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7. Du musst Deinen Job nicht lieben

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Müssen wir unsere Arbeit lieben?

Müssen wir unsere Leidenschaft zum Beruf machen?

Ich glaube nicht. Denn ich kenne Menschen, die mögen eher eine ruhige, überschaubare, unaufgeregte Tätigkeit zum Geldverdienen. Sie sind völlig zufrieden mit einem stressfreien Job, einem ausreichenden Gehalt und klaren Arbeitszeiten. Sie wollen beruflich eine ruhige Kugel schieben, weil sie damit den Kopf frei haben, ihr Privatleben zu genießen.

Manche Menschen wollen überhaupt nicht ihre Leidenschaft zum Beruf machen, weil sie ihr Hobby als zu kostbar erachten, um es in einem beruflichen Alltag zu zerschleißen. Oder sie erkennen, dass es einen unglaublichen Aufwand bedeuten würde, um mit der Leidenschaft für Modellflugzeuge oder Historienromanen den Lebensunterhalt zu finanzieren. Da lassen sie es lieber bei der privaten Leidenschaft und schaffen sich mit einem Brot-Job die Freiheit dafür.

Du musst Deinen Job nicht lieben. Aber Du solltest ihn definitiv nicht hassen. Wenn Du Deinen Arbeitsplatz als tägliche Galeere empfindest, mit einem schrecklichen Chef als Antreiber und furchtbaren Kollegen an den Rudern neben Dir – dann zieh bitte die Reißleine. Wenn Du Dich jedem Morgen mit einer Stinklaune oder Magenschmerzen zur Arbeit quälst, jeden Handgriff dort als quälend empfindest, dann such Dir bitte eine neue Tätigkeit. Denn dafür sind Dein Leben und Deine Gesundheit zu wertvoll.

Du musst für Deinen Job nicht brennen – es reicht, wenn er Dich wärmt! Im Schnitt verbringen wir ein Viertel unserer Woche im Job. Je mehr Freude Du in dieser Zeit hast, desto gelassener werden auch Deine Restwoche und Dein privater Alltag sein.

Lös Dich auch von der Vorstellung, Du müsstest den einzig wahren Beruf finden. Den Beruf, der Deiner Bestimmung entspricht, der Deine Berufung ist. Gerade die Kreativen Chaoten unter uns, die viele Interessen haben, beißen sich gerne die Zähne aus auf der Suche nach dem Beruf, der ihre Berufung ist. Der Grund: Viele denkbare Berufe befriedigen die unterschiedlichen Facetten in ihnen, und das Festlegen auf einen Beruf fühlt sich deshalb an wie ein Verrat an den anderen Möglichkeiten.

Die Lösung: Such Dir ein Tätigkeitsfeld, das eine große Bandbreite an verschiedenen Jobs abdeckt und per se viel Abwechslung und Buntheit beinhaltet. Das kann eine Tätigkeit als Selbstständiger sein, eine Stabsstelle oder die Funktion eines Generalisten in einem Unternehmen.

Und mach Dir klar, dass auch der tollste Job der Welt blöde Tätigkeiten beinhaltet, die getan werden müssen. Excel-Tabellen pflegen beispielsweise. Oder die Steuererklärung machen. Ziele nicht auf den 100-Prozent-Traumjob. Den gibt es nämlich nicht.

Such Dir eine Tätigkeit, die Dir momentan Zufriedenheit bringt, und geh jeden Tag mit einer liebevollen Einstellung an die Arbeit. Erfüll Deine Handgriffe, Pflichten und Aufgaben mit Liebe zum Tun. Bewusst und aufmerksam.

Dreh die Kausalität zwischen Job und Glück um, indem Du Dir sagst: »Ich liebe meine Arbeit nicht, weil sie schön ist. Sie ist schön, weil ich sie mit Liebe tue.«

LMAA

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