Читать книгу Schiffselektriker – Werft, Schiffe, Seeleute, Funkbuden – Jahrgang 1936 - Conrad H. von Sengbusch - Страница 4
Vorwort des Verfassers
ОглавлениеDie Kriegsjahre sind meinem Jahrgang noch gut in der Erinnerung geblieben, und jeder hat sich auf seine Art damit auseinandergesetzt. Je nach Naturell wurde verdrängt oder vergessen, einige machten sich auch Notizen, führten Tagebuch oder gingen in die Literatur ein.
Unsere Eltern sind nicht mehr unter uns, und die Zeitzeugen, die wirklich noch etwas zur Geschichte beitragen könnten, werden langsam rar. Die geschichtliche Aufbereitung erfolgt heute von Journalisten und Historikern, die als Nachgeborene auf Zweitquellen angewiesen sind, so dass ihre Einschätzung der Ereignisse vermutlich nicht immer optimal sein kann.
Mein Jahrgang 1936 hat die Geschichte noch persönlich miterlebt, und da wir nun bald an der Schwelle zum siebten Jahrzehnt stehen, ist es an der Zeit, aus der Sicht der Lebenserfahrung einige Begebenheiten aufzuschreiben. Aber wer soll das machen? Auch in meiner Generation gibt es Leute, die sagen „mach mal“, „man könnte, sollte, müsste“ und nur wenige, die es tun!
Es ist eine Eigenart der heutigen Generation, dass sie sich für die eigene Familiengeschichte kaum interessiert. „Schnee von gestern“ sei das alles. Auf der anderen Seite ist die Familienforschung zu einem großen Thema geworden, besonders in Amerika, so dass man schon im „Internet“ nachlesen kann, wann die Altvorderen Europa den Rücken kehrten, um an neue Ufer aufzubrechen. Hier in Hamburg wird z. Z. eine alte Auswanderer-Schlafhalle und ein Informationszentrum wieder hergerichtet. Man erwartet einen Ansturm von Besuchern aus Übersee und hat auch schon weltweit Sponsoren gefunden, die das Projekt mit finanzieren wollen.
Meine Aufzeichnungen schließen direkt an die Notizen meines Vaters an und schreiben unsere Familiengeschichte fort. Vielleicht interessieren sie einmal in einer stillen Stunde der Einkehr unsere Enkel oder auch heute noch Gefährten, die einen ähnlichen, steinigen Weg gegangen sind.
Der vorliegende Band befasst sich mit meinen Jugendjahren, die zwischen 1949 und 1960 liegen. In diesen Jahren wurden die Weichen für meinen Lebensweg gestellt. Waren es wirklich Weichen, die zu einem Ziel führten? Eher war es ein vorgegebener Pfad, dem zu folgen war. Die heutige jüngere Elterngeneration hatte da ganz andere Möglichkeiten. Aber die Einsicht kommt mit dem Älterwerden.
Die geschilderten Erlebnisse haben einen wahren Hintergrund und sind größtenteils aus dem Gedächtnis nach bestem Wissen und Gewissen niedergeschrieben. Eine Hilfe waren mir meine alten Schulsachen, Berichtshefte und Kollegs, die ich über Jahrzehnte bewahrt habe. Wo es dem Autor wichtig erschien, wurden alle Namen der beteiligten Personen geändert. Meine Freunde und Weggefährten von einst entschieden sich für die verkürzte Wiedergabe ihres Namens. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt. Um eine objektive Darstellung aus meiner Sicht war ich stets bemüht.
Hamburg, im August 2004 Conrad H. von Sengbusch