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WAS HILDEGARD VON BINGEN NICHT WISSEN KONNTE Wie Pflanzen mit unserem Immunsystem kommunizieren und uns dadurch gesund erhalten

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»Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit, und diese ist grün.«

– Hildegard von Bingen, 1098 bis 11792

Im zwölften Jahrhundert schrieb die Benediktinerin und Gelehrte Hildegard von Bingen ihre Erkenntnisse über die Heilwirkungen der Wildpflanzen nieder. Noch 900 Jahre später ist ihr Name für viele Menschen eng mit der Kräuterheilkunde verwoben. Die Kraft, die in den Pflanzen und in allen anderen Lebewesen wirkt, nannte sie »Grünkraft«. Hildegard von Bingen wusste, ebenso wie die Bauern des Mittelalters, von denen sie einen großen Teil ihres Wissens vermittelt bekam, vom heilenden Band zwischen Mensch und Natur. Heute entdeckt die Wissenschaft atemberaubende Details und Tatsachen, die sich Hildegard damals selbst in ihren kühnsten Nächten vermutlich nicht erträumt hätte. Die Pflanzen, die es ihr so sehr angetan hatten, wirken nicht nur über ihre Inhaltsstoffe auf uns ein. Was Hildegard von Bingen vermutlich schon ahnte, wird heute durch die moderne Forschung durchleuchtet und aus dem Reich des Mysteriösen auf eine solide wissenschaftliche Basis gestellt.


»Pflanzen kommunizieren direkt mit unserem Immunsystem und unserem Unbewussten, ohne dass wir sie auch nur berühren müssten, geschweige denn schlucken. Diese faszinierende Interaktion zwischen Mensch und Pflanze, welche die Wissenschaft erst allmählich zu verstehen beginnt, ist von großer Bedeutung für Medizin und Psychotherapie. Sie hält uns körperlich sowie psychisch gesund und beugt Krankheiten vor. In Zukunft muss die Begegnung mit Pflanzen eine wichtige Rolle bei der Behandlung von körperlichen Erkrankungen und psychischen Störungen spielen. Es darf keine Klinik ohne Garten oder Zugang zu Wiesen und Wäldern mehr geben, keine Siedlung ohne Naturflächen und keine Stadt ohne Wildnis.«


Pflanzen heilen uns, ohne dass wir sie zu Tees, Salben, Essenzen, Extrakten, Ölen, Düften oder auch zu Tropfen und Tabletten verarbeiten müssen. Sie heilen uns durch biologische Kommunikation, die unser Immunsystem und unser Unbewusstes verstehen. Diese Vorstellung wäre der guten Hildegard vermutlich zu weit gegangen. Aber Hildegard hatte uns gegenüber einen entscheidenden Nachteil: Sie lebte noch nicht im Zeitalter der Neurowissenschaften, der Molekularbiologie und der Immunologie.

In diesem Kapitel steht die Kommunikation der Pflanzen an unser Immunsystem im Vordergrund. Unser Unbewusstes wird in diesem Buch ein wenig später zum Zug kommen.

Der Biophilia-Effekt

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