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FELDNOTIZ 3 EIN LEBENDIGES UNIVERSUM
ОглавлениеIch unternahm kürzlich einen Nachmittagsspaziergang in meiner Nachbarschaft. Es war einer der seltenen Tage im pazifischen Nordwesten Amerikas mit klarem, wolkenlosem Himmel und Sonnenschein. Ich genoss die Sonne, doch nachdem ich einige Zeit spaziert war, machte ich mich auf den Rückweg. Als mein Haus wieder in Sichtweite kam, wanderten meine Gedanken zu all den Dingen, die ich an diesem Tag noch erledigen musste. Deshalb bemerkte ich die schönen Blumen kaum, die ein Nachbar in seinem Vorgarten gepflanzt hatte, gleich neben den Bürgersteig, auf dem ich ging.
Ich wollte gerade die Straße überqueren, als ich plötzlich das Gefühl hatte, jemand klopfe mir auf die rechte Schulter, um mich auf sich aufmerksam zu machen. Ich blieb stehen, und als ich mich umdrehte, sah ich ein kleines Wesen, vielleicht einen Meter zwanzig groß, mitten in dem Blumenbeet meines Nachbarn auftauchen. Ich bin mir der feinstofflichen Energien der Naturgeister in der mich umgebenden Landschaft oft bewusst, aber nur selten erscheint mir eines dieser Wesen in einer so deutlichen, klar sichtbaren Gestalt. Es sah ganz wie ein kleiner Mensch aus. Während ich dort stand und das Wesen mit einer Mischung aus Überraschung und Freude ansah, lächelte es, streckte die Hand aus, klopfte auf meinen Arm und zeigte mit der anderen Hand nach oben. Also schaute ich dorthin.
Hoch oben im blauen Himmel sah ich ein breites Band aus goldenem Licht, das sich von Ost nach West erstreckte. Ich konnte seine Größe nicht einschätzen, da nichts auszumachen war, mit dem ich es hätte vergleichen können. Auch in welcher Höhe das Band schwebte, ließ sich nur schwer beurteilen, aber es müssen vielleicht hundert oder zweihundert Meter gewesen sein. Das Band befand sich in einer wellenförmigen, fließenden Bewegung. Während ich es beobachtete, senkte es sich langsam herab, nicht wie eine Wolke oder Nebel – dazu war seine Form zu klar definiert und abgegrenzt –, sondern eher wie eine riesige, lange, goldene Decke, die zur Erde herunter schwebt.
Ich stand reglos und versuchte, das, was ich da sah, zu begreifen. Dann empfing ich den flüchtigen inneren Eindruck einer riesigen, liebevollen leuchtenden Präsenz – vielleicht ein Deva –, die Urheber dieses Phänomens war.
Ich schaute wieder zu dem Naturgeist. Sein Blick war in den Himmel gerichtet, und auf seinem Gesicht spiegelte sich freudige Erwartung. Dann merkte ich, dass die gesamte feinstoffliche Umgebung von solcher Vorfreude und Aufregung geradezu vibrierte.
Als ich wieder nach oben sah, hatte sich das goldene Band aus Licht und Energie weiter der Erde genähert, und ich erkannte, dass es den größten Teil des Tals bedecken würde, in dem ich wohne, einschließlich des benachbarten Sees. Während die goldene Decke sich herabsenkte, spürte ich, dass alles feinstoffliche Leben in meiner Umgebung sich öffnete und gewissermaßen energetisch die Arme ausbreitete, um das goldene Licht zu empfangen. Ich fragte den Naturgeist, was da gerade geschah, aber dieses Wesen war nicht daran gewöhnt, mit Menschen zu kommunizieren, und schon gar nicht über Worte. Ich empfing stattdessen ein Gemisch aus Bildern und Sinneseindrücken, alle von Freude erfüllt. So weit ich die Antwort des Naturgeistes überhaupt in Worte übersetzen kann, handelte es sich bei diesem goldenen Band um einen zur Erde strömenden Segen, der von einer schöpferischen Lichtquelle aus einer höheren Ebene des Lebens stammte. Ich kann nicht sicher sagen, ob es sich dabei um einen regelmäßigen, vielleicht sogar täglich stattfindenden Vorgang handelte oder um etwas Besonderes – denn für das Wesen, das da zwischen den Blumen aufgetaucht war und mit mir kommunizierte, hatte die Zeit keine Bedeutung. Offensichtlich handelte es sich bei diesem Phänomen des goldenen Bandes aber um eine Art Nahrung.
