Читать книгу 4. Bubenreuther Literaturwettbewerb 2018 - Christoph-Maria Liegener - Страница 30
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Mohnblumenblüh'n
Durchschreitend ich des Waldes grausigste Tiefe.
Umwehend mich ein zornig kalter Wind.
Mir ist, als ob die Tiefe des Waldes mich riefe:
„Überwinde dich schon, du elendes Menschenkind!“
Doch dann, vor mir, ein weites Meer aus rotem Knospenblut.
Im hellsten Licht wächst üppigst himmelwärts der Mohn.
Verzagtheit weicht und aufkeimt frischer Lebensmut.
„Mohnblumenfeld, du! - Des müden Suchers höchster Lohn.“
Meine Augen geblendet – nie haben sie Schön'res geseh'n,
Nie Schön'res als dies' wildrote Schöpfungsglüh'n.
Und so will ich, dass niemals werde vergeh'n
Ein solch zartes und göttliches Mohnblumenblüh'n.