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DAZU, DAS WARTEN ZU GENIESSEN!

„Jedes Ereignis, alles auf der Welt hat seine Zeit.“

PREDIGER 3,1

Quote der Woche:

„Du musst nicht darauf warten, das Leben genießen zu können! Du darfst es schon während deiner Wartezeiten genießen.“

Alles hat seine Zeit. Nur nehmen wir sie uns oft nicht. In der Schnelllebigkeit unserer leistungsorientierten Gesellschaft ist es kaum möglich, sich „Zeit zu nehmen“. Wir denken ständig, wir haben Stress, doch merken nicht, wie viel Zeit wir trotz – oder gerade wegen – aller Hektik und dem Erfolgsdruck verlieren! Allein an der Kasse im Supermarkt geht so viel Zeit verloren. Laut einem Beitrag im Frühstücksfernsehen warten wir dort 12 Stunden im Jahr! Überschlagen wären das über 30 Tage in unserem Leben! Wir warten im Stau, beim Arzt und beim Kochen. Wir warten darauf, dass die Kinder aus der Schule kommen, wir warten auf den Bus, wir warten auf unsere Bestellung im Restaurant, wir warten, wir warten, wir warten. Doch wir merken es nicht mehr bewusst und deswegen ist es o. k. Das Warten, das uns stresst, ist das Warten, das wir bewusst wahrnehmen, weil es länger als üblich dauert oder wir das, worauf wir warten, wirklich dringend brauchen: „Wann kommt mein Gehalt?“, „Wann kommt mein Päckchen mit den Schuhen für die Hochzeit?“, oder die große Frage: „Wann wird Gott meine Gebete endlich erhören?“ Dieses Warten, DAS stresst uns.

Viele Menschen haben es verlernt, das Warten zu genießen oder die Zeit des Wartens sogar mit Gebet zu füllen und somit die Beziehung zu Gott zu vertiefen. Genau darüber spricht König Salomo, der ein Sohn Davids war und selbst ein Traumleben führte. Eigentlich. Denn er verzweifelte an dem Gedanken, alles zu haben und doch noch auf etwas zu warten: „Wer geldgierig ist, bekommt nie genug, und wer den Luxus liebt, hat immer zu wenig – auch das ist völlig sinnlos“ (Prediger 5,9). Er erzählt weiter, wie nichts ihn erfüllen und ihm Ruhe bringen konnte, wie er nach wie vor auf etwas Unbestimmtes wartete. Und am Ende schreibt er: „So kam ich zu dem Schluss, dass es für den Menschen nichts Besseres gibt, als sich zu freuen und das Leben zu genießen! (Prediger 3,12).

Hach, wie wundervoll! Salomo traf also die Entscheidung, trotz des Wartens auf etwas, das ihm noch fehlte, das Leben zu genießen! Und das ist es, was uns verloren gegangen ist.

Wenn du deinen Tagesablauf anschaust, wo genau hättest du Platz dafür, das Leben zu genießen? Wahrscheinlich erst am Wochenende, wenn die Wäsche gemacht, die Rechnungen bezahlt und endlich die liebsten Freunde zu einem leckeren Dinner da sind. Denn am Sonntagmorgen im Gottesdienst „musst“ du ja wieder die Technik machen oder den Kuchen für das „Café danach“ backen. Puh, Stress …! Oder? Oder könntest du dich dafür entscheiden, all diese Momente zu genießen, während du auf das wartest, wonach du dich sehnst? „Begreift ihr denn nicht? Oder habt ihr es nie gehört? Der Herr ist der ewige Gott. […] Er wird weder müde noch kraftlos. […] Den Erschöpften gibt er neue Kraft, und die Schwachen macht er stark. Selbst junge Menschen ermüden und werden kraftlos, starke Männer stolpern und brechen zusammen. Aber alle, die ihre Hoffnung auf den Herrn setzen, bekommen neue Kraft“ (Jesaja 40,28–31).

Dieser Vers ist eine Erinnerung an dich, dass Gottes Zeitrechnung völlig anders ist, weil er der EWIGE Gott ist. Er rechnet mit Zahlen der Ewigkeit. Und wenn du meinst, viel zu lange auf etwas warten zu müssen, dann findet er das manchmal vielleicht sogar „süß“ (ich rede hier natürlich nicht von wirklichen Ausnahmesituationen, wie etwa wenn man auf einen Krankenwagen wartet und es um Leben und Tod geht!). Denn er weiß doch schon, dass er dir auch für deinen nächsten Schritt die nötige Kraft schenken wird. Er weiß auch, dass du glaubst, bis zum nächsten Gehalt nicht über die Runden zu kommen. Und deswegen hetzt du von A nach B, machst dir gedanklich einen riesigen Stress und vergisst … vergisst, dass alles seine Zeit hat! Du kannst dich dafür entscheiden, das Heute, Hier und Jetzt zu genießen! Denn es ist ein Versprechen: „Alle, die ihre Hoffnung auf den Herrn setzen [das bedeutet auch: die auf ihn WARTEN] bekommen neue Kraft!“

1 Wenn du an die kommende Woche denkst, versetzt dich das in Stress oder in Vorfreude?

2 Was auch immer du benutzt, mach dir eine tägliche Erinnerung: „Ich will mich entscheiden, jeden Moment zu genießen, und die Momente des Wartens mit Gebet füllen!“

3 Wie ist es dir damit ergangen, dich von Gott schleifen zu lassen und anzunehmen, dass es diese Zeit braucht – und dass es auch Schönes in dieser Zeit zu finden gibt?


Jesus, wenn ich innerlich anhalte und versuche zu verstehen, dass alles seine Zeit hat, also die Zeit, die du dafür vorhergesehen hast, dann will ich manchmal trotzdem eingreifen und dir sagen, dass man das doch besser planen könnte. Denn ICH hätte gern, ICH würde gern und, und, und … Doch heute will ich dir bewusst die Kontrolle über mein Leben zurückgeben und sagen: „O. k., alles zu DEINER Zeit!“ Eigentlich habe ich immer nur Angst, dass meine Kraft nicht ausreicht. Aber meine Kraft kommt ja von dir. Das heißt, dass es immer genug von ihr geben wird, solange ich mich an dich halte! Und ich gebe dir mein Ja dazu, die Wartezeit genießen zu wollen. Bitte hilf du mir dabei! Amen.

Ja zu dir

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