mal einen Moment alleine“, stammelte Weldran verlegen. „Solltet ihr mich brauchen, findet ihr mich in des Königs Gemächern. Seine Nesselwickel müssen erneuert werden.“ Mit diesen Worten nickte der Graue dem Paar zu und verschwand raschen Schrittes.
Ranon entrang sich ein Seufzen. „Raja“, sagte er liebevoll, „bitte, versteh doch, ich sorge mich um dich. Bei deiner letzten Reise in die Genusischen Sümpfe bin ich vor Kummer fast vergangen. Ich weiß nicht, wie ich das noch einmal überstehen soll.“
„Ranon, du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen. Hast nicht du selbst mich zur besten Axtkämpferin Felsstadts ausgebildet?“
„Schon, aber deine Waffe wird dich nicht retten angesichts der Übermacht, die im Feliador-Gebirge auf dich wartet.“
„Ich bin ja nicht allein“, protestierte die kleine Frau. „Saruna, Gweldon, Zemeas und Azarol begleiten mich. Und wenn du gesehen hättest, was für Mächte Azarol innewohnen, hättest du keinerlei Bedenken mehr.“
„Das mag ja alles sein, aber dennoch wisst ihr nicht, was euch da im Gebirge erwartet.“
„Dann werden wir es eben herausfinden ... Ranon, bitte, versteh doch. Wir müssen Xagon und seine Männer retten. Laut Nalaj sind wir ihre einzige Chance. Stell dir vor, ich wäre an ihrer Stelle entführt worden, wärst du nicht auch dankbar für jede Hilfe?“
„Das ist etwas ganz anderes!“, brauste der Bärtige auf.
„Ist es das?“, fragte Raja sanft. „Denkst du nicht, dass Xagons Frau oder die Familien der anderen Entführten ebenso leiden, wie du es tun würdest? Glaub mir, ihre Herzen sind ebenso voll Trauer und Sehnsucht, wie es das deine an ihrer Stelle wäre.“
Kochend vor Wut, doch einsichtig strich sich Ranon mit der Hand über die Stirn. „Also gut“, gab er sich geschlagen, „du hast meinen Segen. Geh und rette Xagon und seine Männer! Aber Taluas wird dich begleiten.“
„Taluas?“
„Ja, Taluas. Er ist nicht nur einer unserer besten Männer, sondern auch ein weiser und aufrichtiger Zwerg. Er gehört seit vielen Jahren der Königswache an und wird dich mit seinem Leben beschützen.“
„Versteh mich nicht falsch, ich habe kein Problem damit, wenn Taluas uns begleitet, aber brauchst du ihn nicht hier?“
„Natürlich wird er uns hier in Felsstadt fehlen, doch ist es mir wichtiger, dich und deine Freunde in fähigen Händen zu wissen.“
Raja hob theatralisch eine Augenbraue und legte die Stirn in Falten.
„Tu mir einfach den Gefallen“, raunte Ranon eindringlich und entlockte Raja ein Schmunzeln.
„Na gut, wenn es dir denn so wichtig ist, dann soll Taluas uns eben begleiten.“
„Gut.“ Ranon klang erleichtert, doch auf seinem Gesicht lag noch immer ein steinerner Ausdruck.