Читать книгу Der Hetero von Mindria - Cristian Cruceta - Страница 8

Kapitel 5

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Plötzlich wachte ich erschrocken auf. War dies alles ein dummer Traum gewesen? Vielleicht war dies ein Alptraum. Wo bin ich denn? Ich schaute mich um und atmete erleichtert auf. Ich war im Haus von Lars. Jetzt erinnere ich mich! Ich hatte noch nichts gegessen. Vielleicht hatte ich deshalb ein Alptraum gehabt. Ich stand vom Bett auf und lief ins Wohnzimmer indem ein kleiner brauner Tisch stand. Wow! Der Tisch war mit unglaublich vielem Essen übersäht. Belegte Brote mit Spiegeleiern und einem Glas Orangensaft. Das sah so lecker aus. Hatte dies Lars für mich vorbereitet gehabt? Wenn ja, war das wirklich schön. Ich fühlte mich glücklich. Er war aber klasse. Ich begann seinen Namen zu rufen, wartete einen Augenblick und erhoffte auf eine Antwort, aber überraschenderweise wartete ich vergebens. Vielleicht erntete er die Orangen auf dem Feld ab.

Ich schaute zum Fenster hinaus aber da stand alles so wie wir es gestern vorgefunden hatten. Verdammt, wo konnte er nur sein? Aber die Antwort war alles andere als gut. Plötzlich stieß ein jüngerer Mann die Haustür auf und stürmte herein. Er hatte grüne Augen, dunkelblonde kurze Haare und trug einen bläulichen Anzug. Er hatte nach meiner Schätzung nach dieselbe Körperstatur wie Lars. Wer war dieser Mann? In dieser Sekunde blickte der jüngere Mann mich böse an. Was wollte er? „Bist du der Hetero Nick, wegen dem mein Bruder angeklagt und verhaftet wurde? “, schrie er wütend. Ich zuckte auf und begann zu stottern. Um ehrlich zu sein wusste ich nicht wie gezielt ich darauf antworten sollte. Würde er mich zusammenschlagen? So sah der Typ nämlich von seinem Verhalten auch aus. Und seit wann hatte Lars Geschwister? Verdammt, seine Verhaftung war doch kein Traum. Lars wurde wegen mir gefangen genommen! Verdammte Scheiße, und ich dachte er wäre hier. Als ich mich entschlossen hatte dem Typ zu antworten, unterbrach er mich und sagte, dass er sich das schon dachte. „Ihr Heteros seid einfach Magneten für Probleme und jetzt ist wegen dir mein gutherziger Bruder in Schwierigkeiten geraten “, rief er. „Mein Name ist Daniel Wasser und ich bin der ältere Bruder von Lars “. Daniels Augen begannen zu funkeln. Wirklich! Seine grünen Augen funkelten wortwörtlich und dies machte mir Ängste. Will er mich jetzt umbringen? Ich sagte ihm voller Reue das ich dies alles nie gewollt hätte und er mich bestrafen könnte wie er Lust hätte. Daniel begann höhnisch zu lachen und meinte, dass ich meine Bestrafung noch bekommen würde aber ich jetzt erstmal essen sollte. Dann sagte er schnell hinzu, dass er zwei Pferde bereit gemacht hätte und wir uns gleich auf dem Weg machen müssten. Was hatte denn Daniel vor? Ich kenne ihn nicht lange und sollte auf ein Pferd aufsteigen? Sollte ich ihm vertrauen? So recht gefiel mir sein Plan nicht. Aber was blieb mir anderes übrig. Bestimmt konnte er uns zu Lars bringen. Hoffentlich!

Ich setzte mich an den Tisch, begann zu essen und musste mich an den Moment erinnern, als Lars mich Nicky nannte. So hatte mich noch nie jemand genannt. Nicht einmal meine Eltern. Aber eines stand für mich fest. Er war ein guter junger Mann mit einem reinen Herzen. Ich mochte ihn. Mich machte das alles so wütend und dabei konnte ich nichts unternehmen. Nein, so durfte ich nicht denken! In dieser Sekunde ballte ich meine Fäuste und schlug gegen den Tisch. Ich blickte Daniel entschlossen an und voller Mut. „Daniel, ich verspreche dir, dass ich Lars befreie, ihn heil zurückbringe und jegliche Strafe annehmen werde “, rief ich. „Lars hatte sich so oft für mich eingesetzt und es wäre das Mindeste was ich für ihn tun könnte! “. Daniel legte seine Hand um seine Stirn und sagte, dass die Versprechen eines Heteros in Mindria nicht anerkannt werden und alles reinste Lügen wären. Wie bitte? Ich blickte ihn verdutzt an. Aber er kann mich doch nicht mit anderen Heteros vergleichen oder ein zu schnelles Urteil bilden? Oder? Zu meiner Erleichterung erwähnte er, dass er in mir etwas Besonderes sehe und das meine Worte sehr aufrichtig und liebevoll klangen. Wie bitte? Liebevoll? Was er wohl damit meinte? Wahrscheinlich konnte ich es generell nicht verstehen, weil ich ja Hetero war. Egal, wir müssen Lars befreien. Nur das zählte für mich. Als ich fertig mit dem Essen war, stellte Daniel das übrig gebliebene Essen auf dem Küchentresen und verpackte es. Wahrscheinlich ist das unser Proviant. Nach ungefähr zehn Minuten waren wir bereit und verließen das Haus. Plötzlich standen vor der Eingangstür massenweise Soldaten und König Viktor. Was suchen die hier? Haben sie etwas mitbekommen? Der Penner hatte gerade noch gefehlt. Viktor blickte mir mit einem flüchtigen Blick in die Augen und sagte triumphierend, dass der Orangenbauer endlich aus dem Verkehr gezogen ist und er glücklich sei. „Wie bitte Viktor, sag das nochmal! “, schrie ich aufbrausend.

Ich war total außer mir. Dieser verdammte Penner. Wie kann er es nur wagen? Hätte mich Daniel nicht festgehalten, wäre ich auf ihn losgegangen. Warum hielt Daniel mich fest? Ich hätte Viktor zusammengeschlagen. „Nur weil mein Bruder von dir nichts wollte Viktor, wie kann man nur so egoistisch sein “, brüllte Daniel. Seine Augen begannen erneut zu funkeln. König Viktor begann böse zu lächeln und verschwand. Soso, er hatte von Daniels Plan keine Ahnung gehabt. Daniel ließ mich los und erklärte mir schnell, dass wir für diese Diskussion keine Zeit gehabt hätten. Denn mit jeder Minute die vergeht, könnte die Chance sich verringern, dass Lars überlebt. Der Präsident von Mindria ist ein schrecklicher Mann. Er behandelt Menschen wie Tiere und tötet sie ohne Gründe. Lars könnte in Lebensgefahr schweben. Ich dachte mir nur wie die Menschen hier so einen Präsidenten wählen könnten. In diesem Moment stiegen wir auf die Pferde und ritten los. Um ehrlich zu sein wusste ich nie so richtig wie man eigentlich auf einem Pferd reitet und hatte am Anfang enorme Schwierigkeiten gehabt das Tier zu zügeln. Aber nach einiger Zeit wurde es immer einfacher. Der einzige Gedanke den ich mir machte war über Lars. Ich werde ihn befreien und danach können wir wieder zusammen Orangen pflücken. Ja, das war mein Ziel! Und ich werde dieses erreichen.

Der Hetero von Mindria

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