Читать книгу HOLIDAY Reisebuch: Einfach losfahren. 30 Traumstraßen vor der Haustür entdecken - Cornelia Lohs - Страница 21
ОглавлениеETAPPE 1 VON DANGAST NACH WILHELMSHAVEN
31 km 35 Min.
Bevor die Reise losgeht, sollte es noch ein Stück Rhabarberkuchen sein. Der ist in Dangast quasi Pflicht, am besten mit Sahne und freiem Blick auf das Watt. Das Kurhaus in Dangast ist der perfekte Ausgangspunkt für diese Tour entlang der Höhepunkte der niedersächsischen Nordseeküste. Wer Dangast ansteuert, fährt am besten gleich am Ortseingang links in die Sielstraße, vorbei am Radziwill-Haus und zum Parkplatz. Denn das Parken erweist sich in Dangast vor allem in der Hochsaison als schwierig. Doch steht das Auto einmal am kostenfreien Stellplatz, heißt es, eine Runde drehen – am von Kunstwerken gesäumten Sandstrand oder entlang des Skulpturenwegs – und staunen, welche Berühmtheiten sich einst in diesem kleinen Nordseeort ein Stelldichein gegeben haben.
Wer sich genug umgesehen hat, setzt sich ins Auto und steuert Wilhelmshaven an. Hierzu fährt man ein kurzes Stück auf der A 29 und biegt an der Ausfahrt Sande nach Wilhelmshaven ab. Die Stadt besitzt nicht nur einen großen Hafen, sondern ist vor allem der größte deutsche Marinestützpunkt. Bevor sich die Kriegsschiffe zeigen, heißt es aber, erst einmal eine Weile am Wasser entlangfahren: Der Banter See grenzt direkt an die Hafenmeile und ist im Sommer beliebt bei Surfern. Noch schöner ist es am Südstrand mit seiner Museumsmeile, an der sich u.a. das Marinemuseum mit großen Schiffen befindet, und einer Promenade mit Strandkörben und Blick aufs Wasser, in dem man im Frühjahr mit etwas Glück sogar Schweinswale sehen kann.
EINKEHREN
Pier 24 Modernes Ambiente und leichte Küche im hübschen Backsteinhaus.
Jadeallee 30, 26382 Wilhelmshaven, Tel. 044 21/778 57 55, www.pier-24.de
Die Kaiser-Wilhelm-Brücke führt zu Wilhelmshavens Südstrand
ETAPPE 2 VON WILHELMSHAVEN NACH SCHILLIG
30 km 40 Min.
Fahrspaß und ein wenig das Gefühl, epochale Brücken wie in den Vereinigten Staaten zu befahren, stellen sich nun im weiteren Verlauf der Strecke ein. Es geht über die Kaiser-Wilhelm-Brücke, einer Stahlbrücke, die sich zugleich drehen kann, falls hohe Schiffe passieren müssen. Also besser Wartezeit einplanen. Die Innenstadt von Wilhelmshaven lassen wir links liegen, biegen rechts in die Ebert- und kurz darauf links in die Jachmannstraße (später Friesendamm) ein und folgen dem Straßenverlauf bis zum Stadtteil Rüstersiel. Am Ende des Friesendamms biegt die Strecke rechts ab in die Straße zum Vorslapper Leuchtturm. Dort stoßen wir auf das InfoCenter des JadeWeserPorts. Ein Stopp in dem kleinen Museum lohnt sich ebenso wie eine Rundfahrt mit dem Bus, um die gigantischen Ausmaße dieses Hafens zu begreifen. Unsere Strecke gibt aber auch ein wenig Einblick, denn am InfoCenter biegt sie links ab in die Straße Am Tiefen Fahrwasser und führt uns direkt am Hafengelände vorbei. Links befindet sich das Areal einer Raffinerie, rechts das Watt.
Die Straße wendet sich nach links, ändert ihren Namen in Bäderstraße und erreicht Hooksiel. Gleich am Anfang zeigt sich der Ort von seiner belebten Seite, denn am Hooksieler Binnentief treffen sich Wassersportler aller Art. Es lohnt sich, anzuhalten und einen Tee im Restaurant Hooksieler Skiterrassen (skiterrassen.de) zu trinken und dem Treiben für eine Weile zuzusehen. Oder man unternimmt einen kleinen Spaziergang am Watt, das sich gegenüber des Binnentiefs befindet. Am Ortsausgang von Hooksiel mündet die Bäderstraße in einen Kreisel, die erste Straße rechts führt weiter nach Norden.
