Читать книгу HOLIDAY Reisebuch: Einfach losfahren. 30 Traumstraßen vor der Haustür entdecken - Cornelia Lohs - Страница 15
ОглавлениеETAPPE 1 VON WOLGAST NACH PEENEMÜNDE
23 km 45 Min.
Verlieben Sie sich nicht gleich in den Startpunkt unserer Rundtour, auch wenn die Herzogstadt Wolgast mit ihrem mittelalterlichen Kern inzwischen zum Schmuckstück geworden ist. Wir werden hierher zurückkehren. Doch erst einmal ruft die Insel. Das Blaue Wunder, wie die Wolgaster ihre Brücke nennen, bildet das Tor nach Usedom. Dahinter legt sich die B 111 über die geschwungene Landschaft des Inselnordens. Nach ein paar Kilometern gibt es in einem Waldstück rechter Hand einen Abzweig nach Krummin, der in eine der schönsten Alleen Mecklenburg-Vorpommerns führt. Genießen Sie die Fahrt hier gleich zweimal, denn Sie müssen zurück auf die B 111. Nur 2 km weiter in Bannemin geht es nach links Richtung Meer. Wer einem Ausflug zum Haus auf dem Kopf oder zur Schmetterlingsfarm in Trassenheide widerstehen kann, fährt die L 264 weiter, bis sie hinter Karlshagen in einem dichten Küstenwald verschwindet. Auf der rechten Seite lassen Parkplätze die nahe Ostsee vermuten. Die Etappe endet am Historisch-Technischen Museum in Peenemünde, Wiege der Raumfahrt und gleichzeitig Entwicklungsstätte der ersten Massenvernichtungswaffe V1 unter Wernher von Braun während des Zweiten Weltkrieges.
SEHENSWERT
In Krummin, am Ende der Lindenallee, gibt es eine der ältesten Klosterkirchen der Insel und einen schönen Naturhafen.
ETAPPE 2 DURCH ZINNOWITZ ZUR SCHMALSTEN STELLE DER INSEL
29 km 45 Min.
Auf dem Dach des Historisch-Technischen Museums in Peenemünde wird der Blick nach dem Ausflug in dunkelste Inselgeschichte wieder weit. Die Peene glänzt im Sonnenschein, bevor sie in den Weiten der Ostsee verschwindet. Nur einen Steinwurf entfernt liegt das Festland. Doch auch wenn die Aussicht atemberaubend ist, müssen wir weiter. Die L 264 bringt uns zurück nach Bannemin und auf die B 111, wo wir nach links abbiegen und nach 2 km durch Wiesenlandschaft Zinnowitz erreichen. Das quirlige Seebad begeistert mit Bädervillen beiderseits der Straßen und einer Tauchgondel am Ende der Vineta-Brücke. Wer Zinnowitz aus einer anderen Perspektive erleben möchte, nimmt Platz im Liftcafé der Promenadenhalle (www.promenadenhalle.de) und genießt den Ausblick in 25 m Höhe. Satt gesehen geht es auf der B 111 weiter in Richtung Zempin. In dem lang gestreckten Ort fahren wir nach etwa 500 m rechts in die Strandstraße, dann weiter die Fischerstraße entlang. Spätestens hier spürt man das alte Fischerdorf. Der erste Abzweig links führt in die Rieckstraße, der wir bis zum Ende folgen. Wir haben Lüttenort, die schmalste Stelle der Insel, und das Atelier Otto Niemeyer-Holsteins erreicht (www.atelier-otto-niemeyer-holstein.de).
SCHMUCKSTÜCK
In Zempin gibt es einen entzückenden, von Reetdachhäusern umrahmten Dorfplatz mit einem geschnitzten Bücherbaum.
ETAPPE 3 ÜBER ZEMPIN NACH KOSEROW
9 km 15 Min.
Auf der bekannten Strecke geht es durch Zempin zurück auf die B 111 und weiter in Richtung Koserow. Links der Deich und rechts die Bahnstrecke, dahinter glänzt endloses Blau. Nirgendwo liegen Ostsee und Achterwasser so nah beieinander wie hier. Am Ende der langen Geraden weist ein Schild auf unseren Abzweig nach Koserow hin. Parallel zum Radweg auf dem Deich fahren wir die mit Bäumen gesäumte Hauptstraße entlang. Ziel sind die Salzhütten und ein anständiges Mittagessen, denn langsam sollte der Magen knurren. Wer einen Verdauungsspaziergang braucht, kann den Streckelsberg erklimmen. Auf 52 m über Normalnull ist der Blick über die Ostsee bemerkenswert schön. Der fällt übrigens auch auf die Stelle, an der Vineta einst in den Fluten untergegangen sein soll. Zurück auf vier Rädern zeigt die Hauptstraße, was aus dem ehemaligen Fischerdorf Koserow geworden ist. Ein Abstecher in die Fischerstraße zur evangelischen Kirche lohnt allemal. Sie ist eine der ältesten der Insel und Spielstätte der Theaterreihe Klassik am Meer. Die Hauptstraße mündet schließlich in einen Kreisverkehr, dessen einer Abzweig zu Karls Erlebnis-Dorf führt.
EINKEHREN
Koserower Salzhütte Mit Fischräucherei.
17459 Ostseebad Koserow (Seebrücke), Tel. 03 83 75/206 80, koserower-salzhuette.de
An der Spitze der 508 Meter langen, teils überdachten Seebrücke von Heringsdorf empfängt ein Restaurant seine Gäste.
ETAPPE 4 VON DEN BERNSTEINBÄDERN IN DIE KAISERBÄDER
19 km 30 Min.