Als die »Decke« aus Energie den Boden erreichte, war mir, als verwandelte sie sich in einen feinen goldenen Dunst, der die ganze Gegend einhüllte. Das kleine Wesen neben mir wurde dabei sichtlich heller. Es leuchtete regelrecht auf, dann verschwand es, war für mich nicht länger sichtbar. Ich wusste aus früheren Erfahrungen, dass dieses Wesen seinerseits den Pflanzen, den Mineralien und dem Erdboden dabei helfen würde, diese segensreiche feinstoffliche Energie zu absorbieren.
Ich habe keine Ahnung, ob das, was ich an jenem Nachmittag hellseherisch als goldenes Band aus Licht und Energie wahrnahm, von dem Naturgeist, der mich darauf aufmerksam machte, genauso wahrgenommen wurde. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mit dieser Energie auf andere Weise in Kontakt trat als er. Für mich war das goldene Leuchten keine »Nahrung«, jedenfalls nicht so wie für ihn. Ich fühlte mich an eine Bäuerin erinnert, die ihren Pferden Hafer und Heu hinstreut. Jedenfalls erfüllte mich das Erlebnis mit Freude über die Liebe und Fürsorge, von denen die feinstofflichen Bereiche der Natur durchdrungen sind.
Zwar war diese Erfahrung in ihrer ausgesprochen visuellen Form einzigartig für mich, aber mit dem Thema war ich durchaus vertraut. Es gibt zum Beispiel ein von mir als weiblich empfundenes feinstoffliches Wesen, das Lichtenergie auf den See in unserem Tal ausstrahlt. Ich spüre oft die von diesem Wesen gesendete segensreiche Lebensenergie, die den feinstofflichen Wesen des Sees und des umgebenden Landes Nahrung bietet – und, so glaube ich, auch uns physischen Wesen. Ganz ähnlich bin ich mir auch des Lichts und der Energie bewusst, die von dem Deva über dem Mount Rainier ausgehen, etwa achtzig Kilometer weiter südlich. Und das sind nur zwei dieser nährenden Energieströme in der näheren feinstofflichen Umgebung.
Die feinstoffliche Ökologie ist aktiv, pulsiert förmlich vor Leben. In ihr ereignen sich bestimmte, klar definierbare – ich würde sogar sagen universale – Aktivitäten, wie das gerade geschilderte Erlebnis veranschaulicht.
Die erste dieser Aktivitäten bezeichne ich als Aufrechterhalten. Damit ist die Aktivität gemeint, die die Grenzen und energetische Struktur einer bestimmten Manifestation aufrechterhält, zum Beispiel eines Baumes oder Steines, aber auch eines Sofas oder einer Lampe. Natürlich wird die physische, materielle Struktur einer Pflanze durch wohlbekannte botanische und biologische Vorgänge bestimmt und aufrechterhalten. Und die physische Struktur meines Sofas ist das Resultat bestimmter Vorgänge in einer Möbelfabrik und wird durch physikalische und chemische Prinzipien zusammengehalten. Doch sind in der feinstofflichen Welt die Grenzen und Strukturen fließender. Es handelt sich um Manifestationen aus Absicht und Energie. Zudem findet eine wechselseitige Beeinflussung zwischen feinstofflicher und materieller Welt statt. Das Phänomen, dass fokussierte Gedanken die physische Struktur und das Verhalten einer Pflanze beeinflussen können, ist gut belegt und dokumentiert. Und auch bei der Energieheilung oder der Heilung durch Gebet und Segnung wird feinstofflich auf den physischen Körper eingewirkt.
