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3 Spezifische Themen der Supervision in der Seelsorge 3.1 Vielfalt der pastoralen Arbeitsfelder
ОглавлениеDie Kirchen sind nach dem öffentlichen Dienst die zweitgrößten deutschen Arbeitgeber. Bei dieser Rechnung werden die Arbeitsplätze in Caritas und Diakonie mitgezählt, die den bei weitem größten Teil der Arbeitsplätze ausmachen. In diesem Bereich findet sehr viel Supervision statt, sei das für Pflegekräfte, kirchliche Sozialarbeiter*innen oder Erzieher*innen, Heilerziehungspfleger*innen, Krankenhauspersonal oder Führungskräfte der verschiedenen karitativen Einrichtungen.
Hier dagegen ist von den kirchlichen Arbeitsfeldern die Rede, die sich mit den Aufgaben der gottesdienstlichen Feier, der Seelsorge, der Religionspädagogik und der Gemeindeleitung befassen, zusammengefasst: mit der Pflege, der Gestaltung und der Weitergabe religiöser Rituale, Inhalte und Traditionen oder theologisch gesprochen: mit der Kommunikation des Evangeliums. Das sind die Aufgaben von Pfarrer*innen, Priestern, Pastoralreferent*innen, Religionspädagog*innen und Gemeindediakon*innen. Sie alle haben ein theologisches Studium entweder an einer Universität oder an einer (kirchlichen) Hochschule absolviert. Sie finden später Arbeitsplätze in den örtlichen Kirchengemeinden, den Feldern der »Spezialseelsorge« (Telefon-, Notfall-, Hochschul-, Krankenhaus-, Militär-, Gefängnis-, Altenheimseelsorge), als kirchliche Lehrkräfte in Schulen oder z. B. in der Erwachsenenbildung, Jugendarbeit oder kirchlicher Projektarbeit (bspw. Arbeit mit Obdachlosen oder Menschen, die auf Hartz IV angewiesen sind).
Diese so genannten »pastoralen« Arbeitsfelder bringen einige spezielle Themen und Herausforderungen in die Supervision. Das Wort »pastoral« ist allerdings missverstanden, wenn es verstanden wird als »ausschließlich die Gruppe der Pastorinnen und Pastoren betreffend«. Es geht stattdessen um die beruflichen Themen aller »in der Pastoral« (katholische Nomenklatur) oder in Pfarrämtern und Gemeinden (evangelische Nomenklatur) Arbeitenden.