Читать книгу SAINT GERMAIN. Die Meisterschaft des Seins - Christine Woydt - Страница 16
Übung Seelenintegration
ОглавлениеDu eröffnest den Raum der Allumfassenden Liebe in dir und außerhalb von dir. Mit jedem Atemzug lässt du dich tiefer in den Raum der Allumfassenden Liebe fallen. Dann lädst du deine Seelenaspekte zu dir in den Raum der Allumfassenden Liebe ein. Die zwölf Seelenaspekte der vollkommenen Tafelrunde der Seele sind die Innere Mutter, der Innere Vater, das Innere Kind, die Innere Frau, der Innere Mann, der Innere Priester, der Innere Narr, der Innere Heiler, der Innere Zerstörer, das menschliche Ich, die Seelenessenz und der Persönliche Meister. Wenn du sie im Raum der allumfassenden Liebe empfängst, balancieren sich deine Seelenaspekte und ihre Unteraspekte automatisch aus, ohne dass du Fragen stellen und innere Prozesse durchlaufen musst. Du verbindest dich mit deiner Vollkommenheit. Der Meister ist vollkommen.
Eine bedeutende Etappe auf dem Weg in die Meisterschaft ist die Verschmelzung des menschlichen Ichs mit deiner göttlichen Essenz. Wenn du es wählst, kann sich die Verschmelzung von menschlichem Ich und göttlichem Sein jetzt in dir vollziehen. Nur in dieser Verschmelzung kann der Meister auf der Erde wirken. Die Integration des menschlichen Ichs vollzieht sich vor allem durch das erneute Aufflackern von Erinnerungen. Um endgültig integriert zu werden, tauchen in deinem Bewusstsein viele Kindheits- und Jugenderinnerungen wieder auf. Auch Schockerlebnisse und körperliche und emotionale Traumen aus deiner jetzigen Biografie flackern in deinem Gedächtnis wieder auf, um endgültig zu verbrennen. Der Meister lebt vollkommen im Reinen mit seinem menschlichen Ich. Zur Unterstützung dieses Prozesses der Integration des menschlichen Ichs kannst du immer wieder die Goldenen, die Aufgestiegenen Meister aller Epochen und Kulturen der Erde, um Hilfe bitten. Für dich ist es hilfreich, wenn du weniger in äußeren Ereignissen nach Erklärungen für deine Stimmungen und deine Gefühle suchst. Du wirst oft keine aktuellen Umstände als Erklärung für deine Befindlichkeit ausmachen können. Du tust gut daran, in dich zu gehen und alles, was sich an ganz persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen zeigen möchte, anzunehmen. Öffne dein Herz für dich selbst! Dein reiner, unverletzter Seelenkern kann sich liebevoll dem menschlichen Ich, deiner Identität in diesem Leben, zuwenden. Integrieren heißt, gleichzeitig loszulassen und zu lieben.
In dem Prozess der Integration des menschlichen Ichs verabschiedest du dich auch von allen Errungenschaften deiner Identität. Deine Herkunft, dein Lebenslauf, deine Schulabschlüsse, deine Ausbildungen, deine Zertifikate, deine Karriere, deine Erfolge, deine Besitztümer, alles, worauf du stolz gewesen bist, wird jetzt überstrahlt von der Essenz deiner Meisterschaft.
