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VIER

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Es gab schnellere Wege, die Festung der Jatohr zu erreichen, als den Regenwald zu Fuß zu durchqueren. Doch Spock wusste, dass sie alle mit ziemlicher Sicherheit die Aufmerksamkeit der Klingonen auf sich ziehen würden. Man konnte ein Shuttle mit technischen Spielereien vor Sensoren verbergen, aber sich selbst oder eine fliegende Transportkapsel der Jatohr vor den Augen eines klingonischen Wächters zu verbergen, der auf den geradezu unheimlich organisch wirkenden gebogenen Außenwänden der Zitadelle stand, war ohne eine Tarnvorrichtung so gut wie unmöglich. Und dieser Vorteil blieb im Moment ausschließlich den Romulanern vorbehalten.

Bewaffnet mit ihren Nachtsichtgeräten hatten er und der restliche Landetrupp der Enterprise sich vorsichtig einen engen Pfad entlanggeschlichen, der sich durch den dichten Dschungel und das tiefste Unterholz wand. Mit Sprühkapseln, die einen konzentrierten Strahl versprühten, hatten sie sich einen Weg gebahnt und dornige, gewundene Ranken mit einer Substanz beseitigt, die Pflanzenfasern auflöste, tierisches Gewebe und andere Materialien aber nicht beeinträchtigte. Im Gegensatz zu Phasern gab das Spray kein Licht ab, das wachsame Augen auf sich lenken konnte. Außerdem hatte es den Vorteil, so gut wie geräuschlos zu sein. Und das Beste war, dass das Gemisch inaktiv wurde, nachdem es die Zweige in ihre Bestandteile zersetzt hatte, und die aufgelösten Pflanzen zu organischem Dünger wurden.

Spock fand es bemerkenswert, dass das Spray seine Wirkung nur auf die einheimische Flora von Usilde entfaltete. Der ständig fortschreitende Befall durch die invasive graue Pflanzenart, die sich an den Ufern angesiedelt hatte und tief in den Dschungel vorgedrungen war, zeigte sich dem Entlaubungsmittel gegenüber unempfindlich. Offensichtlich waren ihre inneren chemischen Vorgänge und die Zellstrukturen ganz anders als alles, was die Wissenschaft der Föderation kannte.

Bald traf der Landetrupp am Waldrand ein und sah sich einem hundert Meter breiten Streifen verbrannter Erde gegenüber, der sich zwischen dem Dschungel und dem dahinter liegenden See erstreckte. Große Bildnisse aus geschnitztem Holz und Ranken, die alle wie Jatohr aussahen, standen überall verstreut in diesem Niemandsland. Die Gesichter der grob gearbeiteten Vogelscheuchen waren dem Dschungel zugewandt. Die Bedeutung hinter ihrer grimmigen Erscheinung war nur zu deutlich: Kehrt um.

»Gehen Sie hier äußerst vorsichtig vor«, warnte Spock. »Captain Una sagte, die Usildar hätten hier Fallgruben und andere Fallen aufgestellt.«

Scott justierte seinen Trikorder. »Scanne nach versteckten Überraschungen. Alles, was wir entdecken, wird auf unsere Brillen übertragen.«

»Gute Arbeit, Mr. Scott.« An die anderen gewandt fügte Spock hinzu: »Ab jetzt bewahren Sie absolute Stille, bis wir den Pilzbereich am Seeufer erreichen.«

Spock wusste, dass die Usildar Wachen am Waldrand postiert hatten, um zu verhindern, dass jemand ihre verbotene Zone durchquerte. Er hoffte, dass die günstige Kombination aus mondloser Finsternis, ihren dunklen Uniformen und dem verkohlten Boden dazu führte, dass ihr Landetrupp für die Usildar fast unsichtbar blieb.

Sie brauchten nur ein paar Minuten, um das offene Gelände zu überqueren, das mit großen Melonen übersät war. Diese sollten offenbar als Hindernisse dienen und Unbefugte in die aufgestellten Fallen treiben. Der Landetrupp wich allem mit Leichtigkeit aus.

