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Einleitung

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Fußball und Nachhaltigkeit sind zwei Begriffe, die weltweit an Bedeutung gewinnen. Fußball ist wahrscheinlich die Sportart, die in den meisten Ländern rund um den Globus gespielt und verfolgt wird, sei es im Stadion, vor dem Fernseher, in der Kneipe, unterwegs auf dem Smartphone oder zufällig beim Straßenkick um die Ecke. Das Spiel mit dem Ball fasziniert uns Menschen unabhängig von Geschlecht, Religion, Einkommen und Weltanschauung.

Nachhaltigkeit ist wahrscheinlich der Schlüssel, um in Zukunft überhaupt noch Fußball schauen zu können, schließlich steht die Welt vor gravierenden Herausforderungen. Gerade die Klimaproblematik ist durch die Pandemie ein wenig aus dem Fokus geraten, da Covid-19 in den letzten beiden Jahren weltweit die Schlagzeilen dominiert hat. Trotzdem sind die Bekämpfung des Klimawandels, der Schutz der Umwelt und ein faires Miteinander langfristig die wichtigen Themen, die global anzugehen sind.

Ein auf Nachhaltigkeit ausgerichtetes Agieren des Fußballs, insbesondere der Profivereine, aber auch der Verbände, kann für viele Menschen ein Vorbild sein. Einer Studie des Beratungsunternehmens McKinsey zufolge achten bereits drei Viertel aller deutschen Verbraucher:innen beim Einkauf auf die Nachhaltigkeit der Produkte.1 Das Thema ist mittlerweile in der Gesellschaft angekommen. Daher ist auch anzunehmen, dass sich immer mehr Fußballfans mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen.

Natürlich gibt es nicht den Fan an sich. Allerdings identifizieren sich viele Fans mit einem Club und investieren oftmals sehr viel Zeit und Geld in ihr Hobby. Im Unterschied zu anderen Freizeitbeschäftigungen wirken Fans direkt auf das eigene Steckenpferd, den geliebten Verein, ein. Die breite Mehrheit der Fans würde von sich auch nicht behaupten, Kunde zu sein. Fans des eigenen Vereins zu sein, legt eine wesentlich größere Bindung nahe. Im besten Fall möchten sich Fans im eigenen Verein einbringen. Das ist trotz Ausgliederung der Profimannschaften in der Männer-Fußballbundesliga in den meisten Clubs bis heute möglich. Unabhängig davon haben Fußballfans Ansprüche an den eigenen Verein. Diese können recht unterschiedlicher Natur sein. Ob die breite Mehrheit dem sportlichen Erfolg allerdings heute noch alles unterordnen würde, darf bezweifelt werden.

Es werden sicherlich immer mehr Fans auch in Bezug auf das nachhaltige Agieren Forderungen an den eigenen Verein stellen. Einhergehend mit dieser These hat die Deutsche Fußball Liga am 14. Dezember 2021 einen Grundsatzbeschluss gefasst, Nachhaltigkeitskriterien verpflichtend in ihre Lizenzierungsordnung aufzunehmen.2 Eine große Debatte zum Thema Nachhaltigkeit wird in diesem Jahr womöglich auch aus Anlass der Vergabe der Fußballweltmeisterschaft im Männerfußball verstärkt geführt werden. Schließlich treffen sich am Jahresende die besten Länderauswahlen im Emirat Katar zum Kräftemessen.

Dieses Buch soll Fußballfans in die Lage versetzen, das eigene Verhalten in Bezug auf Nachhaltigkeit beim Fußballschauen zu reflektieren. Gleichzeitig soll es eine Möglichkeit bieten, den eigenen Verein auf das Thema Nachhaltigkeit hin abzuklopfen und gegebenenfalls Dinge kritisch zu hinterfragen, damit das Fazit, „eine klare Haltung, mit dem Bekenntnis zur Nachhaltigkeit in den zentralen Dimensionen Ökologie, Ökonomie, gesellschaftlicher Verantwortung und guter Führung,“3 welches die Taskforce Zukunft Profifußball in ihrem Ergebnisbericht Anfang 2021 vorgestellt hat, tatsächlich auch vor Ort gelebt wird.

Nachhaltigkeit würde der Liga guttun

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