Читать книгу Die Rückkehr - Danilo Clementoni - Страница 13
Sternenschiff Theos â Das mysteriöse Objekt
ОглавлениеDas Objekt, das sich vor den beiden stutzigen Reisekumpanen materialisierte, war sicher nichts, was die Natur auch nur im Entferntesten hätte erschaffen können. Es schien eine Art Metallblume mit drei langen Blütenblättern, ohne Stiel zu sein, deren Blütenstempel in der Mitte leicht konisch geformt war. Der Teil hinter dem Stempel hatte die Form eines sechseckigen Prismas mit einer leicht gröÃeren Oberfläche als der des Kegels, der sich auf der anderen Seite befand und als Stütze der ganzen Struktur diente. Von den drei Seiten, im selben Abstand vom Sechseck, gingen die rechteckigen Blütenblätter ab, die vier Mal länger waren als die Basis.
«Das scheint eine Art Windmühle zu sein, wie sie vor Jahrhunderten in den groÃen Prärien im Westen benutzt wurden» meinte Petri, ohne die Augen auch nur einen Moment vom Objekt abzulenken, das auf dem groÃen Bildschirm angezeigt wurde.
Azakis lief ein Schauer über den Rücken, während er sich an einige alte Prototypen erinnerte, von denen ihm die Ãltesten geraten hatten, sie vor der Abreise zu studieren.
«Das ist eine Raumsonde» bestätigte Azakis. «Ich habe schon einige in den alten Archiven im Netz gesehen, die mehr oder weniger so gebaut waren» fuhr er fortwährend er über N^COM so viele Informationen wie möglich über das Argument abrief.
«Eine Raumsonde?» fragte Petri, während er verblüfft zum Freund schaute. «Und wann sollen wir die gestartet haben?»
«Ich glaube nicht, dass es unsere ist.»
«Das ist nicht unsere? Was willst du damit sagen, mein Freund?»
«Ich meine damit, dass sie nicht von irgendeinem Bewohner des Planeten Nibiru gebaut und gestartet wurde.»
Das Gesicht von Petri wurde immer verblüffter. «Was soll das heiÃen? Du willst mit doch nicht sagen, dass du auch an diesen Blödsinn über die Aliens glaubst, oder?»
«Das, was ich weiÃ, ist, dass nichts dieser Art je auf unserem Planeten hergestellt wurde. Ich habe im ganzen Archiv des Netzes nachgesehen und keine Ãbereinstimmungen mit dem Objekt gefunden, das wir hier vor uns sehen. Auch in den Projekten, die nie verwirklicht wurden, habe ich nichts gefunden.»
«Das ist nicht möglich!» sagte Petri. «Dein N^COM muss durcheinander sein. Kontrollier noch mal.»
«Es tut mir leid Petri. Ich habe es schon zwei Mal kontrolliert und ich bin absolut sicher, dass das nicht von uns ist.»
Das Kurzstreckensystem erzeugte ein dreidimensionales Abbild des Objekts und erstellte es bis ins kleinste Detail. Das Hologramm schwebte etwa einen halben Meter über dem Boden, leicht in der Mitte des Kommandoraums.
Mit einer Bewegung der rechten Hand begann Petri es langsam zu drehen und untersuchte dabei aufmerksam jedes Detail.
«Es scheint, dass es aus einer sehr leichten Metalllegierung gebaut wurde» sagte Petri mit einem deutlich technischeren Ton im Vergleich zur Verblüffung, die ihn vorher überwältigte. «Die Versorgung der Motoren muss von diesen drei Blütenblättern kommen, die, wie es scheint, von einem Material überzogen sind, dass auf das Sonnenlicht reagiert.» Jetzt hatte er begonnen, die Bedienungen des Systems zu betätigen. «Der Stempel muss eine Art Antenne für Empfang und Ãbertragung sein und im sechseckigen Prisma befindet sich sicher das âGehirnâ von dem Ding.»
Petri bewegte das Hologramm immer schneller und in alle Richtungen. Plötzlich hielt er an und sagte «Schau mal da. Was ist das, deiner Meinung nach?» fragte er, während er das Detail vergröÃerte.