Auf der anderen Seite bildeten die stinkenden grauen Pilze einen dichten Teppich. Als die Pilze unter ihren Stiefeln zerquetscht wurden, musste Spock sich anstrengen, sein Missfallen über den abscheulichen Gestank zu verbergen. Zur Bestürzung seiner Schiffskameraden wurde der Verwesungsgestank immer schlimmer, je näher sie dem mit grauen Algen bedeckten See kamen, der wie ein Hexenkessel blubberte und Stickstoff und Methan ausspie.

Am Ufer gingen sie in die Hocke. In der Mitte des Sees erhob sich das Gebäude, das die Einheimischen die Zitadelle nannten. Der Zentralturm war von einer ringförmigen Außenmauer umgeben, deren perlmuttartige Textur an die Gehäuse wirbelloser Tiere erinnerte. Diese Eigenart spiegelte die Physiologie seiner Architekten wider, einer Spezies gigantischer Gastropoden aus einem anderen Universum, die Jatohr genannt wurden. Um die bizarre Festung der Fremden herum ragten aus dem schaumbedeckten See in unregelmäßigen Abständen zerklüftete Finger aus löchrigem Felsen auf.

Sulu scannte die Zitadelle mit seinem Trikorder. »Ich erkenne Bewegungen oben auf den Mauern.« Er zeigte Spock, Chekov und Scott die klingonischen Wächter. »Vier Wachen. Jede allein. In regelmäßigen Abständen auf der oberen Abgrenzung.«

Die vier Klingonen waren selbst mit den lichtverstärkenden Brillen schwer zu erkennen, aber Spock hatte alle innerhalb von Sekunden entdeckt. »Gut gemacht, Lieutenant.« Aus einem Seitenfach seines Rucksacks zog er eine Tauchermaske mit einem kompakten Atemgerät und eingebautem Luftvorrat hervor. »Masken aufsetzen. Mr. Chekov, Mr. Scott: Sobald wir unter Wasser sind, machen Sie die Ultraschallabwehr scharf.«

Der Landetrupp setzte die Tauchermasken auf und folgte Spock, der vorsichtig in den See watete. Sein Körper schnitt eine Schneise durch die übelriechenden, zinnfarbenen Algen, die die Seeoberfläche erstickten. Nachdem alle untergetaucht waren, nahmen Spocks scharfe Ohren das Summen wahr, als Scott und Chekov ihre Ultraschallabwehrgeräte einschalteten. Die pulsierenden Frequenzen stiegen immer weiter an, bis sogar Spocks überlegenes Gehör sie nicht mehr wahrnehmen konnte. Er bemerkte, dass als Ergebnis alle Kreaturen in Sichtweite hastig vor dem Landetrupp flohen.

Genau, wie wir gehofft hatten, stellte Spock fest. Er nahm sich vor, eine Belobigung für die leitende Meeresbiologin, Lieutenant Marina Frants, im Logbuch festzuhalten, wenn er zum Schiff zurückkehrte.

In enger Formation durchquerten die vier Offiziere den See bis zu einem der Unterwassereingänge zur Festung der Jatohr. In einigen Dutzend Metern Entfernung befand sich ein weiterer Eingang zu einer Landebucht. Daneben sah Spock den Durchbruch, den eine fehlgeleitete klingonische Photonengranate während seiner und Kirks eiliger Flucht aus der Stadt in die Grundmauern gerissen hatte, nur Minuten nachdem die Klingonen diese besetzt hatten.

Merkwürdig, dachte er. Ich hatte den Durchbruch größer in Erinnerung. Er schob die Differenz zwischen seiner Erinnerung und seiner Beobachtung auf die Eile während der Flucht. Trotz seiner vulkanischen mentalen Disziplin war Spocks menschliche Hälfte immer noch anfällig für adrenalinbedingte Sinnestäuschungen.

