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Einleitung

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Ich weiß, ich weiß, normalerweise beginnt ein Roman nicht mit so einem Satz. Doch einmal ganz unter uns, wenn ihr das hier lest, weil ihr euch vielleicht für Geschichte oder einfach nur für die Römer interessiert, muss ich euch warnen. In meinem Leben ist nichts so wie es scheint. Seit einem Vorfall, bei dem ich aus meiner Zeit gerissen wurde, ist nichts mehr normal. Falls ihr euch fragt, wie so etwas geschehen kann, muss ich euch sagen, ich habe keine Ahnung. Wenn man in Physik auf einem „Fleck“ steht, ist das sowieso kein Wunder.

Ich heiße Luke Maken.

Ich bin fünfzehn Jahre alt und führte bis vor zwei Wochen noch ein ganz normales Leben, als etwas Schreckliches passierte. Okay, schrecklich kann man es zwar nicht nennen, aber wenn man einen Wissenschaftler als Stiefvater hat, dann können ab und zu ein paar Experimente fehlschlagen. So, wie auch an jenem Tag, vor exakt zwei Wochen. Mein Stiefvater bat mich, ihm bei einem „kurzen“ Experiment zu helfen. Denn er versuchte seit längerem, Silber in Gold zu verwandeln. Jedenfalls hatte er sich deshalb eine Münze von meiner Mutter „geliehen“, wie er sagte. Doch, wie ich später feststellte, hatte er sie nicht mal gefragt. Hätte er sie gefragt, hätten wir vielleicht das ganze Schlamassel verhindern können.

Meine Mutter heißt Anna. Sie ist 39 Jahre alt. Meistens hat sie schulterlanges, braun-gefärbtes Haar. Studiert hat sie Archäologie und ihr Spezialgebiet ist die Römische Antike. Deshalb hat sich unser gemieteter Keller während der Jahre langsam in ein kleines Museum verwandelt. Durch ihren Beruf als Archäologin ist sie oft in ganz Europa unterwegs.

Okay, zurück zur Geschichte. Jedenfalls gab mir mein Stiefvater eine Zange, mit der ich die Münze halten sollte. Später stellten wir fest, dass die Zange aus Eisen war und eine siebenschichtige Kupferlegierung hatte. Ich bin mir sicher, dass ich mich in zwanzig Jahren auch noch fragen werde, warum man Eisenzangen herstellt und sie dann auch noch mit einer siebenschichtigen Kupferlegierung umhüllt. Mal ehrlich, einen besseren Gegenstand, der Strom leitet, gibt es, glaube ich, gar nicht.

Danach ging mein Stiefvater zu einer seiner vielen seltsamen Maschinen. Vor langer Zeit hatte er mir erklärt, wie seine Geräte funktionierten. Aber das war schon zu lange her. Als er bei der Apparatur die Stromkabel angeschlossen hatte, gab er mir noch eine Schutzbrille zum Aufsetzen. Danach ging er zurück und drückte einen Knopf. Plötzlich geschah es, ich wurde mit unvorstellbarer Kraft in die Münze gezogen. Ihr werdet euch sicher fragen, wie es sich anfühlt, in eine Münze gezogen zu werden. Glaubt mir, ihr wollt es gar nicht spüren. Ich versuchte mich mit meinen Händen an einer Erfindung festzuhalten, aber meine Hände glitten langsam davon. Ich schrie um Hilfe. Aber es war zu spät. Mit einem Ruck saugte mich die Münze in sich hinein. Das Letzte, was ich noch wahrnehmen konnte, war das geschockte Gesicht meines Stiefvaters.

LUKE MAKEN

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