Azakis näherte sich so weit wie möglich. «Das scheinen Symbole zu sein.»
«Zwei Symbole, würde ich sagen» korrigierte ihn Petri «oder Besser, eine Zeichnung und vier naheliegende Symbole.»
«Azakis suchte über N^COM weiterhin irgendetwas im Netz, konnte aber nichts finden, was nur im Mindestens mit dem übereinstimmte, was er vor sich hatte.»
Die Zeichnung zeigte ein Rechteck, das aus fünfzehn Längslinien bestand, in denen dich die Farben rot und weià abwechselten und in der oberen linken Ecke befand sich ein weiteres blaues Rechteck mit fünfzig weiÃen Sternen mit je fünf Eckpunkten. Auf dessen rechter Seite, die vier Symbole:
JUNO
«Das scheint eine Art Schrift zu sein» riskierte Azakis. «Vielleicht stehen die Symbole für den Namen derer, die die Sonde gebaut haben.»
«Oder vielleicht ist es sein Name» antwortete Petri. «Die Sonde heiÃt âJUNOâ und das Symbol der Erschaffer ist diese Art farbiges Rechteck.»
«Wie es auch sei, wir haben es sicher nicht gebaut» bestätigte Azakis. «Glaubst du, dass irgendeine Lebensform im Inneren sein könnte?»
«Das glaube ich nicht. Jedenfalls keine, die wir kennen. Der Platz der hinteren Kapsel, was der einzige Ort ist, wo was sein könnte, ist zu klein, um ein Lebewesen zu beherbergen.»
Während er sprach, hatte Petri schon damit begonnen, eine Scansion der Sonde auszuführen, um ein Lebenszeichen in deren Inneren zu suchen. Nach einigen Augenblicken erschien eine Reihe von Symbolen auf dem Bildschirm und er übersetzte sie für seinen Freund.
«Unsere Sensoren sagen, dass sich nichts âLebendigesâ darin befindet. Es scheint auch, dass keine Waffen irgendeiner Art vorhanden sind. Bei der ersten Analyse würde ich sagen, dass das Ding da eine Art Aufklärer ist, der dazu gestartet wurde, das Sonnensystem nach wer weià was zu erforschen.»
«Das kann sein» sagte Azakis «aber die Frage ist: âGestartet von wem?â»
«Nun» vermutete Petri «wenn wir mysteriöse âAliensâ ausschlieÃen, würde ich sagen, dass die einzigen, die dazu in der Lage wären so was zu machen, deine alten âErdenfreundeâ sind.»
«Ach was? Als ich das letzte Mal fort bin, waren sie gerade Mal dazu in der Lage zu reiten. Wie sollen sie in so kurzer Zeit einen solchen Wissensstand erreicht haben? Eine Sonde in den Weltraum zu schicken ist ja kein Scherz.»
«Wenig Zeit?» antwortete Petri und schaute ihm geradeaus in die Augen. «Vergiss nicht, dass für sie seit damals fast 3.600 Jahre vergangen sind. Wenn man beachtet, dass ihre durchschnittliche Lebenserwartung maximal fünfzig-sechzig Jahre war, würde dies bedeuten, dass seitdem mindestens sechzig Generationen gelebt haben. Vielleicht sind sie intelligenter geworden, als wir es uns vorstellen.»
«Und vielleicht ist gerade deswegen» fügte Azakis hinzu, indem er versuchte, die Ãberlegung des Freundes zu vervollständigen «dass sich die Ãltesten wegen dieser Mission solche Sorgen machten. Sie haben es vorausgesehen oder wenigstens diese Möglichkeit in Betracht gezogen.»
«Naja, sie hätten uns ruhig was sagen können, oder nicht? Die Entdeckung von diesem Ding hat mich fast umgehauen.»