Mit einem Nicken wies er Sulu an, den nächsten Teil der Mission in Angriff zu nehmen. Sulu aktivierte seinen Trikorder, den Mr. Scott praktischerweise vor ihrem Abflug von der Enterprise wasserdicht gemacht hatte. Dann löste er die Sicherheitssequenz aus, die sie der im Regenwald zurückgelassenen Jatohr-Kapsel entlockt hatten. Sulu nahm noch ein paar kleinere Anpassungen vor. Dann öffnete sich vor ihnen eine der unbeschädigten Unterwasserluken der Zitadelle geräuschlos wie eine Iris.

Spock wartete auf grünes Licht von Sulu und führte den Landetrupp hinein. Sie kamen in einem Moonpool an die Oberfläche, einem Hangar für eine Schwadron Amphibienkapseln. Blassblaue Streifen über ihren Köpfen beleuchteten die weitläufige Kammer, in der auch die kleinsten Geräusche widerhallten. Der Landetrupp watete ins flache Wasser und verließ den Moonpool über eine sanft ansteigende Rampe, die zu einem umlaufenden Gang hinaufführte. Das Wasser perlte sofort von ihren imprägnierten Kunststoffanzügen ab. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis der gesamte Landetrupp den Pool verlassen hatte, doch ihre Anzüge waren bereits fast trocken, sodass sie keine verräterischen Fußspuren hinterließen.

Die vier Männer setzten ihre Atemgeräte und Tauchermasken ab und verstauten sie. Spock zeigte auf die Tür einer Luftschleuse. Von dort aus erreichten sie ein Netzwerk aus Korridoren, die zum Kontrollbereich der Zitadelle führten. Er tippte den Zugangscode der Tür auf einem Zahlenfeld daneben ein und auch diese öffnete sich vor ihnen wie eine Iris. Die vier Männer drängten sich in die Luftschleuse. Dann wiederholte Spock den Vorgang, schloss die erste Tür hinter ihnen und öffnete die vor ihnen liegende. »Hier entlang«, sagte er und schlich durch den finsteren Durchgang, dessen Wände und Decke genauso gebogen waren wie die Außenmauern der Zitadelle. Das ließ sie eher wie Lavaröhren oder etwas anderes natürlichen Ursprungs erscheinen und nicht wie etwas, das von einer wissenschaftlich fortschrittlichen Kultur konstruiert worden war.

Niemand sprach, als der Landetrupp durch die Anlage der Fremden schlich. Auf halber Strecke zu ihrem Ziel mussten sie hinter den wie Rippen aussehenden Vorsprüngen der Wände in Deckung gehen, als eine Patrouille der Klingonen vor ihnen über eine Kreuzung zweier Röhrenwege marschierte. Es war unklar, ob die Klingonen sie sofort erschießen oder versuchen würden, die Eindringlinge gefangen zu nehmen. Spock hatte jedoch nicht vor, das herauszufinden.

Sie erreichten eine spiralförmige Rampe in einer Ausbuchtung der Wand. Spock überprüfte, dass sie verlassen war, winkte die anderen an sich vorbei und gab ihnen Rückendeckung. Scott stieg als Erster die Wendeltreppe hinunter, gefolgt von Sulu und Chekov. Spock ging rückwärts hinter ihnen die Rampe hinunter und achtete auf Anzeichen dafür, dass man sie entdeckt hatte oder verfolgte.

Am Fuß der Spirale drängte die Gruppe sich zusammen und alle sahen geradeaus. Gemeinsam betrachteten sie die gewaltige, bizarre Maschinerie, die die Eingeweide des sogenannten Transferfeldgenerators bildete. Zu diesem weitläufigen, mehrstufigen Untergeschoss gab es im Gegensatz zum Hauptkontrollraum, dessen Tür nur mit einem Transporter überwunden werden konnte, Zugänge aus verschiedenen Bereichen der Festung. Genau wie Spock befürchtet hatte, wimmelte es hier nur so von klingonischen Wissenschaftlern und bewaffneten Wachen.

