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Mittelalter: Glanz und Elend

Im Hinblick auf die Hygiene im Allgemeinen und die Toilette im Besonderen kann für das Mittelalter nicht gerade von Glanz gesprochen werden. Mit dem Untergang des römischen Reiches im 5. Jahrhundert gingen viele zivilisatorische Errungenschaften verloren. Dies zeigt sich nachdrücklich auch in Bezug auf den hohen technischen Standard, den die Römer gekannt hatten: Toiletten mit Wasserspülung waren im Mittelalter die große Ausnahme. Es war in den mittelalterlichen Klöstern, wo sich die fortschrittlichste Toilettentechnik finden ließ und die Wasserkraft für hygienische Zwecke genutzt wurde. Mönche hatten als erste wieder die Notwendigkeit von Wasserleitungen entdeckt, weil die Körperhygiene in ihren Gemeinschaften eine viel größere Bedeutung hatte als in der nicht klerikalen Welt.

In der laikalen Welt scheint das Etikett des „schmutzigen Mittelalters“ denn auch zuzutreffen: In der Stadt, in der sich im 13. Jahrhundert eine verdichtete Bauweise durchsetzte und die Menschen auf engstem Raum zusammenleben mussten, wurden die Abfälle des Einzelnen zum Problem der Allgemeinheit. In den mittelalterlichen Städten in ganz Europa war der Dreck eine Alltagsrealität. Angesichts der Tatsache, dass die überwältigende Mehrheit der Menschen im Mittelalter aber auf dem Lande lebte, muss man die Abfallprobleme der Stadt als ein Randproblem einstufen. Hier war der Dreck, genauer Mist, ein wertvoller Rohstoff.

Wasserthron und Donnerbalken

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