Von Koserow aus fahren wir die B 111 weiter Richtung Loddin. Das alte Fischerdorf mit seinem Ortsteil Kölpinsee gehört wie Zempin und Koserow zu den Bernsteinbädern. Die Straße schlängelt sich entlang der Bahnstrecke über sanfte Hügel. Ein paar Kilometer vor dem vierten Bernsteinbad Ückeritz fällt der Blick rechter Hand auf das Achterwasser. Hinter Ückeritz am Abzweig Schmollensee verlassen wir die B 111 und fahren geradeaus auf die L 266. Rechts erhebt sich der stolze Glaubensberg. Nur wenige Kilometer weiter empfängt uns Bansin an einer Kreuzung, die kaum erahnen lässt, welche Schönheit wir gleich entdecken. Wir blinken links und tauchen über die Seestraße ein in das kleinste der drei Kaiserbäder. Bädervilla reiht sich hier an Bädervilla. Man kann sich nicht sattsehen an den Zeugen der Kaiserzeit, die sich hier so glanzvoll ans Meer schmiegen. Wir fahren die Maxim-Gorki-Straße entlang, am Museum Villa Irmgard vorbei und erreichen so ganz unmerklich Heringsdorf. Über die Labahnstraße, die L 266 und den Setheweg gelangen wir ins Herz des größten Kaiserbades. Vorbei am Hotel Esplanade und dem Maritim Hotel Kaiserhof führt die Kulmstraße in den ältesten Teil Heringsdorfs.
ACHTUNG!
In den Kaiserbädern gilt innerorts Tempo 30. Zudem gibt es viele Einbahnstraßen und verkehrsberuhigte Bereiche.
Strandkörbe auf dem schneeweißen Strand von Ahlbeck
ETAPPE 5 ENTLANG FEINSTER BÄDERARCHITEKTUR NACH SWINEMÜNDE
12 km 30 Min.
Glauben Sie nicht, Sie hätten alles von Heringsdorf gesehen. Über die Rudolf-Breitscheidt-Straße, vorbei an der stolzen Kirche im Walde, geht es zurück auf die L 266. Gleich hinter dem Hotel Stadt Berlin biegen wir nach links in die Friedenstraße ein, nach 300 m rechts in die Delbrückstraße. Nirgendwo auf Usedom sind die Villen exklusiver und die Grundstücke größer als hier. Familien wie die Oppenheims, Bleichröders und Delbrücks haben hier Ende des 19. Jh. ihre Sommersitze errichtet. Über die Puschkinstraße erreichen wir das letzte der drei Kaiserbäder: Ahlbeck. Nach 200 m Saarstraße biegen wir links in die Kaiserstraße ein und fahren geradewegs auf die stattliche Kirche zu. Die schönen Bädervillen scheinen auch hier kein Ende zu nehmen. Wer den Flair der Kaiserzeit ausgiebig genießen möchte, sollte sich die Promenade und die Seebrücke ansehen. Sie ist die älteste noch erhaltene Seebrücke Kontinentaleuropas. Am Ende der Kaiserstraße nehmen wir den Abzweig nach rechts und kehren zurück auf die L 266, die bald zur Swinemünder Chaussee wird. Sie führt uns ins älteste Seebad der Insel, das heute zu Polen gehört. Herzlich willkommen in Swinemünde!
ACHTUNG!
Fahren mit Licht ist überall in Polen Pflicht und wird bei Verstoß teuer geahndet.
ETAPPE 6 DURCH DAS REIZVOLLE ACHTERLAND ZURÜCK NACH WOLGAST
62 km 75 Min.
Die Promenade und das Kurviertel von Swinemünde laden zum Verweilen ein und machen Lust auf eine Pause im Restaurant Amsterdam (de.cafeamsterdam.pl). Gestärkt geht es zurück auf die Straße. Die Grunwaldzka bringt uns auf die polnische 93, die in Garz zur B 110 wird. Links erhebt sich hier der Golm, die höchste Erhebung der Insel und Gedenkstätte für die Opfer der Bomben auf Swinemünde im März 1945. Wir folgen der B 110 durch die herrliche Landschaft des Achterlandes, passieren Zirchow und Görke und gelangen hinter der Mellenthiner Kreuzung in die Usedomer Berge. Kaum jemand vermutet derart viele Hügel so nah am Meer. Die Stadt Usedom zeigt sich beschaulich und verschwindet so schnell, wie sie gekommen ist. Nach 4 km an Peenewiesen entlang verlassen wir die Insel über die Zecheriner Brücke und genießen den weiten Blick auf das Wasser, bevor es über das Festland wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt Wolgast geht.
ABSTECHER
In den Usedomer Bergen führt ein Abzweig in den Lieper Winkel mit verwunschenen Dörfern und wunderbaren kleinen Naturhäfen.
ÜBERNACHTEN
Aparthotel Seeschlösschen
Gründerzeitvilla mit Seeblick und modernem Komfort.
Dünenstr. 15, 17454 Zinnowitz, Tel. 03 83 77/48 00, hotelasgard.de
Hotel Forsthaus Damerow
Gepflegtes Resort an der schmalsten Stelle der Insel. Feine Regionalküche im zugehörigen Restaurant.
Damerow 1, 17459 Koserow, Tel. 03 83 75/560, www.forsthaus-damerow.de
Ostseehotel Ahlbeck
Schmucke Bäderarchitekturvilla an der Strandpromenade.
Dünenstr. 41, 17419 Seebad Ahlbeck, Tel. 03 83 78/600, www.seetel.de