»Da ist Ihr Dingensteil«, sagte Scott. »Aber viel Glück dabei, da hinzukommen.«

Chekov fragte: »Sind die Wachen hier, um uns draußen oder die Wissenschaftler drinnen zu halten?«

Sulu zuckte mit den Schultern. »Vielleicht beides.«

Spock senkte die Stimme, während er sich einen Überblick über die ungünstige taktische Lage verschaffte. »Mr. Scott, können wir von hier aus auf die Computer der Klingonen zugreifen?«

»Nein, Sir. Die haben ihre Schaltkreise abgesichert, absolut wasserdicht.« Er zeigte auf eine abseitsstehende Gruppe Computer, von denen ein Gewirr aus Datenkabeln ausging. »Dort können wir uns einklinken – wenn ich hinkomme.«

»Wir werden eine Ablenkung benötigen«, sagte Spock.

Chekov grinste verschmitzt. »Überlassen Sie das mir.«

Als Ingenieur war Lieutenant Commander Montgomery Scott von Natur aus nicht geneigt, blind auf irgendetwas zu vertrauen. Er kannte gern die Variablen und Spezifikationen einer Situation und plante seine Reaktion entsprechend. Folglich hatten Pavel Chekovs Worte: »Überlassen Sie das mir«, Scott nicht gerade mit Zuversicht erfüllt.

Was hat er jetzt wieder vor? Ich wette, er wird uns alle umbringen.

Nach einer geflüsterten Beratung mit Spock hatte der junge Ensign sich allein in die Schatten davongeschlichen. Er war die Rampe hinauf auf eine Ebene über den großen Maschinenreihen gehuscht, an denen die Klingonen arbeiteten. Scott war immer noch ratlos, was für eine »Ablenkung« Chekov sich ausgedacht haben mochte. Soweit Scott wusste, hatte der Landetrupp keine Sprengladungen dabei und die Medikamente in ihren Erste-Hilfe-Kästen zeigten bekanntermaßen bei den Klingonen keine Wirkung. Also was hatte er vor?

Er warf einen Blick auf das Chronometer seines Trikorders. Chekov war bereits mehr als zehn Minuten unterwegs. Wo war er? Was machte der impulsive Ensign?

Bevor Scott noch eine weitere Minute über diese Fragen nachgrübeln konnte, tauchte Chekov eilends am Fuß der spiralförmigen Rampe auf. Der junge Russe mit der Pilzfrisur verschmolz auf dem Weg zurück zum Landetrupp mit den Schatten entlang der Wände. Als er sich wieder in die Gruppe einreihte, konnte er sich ein spitzbübisches Grinsen nicht verkneifen. »Passen Sie auf.«

Einige Sekunden verstrichen, ohne dass etwas geschah.

Sulu sah Chekov stirnrunzelnd an. »Auf was sollen wir aufpassen?«

»Nur Geduld.«

Scott war versucht, zu glauben, dass Chekov vielleicht den Verstand verloren hatte. Dann bemerkte er Anzeichen für Verwirrung und Erschrecken bei den klingonischen Wachen und Wissenschaftlern um den Generatorapparat herum. Sie schlugen auf ihre Uniformen ein und drehten sich vor und zurück, als suchten sie etwas – und dann begannen ihre Uniformen und ihre gesamte Kleidung, sich aufzulösen.

Ärmel zersetzten sich und verschwanden, gefolgt von Hosenbeinen, dann fielen Oberteile und Jacken auseinander. Verwaiste Gürtel- und Jackenschnallen fielen auf den marmorartigen Boden und verschwanden klappernd in tiefen Rissen. In weniger als einer Minute waren die Klingonen um den Generator herum fast nackt – und vollkommen verdutzt.