Als du älter wurdest, hast du Antworten gesucht. Du hast den ein oder anderen Lehrer aufgesucht und vielleicht sogar gedacht, dass du ihn brauchst, so wie ein Kind Eltern braucht. Gurus vermitteln oft Schutz und Sicherheit und tragen einen Vateraspekt. Du hast von Menschen gelernt, die du als Lehrer akzeptiert hast. Du kannst deine bedeutenden Lehrer noch einmal vor deinem inneren Auge erscheinen lassen. Du hast nicht umsonst mit ihnen Kontakt gesucht und sie haben dich in entscheidenden Phasen deines Lebens unterstützt. Es lohnt sich sogar, dass du dir jetzt ein Blatt Papier nimmst und noch einmal die Namen deiner wichtigen Lehrer aufschreibst. Deine Lernerfahrungen in spirituellen Kursen und Einweihungen darfst du ehren und dich dafür bedanken. Dankbarkeit gehört unbedingt zur vollkommenen Integration. Deine Lehrer in diesem Leben können auch deine Eltern gewesen sein und du kannst ihnen Danke sagen, wenn es dir möglich ist. Bei deinen Eltern kannst du dich zumindest dafür bedanken, dass sie dazu beigetragen haben, dass du in diesem physischen Körper auf die Welt kommen konntest. Meistens hat es ihnen auch noch Spaß gemacht – und wenn nicht, ist es auch egal. Du bedankst dich also bei deinen Erzeugern und deinen Lehrern. Sogar deine Lehrer aus der Schule haben dir Wesentliches eröffnet, zum Beispiel, indem sie dich gelehrt haben, mit Zahlen oder mit Sprache umzugehen, und indem sie dir Lebensweisheiten vermittelt haben. Vor allem kannst du an dieser Stelle deine spirituellen Lehrer ehren. Sie haben dich dahin geführt, wo du jetzt bist. Indem du deine Ausbildungen ehrst und dich dafür bedankst, kannst du sie auch loslassen. Denn jetzt brauchst du sie nicht mehr. Du brauchst keine weiteren Lehrer mehr. Du hast dir im Leben Vater und Mutter und Lehrer gesucht und ein Über-Ich erschaffen. Du vervollkommnest deinen Aufstiegsprozess, indem du den Inneren Vater und die Innere Mutter integrierst. Früher hast du dir Vater- oder Mutterfiguren in deinem Umfeld erschaffen. Du hast sie hereingerufen zu dir und sie sind gekommen. Dann hast du sie gefragt, was du tun sollst, was wahr und falsch ist und wie das Leben funktioniert. Du hast dann mehr oder weniger befriedigende Antworten bekommen, aber alle haben sich bemüht, dir etwas mitzugeben. Du suchst vielleicht auch noch bei mir oder den anderen nicht-physischen Begleitern, die du um Rat fragst, nach Antworten. Aber der Meister braucht keinen äußeren Rat mehr.
Zur Vervollkommnung gehört, dass du das menschliche Ich mit Schatten und Licht integrierst. Dafür eröffnest du dir den Zugang zu deinem Unterbewusstsein. So kannst du alle deine Erinnerungen und Erfahrungen loslassen, die in deinem Unterbewussten gespeichert sind. Zur Vervollkommnung gehört, dass du dein Über-Ich integrierst. Glaubenssätze, Meinungen, Ratschläge, Antworten und Lehrinhalte, die du in diesem Leben gehört und gelernt hast, konstituieren dein Über-Ich. Es kann sein, dass tief in deinem Unbewussten verankerte Glaubens-sätze. die dich im Gefängnis halten, in der nächsten Zeit in deinem Bewusstsein erscheinen. Du darfst dafür noch einmal deine Verbindung mit den religiösen Traditionen deiner Kultur in den Blick nehmen. Du hast in früheren Leben zu den Bischöfen, Kardinälen und Päpsten der großen Kirchen gehört, aber du hast auch religiöse Führer in ganz unterschiedlichen Traditionen und Sekten verkörpert. Du darfst in dir auftauchen lassen, welche Glaubenssätze dich noch einschränken und zurückhalten, die du dir über viele Jahrhunderte erarbeitet hast. Ist es möglich, eine Frau und ein spiritueller Führer zu sein? Glaubst du selbst wirklich daran? Oder denkst du letztendlich doch noch, die Männer hätten es leichter und seien erfolgreicher darin, ein hohes Amt zu übernehmen? Du weißt, dass du solche Annahmen loslassen kannst. Vielleicht musst du sie vorher noch einmal in dir anerkennen und durchatmen. Manche glauben auch, es sei nicht möglich, ein Mann und Vorreiter der Bewusstseinserweiterung dieser Zeit zu sein. Kannst du die mächtige Illusion eines personalisierten Gottes außerhalb von dir selbst wirklich loslassen? Glaubst du daran, ohne Angst davor zu haben, gleich als Ketzer verbrannt zu werden? Ist es möglich, dem eigenen Glauben zu folgen, ohne aus der Gemeinschaft ausgestoßen zu werden oder ins Exil auswandern zu müssen? In deinem Bewusstsein mögen weitere Fragen auftauchen, die du zulassen solltest. Manchmal lautet die ehrliche Antwort auf diese Fragen einfach Nein. Ein Teil von dir hält an sinnlosen und einschränkenden Glaubenssätzen fest, obwohl du sie gerne aufgeben würdest.
