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Wir sind nie allein

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Schließlich gibt es noch ein weiteres Missverständnis. Es ist die Vorstellung, die Alternative zur „Arme-Sünder-Frömmigkeit“ bestehe in der Annahme, dass Menschen unabhängig von Gott auf ihre Weise gut sind und deshalb auch dazu fähig, sich selbst zu retten, sogar sich mittels ihrer eigenen Verdienste zu retten.

Viele fürchten, wenn man nicht an die wesentliche Verderbt- heit des Menschen glaubt, müsse man folglich daran glauben, dass der Mensch im Grunde gut ist und daher auch gerecht und verdienstvoll. Dieses Thema war schon vor vielen Jahrhunderten ein Streitpunkt zwischen Pelagius und Augustinus und wurde im Laufe der Geschichte der Christenheit mehrmals wieder aufgenommen. Es geht dabei um viele wichtige Punkte, die hier nicht in aller Länge behandelt werden können.

Es muss uns aber klar sein, dass jeder Einzelne in dem Prozess seiner Rettung und seines geistlichen Wachstums eine aktive Rolle einnehmen muss. Diese Tatsache kann man nicht leugnen. Die Initiative kommt dabei stets von Gott und wir wären tatsächlich ohne seine Initiative zu nichts fähig. Wir müssen auf diese Initiative nicht warten. Wir sind im Ballbesitz. Gott ist in die Menschheitsgeschichte eingetreten und Jesus Christus ist für uns gestorben, ist auferstanden und hat nun die Kontrolle über alles, was auf Erden geschieht. Nun geht es darum, was wir tun werden.

Wenn wir durch zielstrebiges, beständiges Bemühen die Gnade Gottes annehmen, werden wir ohne Zweifel eine innere Veränderung erfahren, die uns Christus ähnlicher macht. Die Veränderung unseres äußeren Lebens, insbesondere unseres Verhaltens, wird unmittelbar folgen. Ein guter Baum trägt keine schlechten Früchte und ein schlechter Baum keine guten (Luk. 6,43). Das bedeutet aber auch, dass Gut-Sein aus der Verbindung mit Gott kommt; es wird nicht unabhängig von ihm erlangt.

Die Verwandlung unseres inneren Wesens ist ebenso ein Gnadengeschenk, wie es unsere Rechtfertigung vor Gott ist. Natürlich ist weder das eine noch das andere ein völlig passives Geschehen. Um für immer verloren zu sein, muss man nur untätig sein. In Bezug auf Rechtfertigung und Veränderung haben wir keinen Grund, uns selbst zu rühmen, denn es gilt das Gesetz der Gnade durch Glaube (Röm. 3,27–31 und Eph. 2,1–10). Tatsächlich sind wir dann am meisten von der Gnade abhängig, wenn wir ein geheiligtes Leben führen wollen, und nicht, wenn wir fortfahren zu sündigen und uns immer wieder vergeben wird. Die Auffassung, dass Gnade nur etwas mit Schuld zu tun hat, ist unbiblisch und sie verhindert jegliches Verständnis für ein geistliches Leben in Christus.

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