Читать книгу Kristallschädel - Dankmar H. Isleib - Страница 9

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UM die Kristallschädel ranken sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts wahre Legenden. Der erste wurde in Mexiko entdeckt und war bis vor wenigen Jahren im Britischen Museum in London ausgestellt. Dann verschwand er auf mysteriöse Weise. Der nächste Kristallschädel, mit einem Gewicht von 5,3 kg, wurde in Lubaantum im damaligen British-Honduras von der 17-jährigen Anna Mitchell-Hedges entdeckt, als sie ihren Adoptivvater Frederick Albert Mitchell-Hedges bei einer Ausgrabung begleitete. Der glaubte, den sagenhaften Inselstaat Atlantis entdeckt zu haben. Das ist rund 120 Jahre her. Und Hedges war mehr als selig, einen weiteren Kristallschädel entdeckt zu haben, die alle ihre Entstehung zur Blütezeit der Maya und später der Azteken gehabt haben sollen. Was wenig Sinn machte, wenn sie das können, was sie können sollen. Verschiedene Fundgebiete, verschiedene Kulturen und zu unterschiedlichen Zeiten angefertigt und gefunden? Die Mythen besagen, dass es 13 Stück davon geben soll und der, der alle 13 besitzt, der wahre Herrscher des Universums sein würde. Kaum waren die ersten Kristallschädel durch die Archäologen bekannt geworden, begann weltweit die Jagd nach ihnen. Auch der einst im Pariser Museum ›Musée du quai Branly‹ ausgestellte, der kleinste der 13, verschwand auf mysteriöse Weise und wurde wenig später für die Besucher durch eine mittelmäßige Kopie ersetzt. Klar, es gibt genügend Perverse, Reiche, die die Welt für sich allein haben wollen, die Menschen beherrschen möchten. Handelte es sich wirklich um altertümliche Artefakte, vielleicht sogar von anderen Planeten einst auf die Erde gebracht oder moderne Fälschungen? Bis heute ist das nicht endgültig geklärt. Der Hauptgrund: Die Kristallbearbeitungen kann man nicht exakt datieren. Selbst mit modernsten Elektronenmikroskopen lässt sich nicht sagen, ob echt oder Fälschung. Mit modernen Maschinen im 20. Jahrhundert gefertigt oder eben doch Artefakte aus der Blütezeit der Maya oder Azteken, wenn nicht gar außerirdisch? Einig sind sich die Wissenschaftler, dass sie aus Mittel/Südamerika stammen, denn dort waren die Fundstätten. Wie simpel gedacht! Und auch darüber, dass die 13 Kristallschädel Phänomene sind, denen schon einzeln unwahrscheinliche Kräfte nachgesagt werden. Geschweige denn, wenn es gelänge, alle 13 in eine Hand zu bringen. Erforscht hatte sie offiziell noch keine Universität von Rang. Einfach wohl aus dem Grund, weil es bislang keinem gelungen war, die 13 Kristallschädel zu vereinen. Versucht hatten es einige Leute im Laufe der letzten hundert Jahre. Kein Wunder, dass sich Nazigrößen um diese Funde besonders bemühten, wollten sie doch die Weltherrschaft übernehmen und waren vom Okkultismus geradezu besessen. Keiner der weltweit agierenden Händler von außergewöhnlichen Funden ahnte, dass es in München eine kleine, nicht mehr junge Frau gab, die sich intensiv mit der Geschichte der Kristallschädel beschäftigt hatte und mehr von den 13 Schädeln angesammelt hatte, als jeder andere Sammler. Nun war ihr einer auf mysteriöse Weise – wenn man den Diebstahl des einen als ‚mysteriös‘ bezeichnen kann – abhandengekommen. Aber was wollte Hermine Doberman eigentlich wirklich mit den Schädeln anfangen …?

Kristallschädel

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