Auch auf dem Gebiet der Heilung wirken viele einschränkende Glaubenssätze. Glaubst du daran, dass Krebs heilbar ist? Glaubst du daran, dass auch eine schwere Sucht heilbar ist? Glaubst du daran, dass Psychosen heilbar sind? Wo verlaufen deine inneren Grenzen? Dein Über-Ich bestimmt deine inneren Grenzen.
Die neuropsychologische Forschung hat schon erkannt, dass das menschliche Gehirn Entscheidungen trifft, bevor sie überhaupt im Bewusstsein erscheinen. Darin zeigt sich die Macht des Unbewussten. Wenn du einen Schokoladenkuchen siehst, dann sagt dein Gehirn Ja oder Nein. Dein Gehirn trifft die Entscheidung, ob du den Schokoladenkuchen isst oder nicht isst, bevor es dir überhaupt bewusst wird, ob du ihn gerne essen oder lieber stehen lassen möchtest. Dein Gehirn trifft eine Entscheidung und erst dann reagiert dein Bewusstsein. Dein Bewusstsein erschafft dann entsprechende Argumente, die deine Entscheidung stützen. Zum Beispiel lehnt dein Bewusstsein den Kuchen mit der Begründung ab, dass du dann zu dick wirst. Natürlich kann dein Bewusstsein dann noch umdenken und wirklich wählen. Aber die erste Entscheidung kommt aus dem Unbewussten und dem Über-Ich, die es dir womöglich verbieten, zu viel Schokolade und zu viel Kuchen zu essen. Du kannst das loslassen. Die Zeit ist gekommen, dass du dich davon befreien kannst, vom Unbewussten regiert zu werden. Wenn du es wählst, wirst du nach und nach immer mehr verborgene Glaubenssätze aus deinem Über-Ich erkennen. Das Leben bringt sie dir herein und indem du sie dir bewusst machst, kannst du sie endgültig aufgeben. Es kann sehr hilfreich sein, wenn dir ein überkommener Glaubenssatz klar wird, dich dann auch mit einem festen Vorsatz innerlich davon zu verabschieden. Manchmal kannst du auch beobachten, dass du ganz von selbst deine Glaubenssätze verändert hast, dass es einfach passiert ist. Auf einmal denkst du zum Beispiel nicht mehr, dass Krebs immer nur mit einer leidvollen Chemotherapie heilbar ist, sondern glaubst auch an einfachere Varianten der Heilung.
Wenn du ehrlich bist, konfrontiert dich dein Inneres immer wieder mit Zweifeln. Um deine Zweifel loszuwerden, solltest du dich entscheiden, nicht nur dein Unbewusstes, sondern auch dein Über-Ich zu öffnen, dein Über-Ich mit den Glaubenssätzen, die du gelernt hast. Manches wurde dir so oft gepredigt, dass du es verinnerlicht hast. Einige Glaubenssätze wurden auch einfach von deinen Eltern verkörpert. Du hast sie buchstäblich mit der Muttermilch eingesaugt. Wenn deine Mutter verkörpert hat, dass Frauen immer unterlegen sind und daher nichts erreichen können, dann hast du durch das Zusammensein mit deiner Mutter diese Haltung in jede Zelle deines Körpers aufgenommen. Integration bedeutet zu lieben und loszulassen. Wenn du alle Aspekte deines Über-Ichs begrüßt und annimmst, dann können sie sich verflüchtigen. Damit wirst du frei, nicht mehr nach vorgegebenen Glaubenssätzen, sondern flexibel den Umständen entsprechend zu handeln.