Dass gesunde feinstoffliche Energien in der physischen Welt aktiv sind, ist eine Tatsache. Beim feinstofflichen Aufrechterhalten geht es darum, diese Aktivität durch kohärente, integrierte Energiefelder und Gestalten mit stabilen funktionalen Grenzen zu leiten. Was mein Erlebnis angeht, ist es so, dass die Rosen in dem Blumenbeet neben dem Bürgersteig alle ihre eigene feinstoffliche Intelligenz, ihr inneres Leben besitzen, das die feinstoffliche Komponente ihrer Rosennatur aufrechterhält – das, was sie in die Lage versetzt, Rosen zu sein, und nicht zum Beispiel Gänseblümchen oder Sonnenblumen.
Eine weitere wichtige Aktivität ist das Erzeugen. Bis zu einem gewissen Grad sind alle feinstofflichen Wesen Erzeuger, aber bei vielen von ihnen, vor allem bei jenen, die Engel oder Devas genannt werden, ist es eine zentrale Funktion, nährende, stärkende Kräfte zu erzeugen. So wie die Sonne in der physischen Welt unsere planetare Ökologie mit Energie versorgt, gibt es in den feinstofflichen Welten Wesen, die feinstoffliche Energien zur Stärkung und Ernährung des Lebens und der Aktivität in den nicht-physischen Existenzbereichen erzeugen.
Die goldene Decke, von der ich den Eindruck hatte zu sehen, wie sie sich vom Himmel herabsenkte (obwohl sie in Wirklichkeit aus einer höheren Frequenz des Lebens kam), wurde vielleicht von dem Wesen erzeugt, das ich für einen kurzen Moment erblickte. Ich glaubte damals, dass es ein Deva war, vielleicht der »Landschafts-Deva« dieses Tals, in dem ich wohne. Doch der Kontakt war zu kurz, um sich dessen sicher zu sein. Meine Annahme beruhte auf meinem Wissen, dass viele Devas genau das tun: Sie nutzen ihre Erzeuger-Kraft, um andere feinstoffliche Lebensformen zu »nähren«.
Es ist aber sehr gut möglich, dass der wahre Ursprung der von mir beobachteten Energie auf einer für meine Wahrnehmung zu hohen Ebene liegt und dass das Wesen, das ich sah, sie überhaupt nicht erzeugte, sondern lediglich weitergab, um sie für mehr Lebensformen zugänglich zu machen. In dem Fall haben wir es mit der dritten feinstofflichen Aktivität zu tun, der Weitergabe. Sie bedeutet, dass ein Wesen empfangene Energie an andere weiterschickt.
Ein anschaulicheres Beispiel dafür findet sich in meinem Garten. Mein Ahornbaum besitzt seinen eigenen Geist, eine Intelligenz, die seine energetische Identität und Struktur aufrechterhält. Doch nehme ich um den Baum herum manchmal kleine leuchtende Wesen wahr, bei denen ich der Ansicht bin, dass es sich um Naturgeister handelt. Sie nehmen aktiv feinstoffliche Energien aus verschiedenen Quellen auf und wandeln diese Energien in eine Form um, die von dem Energiefeld des Ahornbaums absorbiert werden kann. Tatsächlich sorgen diese Wesen dafür, dass jene Energie zirkuliert, von der das Energiefeld des Baumes aufrechterhalten wird.
Und das war es auch, was der kleine Naturgeist tat, der mich auf die vom Himmel herabfließende Energie aufmerksam machte. Er empfing das, was ausgesendet wurde, und gab es so an seine unmittelbare Umgebung weiter, dass sie es empfangen und absorbieren konnte. In diesem Sinn kann man solche Wesen als »Absorptionshelfer« verstehen. Sie ermöglichen es einem Organismus, feinstoffliche Energien, die ihm dabei helfen, seine physische Manifestation aufrechtzuerhalten, und die er sonst nicht assimilieren könnte, aufzunehmen. Eine biologische Entsprechung sind jene Bakterien, die Stickstoff chemisch im Boden »fixieren«, wodurch die Pflanzenwurzeln ihn aufnehmen und nutzen können.
