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ZUR ERMUTIGUNG

„Verurteilt niemand, damit auch ihr nicht verurteilt werdet. Denn so, wie ihr über andere urteilt, werdet ihr selbst beurteilt werden, und mit dem Maß, das ihr bei anderen anlegt, werdet ihr selbst gemessen werden.“

MATTHÄUS 7,1–2 (NGÜ)

Quote der Woche:

„Ausgesprochene Ermutigungen erfreuen das Herz! Sei du die Ermutigung für andere, nach der du dich selbst sehnst!“

Ist dir schon einmal aufgefallen, dass unser heutiges Leben geradezu darauf ausgelegt ist, andere Menschen zu verurteilen? Denke nur an die ganzen Casting-Formate, die im Fernsehen zu sehen sind und ihre Zuschauer damit unterhalten, dass die Jury sich über untalentierte Kandidaten lustig macht.

Ich ertappe mich selbst dabei, dass ich manchmal auf Facebook nachlese, wie andere Zuschauer die Leistung der Kandidaten bewertet haben, was sie von ihnen halten und ob sie den Typen mit der gut laufenden Firma auch so arrogant finden wie ich? Nur selten findet hier eine Beurteilung statt. Sehr schnell landen wir doch beim Verurteilen. „Die redet ständig rein, so eine egoistische Frau!“ ist noch eine nette Version von dem, was man in den Kommentaren zu lesen bekommt.

Es ist leicht, vor dem Bildschirm zu sitzen und einfach nur mitzureden. Doch wenn man selbst im Rampenlicht steht, dann wird einem schmerzlich bewusst, was die Verurteilung anderer in einem Menschen anrichten kann. Und man erkennt, dass man gar nicht so viel anders, gar nicht so viel besser ist als diejenigen, die man beurteilt, nein, verurteilt hat. Aus diesen Gründen habe ich es mir abtrainiert, in den sozialen Medien überhaupt zu irgendetwas oder irgendwem mein Urteil abzugeben, denn ich kenne die Hintergründe nicht, und wenn ich nichts Positives über eine Person oder eine Performance sagen kann, dann sage ich lieber gar nichts. „Redet mit jedem Menschen freundlich; alles, was ihr sagt, soll gut und hilfreich sein. Bemüht euch darum, für jeden die richtigen Worte zu finden“ (Kolosser 4,6).

Auch ich selbst wurde zu Beginn meiner Karriere schwer verurteilt. Dabei war ich nur auf der Suche nach der echten Déborah. Diese Suche führte mich erst einmal zu wasserstoffblonden Haaren und allen möglichen pinken Kleidungsstücken. Wenn ich heute auf diese Zeit zurückblicke, verstehe ich die kritischen Kommentare zu meinem Look. Doch müssen diese Meinungen ausgesprochen, gar in Zeitschriften abgedruckt werden? Das hilft doch keinem Menschen weiter – im Gegenteil: Es zerstört sogar.

Bis heute staune ich darüber, dass mein Produzent nie etwas sagte, auch wenn ich mit den schrillsten Stiefeln aus Plastik ins Studio gelaufen kam! Beim Gedanken daran muss ich heute schmunzeln … Jahre später befragte ich ihn einmal dazu und er sagte nur: „Ich wusste, dass du da durchmusst, um zu der Persönlichkeit zu werden, die du heute bist.“ Wow.

Dass wir uns etwas über andere Menschen denken, ist völlig normal. Doch du musst negative Gedanken über andere nicht noch füttern, indem du sie aussprichst und damit die betroffene Person verletzt. Damit entfachst du nur ein sinnloses, doch gefährliches Feuer.

Wieso tun wir das also? Wäre es nicht viel spannender, Kritik in Lob und Ermutigung zu verwandeln? Ich glaube, häufiger als wir es uns eingestehen wollen, stecken Neid, Eifersucht oder Missgunst dahinter. Meine Challenge für diese Woche und hoffentlich den Rest deines Lebens lautet deshalb: „Lass dich nicht vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute“ (Römer 12,21).

Jedes Mal, wenn du in Versuchung kommst, jemanden zu verurteilen, dann überlege, ob du stattdessen nicht etwas Gutes in der Person finden und hervorheben kannst – und ja, sprich es aus! Ausgesprochene Ermutigungen erfreuen das Herz! Hinterfrage dich außerdem immer wieder, ob der Grund deiner Verurteilung vielleicht auch Missgunst oder Eifersucht war. Statt zu verurteilen, sprich bewusst Ermutigung und Liebe aus – und du wirst sehen, wie es auf dich zurückfällt!

1 Wann gerätst du am häufigsten in Versuchung, Menschen zu verurteilen?

2 Könntest du diese „Brandherde“ in deinem Leben bewusst auslöschen, indem du sie durch Ermutigungen ersetzt – und damit „erstickst“?

3 Konntest du die verborgene Gabe in dir entdecken? Wie ist es dir letzte Woche gelungen, deine Gabe an andere weiterzugeben?


Jesus, du hast immer nur das Beste in mir gesehen und letzte Woche habe ich daran gearbeitet, es auch selbst in mir zu entdecken. Doch genau wie bei mir selbst sehe ich auch in anderen Menschen oft zuerst das Schlechte. Und ehrlich gesagt rede ich manchmal gern mit, wenn gelästert wird. Dabei weiß ich doch, dass ich nicht besser bin als die andere Person und oft nur von mir selbst ablenken will. Doch dieses Verhalten soll sich jetzt ändern! Ich gebe dir mein Ja dazu, die Brandherde der Verurteilung in meinem Leben aufzudecken und auszulöschen. Hilf mir, zu jemandem zu werden, in dessen Gegenwart Menschen sich nicht einmal trauen, über andere schlecht zu reden, weil sie wissen, dass ich ihnen dann die Leviten lesen werde! Ich möchte ein Vorbild in freundlicher Rede über andere werden. Ich möchte, dass die unsichersten Menschen sich bei mir wohl, stark und sicher fühlen, weil ich auch in ihnen etwas Wertvolles sehen kann! Verändere du mein Herz! Amen.

Ja zu dir

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