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Auswirkungen auf das Handeln

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Wenden wir uns nun dem Handeln zu. Unsere Handlungen sind stets das Ergebnis des Zusammenspiels aller Faktoren des menschlichen Lebens, Geist, Verstand, Körper, soziales Umfeld und Seele. Handlungen entstehen nie ausschließlich aus unserem Willen. Was wir tun, beruht oft nicht auf einer bewussten Entscheidung und einem Willensakt, sondern ist vielmehr das Einknicken vor dem Druck, der von einem oder mehreren Aspekten der Person auf den Willen ausgeübt wird.

Dass gute Absichten nicht ausreichen, um zu gewährleisten, dass wir angemessen handeln, stellt Jesus klar: Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach. Wenn die sechs Dimensionen der Person sich an Gott und dem Guten und damit auch aneinander ausrichten, dann wird dieses Zusammenspiel gut sein: Unsere Handlungen werden gute Früchte an einem guten Baum sein. Findet diese Ausrichtung jedoch nicht statt, werden unsere Handlungen unvermeidlich schlechte Früchte eines schlechten Baums sein.

Wir müssen uns klar darüber sein, dass zwischen dem Selbst und seinen Handlungen ein enger Zusammenhang besteht. Über diese Tatsache betrügen wir uns sehr häufig selbst. Wenn ich Böses tue, bin ich die Art Mensch, die Böses tut. Wenn ich Gutes tue, bin ich die Art Mensch, die Gutes tut (1. Joh. 3,7–10). Unsere Handlungen sind ein Ausdruck dessen, wer wir sind. Sie entspringen in unserem Herzen.

Der Wille oder Geist ist häufig Kräften ausgeliefert, die von anderen Aspekten der Person oder von außerhalb auf ihn einwirken. Gott hat für den Willen eine bestimmte Funktion vorgesehen, nämlich die, sich im Vertrauen nach ihm auszustrecken. Indem wir mit Hilfe unseres Willens in der richtigen Beziehung zu Gott stehen, können wir die Gnade empfangen, die unsere Seele in das richtige Verhältnis zu den übrigen fünf Aspekten unserer Person bringt.

Im Leben fern von Gott sind die Herrschaftsverhältnisse folgendermaßen:

Körper

Seele

Verstand (engl. mind – Gedanken und Gefühle)

Geist (engl. spirit)

Gott

Jede Art von Götzendienst folgt dieser Ordnung.

Es gibt zwei Götter, sagte Tolstoj:

Da gibt es den Gott, an den Menschen im Allgemeinen glauben – ein Gott, der ihnen dienen muss (manchmal auf sehr vornehme Art und Weise, indem er ihnen, sagen wir, innere Ruhe schenkt). Dieser Gott existiert nicht. Doch der Gott, den die Menschen vergessen – der Gott, dem wir alle dienen müssen – existiert und ist der Hauptgrund für unsere Existenz und für alles, was wir um uns sehen.3

In einem auf Gott ausgerichteten Leben sind die Herrschaftsverhältnisse im Gegensatz dazu folgendermaßen:

Gott

Geist

Verstand (Gedanken und Gefühle)

Seele

Körper

Hier dient der Körper der Seele, die Seele dem Verstand, der Verstand dem Geist und der Geist dient Gott. Von Gott strömt Leben durch den ganzen Menschen, einschließlich seines Körpers und seines sozialen Umfeldes.

Die oben genannte Rangordnung ist charakteristisch für die alte, sündige Natur, wie Paulus sie nennt, die zu Verzweiflung und Tod führt (Röm. 8,6). Die zweite beschreibt den Menschen, der von Gottes Geist erfüllt ist und dadurch Frieden und Leben erhält.

Jetzt bestimmt Gottes Geist und nicht mehr die sündige menschliche Natur unser Leben. Wer nur seinen menschlichen Wünschen und Trieben folgt, der bleibt seiner sündigen Natur ausgeliefert. Wenn aber Gottes Geist in uns wohnt, wird auch unser Leben von seinem Geist bestimmt. Was uns die alte, sündige Natur einbringt, sind Verzweiflung und Tod, Gottes Geist aber schenkt uns Frieden und Leben. Von unserem Wesen her lehnen wir Menschen uns gegen Gott auf, weil wir seine Gebote nicht erfüllen und auch gar nicht erfüllen können. (Röm. 8,5–7)

Wenn die richtige Ordnung des menschlichen Systems unter Gott abgeschlossen ist – was zweifellos nicht mehr in diesem Leben passiert –, dann haben wir einen Menschen vor uns, der Gott mit ganzem Herzen und von ganzer Seele, mit aller Kraft und seinem ganzen Verstand liebt, und seine Mitmenschen, wie sich selbst (Lk. 10,27 und Mk. 12,30–33). Wenn wir so sind, dann ist unser ganzes Leben ewiges Leben. Alles was wir tun, zählt für die Ewigkeit.

Zuerst muss der Geist natürlich in und durch Gott zum Leben erwachen. Andernfalls bleiben wir in unseren Abschweifungen und Sünden für Gott tot (Eph. 2,1). Doch sobald der Geist für Gott erwacht, kann der langwierige Prozess der Unterordnung aller Aspekte der Person unter Gott beginnen. Im Ganzen gesehen ist das der Prozess der geistlichen Erneuerung und Neugestaltung.

Wir sind daher ganz darauf ausgerichtet, Jesus Christus zu folgen und ihm ähnlich zu werden. Paulus schreibt: Um ihn allein geht es mir. Ihn will ich immer besser kennen lernen und die Kraft seiner Auferstehung erfahren, damit ich auch seine Leiden mit ihm teilen und seinen Tod mit ihm sterben kann. Dann werde ich auch mit allen, die an Christus glauben, von den Toten auferstehen (Phil. 3,10–11).

Kann es etwas Wichtigeres geben? Die Arbeit an unserer geistlichen Umgestaltung zu Menschen, die Christus ähnlich sind, ist die gleiche Arbeit, durch die wir das Land, in dem Milch und Honig fließen, in Besitz nehmen, um dort – als Einzelne und als Gemeinschaft – mit Gott zu leben.

Um in dieses Land zu gelangen, müssen und dürfen wir nicht warten, bis wir sterben. Wenn wir uns doch jetzt schon in diesem Land ansiedeln wollten! Dann wird der Durchgang durch den leiblichen Tod nur ein Teil des ewigen Lebens sein, das wir lange vorher begonnen haben. Genau das meinte Jesus, als er sagte: Aber das ist sicher: Wer mein Wort annimmt und danach lebt, wird niemals sterben (Joh. 8,51).

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