Читать книгу Der Hetero von Mindria - Cristian Cruceta - Страница 4

Kapitel 1

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Wo bin ich? Ja, genau das war die erste Frage die ich mir stellte. Am Anfang dachte ich das alles nur ein böser Traum war, aber die Realität holte mich sofort ein. Es fühlte sich so an, als hätte ich eine verrückte Nacht gehabt mit ganz viel Alkohol. Naja, wenigstens lebe ich noch. Als ich aufstand und mich umschaute, konnte ich von weitem grasgrüne Landschaften und viele Holzhäuser erkennen. Anscheinend bin ich irgendwo in einem Kaff gelandet. Ich hob meine Hand auf die Stirn. Oje, alles dröhnte in meinem Kopf. Das schlimmste ist, dass ich mich an das gestrige Erlebnis nicht mehr erinnern konnte. Es fühlte sich so an, als hätte man mich unter Drogen gesetzt. Wenigstens wusste ich noch meinen Namen, der war nämlich Nick. Mir war es auch so extrem warm. Hatte ich Hitzewallungen? Nein, das wäre verrückt. Ich bin gerade erstmal 20 Jahre alt. Das glaube ich jetzt nicht? Ist das da vorne nicht ein Orangenbaum? Tatsächlich! Hier sieht es ja aus wie in Italien! Verdammt, wo bin ich hier nur gelandet? Um mehr Antworten zu erhalten, stand ich vom Boden auf und machte mich auf dem Weg zu dem Orangenbaum. Die leckeren Orangen glänzten in der Sonne und ließen diese viel saftiger wirken. Oh mein Gott, was stinkt hier so? Es riecht irgendwie nach Kuhmist. Ja, ich bin eindeutig in einem Kaff gelandet. Das Klima fühlte sich eher warm an. Vielleicht gibt es hier hübsche Frauen! Besonders diese mit großen Brüsten. Als ich beim Orangenbaum ankam, schaute ich mich schnell um, falls einer mich beobachtete, pflückte eine Orange vom Baum ab und schälte diese. Der Bauer wird bestimmt nichts dagegen haben. Ich aß schnell die Orange auf und um ehrlich zu sein war diese köstlich. Plötzlich hörte ich einen gewaltigen Aufschrei und ich drehte mich sofort um.

Vor mir stand ein jüngerer Mann mit blonden kurzen Haaren, blauen Augen und er hatte winzige Sommersprossen im Gesicht. Wer war er?

Es fühlte sich an als wäre ich ertappt worden. Wie peinlich! Ich hoffte, dass der jüngere Mann nichts dagegen hätte. Der jüngere Mann war so seltsam gekleidet. Seine Kleidung sah aus, als käme er aus der Vergangenheit. Mit großen Augen blickte er mich an. Wieso starrte er mich so an? Habe ich etwas im Gesicht? Ach egal! Ich frage ihn einfach höflich wo ich hier bin und dann verschwinde ich von dem Kaff. Also begann ich zu fragen. Ab da wurde die Situation erst recht interessant. Aber ziemlich interessant! Der jüngere Mann mit dem Namen Lars erklärte mir, dass ich mich angeblich auf den Kontinent Mindria befinde, dort Schwule und Lesben leben und Magie praktizieren. Um genau zu sein befinde ich mich im Jahre 1210 in der Stadt Mysohandria. Lars erzählte mir ebenfalls, dass er schwul sei und eine Orangenplantage leitet. Ein Kontinent mit Schwulen und Lesben? Der Typ will mich doch verarschen, oder? Ich habe nichts gegen Schwule oder Lesben, aber man sollte über sowas keine Scherze machen. Bestimmt machte er einfach nur Spaß und ich befinde mich bei einem Mittelalterfest. Aber da irrte ich mich gewaltig. Ich blickte Lars ungläubig und vorwurfsvoll an. Wollte er mir einen Bären aufbinden? Aber er schaute mich so ernst an. Hm, das wäre unmöglich. Ich dachte mir nur dass ich das Spiel mal mitspiele und erzählte ihm, dass ich Nick bin, heterosexuell und dass ich mich verlaufen hätte. Lars packte mir plötzlich hysterisch an die Schultern. „Du bist Hetero, das kann nicht sein!“, schrie Lars aufgebracht. Was ist mit dem los? Hatte er irgendwelche Drogen genommen? Natürlich bin ich hetero! Was ist das für ein komischer Typ. Egal, ich muss hier schleunigst weg. Bevor mir Lars noch weitere komische Fragen an den Kopf werfen wollte, drehte ich mich sofort um und rannte in der Richtung zum Dorf.

Vielleicht können die Bewohner des Dorfes mir helfen und dann verschwinde ich. Aber zu meiner größten Enttäuschung konnte mir keiner helfen. Vor allem sah ich nur Männer in dem Dorf. Das war so komisch. Nicht eine einzige Frau. Wo bin ich verdammt? Oh nein! Plötzlich stieß ich mit einem Mann zusammen der zu Boden stürzte. Er hatte eine komische Rüstung angehabt und war recht groß. Ich entschuldigte mich sofort bei dem Mann. Der Mann in der Ritterrüstung stand wieder auf und schrie etwas Unverständliches. Es war so still. Um mich standen auf einmal ganz viele Männer und auf einmal trat ein Mann mit einem roten Umhang hervor. Mit seinen braunen kurzen Haaren, braunen Augen und einer Goldkrone am Kopf blickte er mich bitterböse an. Ich fühlte mich zum ersten Mal unbehaglich. War das peinlich! Anscheinend habe ich ihn gestört. Bevor ich etwas sagen wollte, wurde ich plötzlich von mehreren Soldaten festgehalten. Ich begann zu schreien, aber es fühlte sich an als würde mich ein eiserner Griff festhalten und dieser immer fester wurde. Ich konnte nicht entkommen. Blitzartig schlug mir ein Soldat ins Gesicht. Ich hörte auf zu schreien. Was sollte das? Der Mann mit dem Umhang blickte mir erneut bitterböse in die Augen. „Wie kannst du dir das Recht nehmen meine königliche Zeremonie zu stören? “, schrie der Mann mit dem Umhang. Seine autoritäre Stimme machte mir etwas Angst. Sowas hatte ich noch nie erlebt. Dennoch schüchterte dieser Mann mich nicht ein. Also fragte ich ihn wer er sei. Ist dieser Mann verrückt? „Mein Name ist Viktor, ich bin der König der Schwulen, der wahre König des Landes Orinde und vor allem der einzige König dieser Stadt Mysohandria!“, brüllte er. In dieser Sekunde zückte er ein Schwert aus seiner Tasche hervor und richtete es gegen mich. „Führt ihn weg!“, schrie Viktor. Dieser wiederum drehte sich um und verbeugte sich vor den Dorfbewohnern. Auf einmal wurden mir meine Hände angebunden und ich wurde weggezerrt. Und genau in diesem Moment wurde mir bewusst das Lars Worte real waren und dies kein schlechter Scherz war. Ich steckte tief in der Tinte und keiner konnte mir helfen. Was sollte ich nur tun?

Der Hetero von Mindria

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