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Die Wahrnehmung der Situation

„Jede deiner Wahrnehmungen der »äußeren Wirklichkeit« ist eine bildhafte Darstellung deiner eigenen Angriffsgedanken.“

Ein Kurs in Wundern, Ü-I.23.3:2

Jeder Ort, an dem du urteilst, ist ein Ort, an dem du Illusionen hast. Deine Urteile rühren von deinen Angriffsgedanken her. Wenn du erkennst, dass Projektion das Wesen der Wahrnehmung ist, dann erkennst du auch, dass deine Projektionen von einem Ort der Schuld herrühren, an dem du versuchst, dich von etwas zu befreien, das du in dir trägst. Dies ist eine der großen Fallen, die das Ego uns stellt, weil wir die Dinge, die wir abspalten, vergraben und auf einen anderen Menschen projizieren, trotzdem weiterhin in uns tragen, wo sie uns Schwierigkeiten bereiten und dafür sorgen, dass wir uns selbst angreifen.

Menschen sind fähig, wie Christus oder Buddha diese Welt zu überschreiten, weil sie erkennen, dass es eine Welt der Träume und der Illusionen ist und dass sie wie alle Träume eine Phantasievorstellung und eine Form von Wunscherfüllung ist. Die Aussage der Quantenphysiker im Film What the Bleep Do We Know!? stimmt mit dem überein, was auch Ein Kurs in Wundern sagt: „Die Wahrnehmung ist eine Wahl, keine Tatsache.“ (T-21.V.1:7) Das heißt, dass wir nicht nur für unser Leben und für alles, was geschehen ist, sondern auch für unsere Wahrnehmung verantwortlich sind, weil sie uns unsere Erfahrung vermittelt. Wenn du dieses äußerst wichtige Prinzip lernst, eröffnest du dir selbst einen Ausweg aus deiner gegenwärtigen Situation, ohne zwangsläufig dein ganzes Leben auseinandernehmen und noch einmal ganz von vorne beginnen zu müssen. Das kann dir enorm viel Zeit und viele Schwierigkeiten ersparen. Es gibt dir nicht nur deine Verantwortung, sondern auch deine Macht zurück. Deine Macht ist mit der Wahrheit vereint. Sie birgt nicht nur die ungeheuer große Macht deines Geistes in sich, sondern ist an die Macht GOTTES geknüpft, die unendlich ist.

Ich habe in den siebziger Jahren einmal mit einer Frau gearbeitet, die sehr stark zugenommen hatte und als Sozialarbeiterin den ganzen Tag mit missbrauchten Kindern arbeitete. Als ich sie nach ihrem Problem fragte, sagte sie, ihr Mann sei in der Marine und befinde sich auf einer sechsmonatigen Einsatzfahrt. Dieser Einsatz war wegen der Iran-Krise gerade um drei Jahre verlängert worden. Sie sagte, dass sie, wenn sie von der Arbeit nach Hause kam, außer ihrer sechsjährigen Tochter niemanden hatte, mit dem sie reden konnte, und sich deshalb mit dem Inhalt des Kühlschranks tröstete. Ich fragte sie, ob sie bereit sei, sich aus dieser Falle zu befreien, indem sie die Verantwortung für die gesamte Situation übernahm. Sie antwortete: „Ja! Ich kann so nicht weitermachen.“ Daraufhin bat ich sie, einmal in sich zu gehen, um herauszufinden, warum sie wollte, dass ihr Mann so lange fort war. Sie erwiderte: „Weil er sich wie ein Feldherr benimmt, wenn er zu Hause ist. Er kommandiert mich herum, statt mich wie einen ebenbürtigen Partner zu behandeln. Er ist nur Matrose und ich bin eine ausgebildete Fachfrau, aber er behandelt mich wie eine Dienstbotin.“

Ich sagte ihr, dass sie mit ihrem Mann natürlich über dieses Ungleichgewicht und über die Probleme sprechen müsse, vor die es sie beide stellte. Sie stimmte zu, dass das wirklich notwendig war. Ich sagte ihr, dass sie, wenn sie die Verantwortung übernahm, sich auch dafür entscheiden könne, dass sich die Situation änderte, in der sie und ihr Mann sich befanden. Sie tat es. Das war an einem Samstag. Als wir am darauffolgenden Dienstagabend wieder alle zusammensaßen, überbrachte sie die gute Nachricht, dass ihr Mann zu einer Gruppe von sechs ausgewählten Matrosen gehörte, die von der Flotte vor der iranischen Küste nach Hause geschickt wurden. Sie war überglücklich. Dies war keine Zauberei. Es war die Macht, die daraus erwächst, wenn wir die Verantwortung für unsere Situation übernehmen.

Anfang der achtziger Jahre habe ich in einer ähnlichen Situation mit einer Frau gearbeitet, die von ihrem Mann körperlich missbraucht wurde. Ich erklärte ihr, dass es einen raschen Weg gab, das Problem anzugehen, wenn sie dazu bereit war. Sie bejahte. Ich führte sie in ihre Kindheit und zu einer Situation zurück, in der sie Streit mit ihrem Vater gehabt und eine Tracht Prügel von ihm bezogen hatte. Sie fühlte sich schuldig und gelangte zu der Überzeugung, dass sie es verdient hatte, bestraft zu werden. Als wir die Wurzel des Missbrauchsmusters sahen und sie durch Verständnis und Mitgefühl für die Situation ihres Vaters auflösten, konnte sie sich wieder neu für das entscheiden, was sie verdiente. Das stellte die Verbundenheit zwischen ihr und ihrem Mann wieder her, was zur Folge hatte, dass er sie nie wieder missbrauchte.

Nachdem ich diese Geschichte einige Jahre später im Rahmen eines Vortrags auf Hawaii erzählt hatte, kam eine Frau zu mir und bat um eine Einzelsitzung, weil auch sie von ihrem Mann missbraucht wurde. Am Anfang der Sitzung bekannte sie jedoch, dass sie nicht glaubte, dass es funktionieren würde. Sie glaubte nicht daran, dass es möglich war, die Situation in einer einzigen Sitzung zu verändern. Ich erklärte ihr, dass das keine Rolle spielte, denn ich hätte genug Glauben für uns beide und sei bereit, auch für ihre Erfahrung die Verantwortung zu übernehmen. Innerhalb von nur einer Stunde fanden wir die Wurzel ihrer Schuld und ihrer falschen Selbstkonzepte und setzten ein neues und erfolgreiches Muster in Kraft, um zu verhindern, dass sie jemals wieder missbraucht wurde. Es gelang ihr und ihrem Mann, das Problem zu überwinden und den nächsten Schritt zu gehen, sodass die Ehe nicht durch die Trennung auseinandergerissen wurde, die sie ursprünglich geplant hatte.

Unabhängig davon, welche Methode der Heilung du einsetzt, ist es notwendig, dass du zuerst die Verantwortung übernimmst, die weder Schuld noch Schuldzuweisung beinhaltet. Das gibt dir die Möglichkeit, den Weg hindurch zu finden, der dir am besten dient. Wenn du Verantwortung übernimmst, kannst du um Hilfe bitten und die Situation in die Hände des HIMMELS legen.

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