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Es gibt nur einen Krieg

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Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen“

(Warren Buffet)6

Skizzieren wir das bunte Treiben der zivilisierten Welt, auf welche wir geworfen wurden, metaphorisch als ein Spiel, muss man, um die politi­schen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Prozesse und Zusam­menhänge verstehen zu können, wissen, was gespielt wird und wer gegen wen spielt. Hierfür gilt es – und ich spreche hier aus eigener Erfahrung – seine ignorant-naive Überheblichkeit hinter sich zu lassen und all das auszublenden, was man gemeinhin zu wissen glaubt, was in der Zeitung steht, über den Bildschirm flimmert oder uns aus dem Schulunterricht hängen geblieben ist. Denn es gibt und gab immer nur einen Krieg und zwar den zwischen Oben und Unten.

Auf der großen Bühne, welche im Folgenden behandelt wird, ging es für die Mächtigen immer nur darum, die „99 Prozent“ in Schach zu halten und der herrschenden Klasse ihre Stellung zu bewahren. Rassenkriege, Kriege der Religionen, der Kulturen oder der politischen Systeme sowie der Krieg gegen den Terror entspringen Märchen, Hetze, Lügen und Gerüchten. Krieg und Hass sind die gewünschte Konsequenz aus der vorsätzlichen Spaltung von Gruppen nach dem Motto „teile und herr-sche“ sowie der Unterdrückung der Armen.

Selbstverständlich kann man keine gesellschaftliche Klasse über einen Kamm scheren. Die Begriffe „Obrigkeit“ oder „Elite“ beziehen sich in diesem Buch auf eine, relativ zur Mehrheit gesehen, sehr kleine Minderheit. Eine abgehobene Parallelgesellschaft, deren Lebensweisen, in welcher unsere Moralvorstellungen und soziale Regeln keine Bedeu­tung haben, vor uns verborgen bleiben sollen. Dabei sind es unsere Ethik und Gesetze, die es ihnen ermöglichen, über uns zu herrschen.

Jene Kreise sind im Stande, das gemeine Volk zu betrügen, zu besteh­len, zu vergewaltigen und zu töten, ohne dabei Konsequenzen fürchten zu müssen, da sie weit mächtiger sind, als alle staatlichen Institutionen, welche diese Taten theoretisch aufdecken und ahnden könnten. Dieses Milieu wird durch unsere freiheitlich demokratischen Rechtsordnungen geschützt. Unsere Verfassungen gewährleisten die Anhäufung und Kon­servierung derer Vermögen und halten ihnen die verarmten Massen vom Hals. Diese abgehobenen Macht-Chauvinisten bilden die unsicht­bare Spitze der imperialen Pyramide.

Die über Leichen gehenden, egomanen Oligarchen sind sich dabei untereinander auch nicht immer grün, denn auch dort herrscht das Prinzip des Oben und Unten. Wenn sich einem von ihnen die Chance bietet, einen Konkurrenten auszustechen, wird nicht lange gefackelt. Ganz im Sinne des Highlander-Konzepts – „Es kann nur einen geben!“ – geht das Vermögen (der Marktanteil) und somit die Macht des vernichteten Rivalen auf den Sieger über. Auch in den erlauchtesten Kreisen herrschen Hierarchien, knallharter Konkurrenzkampf und wenig Solidarität. Es wird taktiert und intrigiert, wobei wechselseitig eingesetzte Druck- und Erpressungsmittel die jeweilige Herrschafts-Begehrlichkeiten austarieren und ein fragiles Gleichgewicht an der Spitze der Macht herstellen.

Bei einem sind sich all diese Mega-Reichen jedoch einig: Um das „Game of Thrones“ am Leben und den Herrschenden ein Volk, über welches geherrscht werden kann, zu erhalten, muss die bestehende Ordnung gewahrt werden. Die Erhaltung des Status Quo gebietet, die Massen in Unkenntnis und Konfusion zu halten, so dass sie keinesfalls das System durchschauen. Denn spätestens seit der Französischen Revolution wissen die einfachen Menschen um ihre zahlenmäßig überwältigende Mehrheit und den Eliten ist bewusst, dass es den Niedergang ihrer Ära einleitete, sollte sich der Groll des Pöbels auf sie richten.

Dass dieser einseitige Krieg, geführt und dominiert von den Reichen, real ist, beweist die Tatsache, dass im Jahre 2019 die 26 Vermögendsten Personen der Welt so viel besaßen, wie die ärmsten 50 Prozent der Welt. Ein Ungleichgewicht dieses Ausmaßes kann unmöglich ohne minutiös geplanter und radikal umgesetzter Unterdrückung der Wahrheit wie auch der Bevölkerung aufrechterhalten werden.


vom Mainstreamer zum Freidenker

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