Читать книгу HOLIDAY Reisebuch: Einfach losfahren. 30 Traumstraßen vor der Haustür entdecken - Cornelia Lohs - Страница 16
ОглавлениеENTLANG DER ROUTE
Wolgast
Die Hafen- und Werftstadt Wolgast (12.500 Einw.) ist für viele Usedom-Urlauber lediglich ein Ausflugsziel für einen Regentag. Dies ist schade, denn gerade bei schönem Wetter entfaltet die einstige Herzogsresidenz ihren ganzen Charme. Die Stadt am Peenestrom präsentiert sich mit ansehnlichen barocken Kaufmanns- und Kapitänshäusern sowie alten Getreidespeichern. Das technische Wahrzeichen von Wolgast ist die Hebebrücke über den Peenestrom, wegen ihres Anstrichs »Blaues Wunder« genannt. Für den Straßen- und Schienenverkehr geöffnet, verbindet sie die Insel mit dem Festland. www.wolgast.de
Peenemünde
Der Hafenort Peenemünde (260 Einw.) liegt am zum Festland ausgerichteten Westufer des Peenemünder Hakens und ist die nördlichste Siedlung Usedoms. Eine Schönheit ist sie nicht, denn die fast 50-jährige Militärpräsenz hinterließ tiefe Narben. Alte Kasernen und verödete Brachflächen vermitteln eine nüchterne Atmosphäre. Eine folgenschwere Zeit brach für Peenemünde 1936 an, als die Nazis mit dem Bau der Heeresversuchsanstalt (HVA) begannen. Der ganze Norden Usedoms wurde ab 1942 zum Sperrgebiet erklärt. Das Dorf war 1940 kurzerhand abgerissen und an seiner Stelle ein Kohlekraftwerk errichtet worden. Nach der Kapitulation wurden bis auf das Kraftwerk alle übrigen etwa 70 Gebäude der HVA gesprengt. museum-peenemuende.de
Zinnowitz
Zinnowitz (3900 Einw.) ist nach Heringsdorf das zweitgrößte Seebad Usedoms. Es besitzt alles, was ein Ferienort von Rang braucht: einen feinen Sandstrand mit breiter Kurpromenade und eine Seebrücke zum Flanieren, sogar mit einer Tauchgondel. Auch kulturell hat der Ort einiges zu bieten. Zur Zinnowitzer Kulturmeile gehören die Blechbüchse, ein ganzjährig bespieltes Theater, die Kunstgalerie Refugium und als Highlight im Veranstaltungskalender die Vineta-Festspiele. Im 1957 eröffneten Kulturhaus gastierten Künstler von Weltrang, etwa die Ensembles der Mailänder Scala und der Opéra National von Paris und das Indische Nationalballett. www.zinnowitz.de
Zempin
Zwischen Zinnowitz und Koserow liegt dem Achterwasser zugewandt das Seebad Zempin (950 Einw.). Zur Ostsee hin schützt den Ort ein breiter Waldstreifen vor den mitunter ungestümen Meereswinden. Die Wege vom Achterwasser zur Ostsee sind kurz, gerade einmal 15 Min. Fußweg sind es von der See zum Bodden. In dem einstigen Fischer- und Bauerndorf ist Hektik immer noch ein Fremdwort. Das Ortsbild wird von über 40 reetgedeckten Häusern geprägt, etliche davon waren kleine Fischerkaten. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gab es in Zempin sechs Fisch verarbeitende Betriebe, die Räucherware wurde mit der Bahn bis nach Berlin versandt. Heute widmen sich nur noch zwei Familien dem alten Gewerbe. usedomer-bernsteinbaeder.de/zempin
Koserow
Das beschauliche Fischerdorf Koserow (ca. 1700 Einw.) am Fuß des Streckelsbergs hat außer herrlichem Wasser, einem schönen Strand und einer imposanten Steilküste die bekannten Fischerhütten und das Atelier des Malers Otto Niemeyer-Holstein zu bieten. Hier kommen sich Ostsee und Achterwasser bis auf 300 m nahe. Die Kirche, in der Wilhelm Meinhold 1821 bis 1827 predigte, gehört zu den ältesten auf Usedom. Der Pfarrer erlangte mit der fingierten Chronik »Die Bernsteinhexe« Berühmtheit. www.koserow.de
Loddin-Kölpinsee