«Das sind doch nur Vermutungen» sagte Azakis, während er sich mit Daumen und Zeigefinger das Kinn rieb «aber es scheint, dass es logisch ist. Ich versuche, die Ãltesten zu kontaktieren und mal sehen, ob ich ihnen ein Paar mehr Informationen entreiÃen kann, wenn sie welche haben. Versuch du in der Zwischenzeit ein bisschen mehr über das Ding da rauszufinden. Analysiere den aktuellen Kurs, die Geschwindigkeit, Masse, usw. und versuche rauszukriegen, wo sein Ziel ist, seit wann es unterwegs ist und welche Daten darin gespeichert sind. Ich will einfach so viel wie möglich über das erfahren, was uns da unten erwartet.»
«Ok, Zak» rief Petri während er um sich herum farbige Hologramme und unendliche Nummern und Formeln um sich herum schweben lieÃ.
«Ah, vergiss auch nicht, das zu analysieren, was du als Antenne bezeichnet hat. Wenn es wirklich eine ist, könnte sie auch in der Lage sein, zu empfangen und zu übertragen. Ich möchte nicht, dass unser Treffen schon an die Aussender der Sonde weitergeleitet wurde.»
Dies gesagt, ging Azakis schnell in Richtung einziger H^COM-Kabine des Schiffs, die für die Langstreckenkommunikation ausgerüstet war und sich zwischen den Türen achtzehn und neunzehn der internen Transfermodule befand. Die Tür öffnete sich mit dem üblichen leisen Flüstern und Azakis fädelte sich in die enge Kabine.
Wer weiÃ, warum sie sie so klein gestaltet haben... fragte er sich, während er versuchte, sich auf dem automatisch von Oben heruntergefahrenen Sitz zu setzen, der ebenfalls sehr einengend war. Vielleicht, damit wir sie so wenig wie möglich benutzen...
Während sich die Tür hinter ihm schloss, erschienen eine Reihe von Bedienungen auf der Konsole, die vor ihm lag. Er musste einige Sekunden warten, bis sich das Signal stabilisierte. Plötzlich erschien im holographischen Visor, der dem in seinem Zimmer sehr ähnlich war, das ausgezehrte und vom Alter gezeichnete Gesicht seines Vorgesetzten Ãltesten.
«Azakis» der Mann lächelte leicht, während er langsam die knochige Hand zum Gruà hob. «Was ist der Grund, warum du diesen armen alten Mann so dringend rufst?»
Er hatte nie erfahren, wie alt sein Vorgesetzter wirklich war. Niemand war es gestattet, dermaÃen private Dinge über ein Mitglied der Ãltesten zu erfahren. Sicher, Revolutionen um die Sonne herum hatte es viele gegeben. Trotzdem spritzten seine Augen von rechts nach links mit einer Vitalität, die nicht einmal er besser hätte zeigen können.
«Wir hatten ein wirklich überraschendes Treffen, jedenfalls für uns» sagte Azakis ohne Umschweife, indem er versuchte, seinem Gesprächspartner geradeaus in die Augen zu schauen. «Wir sind beinahe mit einem komischen Objekt zusammengeprallt» fuhr er fort und suchte jede minimale Veränderung im Gesicht des Ãltesten zu erkennen.
«Ein Objekt? Was meinst du damit mein Junge?»
«Petri analysiert es noch, aber wir glauben, dass es sich um eine Art Sonde handelt und ich bin sicher, dass es nicht unsere ist» Die Augen des Ãltesten weiteten sich. Er schien ebenfalls überrascht zu sein.
«Wir haben fremdartige Symbole in einer fremden Sprache entdeckt, die auf der Hülle eingraviert sind» fügte er hinzu. « Ich schicke dir alle Daten.»
Der Blick des Ãltesten schien sich für einen Augenblick in der Leere zu verlieren, während er mit seinem O^COM den ankommenden Informationsfluss analysierte.
Nach einigen langen Momenten kehrten seine Augen zu seinem Gesprächspartner zurück und mit einem Ton, der keine Emotionen durchsickern lieÃ, sagte er «Ich berufe sofort den Rat der Anten ein. Alles deutet darauf hin, dass eure Vermutungen richtig sind. Wenn es wirklich so ist, müssen wir sofort unsere Pläne überarbeiten.»
«Wir warten auf Infos» sagte Azakis und beendete die Kommunikation.