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September

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Das große traditionsreiche Fest im September waren die ludi Romani oder ludi magni (4.–14.9.). Zunächst waren es nur viertägige Circusspiele, diese wurden im Jahr 364 v. Chr. um Theaterspiele (ludi scaenici) ergänzt. Diese Theaterspiele bestanden zunächst wahrscheinlich aus Stegreif-Komödien, sogenannten Atellanen; im Jahr 240 v. Chr. jedoch führte Livius Andronicus im Rahmen dieser Spiele zum ersten Mal ein lateinisches Theaterstück auf – dieses Ereignis gilt als Initialzündung der römischen Literatur. Spätestens 191 v. Chr. dauerten die ludi Romani bereits 10 Tage, und in der späten Republik wurde das Fest auf 16 Tage ausgedehnt. In der Kaiserzeit fand auch hier, wie im November, ein epulum Iovis statt, ein großes Festmahl der Senatoren zu Ehren Jupiters (13.9.).

Cicero macht deutlich, welche große Aufgabe und zugleich Ehre es für ihn war, die ludi Romani ausrichten zu dürfen.

Jetzt bin ich zum Ädilen bestimmt worden; ich weiß, was die Nation mir gegeben und was ich ihr zu leisten habe: ich muß die heiligen Spiele zu Ehren der Ceres, des Liber und der Libera mit allem Pompe sorgfältig einrichten, der mütterlichen Göttin Flora zum Segen unserer gesamten Bürgerschaft Festspiele feiern, muß die uralte Feier, die wir die „römischen Spiele“ nennen, würdig und prachtvoll veranstalten, auf daß Jupiter, Juno und Minerva uns fürder gnädig seien; ich weiß, mir ist die Erhaltung aller Gotteshäuser, ja die Sicherheit der ganzen Stadt anvertraut: wegen dieser Leistungen und Mühen sind mir alle die hohen Auszeichnungen zu teil geworden, Vortritt bei der Abstimmung im Senat, Ehrenzeichen an der Toga, der kurulische Sessel und das Recht, mein Bild zur Erhaltung meines Gedächtnisses der Nachwelt zu übermachen.

(Cicero, Verr. 2.5.36, Übersetzung: Friedrich Spiro)

Orgien, wir wollen Orgien!

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