Scott war ebenso verblüfft und warf einen Blick nach hinten zu Chekov. »Junge … Was haben Sie gemacht?«

»Genau, wie ich dachte«, sagte Chekov und täuschte Lässigkeit vor, »die Klingonen tragen gerne Naturfasern.« Wieder grinste er breit. »Pflanzenfasern.«

Plötzlich ging Scott ein Licht auf. Chekov hatte den Rest des pflanzenauflösenden Sprays des Landetrupps benutzt, um die Klingonen ihrer aus Pflanzenfasern hergestellten Kleidungsstoffe zu berauben. Unsichtbar, geräusch- und geruchlos, aber unwirksam gegen tierisches Gewebe war das Spray das ideale Mittel für eine nicht tödliche Ablenkung. »Gut gemacht, mein Junge.« Er lachte leise, als die Klingonen aus der Generatoranlage hinauseilten. »Ich wette, das nächste Mal, wenn wir sie sehen, tragen sie nur noch Leder und Metall.«

»Eine faszinierende Vorhersage, Mr. Scott.« Spock nickte in Richtung ihres Ziels. »Aber wir haben dringendere Sorgen.«

»Aye, Sir.«

Nachdem der letzte Klingone den Generatorbereich verlassen hatte, ging Scott voran und führte die Gruppe zu der Ansammlung klingonischer Elektronik. Er zeigte auf einige der gebräuchlicheren Komponenten. »Das ist ein tragbarer Netzwerk-Switch, Mr. Spock. Und der Zylinder? Das ist ein Datensicherungsknoten.«

»Ausgezeichnet«, sagte der Erste Offizier. »Ich werde einige Minuten benötigen, um mich einzuklinken und ihre Sicherungsdateien herunterzuladen. Mr. Sulu, Mr. Chekov: Sie halten Wache an den Punkten, an denen die Klingonen hinausgegangen sind. Mr. Scott, bitte machen Sie einen detaillierten Scan der Kommandokonsole.«

Scott nickte. »Aye, Sir.«

Sulu und Chekov teilten sich auf, um die Eingänge zu bewachen, während Spock in das Datennetzwerk der Klingonen eindrang und ihre Forschungsergebnisse auf seinen Trikorder herunterlud. In der Zwischenzeit untersuchte Scott die Hauptkonsole des Generators. Die Klingonen hatten ihn aufgerissen und dabei wer weiß wie viele wichtige Systeme und Komponenten beschädigt. Als Scott die Misshandlung dieser fortschrittlichen Meisterleistung unbekannter Ingenieurskunst durch solch plumpe Hände sah, schüttelte er frustriert den Kopf.

Ich werde die Klingonen nie verstehen. Sie sagen, sie wollen die Galaxis erobern, aber wenn sie nicht lernen, Technologie zu respektieren, haben sie keine Chance. Was denken die sich nur?

Er beendete gerade seinen Trikorderscan des Generatorkontrollsystems, da warnten Chekov und Sulu mit winkenden Gesten stumm vor der Rückkehr der Klingonen. Innerhalb von Sekunden stand Spock neben Scott und bedeutete den beiden jungen Offizieren, zu ihnen zu kommen. »Wir haben, was wir brauchen«, sagte Spock. »Es ist Zeit, sich zurückzuziehen.«

Sobald Sulu und Chekov bei ihm und Scott waren, zeigte der Erste Offizier auf die Wendeltreppe. »Gehen Sie vor, Mr. Sulu.«

»Aye, Sir.«

Die vier Männer stiegen die spiralförmige Rampe hinauf. Sie hatten die halbe Strecke zu der Etage überwunden, auf der sie hereingekommen waren, als Disruptorschüsse von den Klingonen in der Generatoranlage unten an ihnen vorbeizischten. Die Schüsse prallten an den perlmuttartigen Wänden ab, denen die Energiestöße nichts auszumachen schienen. Sulu rannte los und Chekov folgte ihm auf dem Fuße. Spock und Scott waren gezwungen, kurz in Deckung zu gehen, bevor sie ihre überstürzte Flucht fortsetzten.