Horumersiel heißt die nächste Station auf dem Weg. Im Ort Kaiserhof folgen wir der Beschilderung Richtung Horumersiel, und wer sich den Ort selbst nicht anschauen möchte, fährt gleich weiter nach Schillig. Dort ist Aussteigen Pflicht, zu schön ist es hier. Geparkt wird am besten am Campingplatz (kostenpflichtig). Von dort bietet sich ein Spaziergang zum Strand an. In Schillig gibt es eine Besonderheit der Nordseeküste Niedersachsens – Dünen und einen natürlichen Sandstrand. Wenn die Sicht gut ist, kann man nicht nur die großen Containerschiffe auf ihrem Weg nach Wilhelmshaven sehen, sondern auch die vorgelagerten einsamen Inseln. Und anschließend noch eine stärkende Pause im Restaurant 8 Grad Ost (8gradost.com) einlegen, das erhaben auf dem Deich thront und einen schönen Panoramablick auf das Wattenmeer garantiert.
PARKEN
Wer in Schillig parken will, nutzt am besten den großen Parkplatz am Campingplatz, der 1 €/Std. kostet.
Selten: In Schillig gibt es Dünen am Ufer der Nordseeküste.
ETAPPE 3 VON SCHILLIG NACH HARLESIEL
21 km 25 Min.
Mit dem Sand an den Sohlen und dann wohl auch auf der Fußmatte geht es weiter über das platte Land gen Westen. Dafür fahren wir vom Campingplatz aus wieder ein Stückchen zurück, dann in die Störtebekerstraße rechts abbiegen. Bald ist Minsen erreicht, ein Ort, dessen wenige Häuser sich hinter dem Deich ducken. Anschließend zeigt sich die Landschaft wieder typisch ostfriesisch menschenleer. Entwässerungsgräben und platte Felder, so weit das Auge reicht, sind in Sicht. Und irgendwann auch Friederikensiel, das wir über die Küstenstraße, die von der Störtebekerstraße rechts abzweigt, erreichen. In der dortigen Deichräucherei kommt der Fisch frisch aus dem Ofen. Friederikensiel markiert auch die Hälfte dieses Streckenabschnitts, dessen nächster großer Ort Carolinensiel ist. Hier sollten die Autofahrer auf jeden Fall einen Schlenker in das Ortszentrum und zum Hafen machen – es lohnt sich! Am Museumshafen ankern historische Kutter und Holzboote, zwischen den Backsteinhäusern lockt so manche Leckerei, und auf der angrenzenden Kirchstraße lässt es sich gut bummeln.
Wer jetzt Zeit hat, steigt am Hafen in den Raddampfer Caroline und lässt sich bis nach Harlesiel und wieder zurück schippern. Ansonsten geht die Tour weiter gen Harlesiel, an der Harle entlang bis zum Hafen und dem nahe gelegenen Sandstrand, unser Etappenziel auf dieser Strecke. Mitunter liegt ein leichtes Brummen in der Luft, denn am Miniflughafen Harle starten Flüge zu den Nordseeinseln sowie Rundflüge.
ALTERNATIVE
Es lohnt sich, das Auto stehen zu lassen und in den Raddampfer umzusteigen. Dieser verbindet die Ortschaften Carolinensiel und Harlesiel miteinander
ETAPPE 4 VON HARLESIEL NACH NORDEN
52 km 60 Min.
