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Tohuwabohu

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Der Mann, der die Mordanklage gegen die berüchtigte Manson-Familie führte, verfasste später ein Buch mit dem Titel Helter-Skelter (zu dt. etwa: Tohuwabohu). Dieser Begriff stammt aus einem Lied einer bekannten Rockgruppe. Es charakterisiert den Zustand des Chaos und der Verwirrung, in dem Manson sowohl seine Gefolgsleute als auch sich selbst hielt. In einem Zustand von Tohuwabohu gibt es keinen Sinn und das eine ist so sinnvoll oder sinnlos wie das andere. Wenn man zum Beispiel jemandem die Kehle durchschneidet oder auf jemanden wiederholt einsticht und dieser Mensch stirbt, dann hat man diesen Menschen nicht wirklich umgebracht und dieser Mensch ist nicht wirklich gestorben. Das war die Lehre Mansons.

Aldous Huxley schreibt zurückblickend, wie unter seinen Jugendfreunden das endlose Gerede von Bedeutungslosigkeit – der Bedeutungslosigkeit des Lebens selbst und damit aller Dinge darin – lediglich eine Ausrede war, die ihnen erlaubte zu tun, was immer sie wollten. Ihr Leben arrangierte sich um ihre Gefühle und abwegigen Gedanken, ihr Wille folgte im Schlepptau.

Doch ein entschlossenes Handeln für das Gute lebt von der Überzeugung, dass in den Dingen ein Sinn liegt. Sie möchten nicht, dass jemand, der im Tohuwabohu lebt, Ihren Rasenmäher oder Computer repariert. Das Leben macht nur dann Sinn, wenn man die grundlegenden Komponenten versteht und begreift, wie sie zueinander in Beziehung stehen, um ein Ganzes zu bilden. Das Böse gedeiht im Gegensatz dazu im Tohuwabohu. Aus diesem Grund will Gott keine Unordnung, er will Harmonie und Frieden (1. Kor. 14,33).

Offen gesagt, ist unsere christliche Welt oft nicht sehr weit vom Zustand des Tohuwabohu entfernt – jedenfalls im Blick darauf, wie viel sie davon versteht, was einen Menschen ausmacht, und damit auch im Blick auf das geistliche Leben und seine Entwicklung. Wir stehen viel zu sehr unter dem Einfluss der uns umgebenden Kultur, die erst im Durcheinander zur vollen Entfaltung kommt. Das mag wie ein hartes Urteil über unsere christliche Welt erscheinen und es tut mir Leid, dass ich es so sagen muss. Doch sind diese Dinge zu wichtig, als dass man um den heißen Brei herumreden dürfte.

Infolgedessen ist vieles, was wir mit sehr guten Absichten und in der Hoffnung auf stetiges und reiches Wachstum in Christus in unseren christlichen Kreisen tun, sinnlos und bringt uns im Bereich der wahren geistlichen Entwicklung nicht weiter. Das klingt brutal. Doch wir müssen dies erst einmal erkennen – oder andernfalls das Gegenteil beweisen. Ich hoffe, wir haben in diesem Kapitel entscheidende Schritte hin zu mehr Klarheit getan. Und diese Klarheit brauchen wir als Grundlage für eine wirksame Einübung in geistliche Formung in christlichem Sinn.

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