Wenig überraschend jaulten klingonische Alarmsirenen durch die geschwungenen Flure der Zitadelle. Das Geheul verfolgte den Landetrupp den ganzen Weg zurück und durch die Luftschleuse bis in den Moonpool. Als die vier Offiziere der Enterprise zum Wasser rannten, öffnete sich eine Tür auf der anderen Seite des Kapselhangars und eine Gruppe klingonischer Soldaten stürmte herein. Ohne Vorwarnung eröffneten die Klingonen das Feuer und zwangen den Landetrupp, hinter einer Kapsel in Deckung zu gehen.

Die Schüsse gingen über ihre Köpfe hinweg, prallten in dem Hangar von einer glänzenden Oberfläche zur nächsten und erzeugten so ein Kreuzfeuer. Chekov presste sich auf den Boden und zuckte bei jedem Beinahetreffer, der ihn kreischend verfehlte, zusammen. »Sie haben uns festgenagelt.«

Spock blieb ungerührt. »Für den Moment.« Er aktivierte seinen Trikorder, betrachtete die Anzeige und visierte eine ovale Wandkontrolltafel in der Nähe an. »Meine Herren, zum Tauchen bereitmachen.«

Scott befolgte den Befehl. Auf der anderen Seite der Kapsel, hinter der der Landetrupp Deckung gesucht hatte, rückten die Klingonen in Zweierformationen vor. Dabei sprinteten sie von einer Kapsel oder einem schweren Ausrüstungsteil zum nächsten. Als Scott seine Maske und sein Atemgerät aufgesetzt hatte, war Spock mit den Feinjustierungen seines Trikorders fertig. »Halten Sie sich bereit«, sagte er.

Eine Lichtergruppe auf der ovalen Wandtafel änderte ihre Farbe. Scott spürte ein Ploppen in seinen Ohren, als die inneren und äußeren Türen der Luftschleuse sich öffneten.

Dann kam das Wasser. Es ergoss sich aus dem Moonpool, breitete sich über das Deck aus und spülte alles in seinem Weg fort, Kapseln, Maschinen – und das klingonische Sicherheitsteam. Mit unglaublicher Geschwindigkeit und Wucht brandete das Wasser gegen die Klingonen, brachte sie zu Fall und ließ sie an die gegenüberliegende Wand des Hangars prallen.

Spock setzte sich in Bewegung. »Tauchen!«

Scott, Chekov und Sulu folgten Spock in die Fluten. Sogar unter Wasser spürte Scott die Strömung, während er sich zurück zu dem offenen Unterwassertor kämpfte. Erst nachdem der Landetrupp in den See hinausgeschwommen war, hatte Scott das Gefühl, sie wären wirklich entkommen.

Vereinzelte Schüsse von den Wächtern oben auf dem Dach begleiteten den Rückzug des Landetrupps, als sie das gegenüberliegende Ufer erreichten und durch die Lücke rannten, die sie in der Dornenwand um den See herum freigelegt hatten. In der Deckung des Regenwalds rannten sie so schnell sie konnten, als wären ihnen Tiger auf den Fersen.

Erst als sie an Bord der Galileo waren und mit voller Impulskraft von Usilde weg zu ihrem Treffpunkt mit der Enterprise flogen, seufzte Scott erleichtert. Sulu und Chekov bemannten die Kontrollen des Shuttles und Spock sah sich die gestohlenen Dateien auf seinem Trikorder an.

In vertraulichem Tonfall fragte Scott den Halbvulkanier: »Haben wir bekommen, was wir brauchen?«

»Es macht den Eindruck, als hätten wir alles erhalten, was die Klingonen über diese Anlage wissen, und auch Informationen darüber, welche Pläne sie damit haben.« Auf Spocks kühler Miene zeigte sich der Anflug eines Stirnrunzelns. »Ich werde mehr wissen, nachdem ich diese Daten auf der Enterprise analysiert habe.« Fragend sah er auf. »Haben Sie Ihren Scan der Kommandokonsole abgeschlossen?«

»Aye.« Scott konnte seine Zweifel nicht verbergen. »Aber ob ich daraus schlau werde? Das bleibt abzuwarten.«

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