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Kapitel 6

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Nach ungefähr zwei geschätzten Stunden erreichten wir mit den Pferden einen schönen Platz, der von einem plätschernden Bach umgeben war. Im Hintergrund ragten kleine Berge hervor und ließen den Ort zu etwas Besonderen erstrahlen. Man konnte diese gewaltigen Landschaften nicht in Worte beschreiben und auch nicht in Sätze. Man musste einfach dort gewesen sein um es zu verstehen. Hier könnte man sich einfach nur pudelwohl fühlen. Alle Achtung! Die Orte die ich bis jetzt in Mindria sehen durfte, beeindruckten mich. Der Grund dafür ist die Sauberkeit in dieser Welt. Ich sehe kein Müll oder Abfälle. In meiner Welt würde überall der Müll quasi herumliegen. Sogar in den geschützten Nationalparks. Nachdem Daniel mir beim absteigen des Pferdes geholfen hatte, übergab er mir ein leckeres belegtes Brot. Hm, war das lecker. Wir setzten uns auf dem warmen weichen Boden und aßen die belegten Brote. Ich fühlte mich gestärkt und war wieder bereit aufzubrechen. Dabei gab ich Daniel ein Zeichen, dass wir sofort wieder aufbrechen könnten. Er schüttelte den Kopf und erklärte mir, dass wir uns erstmals ausruhen müssten, da wir noch einen weiten Weg vor uns haben werden. Daniel ist aber seltsam. Ich erinnerte mich noch wie er sagte, dass jede Minute zählte. Und jetzt wollte er sich ausruhen? Ich blickte ihn nachdenklich an. Er bemerkte dies und zwinkerte mir zu. Was war das denn eben? Ach egal, ich blickte zu den Bergen und begann im Gesicht zu strahlen. Auf einmal begann es langsam zu dämmern. Die Sonne stand schon weit unten am Horizont und man konnte die ersten Grillen zirpen hören. Während ich vor mir hindöste tippte mich Daniel plötzlich an der Schulter. „Dir gefällt es hier wohl Nick, oder? “, fragte mich Daniel. Ich nickte und begann leicht zu lächeln. „Das ist der Lieblingsort von meinem Bruder Lars und hier verbringt er meistens seine Zeit um über alles nachzudenken “. Das konnte ich mir sehr gut vorstellen. Als Besitzer einer Orangenplantage benötigt man bestimmt auch seine Ruhe und Entspannung. „Mein Bruder eben, der totale Romantiker “, äußerte Daniel gelangweilt und lief zur Richtung des Baches. Irgendwie kommt mir Daniel eher als Draufgänger vor. Er ist ziemlich spontan und setzt seine Ziele schnell um. Das wurde mir nach der kurzen Zeit mit ihm recht bewusst. Vielleicht könnte ich von ihm noch so einiges lernen. Ich schaute zu Daniel, der vorne am plätschernden Bach stand. Plötzlich zog er seine Klamotten aus und stand splitterfasernackt vor mir. Oh mein Gott!

Ich konnte es nicht fassen, als er nackt vor mir stand. Man konnte seinen Arsch nicht übersehen. Der war aber trainiert! Verdammt, wo schaue ich da nur hin? Was sollte das eigentlich werden, wenn es fertig wurde? Ich drehte mich sekundenschnell um und schrie, dass er sich schleunigst anziehen sollte. Als ich aber keine Antwort erhielt, drehte ich mich um und ich hörte ein deutliches plätschern. Wo ist Daniel bloß hin? Ich konnte ihn nicht mehr sehen. Ist er weg? Aber dann hörte ich seine Stimme. Ich rannte zum Bach hinunter und dort sah ich ihn. Er badete im Wasser. Wieso begann das Wasser im Bach auf einmal zu dampfen? Das war vorher nicht so gewesen! Ich begann nachzudenken aber ich kam auf keine Antwort. „Nick komm ins Wasser rein, es ist sehr angenehm und warm “, schrie Daniel und winkte mit dem Finger. Um seinem Hals war eine blaue Halskette. Sollte ich wirklich ins Wasser gehen mit einem Mann? Nein, definitiv nicht. Von was träumt denn Daniel nachts? „Ne sorry und ich stehe nicht auf Männer “, sagte ich schnell. Auf einmal blickte mir Daniel böse in die Augen. Wirklich, seine Augen begannen wortwörtlich zu funkeln. „Hast du einen Stock im Hintern oder wie? “, spottete mir Daniel zu. „Glaub mir, so bekommst du nie einen richtigen Mann ab, nicht einmal mich und jetzt stell dich nicht so an du Angsthase “. Daniel hatte eine feste Stimme die einen etwas erschauderte. Dazu kamen noch seine funkelnden Augen ins Spiel. Da musste man nur nachgeben. Und was sollte denn recht groß passieren? Wir sind zwei Männer die einfach gemeinsam nur ein heißes Bad nehmen, mehr nicht. Dabei spielte die Sexualität doch keine Rolle. Manchmal ist mein Mund schneller als mein Kopf. Ich Idiot. Also zog ich langsam meine Klamotten aus und legte diese auf dem Boden. Dabei fühlte ich mich etwas komisch. Ich bemerkte wie Daniel mich anblickte. Meine Güte, warum musste er mich so anstarren? Er hatte doch bestimmt viele nackte Männer in seinem Leben gesehen! Mir war das etwas peinlich. Vielleicht war ich einfach zu nervös.