Von Harlesiel führt unsere Strecke wieder zurück nach Carolinensiel. Gestartet wird am Hafen, von dort aus geht es über die Landstraße 461 gen Carolinensiel. Sie landet direkt auf der Bahnhofstraße. Dort biegt die Strecke ab auf die Kirchstraße, die im späteren Verlauf zur Mühlstraße wird. Es lohnt sich ein Blick nach rechts zur hübschen Backsteinkirche des Ortes, der einzigen Kirche übrigens, die auf einem Deich steht. Am Ortsausgang zeigt sich eine Windmühle, ehe die Straße Friedrichsgrode den Ort Neuharlingersiel anpeilt. Auf keinem Streckenabschnitt wird die typisch ostfriesische Landschaft so deutlich sichtbar wie auf der Fahrt bis Norden: Entlang der Sielorte tuckert das Auto ab Carolinensiel gen Westen über die Landstraße. Das Gras wiegt sich zu beiden Seiten der Strecke, manchmal sieht man ein einzelnes Haus, bevor es wieder zum nächsten Sielort geht. Der Fähranleger von Neuharlingersiel mit dem benachbarten Sandstrand ist ein ebenso beliebter Treffpunkt wie der Hafen mit den Fischkuttern. Wer es lieber windgeschützter haben will, besucht gegenüber den kleinen Park mit dem angeschlossenen Café Sielhof, beides lohnt sich. Entlang des Deichs führt die Strecke auf der L 5 weiter über Ostbense nach Bensersiel, dem Fährhafen für Langeoog. Der nächste Sielort heißt Dornumersiel. Wer einen Hund dabei hat, freut sich schon auf Neßmersiel. Dort gibt es sogar einen Hundestrand und einen Agility-Park. Die Strecke folgt der Straße bis nach Norden. Windmühlen und hübsche Gärten zeigen sich immer wieder am Wegesrand, ebenso Hofläden und kleine Cafés.
EINKEHREN
Café Sielhof Im Restaurant speist man ebenfalls sehr gut.
Bürgermeister-Dirksen-Platz 8, 26427 Neuharlingersiel, Tel. 049 74/914 80 90, www.sielhof.com
ETAPPE 5 VON NORDEN NACH GREETSIEL
17 km 20 Min.
In Norden empfiehlt sich ein Einkaufsbummel oder der Besuch im Waloseum, der Seehundstation oder des Teemuseums. Über die Ostermarscherstraße erreicht unsere Tour das Zentrum. An der Kreuzung zur Norddeicher Straße biegen wir links ab in diese, suchen einen Parkplatz und erkunden die Stadt. Nach ausführlichem Rundgang geht es weiter mit dem Auto zum Ostfriesischen Teemuseum (Am Markt 36). Vor dem Museum befindet sich ein Kreisel. Wir nehmen die Ausfahrt in die Westerstraße, die im weiteren Verlauf ihren Namen in Alleestraße und später Westermarscherstraße ändert. Jetzt ist Greetsiel schon ausgeschildert. Also immer den Schildern nach, auf die Straße Langer Weg einbiegen und ihr folgen, bis sie in die Greetsieler Straße mündet. In Greetsiel heißt es, möglichst gleich den besten Parkplatz nehmen, der sich bietet, jedenfalls an sonnigen Tagen und am Wochenende. Unsere Traumstrecke endet mit einem Bummel über das holperige Kopfsteinpflaster, vorbei an den Zwillingsmühlen zum Hafen. Mit etwas Glück sind dort gerade Krabbenkutter angekommen. Ansonsten: einfach auf eine der Bänke dort setzen und den Blick in die Weite genießen.
SEHENSWERT
Verwaiste Tiere, die sich manchmal am Strand finden, werden in der Seehundstation Norddeich wieder aufgepäppelt
(www.seehundstation-norddeich.de).
[no image in epub file]
Der Leuchtturm von Pilsum ist ein Wahrzeichen Ostfrieslands.
BLICKFANG
Der gelb-rot geringelte Leuchtturm von Pilsum ist das Wahrzeichen der Krummhörn. Heute kann man dort sogar heiraten
ÜBERNACHTEN
Upstalsboom Landhotel Friesland
Das modern ausgestattete Hotel am Start der Route hat sogar ein Spa.
Mühlenteichstr. 78, 26316 Varel, Tel. 044 51/92 10, www.landhotel-friesland-varel.de
Der Romantik-Hof
Am Ende der Route lässt es sich wunderbar in diesem Haus in Greetsiel übernachten.
Ankerstr. 4, 26736 Greetsiel, Tel. 049 26/91 21 51, www.romantik-hof.de