In der feinstofflichen Umwelt, wie ich sie wahrnehme, manifestiert sich Synergie. Sie ist angefüllt mit Wesen unterschiedlicher Art und Funktion, die untereinander Verbindungen eingehen und im Austausch stehen, so dass lebenspendende feinstoffliche Energien zwischen ihnen zirkulieren. Durch ihr Zusammenwirken erschaffen diese Wesen ein Ganzes, das größer ist als seine Teile.
Auf diese Weise schaffen und nähren die feinstofflichen Wesen fortwährend Beziehungen, und Beziehung ist die Grundlage des Schöpfungsprozesses. Kein Wesen ist dafür geschaffen, isoliert zu existieren. Wir sind alle Teil eines sich ewig erweiternden Beziehungs-Netzwerks und Energieaustauschs. So, wie die »Denkkraft« unseres Gehirns wächst, indem unsere Neuronen immer mehr Verbindungen bilden, wodurch das Gewebe unserer neuronalen Beziehungen immer dichter wird, wächst in der Schöpfung insgesamt die »Schöpfungskraft« und die »Lebenskraft« – die Fähigkeit, das Heilige zu offenbaren und zum Ausdruck zu bringen – dadurch, dass das Gewebe der Lebens- und Energiebeziehungen wächst. Es gibt also einen guten Grund für die Vielfalt des Lebens und seiner Ausdrucksmöglichkeiten auf allen Ebenen der Schöpfung.
Die feinstofflichen Wesen sind bestrebt, eine große Vielzahl von »Energien« und Qualitäten zu erzeugen und untereinander auszutauschen, indem sie Verbindungen zu anderen Wesen eingehen. Wenn neue Quellen für Informationen, Lernen und Energie verfügbar werden, gibt es immer Wesen, die diese Quellen aufsuchen, so wie ja auch in unserer Welt Organismen neue Umwelten aufsuchen und besiedeln, die sich für sie auftun.
Wichtig ist hierbei, dass in den feinstofflichen Welten gesunde Organismen einander nicht attackieren oder schädigen. Solange ein feinstofflicher Organismus nicht krank und pathologisch gestört ist – was vorkommen kann –, wird er sich niemals von der Lebenskraft eines anderen feinstofflichen Organismus in parasitärer Weise »ernähren«. Vielmehr ist der Austausch immer ein gegenseitiges Geschenk. Wenn ich Licht schenken kann, ist das für mich ebenso vorteilhaft wie für Sie als bereitwilligen Empfänger. Shakespeares Julia hatte recht, als sie über die Liebe sagte: »Je mehr ich sie dir schenke, desto mehr habe ich.« Insgesamt leben feinstoffliche Wesen dafür, ihr Leuchten frei dem Universum zu schenken, und freuen sich, wenn ein Wesen von dem profitiert, was sie ihm geben können. Das ist ganz wie bei einer Lehrerin, die sich darüber freut, ihr Wissen und ihre Weisheit an ihre Schüler weiterzugeben.
Menschen, die Energieheilung erlernt haben und praktizieren, sind damit vertraut, dass feinstoffliche Energien unterschiedliche Formen annehmen können.
Unter dem Oberbegriff »feinstoffliche Energie« wird ein weites Spektrum von Phänomenen zusammengefasst, denn es handelt sich dabei um ein komplexes Ökosystem. Das ist einer der Gründe dafür, dass ich gerne Metaphern und Begriffe aus der Biologie verwende. Nach meiner Erfahrung lassen sich die Natürlichkeit und der Reichtum des Lebens in den feinstofflichen Welten so am besten vermitteln, auch wenn derartige Metaphern immer nur eine Annäherung sein können.
Außerdem gelten viele Prinzipien des biologischen Lebens auch für das »energiebasierte« oder »geistbasierte« Leben im nicht-physischen Reich.
Näher darauf einzugehen, welche unterschiedlichen Formen feinstoffliche Energie annehmen kann, würde den Rahmen des hier vorliegenden Buches sprengen. Der wichtige Punkt für unsere Untersuchung ist, dass feinstoffliche Wesen sowohl nach Nahrungsquellen suchen wie auch einander wechselseitig nähren. Sie alle sind Mitwirkende und Mitschöpfer eines lebendigen Universums.