Ich musste an Daniels Worte nachdenken. Vielleicht hatte er recht was er sagte. Ich stellte mich wie ein Idiot an und er meinte es nur gut mit mir. Also nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und sprang in den warmen Bach hinein. Oh, ist das Wasser angenehm. „Na also, es geht doch “, lachte Daniel herzhaft. Auch ich begann auf einmal zu lachen. Und auf einmal fühlte ich mich erleichtert. Als wären meine Sorgen wie weggeblasen. Daniel hatte wirklich eine coole Seite an sich die mich zum Staunen brachte. Aber irgendwie wirkte er sehr arrogant. Vor allem als er erwähnte, dass ich nicht mal ihn abbekommen würde. Was er wohl damit genau meinte? Sind alle Schwule hier in Mindria so arrogant? Aber auf die Frage die ich mir innerlich in Gedanken stellte, bekam ich plötzlich eine klare Antwort. „Nicht alle Schwule in Mindria sind arrogant Nick, mein Bruder Lars ist zum Beispiel bescheiden “, erzählte mir Daniel. „Ich bin wiederum der Herzensbrecher, der jeden Mann abbekommen könnte “. Ich dachte mir nur wie jemand so selbstverliebt sein konnte. Was dachte denn Daniel dabei? Sollte ich ihn dafür jetzt applaudieren? Wo bin ich hier nur gelandet? Daniels Augen begannen zu schimmern. Seine grünen Augen waren wahrhaftig verführerisch. Er fragte mich ob ich ihm einen Gefallen tun würde. Ich begann zu nicken und erwähnte schnell, dass ich Lars und ihn in diesen Schlammassel hineingebracht habe und bereit wäre jeden Gefallen anzunehmen. Ich schaute mich um und musste feststellen, dass es schon dunkel war. Verrückt, wie die Zeit verging. In diesem Moment schloss Daniel seine Augen und hob seine linke Hand hoch. Wird er Magie praktizieren? Tatsächlich! Er flüsterte etwas Unverständliches und auf einmal erschienen vom Himmel neongrüne kleine Lichter die um uns herum am Wasser flogen. Es waren schätzungsweise über 3000 von diesen seltsamen Lichtern. Was sind das für Lichter? Sie sind wunderschön. Beim näheren Betrachten konnte ich herausfinden das dies Glühwürmchen waren. Aber wie konnte Daniel sie herbeirufen? Er begann am ganzen Gesicht zu strahlen.

Ich fragte ihn welchen Gefallen ich ihm machen sollte. Daniel antwortete, dass ich einfach im Wasser stehen bleiben sollte und mich für einen kurzen Moment nicht bewege. Was er damit wohl meinte? Keine Ahnung. Also blieb ich im Wasser stehen und sagte ihm, dass ich mich keinen Meter bewegen würde. Was hatte er denn vor? In dieser Sekunde schwamm Daniel zu mir und stand direkt vor mir. Er blickte mir mit seinen grünen schimmernden Augen ins Gesicht und auf einmal umarmte er mich. Ich wusste nicht was ich in diesem Moment sagen oder tun sollte. Vor Schreck fühlte ich mich wie erstarrt. Ich konnte in diesem Moment seinen warmen Körper spüren, seinen Penis und seine warmen Arme die um mich waren. Ich bekam einen hochroten Kopf. Hoffentlich merkte Daniel dies nicht. Aber warum umarmte er mich nackt? Was hatte dies zu bedeuten? Ich begann zu zittern. „Ähm Daniel, ich glaube ich spüre dein Ding an mein Ding “, sagte ich mit zitternder Stimme. Er hauchte mir ins Ohr, dass er das wüsste aber ich mich dadurch nicht stören lassen sollte. „Nick, ich brauche diese Umarmung, denn ich weiß nicht ob wir es da hinausschaffen “, schluchzte Daniel. Wie bitte? Was sagte er da? Auf einmal blickte er mir erneut ins Gesicht. Es war voller Tränen. In diesem Moment begriff ich, dass Daniel andere Absichten hatte. Er wollte sich nicht an mich ranmachen, sondern dass ich ihn tröste und für ihn da bin. Auch er hatte also einen weichen Kern. Sofort verflogen alle meine Bedenken. Dabei zog ich Daniel zu mir und umarmte ihn. Ich schloss meine Augen und sagte ihm, dass ich für Lars und für ihn da sein werde, egal was passieren würde. Und zum ersten Mal interessierte es mich nicht, dass wir beide nackt waren und uns umarmten. Mensch ist Mensch. Die Sexualität spielt dabei keine Rolle. Wir werden das irgendwie hinbekommen. Ich weiß zwar nicht wie genau aber wir werden es schaffen. Daran glaube ich fest. Das ist mein Ziel. Erstmalig fühlte ich mich in Mindria zugehörig.

Der Hetero von Mindria

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