Der Doppelort Loddin-Kölpinsee (ca. 1000 Einw.) befindet sich im Zentrum der Insel. Keimzelle der Siedlung ist das einstige Fischer- und Bauerndorf Loddin, der dazugehörige Ortsteil Kölpinsee liegt 2 km weiter nördlich an der Ostseeküste. Zu ihm gehört der gleichnamige See. Dritter Ortsteil ist Stubbenfelde am Südufer des Kölpinsees. Im alten Ortskern ist noch viel vom ursprünglichen Charakter zu spüren. Der Badetourismus spielt sich in Kölpinsee ab. Seine Blütezeit erlebte der Ort in den 1920er- und 1930er-Jahren, als das Strandhotel Seerose (1897 eröffnet) zum Treff der deutschen Filmwelt wurde. usedomer-bernsteinbaeder.de/loddin
Bansin
Das Seeheilbad Bansin an Usedoms 40 km langer Ostseeküste ist das kleinste der drei Kaiserbäder. Liebevoll restaurierte Bädervillen verleihen dem Ort wilhelminisches Flair, beschaulich nimmt sich die Lage am kleinen Schloonsee aus. Im Unterschied zu den anderen Seebädern entwickelte sich der Ort jedoch nicht allmählich aus einem Fischerdorf, sondern wurde Ende des 19. Jh. gezielt als Ostseebad gegründet. »Bansin bei Heringsdorf« wurde es zunächst genannt, doch schon bald hatte es die aufstrebende Gemeinde nicht mehr nötig, sich an den berühmten Nachbarn anzulehnen. Heute gehört Bansin zusammen mit Ahlbeck zur amtsfreien Gemeinde Ostseebad Heringsdorf – und zu den beliebtesten Ferienorten der Insel. www.bansin.m-vp.de
Heringsdorf
Das Seeheilbad war schon immer die mondänste Badeperle der Insel Usedom. In dem von großzügigen Grünzonen aufgelockerten, weitläufigen Villenort trafen sich zu Kaisers Zeiten (1871–1918) Adel und wohlhabendes Bürgertum ebenso wie Künstler und Intellektuelle, etwa Lyonel Feininger, Maxim Gorki oder die Brüder Heinrich und Thomas Mann. In den schicken Gründerzeitvillen entlang der Promenade hat mittlerweile wieder die alte Noblesse Einzug gehalten. Der elegante Kaiserbädersaal und beliebte Events wie die jährlich veranstalteten Kaisertage machen das Seebad zum kulturellen Mittelpunkt der kaiserlichen drei. Und natürlich gibt es einen wunderschönen, bis zu 70 m breiten Strand direkt vor der Haustür. www.heringsdorf.m-vp.de
AUF DEM WASSER
Die Adler-Schiffe (www.adler-schiffe.de) verkehren zwischen Seebrücken der Insel Usedom, Swinoujscie (Swinemünde) und Miedzyzdroje (Misdroy). Das Seebrücken-Hopping ist ein Muss für alle, die die Küste aus anderer Perspektive sehen möchten. Außerdem empfiehlt sich eine Hafenrundfahrt in Swinemünde oder eine Tagesfahrt mit einem vierstündigen Aufenthalt in Szczecin (Stettin).
Ahlbeck
Schmuckstück im Seeheilbad Ahlbeck ist die historische Seebrücke, die seit über 100 Jahren den Ostseewellen trotzt und zu den beliebtesten Fotomotiven Usedoms gehört. In Ahlbeck hat sich seit der Wiedervereinigung viel getan, zumindest entlang der Strandpromenade wohnt und kurt es sich wieder wie zu Kaisers Zeiten. Das neben Heringsdorf und Zinnowitz bekannteste Seebad Usedoms wird von zwei- bis dreigeschossigen Hotels und Palais im typischen Bäderstil geprägt. Der Badeort war nie so mondän wie seine Nachbarn und machte sich um 1900 eher als Badewanne der kleinen Leute einen Namen. Heute ist Ahlbeck eine Sommerfrische für die ganze Familie, wo nicht gleich jedes Abendessen ein tiefes Loch in der Reisekasse hinterlässt. www.ahlbeck.m-vp.de
Usedom
Als Namensgeber der Insel kommt der kleinen Stadt (1900 Einw.) ein besonderer Stellenwert zu. Der mittelalterliche Kern und eine Handvoll interessanter Geschäfte machen einen Bummel durch die kopfsteingepflasterten Gassen überaus lohnend. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Anklamer Tor, eines von ursprünglich drei mittelalterlichen Stadttoren, die durch eine Ringmauer miteinander verbunden waren. www.stadtinfo-usedom.de