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MINIENTSALZER

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Mit 31 Jahren führt Mehdi Berrada ein Unternehmen, das sich Innovationen und alternativen Ressourcen für Wasser und Energie widmet. Er begleitete unsere Herstellung des Prototyps einer Solarentsalzungsanlage bei sich in Marokko. »Tatsächlich entsalzte der Prototyp, an dem wir während des Aufenthalts der NOMADE DES MERS arbeiteten, nicht nur das Wasser. Es war gleichzeitig ein Destillator, d. h., er reinigte jedes kontaminierte Wasser, und zwar durch die Energie der Sonne«, erläutert der junge Ingenieur, der an der Technischen Hochschule von Compiègne, Frankreich, studiert hat. Als Sohn eines marokkanischen Architekten und einer französischen Lehrerin ist er in Agadir und Casablanca aufgewachsen und hat seine ganze Schulzeit an einer französischen Schule in Marokko absolviert.

Nach ersten Erfahrungen mit der Solarentsalzung in den Niederlanden kehrte er 2012 nach Marokko zurück, um sein Unternehmen ALTO Solution aufzubauen: »Sehr schnell habe ich mich der Innovation zugewandt. Ich wollte Neues machen, das sich vom bereits Vorhandenen unterschied.« Er interessierte sich insbesondere für das, was er seine »Easy-Tech«-Lösungen nennt und die sich die ganze Welt aneignen kann: »Wir haben einen Solardestillator als Prototyp für die Partikel entwickelt, aber nicht unbedingt für den marokkanischen Markt, der schon im großen Maßstab versorgt wird.


Das Land, das MITTELFRISTIG VON WASSERMANGEL BEDROHT IST, besitzt eine Hunderte Kilometer lange Küste und setzt mittlerweile auf den Bau riesiger Entsalzungsanlagen. Diese Großanlagen bedienen sich ausgeklügelter Komponenten und Techniken (wie der Umkehrosmose), die für ihren Betrieb ungeheuer viel Energie verschlingen. Wären wohl zweckmäßige Systeme im kleinen Maßstab für abgelegene Gebiete möglich? Das wollte die NOMADE DES MERS hier herausfinden.


Auf lokaler Ebene hatten wir an eine Solar-Warmluftheizung für die Gebirgsregionen gedacht, wo es sehr kalt werden kann und wo die Leute oft isoliert und abgeschnitten vom Stromnetz leben«, erinnert sich Mehdi. 2016 arbeitete er an einem zweiten Solardestillator: »Für dieses neue Modell habe ich schwarzen Ferrozement verwendet. Das ist klassischer Zement mit einem Kohlepigment. Auch hier ist die Idee, ein Material zu benutzen, das überall und ohne komplexe Formverfahren verfügbar ist, sodass die Gemeinschaften, die es benötigen, es auch selbst herstellen können.« »Der Mann, der nirgends ohne seinen Hund hingeht«, wie Corentin ihn nennt, ist leidenschaftlicher »Low-Techer«, aber ohne Sponsoren muss er sich auf einträgliche Arbeiten konzentrieren, um seine Forschung zu finanzieren. Seit 2017 ist Mehdi aus Frankreich zurück, um ein Verfahren zur Erzeugung von Solarwärme zu entwickeln und damit Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu erreichen – ein ehrgeiziges Projekt, aber er hofft, dass er sich auf diesem Weg langfristig wieder seinen Easy-Tech-Lösungen widmen kann, die allen zugänglich sind.

BEGEGNUNG MIT KAOUTAR ABBAHADDOU

Sailing for Future

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